25. August
Hl. Josef von Calasanz
Priester, Ordensgründer
Er wurde 1556 in einem kleinen Dorf des nördlichen Spanien geboren. 1583 wurde er zum Priester geweiht. Schon wenige Jahre später wurde er zum Generalvikar des Bistums Urgel ernannt. Anfang 1592 kam er nach Rom, wie es scheint, im Auftrag seines Bischofs. Hier lernte er die Verlassenheit und Unwissenheit kennen, in der die Kinder der Armen heranwuchsen, ohne dass sich jemand darum gekümmert hätte. Bald wurde ihm seine Berufung klar. Zusammen mit zwei anderen Priestern eröffnete er 1597 die erste unentgeltliche Volksschule Europas. Seine Mitarbeiter schloss er in einer Kongregation zusammen, die in der Folge den Namen „Piaristen“ (Clerici Regulares Scholarum Piarum) erhielt und die 1617 von Papst Paul V. anerkannt wurde. 1621 wurde die Genossenschaft als Orden mit feierlichen Gelübden errichtet; außer den drei üblichen Gelübden verpflichteten sich die Mitglieder, der christlichen Erziehung der Jugend zu dienen. Aber bald hatte der Orden infolge von Verleumdungen eine schwere Krise zu bestehen. Josef starb 1648, ohne das Ende der Krise und die Wiederherstellung des Ordens zu erleben. Er wurde 1767 heilig gesprochen.
Wichtig
„Gebt fröhlich! Gott wird weitersorgen.“
„Wir müssen Gott machen lassen. Wichtig ist nur, dass wir seinen Willen begreifen und tun.“ (Josef von Calasanz)
Commune-Texte:
Messformulare für Erzieher
oder für Hirten der Kirche
Schriftlesungen für Hirten der Kirche
oder für heilige Männer (Erzieher)
Tagesgebet
Gütiger Gott,
du hast den heiligen Josef von Calasanz
zu einem Lehrer der Weisheit gemacht
und ihn befähigt, sich mit Liebe und Geduld
der Erziehung der Jugend zu widmen.
Steh uns bei,
wenn wir nach seinem Vorbild uns bemühen,
junge Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit zu führen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung „Die Liebe hört niemals auf“ (1 Kor 13,8): Was ist das für eine Liebe? Für den Apostel gibt es nur eine einzige, sie ist Gottes eigenes Wesen und Leben, sie ist der Urgrund aller Schöpfung und ihr letzter Sinn. Ohne sie gibt es kein Leben und keine Hoffnung. Alles, was Menschen tun können, vom Kleinsten bis zum Größten, ist ohne die Liebe „nichts“: ein leeres Spiel des Selbstgenusses oder auch der Verzweiflung. Auch Taten der Liebe können ohne Liebe getan werden; sie sind dann nichts wert, ja sie sind in Wirklichkeit gegen Gott und gegen den Bruder gerichtet. Aber was ist Liebe? Paulus gibt keine Begriffsbestimmung; die Liebe übersteigt die Grenzen eines Begriffs. Fragt man aber, worin die Liebe sichtbar wird, so überrascht die Antwort: nicht im Ungewöhnlichen, nicht in Rekorden. Sie ist zwar eine Trunkenheit, die den Menschen über sich selbst hinaushebt, aber eine nüchterne Trunkenheit, die ihn zugleich in sein tiefstes Wesen hineinsenkt. Sie ist die göttliche Kraft der Treue, der Geduld, des Vertrauens. Indem sie von dem geliebten Menschen Großes erwartet, macht sie ihn zum Großen fähig. Sie überdauert aber auch sein Versagen. Sie ist reine Hingabe, die nicht um sich selber weiß. - Zu 13,2: Jak 2,14-17. - Zu 13,4-7: Röm 13,8-10; 1 Thess 5,14-15; Röm 12,9-10.
ERSTE Lesung |
1 Kor 12, 31 - 13, 13 |
Die Liebe hört niemals auf
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
Brüder!
31Strebt nach den höheren Gnadengaben! Ich zeige euch jetzt noch einen anderen Weg, einen, der alles übersteigt:
1Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.
2Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts.
3Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte, und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts.
4Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf.
5Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach.
6Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit.
7Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.
8Die Liebe hört niemals auf. Prophetisches Reden hat ein Ende, Zungenrede verstummt, Erkenntnis vergeht.
9Denn Stückwerk ist unser Erkennen, Stückwerk unser prophetisches Reden;
10wenn aber das Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk.
11Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind und urteilte wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, legte ich ab, was Kind an mir war.
12Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin.
13Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.
Oder:
Kurzfassung |
1 Kor 13, 4-13 |
Die Liebe hört niemals auf
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
Brüder!
4Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf.
5Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach.
6Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit.
7Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.
8Die Liebe hört niemals auf. Prophetisches Reden hat ein Ende, Zungenrede verstummt, Erkenntnis vergeht.
9Denn Stückwerk ist unser Erkennen, Stückwerk unser prophetisches Reden;
10wenn aber das Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk.
11Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind und urteilte wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, legte ich ab, was Kind an mir war.
12Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin.
13Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.
Antwortpsalm |
Ps 34 (33), 2-3.4-5.6-7.8-9.10-11 (R: vgl. 2a oder 9a) |
R Den Herrn will ich preisen alle Zeit. - R |
(GL neu 62, 1) |
Oder: |
R Kostet und seht, wie gütig der Herr ist! - R |
2 Ich will den Herrn allezeit preisen; |
V. Ton |
immer sei sein Lob in meinem Mund.
3 Meine Seele rühme sich des Herrn;
die Armen sollen es hören und sich freuen. - (R)
4 Verherrlicht mit mir den Herrn,
lasst uns gemeinsam seinen Namen rühmen.
5 Ich suchte den Herrn, und er hat mich erhört,
er hat mich all meinen Ängsten entrissen. - (R)
6 Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht leuchten,
und ihr braucht nicht zu erröten.
7 Da ist ein Armer; er rief, und der Herr erhörte ihn.
Er half ihm aus all seinen Nöten. - (R)
8 Der Engel des Herrn umschirmt alle, die ihn fürchten und ehren,
und er befreit sie.
9 Kostet und seht, wie gütig der Herr ist;
wohl dem, der zu ihm sich flüchtet! - (R)
10 Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen;
denn wer ihn fürchtet, leidet keinen Mangel.
11 Reiche müssen darben und hungern;
wer aber den Herrn sucht, braucht kein Gut zu entbehren. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 15, 9b.5b |
Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Bleibt in meiner Liebe!
Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht.
Halleluja.
Zum Evangelium Die Reden und Weisungen Jesu, die in Kap. 18 zusammengefasst hat, hat man als „Gemeindeordnung“ oder als „Hausordnung Gottes“ bezeichnet. Die Rede ist an die Jünger gerichtet. Mit „Jünger“ sind hier aber nicht nur die Wenigen gemeint, die damals in der unmittelbaren Nachfolge Jesu standen; der Evangelist hat die Jüngergemeinde seiner eigenen Zeit, die nachösterliche Kirche, im Blick. In jeder Zeit muss neu an das Grundgesetz erinnert werden, das Jesus für seine Jünger aufgestellt hat. Immer ist eine tief greifende Bekehrung notwendig, ein neues Denken und Verhalten, wenn ein Mensch dem Gesetz Christi entsprechen will. Die Forderung, wir sollen wie die Kinder werden, verlangt von uns eine absolute Wahrhaftigkeit vor Gott und vor uns selbst. Das Kind weiß, dass es klein und schwach ist, dass es völlig von der Liebe und Gunst der Großen abhängt. Aber gerade in dieser Schwachheit des Kindes liegt seine unwiderstehliche Macht. Wer es fertig bringt, zu werden wie ein Kind, der hat alles gewonnen. - Zu 18,1-5: Mk 9,33-37; Lk 9,46-48. - Zu 18,3: Mk 10,15; Lk 18,17. - Zu 18,4: Mt 23,12; Lk 14,11. - Zu 18,5: Mt 10,40; Joh 13,20.
Evangelium |
Mt 18, 1-5 |
Wenn ihr nicht wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
1In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist im Himmelreich der Größte?
2Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte
3und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen.
4Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte.
5Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf.
Fürbitten
Wir wollen zu Christus beten, der die Kinder geliebt hat:
Für alle Lehrer und Erzieher: gib, dass sie jungen Menschen mit Liebe und Geduld begegnen. (Stille) Christus, höre uns.
A.: Christus, erhöre uns.
Für die Beamten im Erziehungswesen: segne ihre Bemühungen, die Ausbildung der Jugendlichen zu verbessern. (Stille) Christus, höre uns.
Für die behinderten Jugendlichen: steh allen bei, die sich ihrer annehmen. (Stille) Christus, höre uns.
Für unsere Kinder: hilf ihnen, zu einer klaren Glaubensentscheidung zu kommen. (Stille) Christus, höre uns.
Barmherziger Gott, auf die Fürsprache des heiligen Josef von Calasanz bestärke unseren Willen, den Glauben an die kommende Generation weiterzugeben durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.