MONTAG

EröffnungsversVgl. Röm 6, 9

Christus ist vom Tod erstanden; er stirbt nicht mehr.
Gebrochen ist die Macht des Todes. Halleluja.

Tagesgebet

Barmherziger Gott,
gib, dass die Gnade,

die wir in der Feier der österlichen Geheimnisse
empfangen haben,
durch alle Tage unseres Lebens fruchtbar bleibt.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur Lesung  In Apostelgeschichte 16, 10–17 haben wir den ersten der so genannten „Wir-Berichte“ (andere Wir-Berichte: 20, 5 – 21, 18; 27, 1 – 28, 16). Wir können sie als Bruchstücke eines Reisetagebuchs ansehen oder auch als Erinnerungen eines Begleiters und Augenzeugen, der bestimmte Abschnitte der Paulusreisen selbst miterlebt hat. – Dass Paulus von Troas in Kleinasien nach Mazedonien hinüberfährt, schreibt er selbst einer göttlichen Weisung zu: „Wir waren überzeugt, dass uns Gott dazu berufen hatte, dort das Evangelium zu verkünden“ (16, 10). Philippi liegt von der Hafenstadt Neapolis (heute Kawalla) etwa14 Kilometer landeinwärts. Wieder sucht Paulus zuerst die Juden auf, die am Fluss Gangites ihr Bethaus haben. Auffallend ist, dass dort anscheinend nur Frauen anwesend waren. Der Apostel lässt sich nicht entmutigen. Er spricht zu den Frauen, wie auch Jesus zu den Frauen über Gott gesprochen hat. Das Wort der Botschaft fällt auf guten Boden. Die Purpurhändlerin Lydia war eine „Gottesfürchtige“ (V. 14), sie gehörte also zur Gruppe der nichtjüdischen Synagogenbesucher, die es überall in der jüdischen Diaspora gab. Eine aufgeschlossene, gastfreundliche Frau steht am Anfang der Geschichte des Christentums in Europa. – Phil 1, 6; 4, 1; 4, 13–15. – Zum Thema „Gastfreundschaft“ siehe: Lk 14, 23; Mt 10, 40; Röm 12, 13; 1 Tim 5, 10.

Erste LesungApg 16, 11–15

Der Herr öffnete ihr das Herz, sodass sie den Worten des Paulus aufmerksam lauschte

Lesung
aus der Apostelgeschichte.

11Wir brachen von Tróas auf
und fuhren auf dem kürzesten Weg nach Samothráke
und am folgenden Tag nach Neápolis.
12Von dort gingen wir nach Philíppi,
eine führende Stadt
des Bezirks von Mazedónien, eine Kolonie.
In dieser Stadt hielten wir uns einige Tage auf.
13Am Sabbat gingen wir durch das Stadttor hinaus an den Fluss,
wo wir eine Gebetsstätte vermuteten.
Wir setzten uns
und sprachen zu den Frauen, die sich eingefunden hatten.
14Eine Frau namens Lýdia,
eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatíra,
hörte zu;
sie war eine Gottesfürchtige
und der Herr öffnete ihr das Herz,
sodass sie den Worten des Paulus aufmerksam lauschte.
15Als sie und alle, die zu ihrem Haus gehörten, getauft waren,
bat sie:
Wenn ihr wirklich meint,
dass ich zum Glauben an den Herrn gefunden habe,
kommt in mein Haus und bleibt da.
Und sie drängte uns.

AntwortpsalmPs 149, 1–2.3–4.5–6a u. 9b (Kv: 4a)

Kv Der Herr hat an seinem Volk Gefallen. – KvGL 56, 1, V. Ton
Oder:
Kv Halleluja. – Kv

Siehe S. 171.

Ruf vor dem EvangeliumVers: vgl. Joh 15, 26b.27a

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Der Geist der Wahrheit wird Zeugnis geben für mich;
und auch ihr sollt Zeugen sein.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  In der Mitte dieses Abschnitts, der den Jüngern Hass und Verfolgung ankündigt (15, 18 – 16, 4a), steht das Wort vom „Beistand“, dem „Geist der Wahrheit“ (15, 26–27). Die Sendung des Geistes liegt, von der Situation der Abschiedsreden aus gesehen, in der Zukunft. Sie setzt die Verherrlichung Jesu, seinen Hingang zum Vater voraus. Der Geist kommt wie der Sohn vom Vater her. Er wird vom Sohn und vom Vater „gesandt“, und zwar nicht nur in einem bestimmten Augenblick der Geschichte, sondern solange die Zeit der Kirche und der Verfolgungen dauert. Er ist der eigentliche Zeuge und Rechtsbeistand („Paraklet“) in dem Prozess, den die Welt den Jüngern macht. Die Jünger können nur bezeugen, was sie aus eigener Erfahrung wissen. Die Christuserfahrung aber haben sie durch den Geist, der sie an alles „erinnert“, was Jesus gesagt und getan hat. – Die Paraklet-Worte: Joh 14, 15–17; 14, 26–27; 15, 26–27; 16, 7–11; 16, 12–15. – Mt 10, 18–20; Apg 5, 32; 6, 5; 1 Joh 5, 6.11; Mt 10, 17; Lk 21, 12; Apg 26, 9–11.

EvangeliumJoh 15, 26 – 16, 4a

Der Geist der Wahrheit wird Zeugnis für mich ablegen

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
15, 26Wenn der Beistand kommt,
den ich euch vom Vater aus senden werde,
der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht,
dann wird er Zeugnis für mich ablegen.
27Und auch ihr legt Zeugnis ab,
weil ihr von Anfang an bei mir seid.
16, 1Das habe ich euch gesagt, damit ihr keinen Anstoß nehmt.
2Sie werden euch aus der Synagoge ausstoßen,
ja es kommt die Stunde,
in der jeder, der euch tötet,
meint, Gott einen heiligen Dienst zu leisten.
3Das werden sie tun,
weil sie weder den Vater noch mich erkannt haben.
4aIch habe es euch aber gesagt,
damit ihr euch, wenn die Stunde kommt,
daran erinnert, dass ich es euch gesagt habe.

Fürbitten

Zu Gott, der allein Leben und Zukunft schenkt, lasst uns rufen:
■ Dein Geist hat Paulus nach Europa, in unseren Erdteil geführt; erhalte den Glauben in unseren Ländern lebendig.
■ Deine Macht allein vermag Gerechtigkeit zu schaffen; führe reiche und arme Völker in Frieden zusammen.
■ Dein Erbarmen gewährt den Hungernden das tägliche Brot; lass die Früchte der Erde gedeihen zum Wohle aller.
■ Du hast den Menschen deine Schöpfung anvertraut; hilf, dass Forschung und Technik die uns gesetzten Grenzen achten und dem wahren Fortschritt dienen.
Denn du hörst auf die Bitten derer, die sich im Namen deines Sohnes an dich wenden. Dir sei Lob und Dank in Ewigkeit. – A: Amen.

Gabengebet

Allmächtiger Gott,
nimm die Gaben an,

die deine Kirche dir in österlicher Freude darbringt.
Du hast ihr Grund gegeben zu solchem Jubel,
erhalte ihr die Freude bis zur Vollendung.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Osterpräfation, S. 752 f.

KommunionversJoh 20, 19

Jesus trat in die Mitte der Jünger
und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! Halleluja.

Schlussgebet

Ewiger Gott,
du hast uns durch die Ostergeheimnisse erneuert.

Wende dich uns voll Güte zu
und bleibe bei uns mit deiner Huld,
bis wir mit verklärtem Leib
zum unvergänglichen Leben auferstehen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
Vatican News

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