28. August

Hl. Augustinus
Bischof, Kirchenlehrer

Gedenktag

Zu Tagaste in Numidien 354 geboren, wurde der große Kirchenvater, dessen Gottsuchen aus seinen „Bekenntnissen“ als Grundhaltung seines Geistes zu erkennen ist, von der Vorsehung nach Rom und dann nach Mailand geführt, wo er vom hl. Ambrosius, wahrscheinlich in der Osternacht 387, die Taufe empfing. Auf der Fahrt in die Heimat starb in Ostia seine Mutter, er selbst wurde in der Folge Priester und Bischof und schenkte der Kirche Gedanken von einer unvergleichlichen Fülle und Tiefe. Gestorben am 28. August 430 während der Belagerung seiner Bischofsstadt Hippo durch die Vandalen. Sein Leib ruht in der Augustinerkirche zu Pavía (Italien).

Commune-Texte:
A Messformulare für Hirten der Kirche, S. 1325 ff.,
oder für Kirchenlehrer und Kirchenlehrerinnen, S. 1341 ff.
B Schriftlesungen für Hirten der Kirche, S. 1373 ff.,
oder für Kirchenlehrer und Kirchenlehrerinnen, S. 1378 ff.

ERÖFFNUNGSVERSSir 15, 5

Inmitten der Kirche öffnete der Herr ihm den Mund.
Er hat ihn erfüllt mit dem Geist der Weisheit und des Verstandes;
er hat ihn bekleidet mit dem Gewand der Herrlichkeit.

TAGESgebet

Allmächtiger Gott,wir rufen dich an:
Erwecke in deiner Kirche aufs Neue den Geist,
mit dem du den heiligen Bischof Augustinus erfüllt hast.
Gib auch uns die Sehnsucht nach dir,
dem Quell der wahren Weisheit
und dem Ursprung der Liebe.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR LESUNG   Lange bevor wir ja oder nein sagen konnten, hat Gott zu uns allen das Ja seiner Liebe gesagt. „Die Liebe ist aus Gott“, und sie ist das Kennzeichen derer, die „aus Gott geboren sind“ (Joh 1, 13). Sie sind mit Gott verwandt, und sie allein verstehen auch die Tat der Liebe Gottes: dass er seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, und zwar „als Sühne für unsere Sünden“ (1 Joh 4, 9.10). Ob jemand „aus Gott“ ist (4, 7), ob das Leben aus Gott bei ihm Wirklichkeit ist oder leeres Gerede, erkennt man an seiner Liebe. Aber was ist das für eine Liebe? Sie ist anders als das, was die Menschen gewöhnlich Liebe nennen, und sie ist vor aller rein menschlichen Liebe. Sie gibt der menschlichen Liebe erst die Kraft der Hingabe und das Siegel der Absolutheit. Die Liebe, mit der Gott liebt, vollendet sich darin, dass wir einander lieben. Die göttliche Liebe will in uns eine gott-menschliche Liebe werden. Sie ist nicht eine Tugendübung, sie ist vielmehr das, was all unserem Tun vorausliegt und es erst zu einem wirklich menschlichen Tun macht. Ohne Liebe sind aller fromme Eifer und alle Tugendübung zutiefst unmenschlich und unchristlich. Die schenkende, helfende und verzeihende Liebe, mit der wir als Brüder und Schwestern einander lieben, ist Antwort auf die Liebe Gottes, und noch mehr: Sie ist die Offenbarung der Liebe Gottes in dieser Welt. Das ist die erschreckende Größe christlicher Berufung. – Zu 4, 7: 1 Thess 4, 9; 1 Joh 1, 3.7. – Zu 4, 9: Mt 21, 37; Joh 3, 16. – Zu 4, 10: Röm 8, 31–32; 5, 8; 1 Joh 2, 2; Röm 3, 25. – Zu 4, 11: Mt 18, 33. – Zu 4, 16: Joh 17, 6.

ERSTE Lesung1 Joh 4, 7–16

Wenn wir einander lieben, bleibt Gott in uns

Lesung
aus dem ersten Johannesbrief.

7Geliebte, wir wollen einander lieben;
denn die Liebe ist aus Gott
und jeder, der liebt, stammt von Gott
und erkennt Gott.8Wer nicht liebt,
hat Gott nicht erkannt;
denn Gott ist Liebe.
9Darin offenbarte sich die Liebe Gottes unter uns,
dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat,
damit wir durch ihn leben.
10Darin besteht die Liebe:
Nicht dass wir Gott geliebt haben,
sondern dass er uns geliebt
und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat.
11Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat,
müssen auch wir einander lieben.
12Niemand hat Gott je geschaut;
wenn wir einander lieben,
bleibt Gott in uns
und seine Liebe ist in uns vollendet.
13Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben
und er in uns bleibt:
Er hat uns von seinem Geist gegeben.
14Wir haben geschaut und bezeugen,
dass der Vater den Sohn gesandt hat
als Retter der Welt.
15Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist,
in dem bleibt Gott
und er bleibt in Gott.
16Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt
und gläubig angenommen.
Gott ist Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott
und Gott bleibt in ihm.

ANTWORTPSALMPs 119 (118), 9–10.11–12.13–14 (Kv: 12b)

Kv Herr, lehre mich deine Gesetze! – KvGL 312, 7, II. Ton

9Wie geht ein junger Mann seinen Pfad ohne Tadel? ∗
Wenn er dein Wort beachtet.
10Ich suche dich mit ganzem Herzen. ∗
Lass mich nicht abirren von deinen Geboten! – (Kv)
11Ich barg deinen Spruch in meinem Herzen, ∗
damit ich gegen dich nicht sündige.
12Gepriesen seist du, Herr! ∗
Lehre mich deine Gesetze! – (Kv)
13Mit meinen Lippen verkünde ich ∗
alle Entscheide deines Mundes.
14Am Weg deiner Zeugnisse habe ich Freude, ∗
wie an jeglichem Reichtum. – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Mt 23, 9b.10b

Halleluja. Halleluja.
Einer ist euer Vater, der im Himmel.
Einer ist euer Lehrer, Christus.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   In den Versen Mt 23, 1–7 hat sich Jesus „an das Volk und an seine Jünger“ gewandt (23, 1) und sich mit dem Lehranspruch der Schriftgelehrten und Pharisäer auseinandergesetzt. Jesus bestreitet diesen Anspruch als solchen zwar nicht, aber seine eigenen Jünger sollen auf keinen Fall von dort her ihre Auffassung vom Lehramt in der Kirche beziehen. „Ihr aber“, beginnt der Vers 8. Die Struktur der christlichen Gemeinde muss sich aus der Christuswirklichkeit ergeben. Er allein ist Meister und Lehrer, „ihr alle aber seid Brüder“. Das Matthäusevangelium will mit diesem Wort (nicht bei Mk und Lk) einer Entwicklung entgegentreten, die offenbar schon früh eingesetzt hat. Dabei geht es im Evangelium nicht etwa um Demokratisierung, sondern um viel mehr: um Geschwisterlichkeit in der Gemeinde. Die Forderung „der Größte von euch soll euer Diener sein“ (23, 11) ist in ähnlicher Form wiederholt im Neuen Testament ausgesprochen. „Einander dienen“ ist das Grundgesetz der christlichen Gemeinde. Es gilt auch für den, der zur Lehre und Leitung berufen ist. – Der heilige Augustinus hat eine eigene Schrift verfasst mit dem Titel „De magistro – Über den Lehrmeister“. Jeder menschliche Lehrer und jede menschliche Lehrerin kann nur von außen her lehren. Entscheidend ist, dass Christus, der innere und wahre Lehrer, spricht und gehört wird. – Zu 23, 8–10: Joh 13, 12–17. – Zu 23, 11–12: Mt 20, 26–27; Lk 14, 11; 18, 14; 22, 26.

EvangeliumMt 23, 8–12

Ihr sollt euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
8Ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen;
denn nur einer ist euer Meister,
ihr alle aber seid Brüder.9Auch sollt ihr niemanden auf Erden euren Vater nennen;
denn nur einer ist euer Vater,
der im Himmel.
10Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen;
denn nur einer ist euer Lehrer,
Christus.
11Der Größte von euch soll euer Diener sein.
12Denn wer sich selbst erhöht,
wird erniedrigt,
und wer sich selbst erniedrigt,
wird erhöht werden.

FÜRBITTEN

Herr, unser Gott, du allein bist unser Vater und Meister. Dich bitten wir:
■ Gib den Suchenden gute und geduldige Wegbegleiter und lass sie gute Erfahrungen im Glauben machen.
■ Segne die Theologen und Seelsorgerinnen und lass in ihnen brennen, was sie in anderen entzünden wollen.
■ Stärke alle, die nach der Ordensregel des heiligen Augustinus leben, und berufe junge Menschen in den Dienst der Seelsorge.
■ Gewähre denen, die an Leib und Seele verletzt sind, Heil, nimm die Verstorbenen in deine Ewigkeit auf und tröste die Trauernden.
Dir vertrauen wir uns an. Denn: „Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir!“ Bei dir sind wir geborgen heute und in Ewigkeit. – A: Amen.

GABENgebet

Gütiger Gott,nach dem Auftrag Christi
feiern wir das Gedächtnis unserer Erlösung.
Mache diese Gaben zum Sakrament,
das uns die Einheit verheißt
und uns in Liebe zusammenschließt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

KOMMUNIONVERSMt 23, 10.8

Nur einer ist euer Lehrer: Christus. Ihr alle aber seid Brüder.

SCHLUSSgebet

Herr, unser Gott,heilige uns
durch die Teilnahme am Mahl deines Sohnes,
damit wir als Glieder am Leibe Christi
in Wahrheit das sind,
was wir im Sakrament empfangen haben.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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