4. Dezember

Hl. Barbara
Märtyrin

Historisch ist nur ihre Verehrung als Märtyrin in Nikomedien nachweisbar. Nach der Legende wurde sie von ihrem Vater in einen Turm gesperrt und von ihm selbst als Christin unter Maximinus Daja 306 hingerichtet. Die Verehrung ist im ganzen Abendland verbreitet und mit vielen Volksbräuchen verbunden. Sie gehört zu den Vierzehn Nothelfern und ist insbesondere die Patronin der Bergleute.

Commune-Texte:
A Messformulare für Märtyrer und Märtyrinnen, S. 1164 ff.
B Schriftlesungen für Märtyrer und Märtyrinnen, S. 1218 ff.

Tagesgebet

Allmächtiger Gott,
du hast der heiligen Märtyrin Barbara

die Kraft gegeben, bis in den Tod dir treu zu bleiben.
Im Vertrauen auf ihre Fürsprache bitten wir dich:
Steh uns bei in jeder Not und Gefahr
und stärke uns in der Todesstunde
mit dem Leib und Blut deines Sohnes,
unseres Herrn Jesus Christus,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Zur Lesung  Eine große Sicherheit und Geborgenheit spricht aus diesem Abschnitt. Vier Fragen dienen dazu, diese Sicherheit abschließend nochmals zu begründen: Wer ist gegen uns? Wer kann uns anklagen? Wer kann uns verurteilen? Wer kann uns von der Liebe Christi trennen? Diese letzte, entscheidende Frage braucht eine längere Antwort, denn hier könnte es eine Unsicherheit geben. Es gibt Mächte der Höhe und der Tiefe, die uns von Christus und von Gott trennen möchten und vielleicht auch könnten. Sie können es nicht, weil Gott auf unserer Seite steht und weil die Liebe Christi größer ist als unsere Schwachheit. Er ist der Herr (8, 39). Auch der letzte Feind, der Tod, hat keine Macht mehr über uns. Das Wesentliche an unserem Leben, die Liebe, mit der uns Gott liebt und mit der wir ihm antworten, überdauert den Tod; ja sie gelangt durch den Tod hindurch zu ihrer Vollendung. – Zu 8, 31–32: Ps 118, 6–7; Röm 6, 8–11; Joh 3, 16; 2 Kor 5, 18–21. – Zu 8, 34: Ps 110, 1; Hebr 7, 25. – Zu 8, 36–37: Ps 44, 23; 2 Kor 4, 11; Joh 16, 33.

Erste LesungRöm 8, 31b–39

Weder Tod noch Leben können uns scheiden von der Liebe Gottes

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Rom.

Schwestern und Brüder!
31bIst Gott für uns,
wer ist dann gegen uns?
32Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont,
sondern ihn für uns alle hingegeben –
wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?
33Wer kann die Auserwählten Gottes anklagen?
Gott ist es, der gerecht macht.
34Wer kann sie verurteilen?
Christus Jesus, der gestorben ist,
mehr noch: der auferweckt worden ist,
er sitzt zur Rechten Gottes
und tritt für uns ein.
35Was kann uns scheiden von der Liebe Christi?
Bedrängnis oder Not oder Verfolgung,
Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert?
36Wie geschrieben steht:
Um deinetwillen sind wir den ganzen Tag dem Tod ausgesetzt;
wir werden behandelt wie Schafe,
die man zum Schlachten bestimmt hat.
37In alldem tragen wir einen glänzenden Sieg davon
durch den, der uns geliebt hat.
38Denn ich bin gewiss:
Weder Tod noch Leben,
weder Engel noch Mächte,
weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten,
39weder Höhe oder Tiefe
noch irgendeine andere Kreatur
können uns scheiden von der Liebe Gottes,
die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.

AntwortpsalmPs 34 (33), 2–3.4–5.6–7.8–9 (Kv: vgl. 5b)

Kv All meinen Ängsten hat er mich entrissen. – KvGL 651, 3, IV. Ton

2Ich will den Herrn allezeit preisen; ∗
immer sei sein Lob in meinem Mund.
3Meine Seele rühme sich des Herrn; ∗
die Armen sollen es hören und sich freuen. – (Kv)
4Preist mit mir die Größe des Herrn, ∗
lasst uns gemeinsam seinen Namen erheben!
5Ich suchte den Herrn und er gab mir Antwort, ∗
er hat mich all meinen Ängsten entrissen. – (Kv)
6Die auf ihn blickten, werden strahlen, ∗
nie soll ihr Angesicht vor Scham erröten.
7Da rief ein Armer und der Herr erhörte ihn ∗
und half ihm aus all seinen Nöten. – (Kv)
8Der Engel des Herrn umschirmt, die ihn fürchten, ∗
und er befreit sie.
9Kostet und seht, wie gut der Herr ist! ∗
Selig der Mensch, der zu ihm sich flüchtet! – Kv

Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Mt 5, 10

Halleluja. Halleluja.
Selig, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leiden;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Mit dem Wort vom Schwert (Mt 10, 34) empfiehlt Jesus sicher nicht den Krieg für die Sache des Glaubens; er stellt aber fest, dass die Verkündigung des Evangeliums die Menschen vor eine Entscheidung stellen und Zwietracht hervorrufen wird. Und er bereitet die Jünger auf die Verfolgung vor. Nicht von jedem Jünger wird das Martyrium, die Hingabe des Lebens um des Glaubens willen, verlangt; aber grundsätzlich schließt die Entscheidung für Jesus – die Entscheidung für Gott – die Bereitschaft in sich, auch das Leben preiszugeben. Und immer ist die Nachfolge Jesu, wo sie ernst genommen wird, ein beständiges Abschiednehmen, ein Leben wie durch den Tod hindurch. – Zu 10, 34–36: Lk 12, 51–53; Mi 7, 6. – Zu 10, 37–39: Lk 14, 26–27; 17, 33; Mk 8, 34–35; Joh 12, 25.

EvangeliumMt 10, 34–39

Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln:
34Denkt nicht,
ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen!
Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen,
sondern das Schwert.
35Denn ich bin gekommen,
um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien
und die Tochter mit ihrer Mutter
und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter;
36und die Hausgenossen eines Menschen
werden seine Feinde sein.
37Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich,
ist meiner nicht wert,
und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich,
ist meiner nicht wert.
38Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt,
ist meiner nicht wert.
39Wer das Leben findet,
wird es verlieren;
wer aber das Leben um meinetwillen verliert,
wird es finden.

Fürbitten

Wir kommen mit unseren Anliegen zu Christus, an dessen Seite wir Leben gewinnen, und bitten ihn:
■ Um einen tiefen Glauben, der Mauern durchbricht und dem Leben Licht schenkt.
■ Um Schutz für alle, die im Bergbau tätig sind, aber auch für alle, die dunkle Zeiten und Tiefpunkte erleben.
■ Um Frieden in der Welt, aber auch um den Mut, Differenzen zur Sprache bringen und den eigenen Standpunkt darlegen zu können.
■ Um Segen und Erfolg für die Arbeit des Kolpingwerks, die sich für Familien und Bildung starkmacht.
■ Um Kraft für alle, denen die Kräfte an Leib und Seele ausgehen, und um das ewige Leben für die Verstorbenen.
Das Ausgesprochene und Unausgesprochene, die Bitten und den Dank, das Lob und die Liebe bringen wir vor dich, den Bruder und Herrn in Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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