21. April

Hl. Anselm
Bischof, Kirchenlehrer

In Aosta 1033 geboren, wurde er zu Bec in der Normandie Benediktiner und Abt. Über das Kloster hinaus um die geistige Aufwertung des Mönchtums verdient, erregte er vor allem durch seine bildhaften Ansprachen Aufsehen. Als Erzbischof von Canterbury (1093) war er ein Vorkämpfer der Kirchenfreiheit und musste deshalb zweimal in die Verbannung. Der 1106 geschlossene Kompromiss wurde jedoch zum Vorbild für das Wormser Konkordat (1122) im Reich. Als Denker und bedeutender philosophisch-theologischer Schriftsteller gilt er als „Vater der Scholastik“. Gestorben am 21. April 1109. In der Kathedrale von Canterbury begraben.

Commune-Texte:
A Messformulare für Bischöfe, S. 1174 ff.,
oder für Kirchenlehrer und Kirchenlehrerinnen, S. 1189 ff.
B Schriftlesungen für Hirten der Kirche, S. 1222 ff.,
oder für Kirchenlehrer und Kirchenlehrerinnen, S. 1227 ff.,
oder für heilige Männer und heilige Frauen (Ordensleute), S. 1231 ff.

Tagesgebet

Gott, du bist unerforschlich in deinem Wesen,
und doch offenbarst du dich den Menschen.

Du hast den heiligen Anselm gedrängt,
die Tiefe deiner Weisheit zu erforschen
und zu verkünden.
Gib, dass der Glaube
unserem Verstand zu Hilfe komme,
damit unser Herz lieb gewinnt,
was du uns zu glauben befiehlst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur Lesung  Der ganze Epheserbrief ist in einer Atmosphäre des Gebets geschrieben. Mit einem feierlichen Gebet (Eph 3, 14–21) schließt der lehrhafte Teil dieses Briefs. Die Ausführungen über Gottes ewigen Geschichtsplan und dessen Verwirklichung in Christus und in der Kirche münden in den Wunsch, dass die Gemeinde in der Erkenntnis Gottes wachse und dass sie wenigstens eine Ahnung bekomme von der Größe Gottes und von der Liebe Christi. Das Ziel der geschaffenen Welt ist ja „das Lob seiner Herrlichkeit“ (Eph 1, 6.12.14). Man lobt aber sinnvollerweise nur das, was man kennt. Durch die Gotteserkenntnis, die Glaube und Liebe zugleich ist, wohnt Christus im Herzen der Menschen, in jener tiefen Mitte, aus der alles Erkennen und Lieben hervorquillt. Mit der Erkenntnis wächst die Liebe und mit der Liebe die Erkenntnis. Nur eine Gemeinde, die ständig im Glauben und in der Liebe wächst, kann Gott „verherrlichen“ (3, 21) und der Welt die frohe Botschaft weitergeben. – Zu 3, 14–15: Jes 45, 23; Röm 14, 11. – Zu 3, 16–19: Kol 1, 11; Joh 14, 23; Kol 1, 23; 2, 7.10; Phil 4, 7.

Erste LesungEph 3, 14–19

Die Liebe Christi erkennen, die alle Erkenntnis übersteigt

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Éphesus.

Schwestern und Brüder!
14Ich beuge meine Knie vor dem Vater,
15 von dem jedes Geschlecht im Himmel und auf der Erde
seinen Namen hat.
16Er gebe euch Kraft
aufgrund des Reichtums seiner Herrlichkeit,
dass ihr durch seinen Geist gestärkt werdet
im inneren Menschen.
17Durch den Glauben wohne Christus in euren Herzen,
in der Liebe verwurzelt und auf sie gegründet.
18So sollt ihr mit allen Heiligen dazu fähig sein,
die Länge und Breite, die Höhe und Tiefe zu ermessen
19und die Liebe Christi zu erkennen,
die alle Erkenntnis übersteigt.
So werdet ihr erfüllt werden
in die ganze Fülle Gottes hinein.

AntwortpsalmPs 34 (33), 2–3.4–5.6–7.8–9.10–11

Kv Den Herrn will ich preisen allezeit. – Kv(Kv: vgl. 2a oder 9a)
Oder:GL 39, 1, V. Ton
Kv Kostet und seht, wie gut der Herr ist! – Kv

2Ich will den Herrn allezeit preisen; ∗
immer sei sein Lob in meinem Mund.
3Meine Seele rühme sich des Herrn; ∗
die Armen sollen es ren und sich freuen. – (Kv)
4Preist mit mir die Größe des Herrn, ∗
lasst uns gemeinsam seinen Namen erheben!
5Ich suchte den Herrn und er gab mir Antwort, ∗
er hat mich all meinen Ängsten entrissen. – (Kv)
6Die auf ihn blickten, werden strahlen, ∗
nie soll ihr Angesicht vor Scham erröten.
7Da rief ein Armer und der Herr erhörte ihn ∗
und half ihm aus all seinen Nöten. – (Kv)
8Der Engel des Herrn umschirmt, die ihn fürchten, ∗
und er befreit sie.
9Kostet und seht, wie gut der Herr ist! ∗
Selig der Mensch, der zu ihm sich flüchtet! – (Kv)
10Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen; ∗
denn die ihn fürchten, leiden keinen Mangel.
11Junglöwen darbten und hungerten; ∗
aber die den Herrn suchen,
leiden keinen Mangel an allem Guten. – Kv

Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Joh 6, 63b.68c

Halleluja. Halleluja.
Deine Worte, Herr, sind Geist und Leben.
Du hast Worte des ewigen Lebens.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  Die Bergpredigt, die mit den Seligpreisungen begonnen hat, endet mit einer ernsten Warnung. Es genügt nicht, den Willen Gottes zu studieren, davon zu reden oder reden zu hören. „Klug“ ist in dieser entscheidenden Zeit, die mit dem Auftreten Jesu angebrochen ist, wer die Situation begreift und danach handelt. Wer ahnungslos vor sich hin lebt, vertut die Zeit und hat am Ende umsonst gelebt. Jesus spricht wie ein Prophet, und er ist mehr als ein Prophet. Er bringt nicht nur eine Allerweltsmoral für anständige Menschen. Seine Botschaft ist Anspruch, sie verlangt Entscheidung vor der Tatsache, dass Gott seine Königsherrschaft geltend macht. – Lk 6, 46–49; Jes 29, 13–14; Am 5, 21–24; Jak 1, 22; 2, 14–17; Mt 25, 11–12; Lk 13, 26–27; Spr 10, 25; 12, 3–7; 1 Joh 3, 18; 2, 17; Ez 33, 31; 13, 10–14.

EvangeliumMt 7, 21–29

Jesus lehrte wie einer, der Vollmacht hat

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
21Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!,
wird in das Himmelreich kommen,
sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut.
22Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr,
sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten
und haben wir nicht in deinem Namen Dämonen ausgetrieben
und haben wir nicht in deinem Namen viele Machttaten gewirkt?
23Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht.
Weg von mir, ihr Gesetzlosen!
24Jeder, der diese meine Worte hört und danach handelt,
ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute.
25Als ein Wolkenbruch kam
und die Wassermassen heranfluteten,
als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten,
da stürzte es nicht ein;
denn es war auf Fels gebaut.
26Und jeder, der diese meine Worte hört
und nicht danach handelt,
ist ein Tor, der sein Haus auf Sand baute.
27Als ein Wolkenbruch kam
und die Wassermassen heranfluteten,
als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten,
da stürzte es ein
und wurde völlig zerstört.
28Und es geschah, als Jesus diese Rede beendet hatte,
war die Menge voll Staunen über seine Lehre;
29denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat,
und nicht wie ihre Schriftgelehrten.

Fürbitten

Wir sind wach für Christus, wenn wir an ihn denken und ihn in unser Leben einbeziehen – Christus ist wach für uns und unsere Anliegen. Ihn bitten wir:
■ Um den Mut zu glauben für alle, die Gott nur mit dem Verstand, aber nicht mit dem Herzen suchen.
■ Um den Mut zu dienen für alle, die dir nachfolgen wollen, um Treue in ihrem Dienst und Freude an deiner Nähe.
■ Um Menschen, die anderen in ihrer Gottsuche helfen, und um Geduld mit den eigenen Fragen und Zweifeln.
■ Um Menschen, die anderen die Tür öffnen, für sie Zeit haben und sie ein Stück des Lebenswegs begleiten.
■ Um Kraft für Kranke und Pflegende, um Beistand für Sterbende und Trauernde und um ewiges Leben für Verstorbene.
Denn du, Herr, bist der – wie der heilige Anselm sagt – über den hinaus nichts Größeres gedacht werden kann. Dir sei die Ehre in Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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