29. August

Enthauptung Johannes’ des Täufers

Gedenktag

Das in den Evangelien berichtete Martyrium Johannes’ des Täufers wird vom jüdischen Geschichtsschreiber Flavius Josephus in der Feste Machaerus östlich des Toten Meeres lokalisiert. Seine Beisetzung soll nach alter Überlieferung in Sebaste erfolgt sein, wo das angebliche Grab unter Julian Apostata zerstört wurde. Seit dem Martyrologium Hieronymianum gilt der heutige Tag in den meisten liturgischen Dokumenten als Gedenktag der Enthauptung.

ERÖFFNUNGSVERSPs 119 (118), 46–47

Deine Gebote will ich vor Königen bezeugen
und mich nicht vor ihnen schämen.
An deinen Geboten habe ich meine Freude,
ich liebe sie von Herzen.

TAGESgebet

Allmächtiger Gott,du hast den heiligen Johannes den Täufer berufen,
deinem Sohn im Leben und im Tod voranzugehen
und für Recht und Wahrheit Zeugnis zu geben.
Gib auch uns die Kraft,
für den Anspruch deiner Lehre
unerschrocken einzutreten.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR LESUNG   Nicht weil er selbst es wollte, ist Jeremia Prophet geworden: „Ich habe dich ausersehen – geheiligt – zum Propheten bestimmt“, „verkünde ihnen alles, was ich dir auftrage!“ (Jer 1, 5.17). Für diese „Berufswahl“ sind nicht Gefühle entscheidend gewesen, sondern das Wort, das Jeremia innerlich gehört hat, die Forderung, die keine Ausrede zuließ. Jeremia ahnte, was ihm bevorstand. Es gab kaum einen Propheten, der nicht Widerspruch und Verfolgung erfahren hat. Man hat sie nach Bedarf für geistig verwirrt oder staatsgefährlich erklärt und entsprechend behandelt. Immer mussten sie ihren Weg einsam gehen, Krisen blieben nicht aus: Nervenkrisen, Berufskrisen, Glaubenskrisen. Aber sie haben auch, und sei es im Sterben, die Wahrheit des Wortes erfahren: „Ich bin mit dir, um dich zu retten“ (1, 19). – Jer 15, 19–20; Ez 2, 3–7; Jes 50, 4–9.

ERSTE LesungJer 1, 4.17–19

Verkünde ihnen alles, was ich dir auftrage! Erschrick nicht vor ihnen!

Lesung
aus dem Buch Jeremía.

In den Tagen Joschíjas, des Königs von Juda,
4erging das Wort des Herrn an mich:
17Du aber gürte dich,
tritt vor sie hin
und verkünde ihnen alles, was ich dir auftrage!
Erschrick nicht vor ihnen,
sonst setze ich dich vor ihren Augen in Schrecken!
18Siehe, ich selbst mache dich heute zur befestigten Stadt,
zur eisernen Säule
und zur bronzenen Mauer gegen das ganze Land,
gegen die Könige, Beamten und Priester von Juda
und gegen die Bürger des Landes.
19Mögen sie dich bekämpfen,
sie werden dich nicht bezwingen;
denn ich bin mit dir, um dich zu retten –
Spruch des Herrn.

ANTWORTPSALMPs 71 (70), 1–2.3.5–6.15 u. 17 (Kv: vgl. 15a)

Kv Deine Gerechtigkeit künde mein Mund. – KvGL 47, 1, V. Ton

1Bei dir, o Herr, habe ich mich geborgen, ∗
lass mich nicht zuschanden werden in Ewigkeit!
2Reiß mich heraus und rette mich in deiner Gerechtigkeit! ∗
Neige dein Ohr mir zu und hilf mir! – (Kv)
3Sei mir ein schützender Fels, ∗
zu dem ich allzeit kommen darf!
Du hast geboten, mich zu retten,
denn du bist mein Fels und meine Festung. – (Kv)
5Du bist meine Hoffnung, ∗
Herr und Gott, meine Zuversicht von Jugend auf.
6Vom Mutterleib an habe ich mich auf dich gestützt, /
aus dem Schoß meiner Mutter hast du mich entbunden, ∗
dir gilt mein Lobpreis allezeit. – (Kv)
15Mein Mund soll von deiner Gerechtigkeit künden, /
den ganzen Tag von deinen rettenden Taten, ∗
denn ich kann sie nicht zählen.
17Gott, du hast mich gelehrt von Jugend auf ∗
und bis heute verkünde ich deine Wunder. – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Mt 5, 10

Halleluja. Halleluja.
Selig, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leiden;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
Halleluja.

Das Evangelium ist Eigentext dieses Gedenktages

ZUM EVANGELIUM   In Mk 1, 14 war die Verhaftung Johannes’ des Täufers kurz erwähnt worden. Über den Grund dieser Maßnahme und über das Ende des Täufers wird erst jetzt berichtet, da auch das Schicksal Jesu sich abzuzeichnen beginnt. Jesus ist inzwischen durch seine Taten und Worte im ganzen Land bekannt geworden. Auch Herodes hat von ihm gehört, und er kann nicht anders, als an Johannes denken, den unbequemen Mahner, dessen Kopf er einer tanzenden Prinzessin geschenkt hat. Johannes wurde umgebracht, Jesus ist den gleichen Weg gegangen. Aber beide haben die Wahrheit und die Macht Gottes auf ihrer Seite. Einen Propheten kann man töten, aber sein Wort lebt. – Mt 14, 3–12; Lk 3, 19–20; Lev 18, 16; 1 Kön 19, 1–2; Mk 9, 11–13.

EvangeliumMk 6, 17–29

Ich will, dass du mir sofort auf einer Schale den Kopf Johannes’ des Täufers bringen lässt

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

17Herodes hatte Johannes festnehmen
und ins Gefängnis werfen lassen.
Schuld daran war Heródias, die Frau seines Bruders Philíppus,
die er geheiratet hatte.
18Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt:
Es ist dir nicht erlaubt,
die Frau deines Bruders zur Frau zu haben.
19Heródias verzieh ihm das nicht
und wollte ihn töten lassen.
Sie konnte es aber nicht durchsetzen,
20denn Herodes fürchtete sich vor Johannes,
weil er wusste, dass dieser ein gerechter und heiliger Mann war.
Darum schützte er ihn.
Wenn er ihm zuhörte,
geriet er in große Verlegenheit
und doch hörte er ihm gern zu.
21Eines Tages ergab sich für Heródias eine günstige Gelegenheit.
An seinem Geburtstag
lud Herodes seine Hofbeamten und Offiziere
zusammen mit den vornehmsten Bürgern von Galiläa
zu einem Festmahl ein.
22Da kam die Tochter der Heródias und tanzte
und sie gefiel dem Herodes und seinen Gästen so sehr,
dass der König zu dem Mädchen sagte:
Verlange von mir, was du willst;
ich werde es dir geben.
23Er schwor ihr sogar:
Was du auch von mir verlangst,
ich will es dir geben,
und wenn es die Hälfte meines Reiches wäre.
24Sie ging hinaus
und fragte ihre Mutter: Was soll ich verlangen?
Heródias antwortete: Den Kopf Johannes’ des Täufers.
25Da lief das Mädchen zum König hinein
und verlangte:
Ich will, dass du mir sofort auf einer Schale
den Kopf Johannes’ des Täufers bringen lässt.
26Da wurde der König sehr traurig,
aber wegen der Eide und der Gäste
wollte er ihren Wunsch nicht ablehnen.
27Deshalb befahl er einem Scharfrichter,
sofort ins Gefängnis zu gehen
und den Kopf des Täufers herzubringen.
Der Scharfrichter ging und enthauptete Johannes.
28Dann brachte er den Kopf auf einer Schale,
gab ihn dem Mädchen
und das Mädchen gab ihn seiner Mutter.
29Als die Jünger des Johannes das hörten, kamen sie,
holten seinen Leichnam und legten ihn in ein Grab.

FÜRBITTEN

Wir rufen zu Christus, dem Johannes durch sein Leben und Sterben den Weg bereitet hat:
■ Stärke alle, deren Umfeld ein Leben aus dem Glauben erschwert, und alle, die für ihren Glauben verfolgt und misshandelt werden.
■ Sende allen deinen Geist, die Kritik nicht annehmen können oder wollen, aber auch allen, die ihre Kritik verletzend äußern.
■ Erbarme dich derer, die manipuliert werden, und aller, deren Schwächen von anderen ausgenutzt werden.
■ Berufe junge Menschen in deine Nachfolge, die die Sakramente spenden und gegen alle Widerstände deine Botschaft verkünden.
■ Steh den Kranken bei, schenke den Einsamen und Sterbenden dein Heil und führe die Verstorbenen in dein Reich.
Denn du stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöhst die Niedrigen und beschenkst alle mit deinen Gaben, die sich dir anvertrauen. Dir sei die Ehre in Ewigkeit. – A: Amen.

GABENgebet

Herr, unser Gott,durch dieses heilige Opfer
führe uns auf den geraden Weg,
den uns Johannes als Rufer in der Wüste gewiesen hat
und den er selbst
bis zur Hingabe seines Lebens gegangen ist.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation von Johannes dem Täufer

Johannes als Vorläufer Christi

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, allmächtiger Vater, zu danken und am Fest des heiligen Johannes das Werk deiner Gnade zu rühmen. Du hast ihn geehrt vor allen, die je eine Frau geboren hat, schon im Mutterschoß erfuhr er das kommende Heil, seine Geburt erfüllte viele mit Freude. Als einziger der Propheten schaute er den Erlöser und zeigte hin auf das Lamm, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Im Jordan taufte er Christus, der seiner Kirche die Taufe geschenkt hat, so wurde das Wasser zum heiligen Quell des ewigen Lebens. Bis an sein Ende gab Johannes Zeugnis für das Licht und besiegelte mit dem Blut seine Treue. Darum preisen wir dich mit allen Engeln und Heiligen und singen vereint mit ihnen das Lob deiner Herrlichkeit: Heilig…

KOMMUNIONVERSJoh 3, 27.30

Johannes sprach: Jener muss wachsen, ich aber geringer werden.

SCHLUSSgebet

Herr, unser Gott,wir haben das Sakrament des Heiles empfangen
am Todestag Johannes’ des Täufers,
an dem er für das ewige Leben geboren wurde.
Gib, dass wir dein Heilswerk verehren,
das dieses heilige Mahl bezeichnet,
und uns über das Große freuen,
das es in uns wirkt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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