4. August

HL. JOHANNES MARIA VIANNEY
Pfarrer von Ars

Gedenktag

In Dardilly bei Lyon 1786 geboren, wurde er Bauernknecht, studierte unter großen Schwierigkeiten und wurde 1815 in Grenoble zum Priester geweiht. Als Pfarrer von Ars wirkte er apostolisch durch äußerste Anspruchslosigkeit seiner Lebensführung, Heiterkeit, Demut und Güte, insbesondere aber als Beichtvater, Prediger und Seelenführer. Aus der seelsorglichen Ruine, die der Ort darstellte, wurde durch ihn eine Musterpfarrei. Gegen Quälereien des Teufels, die er erdulden musste, und gegen Verleumdungen der Menschen war er von unerschütterlicher Stärke. Von weit und breit suchte man bei ihm geistliche Hilfe. Gestorben am 4. August 1859 in Ars, Schrein in der dortigen Pfarrkirche.

Commune-Texte:
A Messformulare für Hirten der Kirche, S. 1326 ff.
B Schriftlesungen für Hirten der Kirche, S. 1428 ff.

TAGESGEBET

Allmächtiger und barmherziger Gott,du hast dem heiligen Pfarrer von Ars
die Geduld und Sorge eines guten Hirten gegeben,
der sich für das Heil seiner Mitmenschen verzehrt.
Hilf auf seine Fürsprache auch uns,
in der Liebe Christi
Menschen für dich zu gewinnen
und zusammen mit unseren Brüdern und Schwestern
das ewige Heil zu finden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

ZUR LESUNG  Dem Propheten Ezechiel wird gesagt, welche Verantwortung er mit dem Prophetenamt übernimmt. Er ist zum Wächter über das Haus Israel berufen. Wie der Wächter die Stadt vor dem Feind warnen muss, so „musst du sie vor mir warnen“, sagt Gott zum Propheten. Gott will über keinen Menschen das Gericht kommen lassen, ohne ihn vorher gewarnt zu haben. Wenn der berufene Gottesbote, der Prophet, seine Pflicht versäumt, wird er selbst zur Rechenschaft gezogen. – In den Versen 20–21 wird die Verantwortung des Propheten noch verdeutlicht: Er muss nicht nur die Sünder vor dem Gericht Gottes warnen; er muss auch die Gerechten davor bewahren, auf den Weg der Sünder abzubiegen. Die „Gerechtigkeit“ und die Rettung dessen, der Verantwortung trägt, sind unlösbar mit dem Geschick derer verbunden, für die er verantwortlich ist. – Zu 3,17–19: Ez 33,7–9; Jer 6,17; Hos 8,1. – Zu 3,20–21: Ez 18,24; 33,12–13; 2 Petr 2,21.

ERSTE LESUNGEz 3, 16–21

Ich habe dich dem Haus Israel als Wächter gegeben

Lesung
aus dem Buch Ezéchiel.

In jenen Tagen
16 erging das Wort des Herrn an mich:
17Menschensohn, ich habe dich dem Haus Israel
als Wächter gegeben.
Wenn du ein Wort aus meinem Mund hörst,
musst du sie vor mir warnen.
18Wenn ich zu einem Schuldigen sage:
Du musst sterben!
und wenn du ihn nicht warnst und nicht redest,
um den Schuldigen von seinem schuldhaften Weg abzubringen,
damit er am Leben bleibt,
dann wird dieser Schuldige seiner Sünde wegen sterben;
sein Blut aber fordere ich aus deiner Hand zurück.
19Du aber, wenn du einen Schuldigen warnst
und er sich nicht abwendet von seiner Schuld
und seinem schuldhaften Weg,
dann wird dieser seiner Sünde wegen sterben;
du aber hast dein Leben gerettet.
20Und wenn ein Gerechter
sein rechtschaffenes Leben aufgibt und Unrecht tut
und ich ihn zu Fall bringe,
so wird dieser sterben.
Weil du ihn nicht gewarnt hast,
wird er seiner Sünde wegen sterben
und an seine gerechten Taten, die er getan hat,
wird man nicht mehr denken.
Sein Blut aber fordere ich aus deiner Hand zurück.
21Du aber, wenn du einen Gerechten davor warnst zu sündigen
und dieser sündigt nicht,
dann wird er am Leben bleiben, weil er gewarnt wurde,
du aber hast dein Leben gerettet.

ANTWORTPSALMPs 117 (116), 1.2 (Kv: vgl. Mk 16, 15)

Kv Geht in alle Welt, Halleluja,GL 454, VI. Ton
und seid meine Zeugen. Halleluja. – Kv

1Lobet den Herrn, alle Völker, ∗
rühmt ihn, alle Nationen! – (Kv)
2Denn mächtig waltet über uns seine Huld, ∗
die Treue des Herrn währt in Ewigkeit. – Kv

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Jes 61, 1 (Lk 4, 18)

Halleluja. Halleluja.
Der Herr hat mich gesandt,
den Armen die frohe Botschaft zu bringen
und den Gefangenen die Freiheit zu verkünden.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Die Lesung Mt 9,35 ist der klassische Text für das Gebet um geistliche Berufungen. Für beides, die Verkündigung der Botschaft von der Gottesherrschaft und die Tätigkeit des Helfens und Heilens, braucht Jesus Mitarbeiter. Die Verse 9,36–38 leiten zur Aussendungsrede (Kap. 10) über. Die ganze Tätigkeit Jesu und auch die Aussendung der Jünger stehen unter dem Motiv des Mitleids mit dem führerlosen Volk. Wobei dieses Bild, damals wie heute, nicht ganz stimmig ist. Menschen haben immer Führer: Politiker, Popstars, Repräsentanten verschiedenster Ideologien und Weltanschauungen. Doch alle menschlichen Führer, so gut ihre Absichten auch sein mögen, scheitern irgendwann am Menschlichen. Nur einer ist der „gute Hirte“, der die Herde nicht nach menschlichen Maßstäben führt: Jesus Christus. An ihm müssen sich auch seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter messen und messen lassen. Das Bild von der Herde („Schafe, die keinen Hirten haben“) wird in 9,37 abgelöst durch das Wort von der Ernte. Die Ernte ist das Bild für das kommende Gericht, bei dem Gott den Weizen in seine Scheune einbringt (Mt 3,12). Mitarbeiter bei dieser Ernte sind die Jünger. Sie künden das Kommen der Gottesherrschaft an und richten die Zeichen dieser Herrschaft auf: Heilungen, Totenerweckungen, Austreibung von Dämonen. Wo Gottes Wort verkündet wird, da wird das Heil angeboten, da wird aber auch bereits die Entscheidung des Jüngsten Gerichts vorausgenommen. – Zu 9,35–38: Mt 4,23; Mk 6,6.34; Lk 8,1; 10,2; Num 27,15–17; Ez 34,5; Sach 10,2; 11,15–17. – Zu 10,1: Mk 6,7; Lk 9,1; 7,21.

EvangeliumMt 9, 35 – 10, 1

Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit
9, 35 zog Jesus durch alle Städte und Dörfer,
lehrte in ihren Synagogen,
verkündete das Evangelium vom Reich
und heilte alle Krankheiten und Leiden.
36Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen;
denn sie waren müde und erschöpft
wie Schafe, die keinen Hirten haben.
37Da sagte er zu seinen Jüngern:
Die Ernte ist groß,
aber es gibt nur wenig Arbeiter.
38Bittet also den Herrn der Ernte,
Arbeiter für seine Ernte auszusenden!
10, 1Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich
und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben
und alle Krankheiten und Leiden zu heilen.

FÜRBITTEN

Wir beten zu Jesus Christus, der sich als der gute Hirte der Menschen erbarmt:
■ Für die Seelsorgerinnen und Seelsorger: dass sie in ihrem Dienst nicht müde werden und den Menschen in ihren Sorgen und Nöten beistehen.
■ Für die Regierenden: dass sie ihr Amt als Dienst an den ihnen anvertrauten Menschen wahrnehmen.
■ Für die Menschen, die auf der Suche sind nach einem Ziel ihres Lebens: dass ihnen Gottes Liebe aufleuchte über ihrem Weg.
■ Für unsere Gemeinde: dass wir auf die Kraft des Gebetes und der Versöhnung vertrauen.
■ Für Schwerkranke: schenke ihnen Kraft und Geduld.
Barmherziger Gott, du hast dem heiligen Pfarrer von Ars einen unermüdlichen Eifer für das ewige Heil der Menschen geschenkt. Lass auch uns um das Heil unserer Mitmenschen besorgt sein durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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