11. November

Hl. Martin

Bischof

Gedenktag

 

Martin wurde um 316 in Sabaria, dem heutigen Steinamanger in Ungarn, geboren. Mit fünfzehn Jahren wurde er in die Gardereiterei eingereiht und wenig später in den Westen versetzt. Am Stadttor von Amiens teilte er seinen Soldatenmantel mit einem frierenden Bettler; in der Nacht darauf erschien ihm Christus, mit dem abgeschnittenen Mantelstück bekleidet. Mit achtzehn Jahren ließ sich Martin taufen, diente aber noch bis 356 in der kaiserlichen Garde. Nach seinem Abschied vom Heer (in der Nähe von Worms) ging er zum Bischof Hilarius von Poitiers, der ihn in die pannonische Heimat zurückschickte. ­ Um 360 traf er wieder mit Hilarius zusammen. 361 gründete er Ligugé, das erste Kloster Galliens. 371 wurde er Bischof von Tours, 375 gründete er das Kloster Marmoutier an der Loire, das zu einem Mittelpunkt monastischer Kultur wurde und als Missionsseminar bezeichnet werden kann. Unermüdlich widmete er sich der Glaubenspredigt in den noch weithin heidnischen Gebieten. Er starb am 8. November 397 und wurde am 11. November in Tours begraben. Sein Grab wurde zum Nationalheiligtum der Franken. Martin ist der erste Nichtmärtyrer, der in der abendländischen Kirche als Heiliger verehrt wurde.

 

Nichts anderes als Christus

Sulpicius Severus, der das Leben des hl. Martin schrieb, berichtet: „Auch wenn er las oder sonst mit einer Arbeit beschäftigt war, ließ sein Geist doch nie vom Gebet ab. Wie ein Schmied bei seiner Arbeit immer wieder den Hammer auf den Amboss fallen lässt, so betete Martinus ohne Unterbrechung, auch wenn er anscheinend etwas anderes tat ... In seinem Mund war nichts anderes als Christus, in seinem Herzen wohnten nur Güte, nur Friede, nur Erbarmen.“

 

Schriftlesungen für Hirten der Kirche

oder für heilige Männer

 

 

Eröffnungsvers

1 Sam 2, 35

Wort Gottes des Herrn:

Ich werde mir einen zuverlässigen Priester einsetzen,

der nach meinem Willen handelt.

 

 

Tagesgebet

Allmächtiger Gott,

der heilige Bischof Martin hat dich

in seinem Leben und in seinem Sterben verherrlicht.

Lass auch in uns

die Macht deiner Gnade wirksam sein,

damit weder Tod noch Leben

uns von deiner Liebe trennen.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung In Jerusalem herrscht nach der Rückkehr aus dem babylonischen Exil große Mutlosigkeit. Die Anfänge waren schwierig, und die Aussichten auf ein Gelingen des Wiederaufbaus waren gering. Damals berief Gott einen Propheten und erfüllte ihn mit seinem Geist, damit sein Wort die Kraft hatte, zu trösten und Mut zu wecken. Jesus hat die Worte des Propheten „Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir ...“ auf sich bezogen, als er in der Synagoge von Nazaret die Stelle aus Jesaja 61 vorlas (Lk 4,16-21). Die Jünger und Boten Jesu haben von ihrem Herrn nicht nur den Namen „Christen“ = „Gesalbte“; sie haben von ihm auch den Geist empfangen und den Auftrag, seine Sendung weiterzuführen. - Jes 11,2; 42,1; Lk 4,18-19; Apg 10,38; 2 Kor 1,21-22; 1 Joh 2,20.27.


ERSTE Lesung

Jes 61, 1-3a

Der Herr hat mich gesalbt; er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe (Lk 4,18bc)

Lesung aus dem Buch Jesaja

1Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe und alle heile, deren Herz zerbrochen ist, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Gefesselten die Befreiung,

2damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe, einen Tag der Vergeltung unseres Gottes, damit ich alle Trauernden tröste,

3adie Trauernden Zions erfreue, ihnen Schmuck bringe anstelle von Schmutz, Freudenöl statt Trauergewand, Jubel statt der Verzweiflung.

 

 

Antwortpsalm

Ps 89 (88), 2-3.20a u. 4-5.21-22.25 u. 27 (R: 2a)

          R Von den Taten deiner Huld, o Herr, will ich ewig singen. - R

  (GL neu 401 oder 80, 1)

2        Von den Taten deiner Huld Herr, will ich ewig singen,

VI. oder VII. Ton

          bis zum fernsten Geschlecht laut deine Treue verkünden.

3        Denn ich bekenne: Deine Huld besteht für immer und ewig;

          deine Treue steht fest im Himmel. - (R)

20a    Einst hast du in einer Vision zu deinen Frommen gesprochen:

4        „Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten

          und David, meinem Knecht, geschworen:

5        Deinem Haus gebe ich auf ewig Bestand,

          und von Geschlecht zu Geschlecht richte ich deinen Thron auf. - (R)

21      Ich habe David, meinen Knecht, gefunden

          und ihn mit meinem heiligen Öl gesalbt.

22      Beständig wird meine Hand ihn halten

          und mein Arm ihn stärken. - (R)

25      Meine Treue und meine Huld begleiten ihn

          und in meinem Namen erhebt er sein Haupt.

27      Er wird zu mir rufen: Mein Vater bist du,

          mein Gott, der Fels meines Heiles.“ - R




Ruf vor dem Evangelium

Vers: Joh 13, 34ac

Halleluja. Halleluja.

(So spricht der Herr:)

Ein neues Gebot gebe ich euch:

Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Der Menschensohn wird als König, Hirt und Richter erscheinen und die Völker der Erde versammeln. Das Gericht wird die Guten ebenso überraschen wie die Bösen. Quer durch alle Völker und Gruppierungen hindurch geht die Scheidung. Nicht nach dem Glauben, auch nicht nach der Zugehörigkeit zu einer Kirche wird gefragt. Die Gerechten sagen ausdrücklich, dass sie in den Armen und Kranken Jesus nicht erkannt haben. Erstaunt fragen sie: „Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen ...?“ Und doch sagt ihnen der Herr: „... das habt ihr mir getan“, und stellt sie auf die rechte Seite. Er belohnt den Dienst derer, die nicht um des Lohnes willen gedient haben und die gerade mit ihrer Ahnungslosigkeit die Lauterkeit ihres Tuns beweisen. Manch einer, der fromme Reden geführt und vielleicht sogar Wunder getan hat, wird sich unter den Böcken wieder finden. Wie viele auf der einen und wie viele auf der anderen Seite stehen, darüber wird uns nichts gesagt. - Zu 25,34-36: Jes 58,6-8; Eph 1,4; Tob 4,16; Ez 18,7; Hebr 13,3. - Zu 25,40: Mt 10,40; 18,5; Spr 19,17; Lk 10,16; Apg 9,5.

 

 

Evangelium

Mt 25, 31-40

Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

31Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen.

32Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.

33Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken.

34Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist.

35Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen;

36ich war nackt, und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank, und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.

37Dann werden ihm die Gerechten antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben?

38Und wann haben wir dich fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen, oder nackt und dir Kleidung gegeben?

39Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?

40Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.

 

 

Fürbitten

Wir bitten Jesus Christus, dessen Liebe die Heiligen erfüllte:

Für alle Christen: gib, dass sie sich von deinem Beispiel leiten lassen. (Stille) Christus, höre uns.

A.: Christus, erhöre uns.

Für alle, die für ihre Mitmenschen ihr Leben einsetzen: vergilt ihnen, was sie für andere tun. (Stille) Christus, höre uns.

Für die Hungernden: treibe uns an, mit ihnen zu teilen. (Stille) Christus, höre uns.

Für unsere Gemeinde: mach unser Leben zu einem Licht, das den Menschen leuchtet. (Stille) Christus, höre uns.

Allmächtiger Gott, du hast den heiligen Bischof Martin von Tours zu einem leuchtenden Vorbild der Christen gemacht. Lehre uns, seinem Beispiel zu folgen durch Christus, unseren Herrn.

A.: Amen.

 

 

Gabengebet

Allmächtiger Gott,

heilige die Gaben,

die wir am Fest des heiligen Martin

voll Freude vor dein Angesicht bringen.

Gib, dass dieses Opfer in guten und bösen Tagen

unserem Leben die Richtung gebe.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

 

Kommunionvers

Mt 25, 40

Amen, ich sage euch:

Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt,

das habt ihr für mich getan - so spricht der Herr.

 

 

Schlussgebet

Herr, unser Gott

in diesem Mahl

hast du uns das heilige Brot gereicht

als Zeichen der Einheit und als Erweis deiner Vatergüte.

Hilf uns, nach dem Vorbild des heiligen Martin

deinen Willen zu tun,

damit wir gleich ihm dir wahrhaft angehören.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
Vatican News

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