5. April

Hl. Vinzenz FERRER
Ordenspriester, Bußprediger

In Valencia geboren, wurde der Dominikaner und theologische Lehrer zu einem der bedeutendsten Bußprediger des Mittelalters. Im Abendländischen Schisma war er von der Rechtmäßigkeit Klemens’ VII. überzeugt und stand auch zu dessen Nachfolger Benedikt XIII., dessen Beichtvater er war. Berühmt ist seine große Wanderreise als Bußprediger (1399–1409). Seit 1412 rückte er aus Überzeugung vom Avignoneser Papst ab, um den Weg zur Kircheneinheit zu bahnen. Gestorben am 5. April 1419 in Vannes (Bretagne).

Commune-Texte:
A Messformulare für Glaubensboten, S. 1185 ff.
B Schriftlesungen für Hirten der Kirche (Glaubensboten), S. 1222 ff.,
oder für heilige Männer und heilige Frauen (Ordensleute), S. 1231 ff.

Tagesgebet

Herr, unser Gott,
du hast deiner Kirche

im heiligen Vinzenz Ferrer
einen machtvollen Prediger geschenkt,
der Jesus Christus
als den kommenden Richter verkündet hat.
Gib, dass wir deinem Sohn freudig entgegengehen
und ihn als unseren König schauen,
wenn er in Herrlichkeit wiederkommt,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Zur Lesung  In 2 Tim 4, 1–8 wird der mahnende Teil dieses Briefes abgeschlossen mit dem Hinweis auf die bevorstehende Rechenschaft. Der Apostel selbst kann auf ein großes und erfülltes Leben zurückblicken; er hat dem die Treue gehalten, der ihn berufen hat und der sein Richter sein wird. Treue wird, mehr als alles andere, von dem erwartet, dem in der Kirche Führung und Verantwortung übertragen sind. Treu sein heißt aber nicht nur, unbeweglich auf dem Überlieferten (oder dem, was man dafür hält) beharren; es verlangt, dass man zur rechten Zeit das rechte Wort sagt, nüchtern für die „gesunde Lehre“ eintritt, gleich ob sie gern oder ungern gehört wird; dass man die Gegenwart ernst nimmt und für die Zukunft lebt. Die Zukunft aber heißt Christus. Ob wir „sehnsüchtig auf sein Erscheinen warten“ (4, 8), daran können wir ermessen, wie es um unseren Glauben und unsere Treue steht. – In diesem Abschiedswort richtet sich der Apostel zunächst an die Amtsträger in der Kirche; es ist aber klar, dass das Gesagte von jedem Christen gilt. – Zu 4, 1–2: Apg 10, 42; Röm 14, 9–10; 1 Petr 4, 5; Apg 20, 31. – Zu 4, 3–5; 1 Tim 4, 1.7; Tit 1, 14; 2 Tim 1, 8.12; 2, 8–13.

Erste Lesung2 Tim 4, 1–5

Verkünde das Evangelium, erfülle treu deinen Dienst!

Lesung
aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an Timótheus.

Mein Sohn!
1Ich beschwöre dich bei Gott und bei Christus Jesus,
dem kommenden Richter der Lebenden und der Toten,
bei seinem Erscheinen und bei seinem Reich:
2Verkünde das Wort,
tritt auf,
ob gelegen oder ungelegen,
überführe, weise zurecht, ermahne,
in aller Geduld und Belehrung!
3Denn es wird eine Zeit kommen,
in der man die gesunde Lehre nicht erträgt,
sondern sich nach eigenen Begierden Lehrer sucht,
um sich die Ohren zu kitzeln;
4und man wird von der Wahrheit das Ohr abwenden,
sich dagegen Fabeleien zuwenden.
5Du aber sei in allem nüchtern,
ertrage das Leiden,
verrichte dein Werk als Verkünder des Evangeliums,
erfülle treu deinen Dienst!

AntwortpsalmPs 40 (39), 2 u. 4ab.7–8.9–10 (Kv: vgl. 8a.9a)

Kv Meine Freude ist es,
deinen Willen zu tun. – Kv In der Fastenzeit GL 649, 5, VII. Ton

2Ich hoffte, ja ich hoffte auf den Herrn. ∗
Da neigte er sich mir zu und hörte mein Schreien.
4abEr gab mir ein neues Lied in den Mund, ∗
einen Lobgesang auf unseren Gott. – (Kv)
7An Schlacht- und Speiseopfern hattest du kein Gefallen, /
doch Ohren hast du mir gegraben, ∗
Brand- und Sündopfer hast du nicht gefordert.
8Da habe ich gesagt: Siehe, ich komme. ∗
In der Buchrolle steht es über mich geschrieben. – (Kv)
9Deinen Willen zu tun, mein Gott, war mein Gefallen ∗
und deine Weisung ist in meinem Innern.
10Gerechtigkeit habe ich in großer Versammlung verkündet, ∗
meine Lippen verschließe ich nicht; Herr, du weißt es. – Kv

Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Lk 21, 36

(Halleluja. Halleluja.)
Wacht und betet allezeit,
damit ihr hintreten könnt vor den Menschensohn.
(Halleluja.)

ZUM EVANGELIUM  Wir wissen nicht, wann die Zeit dieser Welt zu Ende gehen wird, und es ist besser, wir wissen es nicht. Das Lukasevangelium rechnet mit einer langen Wartezeit; vielleicht kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache (12, 38). Wichtig ist für uns zu wissen, dass dieses Ereignis am Ende (oder vielleicht richtiger: nach dem Ende) der gegenwärtigen Geschichte nicht (nur) eine Katastrophe sein wird, sondern die entscheidende Offenbarung Jesu als Menschensohn und Weltenrichter. Nicht es kommt, sondern er kommt. Das Bildwort in 12, 35 vom Gürtel, den man nicht ablegen soll, und von der brennenden Lampe mahnt uns zur Wachsamkeit. Der Zeitpunkt ist ungewiss; in jedem Augenblick kann der Herr kommen und bei uns anklopfen. Die Mahnung gilt der ganzen Jüngergemeinde, sie gilt aber auch jedem Einzelnen. Sie gilt, wenn wir die Fortsetzung bei Lk hinzunehmen (Lk 12, 41–44), vor allem denen, die in der Gemeinde und in der Welt Verantwortung tragen. – 1 Petr 1, 13; Mt 24, 42–44; Mk 13, 33–36; Offb 3, 20; Lk 22, 27; Joh 13, 4–5.

EvangeliumLk 12, 35–40

Haltet auch ihr euch bereit!

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
35Eure Hüften sollen gegürtet sein
und eure Lampen brennen!
36Seid wie Menschen,
die auf ihren Herrn warten,
der von einer Hochzeit zurückkehrt,
damit sie ihm sogleich öffnen,
wenn er kommt und anklopft!
37Selig die Knechte,
die der Herr wach findet, wenn er kommt!
Amen, ich sage euch:
Er wird sich gürten,
sie am Tisch Platz nehmen lassen
und sie der Reihe nach bedienen.
38Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache
und findet sie wach – selig sind sie.
39Bedenkt:
Wenn der Herr des Hauses wüsste,
in welcher Stunde der Dieb kommt,
so würde er verhindern, dass man in sein Haus einbricht.
40Haltet auch ihr euch bereit!
Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde,
in der ihr es nicht erwartet.

Fürbitten

Im Bemühen um Aufmerksamkeit und Wachsein werden wir uns der Gegenwart Jesu bewusst und bitten ihn:
■ Schenke dem Wirken der Dominikaner und aller, die sich in deinen Dienst stellen, Kraft und Erfolg.
■ Schenke allen, die schuldig geworden sind, Einsicht ihrer Fehler, und erbarme dich aller, die unter ihnen leiden mussten.
■ Gib allen, die umkehren wollen, die Gnade, umkehren zu können und auf Barmherzigkeit in der Gesellschaft zu treffen.
■ Hilf der Gesellschaft, Stress und Oberflächlichkeiten zu überwinden, um bereit zu sein für das Göttliche in unserem Leben.
■ Hilf den Menschen, Hass und Neid, Krieg und Gewalt, Krankheit und Leid zu überwinden.
Du kommst zu uns. Das ist die frohe Botschaft, die uns hilft, wach zu bleiben für dich, Christus, unseren Herrn. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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