DONNERSTAG

EröffnungsversEx 15, 1–2

Singt dem Herrn ein Lied, denn er ist hoch erhaben.
Kraft und Stärke ist mir der Herr.
Er wurde mein Erretter. Halleluja.

Tagesgebet

Heiliger Gott,
deine Gnade macht die Sünder gerecht

und führt sie aus dem Elend ins Glück.
Erhalte das Werk deines Erbarmens,
damit alle,
die durch den Glauben gerechtfertigt sind,
im Guten ausharren bis ans Ende.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Zur Lesung  Paulus und Barnabas wurden in Jerusalem kühl aufgenommen (vgl. 15, 3 mit 15, 4). Offener Widerspruch gegen die Missionsmethode des Paulus kam von einigen Pharisäern, die gläubig geworden waren. Die Diskussion brachte keine schnelle Lösung, der Streit wurde immer heftiger. Was auf dieser ersten Synode geschah, kann für alle späteren als Modell gelten. Weder die Debatte noch die autoritäre Entscheidung führt zur Übereinstimmung, sondern allein Gottes Wort und Gottes Geist, in dem das Apostelkonzil einen Kompromiss für die damalige Zeit findet. Als Sprecher treten Petrus und Jakobus hervor. Petrus kann auf die Bekehrung des Heiden Kornelius hinweisen (Apg 10, 1 bis 11, 18); Gott gibt seinen Heiligen Geist ohne Unterschied den Juden und den Heiden. Nicht die Beschneidung macht vor Gott rein, sondern der Glaube (V. 9); nicht durch das Gesetz werden wir gerettet, sondern die „durch die Gnade Jesu, des Herrn“ (V. 11). Petrus hat auf dieser Synode nicht dekretiert, aber er hat klar und entschieden seinen Glauben bekannt. Damit war die Atmosphäre für ein fruchtbares Gespräch geschaffen. Auch Paulus und Barnabas können auf Tatsachen verweisen. Gott selbst hat also die Heidenmission bestätigt: durch den Heiligen Geist (V. 8), durch Zeichen und Wunder (V. 12). Schließlich tritt auch der gesetzestreue Jakobus für eine gesetzesfreie Heidenmission ein (V. 14–20). Damit ist die Entscheidung klar. Den Heidenchristen soll grundsätzlich nicht die Last des mosaischen Gesetzes aufgeladen werden; niemals dürfen zeit- und kulturbedingte Bräuche und Vorschriften den Weg zu Christus versperren. – Zu V. 20: Lev 17, 10–15; 18, 26; 20, 2; Gen 9, 4; Lev 18, 6–18; Ex 22, 30; Lev 7, 24; Dtn 14, 21; Gal 2, 6–7.

Erste LesungApg 15, 7–21

Ich halte es für richtig, den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten aufzubürden

Lesung
aus der Apostelgeschichte.

In jenen Tagen,
7 als ein heftiger Streit entstand,
erhob sich Petrus
und sagte zu den Aposteln und den Ältesten:
Brüder, wie ihr wisst,
hat Gott schon längst hier bei euch die Entscheidung getroffen,
dass die Heiden
durch meinen Mund das Wort des Evangeliums hören
und zum Glauben gelangen sollen.
8Und Gott, der die Herzen kennt, hat dies bestätigt,
indem er ihnen ebenso wie uns den Heiligen Geist gab.
9Er machte keinerlei Unterschied zwischen uns und ihnen;
denn er hat ihre Herzen durch den Glauben gereinigt.
10Warum stellt ihr also jetzt Gott auf die Probe
und legt den Jüngern ein Joch auf den Nacken,
das weder unsere Väter noch wir tragen konnten?
11Wir glauben im Gegenteil,
durch die Gnade Jesu, des Herrn, gerettet zu werden,
auf die gleiche Weise wie jene.
12Da schwieg die ganze Versammlung.
Und sie hörten Bárnabas und Paulus zu,
wie sie erzählten, welch große Zeichen und Wunder
Gott durch sie
unter den Heiden getan hatte.
13Als sie geendet hatten,
nahm Jakóbus das Wort
und sagte:

Brüder, hört mich an!

14Simon hat berichtet,
dass Gott selbst zuerst darauf geschaut hat,
aus den Heiden ein Volk für seinen Namen zu gewinnen.
15Damit stimmen die Worte der Propheten überein,
die geschrieben haben:
16Danach werde ich mich umwenden
und die zerfallene Hütte Davids wieder aufrichten;
ich werde sie aus ihren Trümmern wieder aufrichten
und werde sie wiederherstellen,
17damit die übrigen Menschen den Herrn suchen,
auch alle Völker, über denen mein Name ausgerufen ist –
spricht der Herr,
18der das ausführt, was ihm seit Ewigkeit bekannt ist.
19Darum halte ich es für richtig,
den Heiden, die sich zu Gott bekehren,
keine Lasten aufzubürden;
20man weise sie nur an,
Verunreinigung durch Götzenopferfleisch
und Unzucht zu meiden
und weder Ersticktes noch Blut zu essen.
21Denn Mose
hat seit alten Zeiten in jeder Stadt seine Verkünder,
da er in den Synagogen an jedem Sabbat verlesen wird.

AntwortpsalmPs 96 (95), 1–2.3 u. 10 (Kv: vgl. 3a)

Kv Kündet den Völkern
die Herrlichkeit des Herrn! – Kv GL 54, 1, VIII. Ton
Oder:
Kv Halleluja. – Kv

1Singet dem Herrn ein neues Lied, ∗
singt dem Herrn, alle Lande,
2singt dem Herrn, preist seinen Namen! ∗
Verkündet sein Heil von Tag zu Tag! – (Kv)
3Erzählt bei den Nationen von seiner Herrlichkeit, ∗
bei allen Völkern von seinen Wundern!
10Verkündet bei den Nationen: Der Herr ist König! /
Fest ist der Erdkreis gegründet, er wird nicht wanken. ∗
Er richtet die Völker so, wie es recht ist. – Kv

Ruf vor dem EvangeliumVers: Joh 10, 27

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Meine Schafe hören auf meine Stimme;
ich kenne sie und sie folgen mir.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM  „Bleibt in meiner Liebe!“, lautet die Mahnung, die sich an das Bildwort vom Weinstock (15, 1–8) anschließt. Die Leitmotive der Rede vom Weinstock bleiben in dem ganzen Abschnitt 15, 9–17 wirksam, wenn auch das Bild selbst nicht mehr erwähnt wird. „Bleibt in meiner Liebe“: Bleibt durch eure Liebe so, dass ich euch lieben kann, so wie mich der Vater liebt. Ein und derselbe Strom des Lebens und der Liebe geht vom Vater zum Sohn und vom Sohn zu den Jüngern. Diese Gemeinschaft ist uns in der Taufe geschenkt worden, sie verwirklicht sich neu in der Eucharistie und wirkt sich aus in der Verbundenheit der Jünger untereinander, in einer Atmosphäre der Freude und des Vertrauens. – Joh 3, 35; 10, 14–15; 13, 1; 17, 23; 6, 38; 8, 29; 1 Joh 4, 8; Joh 16, 21.22; 17, 13; 1 Joh 1, 4.

EvangeliumJoh 15, 9–11

Bleibt in meiner Liebe, damit eure Freude vollkommen wird

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
9Wie mich der Vater geliebt hat,
so habe auch ich euch geliebt.
Bleibt in meiner Liebe!
10Wenn ihr meine Gebote haltet,
werdet ihr in meiner Liebe bleiben,
so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe
und in seiner Liebe bleibe.
11Dies habe ich euch gesagt,
damit meine Freude in euch ist
und damit eure Freude vollkommen wird.

Fürbitten

Zu unserem Herrn Jesus Christus, in dem uns die Liebe des Vaters im Himmel geschenkt wird, beten wir voll Vertrauen:
■ Erleuchte die Verantwortlichen der Kirche bei ihren Beratungen, dass sie sich in ihren Entscheidungen vom Geist Gottes leiten lassen.
■ Steh den Politikerinnen und Politikern bei, dass sie ihren Auftrag zum Wohl der ihnen anvertrauten Menschen erfüllen.
■ Schenke deine Gnade allen, die schuldig geworden sind, und schenke ihnen einen neuen Anfang.
■ Stärke die Bemühungen um den Schutz und die Erhaltung unserer natürlichen Umwelt.
■ Lass unsere Verstorbenen eingehen in die ewige Freude bei dir.
Denn wer in dir bleibt, dessen Freude wird vollkommen werden. Dir sei Dank und Ehre in Ewigkeit. – A: Amen.

Gabengebet

Erhabener Gott,
durch die Feier des heiligen Opfers

gewährst du uns Anteil an deiner göttlichen Natur.
Gib, dass wir dich nicht nur
als den einen wahren Gott erkennen,
sondern unser ganzes Leben nach dir ausrichten.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Osterpräfation, S. 752 f.

Kommunionvers2 Kor 5, 15

Christus ist für alle gestorben,
damit die Lebenden nicht mehr für sich leben,
sondern für den, der für sie gestorben und auferstanden ist.
Halleluja.

Schlussgebet

Barmherziger Gott, höre unser Gebet.
Du hast uns im Sakrament

das Brot des Himmels gegeben,
damit wir an Leib und Seele gesunden.
Gib, dass wir
die Gewohnheiten des alten Menschen ablegen
und als neue Menschen leben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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