2. Dezember

Hl. Luzius
Bischof, Märtyrer

Aus dem Stamm der Pritanni im nördlichen Teil von Churrätien, wirkte er im 5./6. Jh. bei Chur für das Christentum unter der noch halb heidnischen Bevölkerung. In karolingischer Zeit wurden seine Gebeine in die Ringkrypta von St. Luzi in Chur übertragen. Die Legende machte ihn zum König, ersten Bischof von Chur und Märtyrer.

Commune-Texte:
A Messformulare für Märtyrer und Märtyrinnen, S. 1164 ff.
B Schriftlesungen für Hirten der Kirche, S. 1222 ff.,
oder für Märtyrer und Märtyrinnen, S. 1218 ff.

Tagesgebet

Gott, du Licht unseres Glaubens,
du hast den heiligen Bischof Luzius berufen,

der Kirche von Chur
durch Wort und Beispiel zu dienen.
Seine Fürsprache helfe uns,
den Glauben zu bewahren,
den er in seiner Predigt gelehrt,
und den Weg zu gehen,
den er uns durch sein Leben gewiesen hat.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur Lesung  Die Seligpreisung in Jak 1, 12 („Glücklich der Mann …“) weist inhaltlich auf 1, 2 zurück und spricht einen Grundgedanken des Alten und des Neuen Testaments aus: Der Glaube und die Treue des Menschen müssen sich in der Prüfung bewähren. Die Bewährung ist aber nur in der Liebe möglich. Denen, die Gott lieben, wird das Leben als Siegeskranz verheißen. Im Alten Testament ist es wiederholt Gott selbst, der die Menschen „prüft“ (z. B. Abraham, Gen 22, 1). Ist also Gott dafür verantwortlich, wenn der Mensch versagt? Eine solche Vorstellung wird entschieden abgewiesen. Gott prüft zwar, aber er „versucht“ nicht (vgl. V. 3 und V. 13): Er gibt Gelegenheit zur Bewährung, aber er stellt keine Falle. Von Gott kommen nur gute Gaben; von ihm kommt das Licht, nicht die Finsternis; das Leben. nicht der Tod (V. 16–18). Versuchung, Sünde und Tod (V. 13–15) können nur aus dem Herzen des Menschen kommen, von der Begierde, die den Menschen lockt und fängt und verdirbt. Woher die Begierde letzten Endes kommt, wird hier nicht erklärt. Wichtig ist dem Verfasser, dass sie nicht von Gott kommt, und das weiß er aus seiner klaren und großen Gottesvorstellung. – Röm 8, 28; Weish 5, 15–16; Spr 19, 3; Sir 15, 11–20; Röm 7, 8–10.23; 5, 12; 6, 23; Mt 7, 11; Joh 3, 3; 8, 12; 1 Joh 1, 5; Joh 1, 12–13; Eph 1, 13; 1 Petr 1, 23; Offb 14, 4.

Erste LesungJak 1, 12–18

Selig der Mann, der in der Versuchung standhält

Lesung
aus dem Jakobusbrief.

12Selig der Mann, der in der Versuchung standhält.
Denn wenn er sich bewährt,
wird er den Kranz des Lebens erhalten,
der denen verheißen ist, die Gott lieben.
13Keiner, der in Versuchung gerät,
soll sagen: Ich werde von Gott in Versuchung geführt.
Denn Gott lässt sich nicht zum Bösen versuchen,
er führt aber auch selbst niemanden in Versuchung.
14Vielmehr wird jeder
von seiner eigenen Begierde in Versuchung geführt,
die ihn lockt und fängt.
15Wenn die Begierde dann schwanger geworden ist,
bringt sie die Sünde zur Welt;
ist die Sünde reif geworden,
bringt sie den Tod hervor.
16Lasst euch nicht irreführen,
meine geliebten Brüder und Schwestern:
17Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk
kommt von oben herab,
vom Vater der Gestirne,
bei dem es keine Veränderung oder Verfinsterung gibt.
18Aus freiem Willen
hat er uns durch das Wort der Wahrheit geboren,
damit wir eine Erstlingsfrucht seiner Schöpfung seien.

AntwortpsalmPs 89 (88), 2–3.20a u. 4–5.21–22.25 u. 27 (Kv: 2a)

Kv Von der Huld des Herrn
will ich ewig singen. – Kv GL 401, VI. Ton

2Von der Huld des Herrn will ich ewig singen, ∗
von Geschlecht zu Geschlecht mit meinem Mund deine Treue
verkünden.
3Denn ich bekenne: Auf ewig ist Huld gegründet, ∗
im Himmel deine Treue gefestigt. – (Kv)
20aEinst hast du in einer Vision zu deinen Frommen gesprochen: /
4„Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten ∗
und David, meinem Knecht, geschworen:
5Auf ewig gebe ich deinem Haus festen Bestand ∗
und von Geschlecht zu Geschlecht gründe ich deinen Thron. – (Kv)
21Ich habe David, meinen Knecht, gefunden ∗
und ihn mit meinem heiligen Ö&s_psROe1;&s_psROe0;l gesalbt.
22Fest wird meine Hand ihn halten ∗
und mein Arm ihn stärken. – (Kv)
25Meine Treue und meine Huld sind mit ihm ∗
und in meinem Namen erhebt er sein Haupt.
27Er wird zu mir rufen: Mein Vater bist du, ∗
mein Gott, der Fels meiner Rettung.“ – Kv

Ruf vor dem EvangeliumVers: Joh 10, 14

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich bin der gute Hirt;
ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  „Hirten“ nannten sich in der alten Welt die Könige und Führer des Volkes (vgl. Ez 34). Jesus ist der wahre, der „gute Hirt“, er hält den Seinen die Treue bis zum Opfer des Lebens. Erst im Licht des Osterereignisses (Tod und Auferstehung) offenbart das Bibelwort vom guten Hirten seine tiefe Wahrheit: die Einheit zwischen Jesus und dem Vater und die Gemeinschaft, die ihn mit seiner Jüngergemeinde verbindet. Zwei ernste Mahnungen enthält das Wort vom guten Hirten: an alle die Mahnung zur Einheit im Glauben und in der Liebe; an die Hirten, die Verantwortlichen in der Gemeinde, die Mahnung, es dem guten Hirten nachzutun und der anvertrauten „Herde“ zu dienen, nicht sie beherrschen zu wollen. Dienen heißt: für die anderen da sein, arbeiten, leben, leiden. – Hebr 13, 20–21; Jer 23, 1–2; Ez 34, 3–10; Joh 10, 26–27; Eph 2, 14–18.

EvangeliumJoh 10, 11–16

Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit sprach Jesus:
11Ich bin der gute Hirt.
Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.
12Der bezahlte Knecht aber,
der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören,
sieht den Wolf kommen,
lässt die Schafe im Stich und flieht;
und der Wolf reißt sie und zerstreut sie.
Er flieht,
13 weil er nur ein bezahlter Knecht ist
und ihm an den Schafen nichts liegt.
14Ich bin der gute Hirt;
ich kenne die Meinen
und die Meinen kennen mich,
15 wie mich der Vater kennt
und ich den Vater kenne;
und ich gebe mein Leben hin für die Schafe.
16Ich habe noch andere Schafe,
die nicht aus diesem Stall sind;
auch sie muss ich führen
und sie werden auf meine Stimme hören;
dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten.

Fürbitten

Jesus Christus ist der gute Hirt seiner Schafe, der die Seinen kennt und nie im Stich lässt. Ihn bitten wir:
■ Schenke den Christinnen und Christen in der Schweiz deinen Geist und lenke sie auf ihren Wegen.
■ Erbarme dich aller, die wegen ihres Glaubens verlacht, verfolgt oder getötet werden, und lass sie deinen Beistand erfahren.
■ Hilf allen Menschen, sich mit dir vertraut zu machen und unter den vielen Stimmen der Zeit deine Stimme herauszuhören.
■ Lass Nationen, Kulturen und Konfessionen in einen Dialog miteinander eintreten und ihre Verschiedenheiten als Bereicherung erfahren.
■ Schenke denen, deren Alltag geprägt ist von Sorgen und Leid, Heil für Körper, Geist und Seele.
Wir kommen mit unseren Anliegen zu dir, denn du bist der gute Hirt – nichts wird uns fehlen in Zeit und Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
Vatican News

Perikopen

Zu Fragen der Auslegung und Exegese der liturgischen Lesungen empfehlen wir Ihnen auch den Besuch der Seite
perikopen.de


Katholisches Bibelwerk e.V.

Für Lektorinnen und Lektoren und alle, die einen liturgischen oder sonstigen Dienst im Gottesdienst übernehmen
bibelwerk.de


Liedvorschläge

Hier finden Sie Liedvorschläge und Gottesdienstvorlagen für den Gottesdienst:


Psalmtöne

Zum Online-Kantorale antwortpsalm.de


Fernkurs

Liturgie im Fernkurs


SCHOTT-Messbuch

Schott Messbücher
hier erhältlich