23. April

Hl. Adalbert
Bischof, Glaubensbote, Märtyrer

Vojtech stammte aus dem Fürstengeschlecht der Slavnikiden in Böhmen und erhielt bei der Firmung den Namen des heiligen Firmspenders, Erzbischof Adalberts von Magdeburg. In der Magdeburger Domschule erzogen, wurde er 983 zweiter Bischof von Prag. Infolge seelsorglich-missionarischer und politischer Schwierigkeiten verließ er seinen Bischofssitz und wurde in Rom Benediktiner, wirkte jedoch später wieder in Prag und im Winter 996/997 als Missionar an der Weichselmündung. Hier erlitt er am 23. April 997 durch heidnische Preußen den Martertod. Grab zuerst in Gnesen, seit 1039 in Prag.

Commune-Texte:
A Messformulare für Bischöfe, S. 1174 ff.,
oder für Glaubensboten, S. 1185 ff.,
oder für Märtyrer und Märtyrinnen, S. 1170 f.
B Schriftlesungen für Hirten der Kirche (Glaubensboten), S. 1222 ff.,
oder für Märtyrer und Märtyrinnen, S. 1218 ff.

Tagesgebet

Gott, in deinem Auftrag
hat der heilige Bischof Adalbert

den Samen des Evangeliums ausgesät
und ihn mit seinem Blut getränkt.
Gib allen, die du zum Glauben berufen hast,
die Kraft unbeirrbarer Treue.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur Lesung  Die Gefangenschaft des Apostels bedeutet für die Christusbotschaft keinen Nachteil, sondern größeren Erfolg. Christus wird verkündigt (Phil 1, 18), und darauf allein kommt es an. Wie es dabei dem Apostel geht, ob sein Prozess mit Leben oder mit Tod endet, ist demgegenüber unwichtig. Der Tod, hier von Paulus zum ersten Mal offen genannt, ist für ihn eine letzte Möglichkeit, Christus zu verherrlichen, d. h. seine Macht und Größe sichtbar zu machen. Christus wird nicht nur durch das Wort verkündigt, sondern durch den vorbehaltlosen Einsatz von Person und Leben. Das wirkliche Leben ist für den Apostel die Gemeinschaft mit Christus; deshalb wäre es für ihn selbst besser „aufzubrechen und bei Christus zu sein“ (1, 23). Aber die Gemeinde braucht ihn noch, und das ist entscheidend. Nicht in der Flucht, sondern im Einsatz findet der Apostel die Gemeinschaft mit seinem Herrn. Für Christus da sein, an ihn glauben und für ihn leiden (1, 29) ist auch die „Gnade“, die jeder Christ empfangen hat: Es ist ihm gegeben und aufgegeben. – Zu 2, 21–26: Gal 2, 20; Röm 1, 13; 2 Kor 5, 8. – Zu 1, 27–30: Eph 4, 1; Kol 1, 10; 1 Thess 2, 12; Phil 4, 3.

Erste LesungPhil 1, 21 – 2, 2

Ich werde bei euch allen verbleiben, um euch im Glauben zu fördern

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Philíppi.

Schwestern und Brüder!
1, 21Für mich ist Christus das Leben
und Sterben Gewinn.
22Wenn ich aber weiterleben soll,
bedeutet das für mich fruchtbares Wirken.
Was soll ich wählen?
Ich weiß es nicht.
23Bedrängt werde ich von beiden Seiten:
Ich habe das Verlangen, aufzubrechen und bei Christus zu sein –
um wie viel besser wäre das!
24Aber euretwegen
ist es notwendiger, dass ich am Leben bleibe.
25Im Vertrauen darauf
weiß ich, dass ich bleiben und bei euch allen verbleiben werde,
um euch im Glauben zu fördern und zu erfreuen,
26damit ihr euch in Christus Jesus
umso mehr meiner rühmen könnt,
wenn ich wieder zu euch komme.
27Vor allem:
Lebt als Gemeinde so,
wie es dem Evangelium Christi entspricht!
Ob ich komme und euch sehe oder ob ich fern bin,
ich möchte hören, dass ihr in dem einen Geist feststeht,
einmütig für den Glauben an das Evangelium kämpft
28und euch in keinem Fall von euren Gegnern einschüchtern lasst.
Das wird für sie ein Zeichen dafür sein,
dass sie verloren sind und ihr gerettet werdet,
ein Zeichen, das von Gott kommt.
29Denn euch wurde die Gnade zuteil, für Christus da zu sein,
also nicht nur an ihn zu glauben,
sondern auch seinetwegen zu leiden.
30Denn ihr habt den gleichen Kampf zu bestehen,
den ihr früher an mir gesehen habt
und von dem ihr auch jetzt hört.
2, 1Wenn es also eine Ermahnung in Christus gibt,
einen Zuspruch aus Liebe,
eine Gemeinschaft des Geistes,
ein Erbarmen und Mitgefühl,
2dann macht meine Freude vollkommen,
dass ihr eines Sinnes seid,
einander in Liebe verbunden,
einmütig, einträchtig.

AntwortpsalmPs 96 (95), 1–2.3 u. 7.8 u. 10 (Kv: vgl. 3a)

Siehe S. 880.GL 54, 1, VIII. Ton

Oder:

Zur Lesung  Der Apostel ist Mitarbeiter Gottes im Werk der Versöhnung (2 Kor 6, 1). Von der Erfüllung dieses Dienstes hängt „jetzt“ alles ab, für den Apostel ebenso wie für die Gemeinde. Von den Arbeitsbedingungen eines Mitarbeiters im Dienst Gottes spricht Paulus in den Versen 4–10; nur im Heiligen Geist, in der Kraft Gottes (6, 6 und 7) kann ein Mensch ein solches Leben bestehen, durchhalten in der Schwachheit, die ihn von innen her bedroht, und in den Gefahren und Nöten, die von außen an ihn herankommen. Aber die Reinheit der Absicht und die Kraft der Liebe machen ihn glücklicher als alle jene Menschen, die ihn hassen oder bemitleiden. – Jes 49, 8; 61; Lk 4, 17–19; 2 Kor 8, 21; 4, 8–10; 1 Kor 4, 9–13; Gal 5, 22; 2 Kor 10, 4–6; Eph 6, 11–13; Röm 8, 32.

Erste Lesung2 Kor 6, 4–10

Wir sind wie Sterbende und siehe, wir leben

Lesung
aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Korínth.

Schwestern und Brüder!
4In allem empfehlen wir uns als Gottes Diener:
durch große Standhaftigkeit, in Bedrängnis, in Not, in Angst,
5unter Schlägen, in Gefängnissen, in Zeiten der Unruhe,
unter der Last der Arbeit, in durchwachten Nächten, durch Fasten,
6durch lautere Gesinnung, durch Erkenntnis,
durch Langmut, durch Güte,
durch den Heiligen Geist, durch ungeheuchelte Liebe,
7durch das Wort der Wahrheit, in der Kraft Gottes,
mit den Waffen der Gerechtigkeit
in der Rechten und in der Linken,
8bei Ehrung und Schmähung, bei übler Nachrede und bei Lob.
Wir gelten als Betrüger
und sind doch wahrhaftig;
9wir werden verkannt
und doch anerkannt;
wir sind wie Sterbende
und siehe, wir leben;
wir werden gezüchtigt
und doch nicht getötet;
10uns wird Leid zugefügt
und doch sind wir jederzeit fröhlich;
wir sind arm
und machen doch viele reich;
wir haben nichts
und haben doch alles.

AntwortpsalmPs 31 (30), 3b–4.6 u. 8.16–17 (Kv: vgl. 6a)

Kv In deine Hände lege ich mein Leben. – KvGL 308, 1, IV. Ton

3bSei mir ein schützender Fels, ∗
ein festes Haus, mich zu retten!
4Denn du bist mein Fels und meine Festung; ∗
um deines Namens willen wirst du mich führen und leiten. – (Kv)
6In deine Hand lege ich voll Vertrauen meinen Geist; ∗
du hast mich erlöst, Herr, du Gott der Treue.
8Ich will jubeln und deiner Huld mich freuen; /
denn du hast mein Elend angesehn, ∗
du kanntest die Ängste meiner Seele. – (Kv)
16In deiner Hand steht meine Zeit; ∗
entreiß mich der Hand meiner Feinde und Verfolger!
17Lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht, ∗
hilf mir in deiner Huld! – Kv

Ruf vor dem EvangeliumVers: Jak 1, 12

Halleluja. Halleluja.
Selig der Mann, der in der Versuchung standhält.
Denn wenn er sich bewährt,
wird er den Kranz des Lebens erhalten.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Zwischen dem Einzug Jesu in Jerusalem und dem Letzten Abendmahl berichtet das Johannesevangelium (12, 20–36) eine Rede, in der Jesus von seiner bevorstehenden „Erhöhung“ spricht. Die Stunde seines Leidens und seines Todes am Kreuz wird die Stunde seiner Verherrlichung sein (12, 23). Das Weizenkorn bringt nur Frucht, wenn es in die Erde fällt und stirbt: In diesem Bild deutet Jesus sein eigenes Sterben als die notwendige Voraussetzung für das Gelingen seines Erlösungswerkes. Und es ist nicht nur die Voraussetzung; es ist die Weise, wie die Erlösung selbst geschieht, und es ist das Lebensgesetz auch für seine Jünger. Nur wer bereit ist, alles zu verlieren, kann sein Jünger sein und ihm nachfolgen – durch den Tod hindurch ins Leben, in die Herrlichkeit beim Vater: „Ihn wird der Vater ehren.“ – 1 Kor 15, 36–37; Mk 8, 35; Mt 16, 25; Lk 9, 24; 17, 33.

EvangeliumJoh 12, 24–26

Wenn das Weizenkorn stirbt, bringt es reiche Frucht

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
24Amen, amen, ich sage euch:
Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt,
bleibt es allein;
wenn es aber stirbt,
bringt es reiche Frucht.
25Wer sein Leben liebt,
verliert es;
wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet,
wird es bewahren bis ins ewige Leben.
26Wenn einer mir dienen will,
folge er mir nach;
und wo ich bin,
dort wird auch mein Diener sein.
Wenn einer mir dient,
wird der Vater ihn ehren.

Oder:

Ruf vor dem EvangeliumVers: Joh 17, 19

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich heilige mich für sie,
damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind.
Halleluja.

EvangeliumJoh 10, 11–16

Siehe S. 775 f.

Fürbitten

Zu Christus, der den Glaubenden damals wie heute Kraft gibt, bitten wir:
■ Um die Kraft, die ganz persönlichen Drachen, die Abhängigkeiten, Sorgen und Traurigkeiten besiegen zu können.
■ Um die Kraft, Geduld aufzubringen und zum Segen von Kirche und Gesellschaft beizutragen.
■ Um die Kraft zu einer Liebe, die vergeben kann, die aufmerksam macht und Zeit füreinander schafft.
■ Um die Kraft, in Krankheit, Einsamkeit und Belastung nicht zu verzweifeln und in Unsicherheiten Perspektive zu finden.
■ Um die Kraft, die den Tod in Leben wandelt, die die Verstorbenen auferstehen lässt und die den Trauernden Trost schenkt.
Dir vertrauen wir unser Leben an. Denn wir wissen: Du machst es zu einem Leben, das gesegnet ist – heute und bis in Ewigkeit. – A: Amen.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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