MONTAG

TAGESgebet

Gott. Du hast uns zu dieser Feier geladen.
Du sagst uns dein rettendes Wort
und reichst uns das Leben spendende Brot.
Mach uns fähig, weiterzugeben,
was wir in deinen Gaben empfangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 306, 3)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Das Buch Daniel ist ein prophetisches Buch von besonderer Art. Die großen und kleinen Propheten vor und nach dem babylonischen Exil haben das orientierende und mahnende Gotteswort in ihre Gegenwart hineingesprochen. Ein Prophet sieht, wie sich gegenwärtige Situationen in der Zukunft entwickeln. Darum gilt sein eigentliches Interesse immer der Gegenwart, auch wenn sein Blick in die Zukunft geht. Im Buch Daniel (3.–2. Jh. v. Chr.) tritt an die Stelle der Prophetenrede die apokalyptische Vision (Kap. 7–12). Das ganze Interesse richtet sich auf die Zukunft, auf das, was geschehen wird. Die Zukunft wird nicht von den Menschen gemacht. Sie wird von Gott geplant und herbeigeführt. – Die Kapitel 1–6 enthalten Erzählungen über Daniel und seine Freunde, die unter Nebukadnezzar II. an den Hof von Babel kamen. Zwei Dinge werden an ihnen gerühmt: 1. ihre Treue zum mosaischen Gesetz, mitten in einer vom Heidentum gesättigten Atmosphäre, und 2. ihre gottgeschenkte Einsicht und Weisheit, die wohl als Lohn für ihre Gesetzestreue verstanden sein will. Auch in heidnischer Umwelt, unter politischem und gesellschaftlichem Druck, muss man kein Heide werden. Das will der Verfasser seinen Lesern sagen. – 2 Kön 24, 1–2; 2 Chr 36, 5–7; Jdt 12, 2; Gen 39, 4.21; 41, 12.

ERSTE LesungDan 1, 1–6.8–20

Der König fand Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja allen anderen überlegen

Lesung
aus dem Buch Daniel.

1Im dritten Jahr der Herrschaft des Königs Jójakim von Juda
zog Nebukadnézzar, der König von Babel, gegen Jerusalem
und belagerte es.
2Und der Herr gab König Jójakim von Juda
sowie einen Teil der Geräte aus dem Haus Gottes
in Nebukadnézzars Hand.
Er verschleppte sie in das Land Schinar,
in den Tempel seines Gottes,
die Geräte aber brachte er in das Schatzhaus seines Gottes.
3Dann befahl der König seinem Oberkämmerer Áschpenas,
einige junge Israeliten an den Hof zu bringen,
Söhne von königlicher Abkunft
oder wenigstens aus vornehmer Familie;
4die Knaben sollten frei von jedem Fehler sein,
schön an Gestalt,
in aller Weisheit unterrichtet
und reich an Kenntnissen;
sie sollten einsichtig und verständig sein
und geeignet, im Palast des Königs Dienst zu tun;
Áschpenas
sollte sie auch in Schrift und Sprache der Chaldäer unterrichten.
5Als tägliche Kost
wies ihnen der König
Speisen und Wein von der königlichen Tafel zu.
Sie sollten drei Jahre lang ausgebildet werden
und dann in den Dienst des Königs treten.
6Unter ihnen waren aus dem Stamm Juda
Daniel, Hanánja, Míschaël und Asárja.
8Daniel fasste den Entschluss,
sich nicht mit den Speisen und dem Wein der königlichen Tafel
unrein zu machen,
und er bat den Oberkämmerer darum,
sich nicht unrein machen zu müssen.
9Gott ließ ihn beim Oberkämmerer
Wohlwollen und Nachsicht finden.
10Der Oberkämmerer sagte aber zu Daniel:
Ich fürchte meinen Herrn, den König,
der eure Speisen und eure Getränke zugewiesen hat;
er könnte finden,
dass ihr schlechter ausseht
als die anderen jungen Leute eures Alters;
dann wäre durch eure Schuld mein Kopf beim König verwirkt.
11Da sagte Daniel zu dem Aufseher,
den der Oberkämmerer
über Daniel, Hanánja, Míschaël und Asárja
eingesetzt hatte:
12Versuch es doch einmal zehn Tage lang mit deinen Knechten:
Man gebe uns Gemüse zu essen
und Wasser zu trinken!13Dann vergleiche unser Aussehen
mit dem der Knaben,
die von den Speisen des Königs essen!
Je nachdem, was du dann siehst,
verfahr weiter mit deinen Knechten!
14Der Aufseher nahm ihren Vorschlag an
und versuchte es zehn Tage lang mit ihnen.
15Am Ende der zehn Tage
sahen sie besser und wohlgenährter aus
als all die Knaben, die von den Speisen des Königs aßen.
16Da nahm der Aufseher ihre Speisen
und den Wein, den sie trinken sollten, weg
und gab ihnen Gemüse.
17Und Gott verlieh diesen vier Knaben
Wissen und Einsicht in jede Schrift und Weisheit;
Daniel verstand sich auf Visionen und Träume aller Art.
18Und nach Ablauf der Tage,
die der König bestimmt hatte,
um sie vortreten zu lassen,
da ließ sie der Oberkämmerer vor Nebukadnézzar treten.
19Der König unterhielt sich mit ihnen
und fand Daniel, Hanánja, Míschaël und Asárja
allen anderen überlegen.
Sie traten also in den Dienst des Königs.
20Sooft der König in Fragen, die Weisheit und Einsicht erfordern,
ihren Rat einholte,
fand er sie allen Zeichendeutern und Wahrsagern
in seinem ganzen Reich
zehnmal überlegen.

ANTWORTPSALMDan 3, 52.53.54.55.56 (Kv: vgl. 56b)

52Gepriesen bist du, Herr, du Gott unserer Väter. ∗GL 616, 4
Kv Gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.
53Gepriesen bist du im Tempel deiner heiligen Herrlichkeit. ∗
Kv Gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.

54Gepriesen bist du, der in die Tiefen schaut und auf Kérubim thront. ∗
Kv Gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.
55Gepriesen bist du auf dem Thron deiner Herrschaft. ∗
Kv Gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.
56Gepriesen bist du am Gewölbe des Himmels. ∗
Kv Gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.

Jahr II

ZUR LESUNG   In der Offenbarung des Johannes ist die Rede von schwersten Prüfungen, Krisen und Gottesgerichten. Was wird da vom Volk Gottes noch überhaupt übrig bleiben? Auf diese Frage gibt schon das 7. Kapitel eine Antwort: Alle, die das Lamm mit seinem Blut losgekauft hat, werden der großen Drangsal entrinnen. In der heutigen Lesung wird wieder das eigentliche Ziel der Geschichte sichtbar. Der Berg Zion ist Zeichen und Ort der Rettung. Dort steht das Lamm, dort werden alle versammelt werden, die dem Lamm gefolgt sind (vgl. Mt 10, 38). Keiner der Erwählten geht verloren. Und sie allein, die Menschen der ungebrochenen Treue, verstehen das neue Lied der himmlischen Liturgie (vgl. Offb 5, 9): Sie verstehen das Geheimnis Gottes und den Sinn der Weltgeschichte. Der Glanz des hier aufsteigenden Bildes wird immer heller werden, je mehr die Offenbarung des Johannes sich ihrem Ende nähert. Und vom Ende her fällt Licht auf die dunklen früheren Kapitel und Stunden der Geschichte. – Zu 14, 1–2: Offb 7, 3–4; 19, 1–8; Joël 3, 5; Obd 17; Ez 9, 4; Zef 3, 12–13. – Zu 14, 35: Ps 33, 3; 149, 1; Eph 5, 27; Ps 32, 2; Zef 3, 13.

ERSTE LesungOffb 14, 1–3.4b–5

Auf ihrer Stirn trugen sie den Namen Christi und den Namen seines Vaters

Lesung
aus der Offenbarung des Johannes.

1Ich, Johannes, sah:
Das Lamm stand auf dem Berg Zion
und bei ihm waren hundertvierundvierzigtausend;auf ihrer Stirn
trugen sie seinen Namen
und den Namen seines Vaters geschrieben.
2Dann hörte ich eine Stimme vom Himmel her,
die dem Rauschen von Wassermassen
und dem Rollen eines gewaltigen Donners glich.
Die Stimme, die ich hörte,
war wie der Klang der Harfe, die ein Harfenspieler schlägt.
3Und sie sangen ein neues Lied
vor dem Thron und vor den vier Lebewesen
und vor den Ältesten.
Aber niemand konnte das Lied lernen
außer den hundertvierundvierzigtausend,
die von der Erde weg freigekauft sind.
4bcSie folgen dem Lamm, wohin es geht.
Sie allein unter allen Menschen sind freigekauft
als Erstlingsgabe für Gott und das Lamm.
5Denn in ihrem Mund fand sich keinerlei Lüge.
Sie sind ohne Makel.

ANTWORTPSALMPs 24 (23), 1–2.3–4.5–6 (Kv: vgl. 6)

Kv Dein Angesicht, Herr, will ich suchen. – KvGL 651, 3, IV. Ton

1Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt, ∗
der Erdkreis und seine Bewohner.
2Denn er hat ihn auf Meere gegründet, ∗
ihn über Strömen befestigt. – (Kv)
3Wer darf hinaufziehn zum Berg des Herrn, ∗
wer darf stehn an seiner heiligen Stätte?
4Der unschuldige Hände hat und ein reines Herz, /
der seine Seele nicht an Nichtiges hängt ∗
und keinen trügerischen Eid geschworen hat. – (Kv)
5Er wird Segen empfangen vom Herrn ∗
und Gerechtigkeit vom Gott seines Heils.
6Das ist das Geschlecht, das nach ihm fragt, ∗
die dein Angesicht suchen, Jakob. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Mt 24, 42a.44

Halleluja. Halleluja.
Seid wachsam und haltet euch bereit!
Denn der Menschensohn kommt
zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Die zwei Kupfermünzen, von denen im heutigen Evangelium die Rede ist, waren wahrscheinlich kaum mehr als einen Cent heutiger Währung wert. Es war aber „alles, was sie besaß“. Von den Reichen hat keiner „alles“ gegeben – außer einem. Von ihm schreibt Paulus an die Korinther: „Ihr wisst, was Jesus Christus, unser Herr, in seiner Liebe getan hat: Er, der reich war, wurde euretwegen arm, um euch durch seine Armut reich zu machen“ (2 Kor 8, 9). Als Jesus sah, was die arme Witwe in stiller Selbstverständlichkeit tat, konnte er nicht anders als an sich selbst und sein eigenes Tun denken. Er ist arm geworden in seiner Menschwerdung, er wird noch ärmer werden am Kreuz. Er gibt alles, was er hat, und er gibt noch mehr: sich selbst. Gottes eigenes Wesen ist in ihm sichtbar geworden (vgl. Tit 2, 1); es wird in der dienenden Freiheit der Armen mehr sichtbar als in den „milden Gaben“ der Reichen. – Mk 12, 41–44.

EvangeliumLk 21, 1–4

Er sah eine arme Witwe, die zwei kleine Münzen in den Opferkasten warf

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit
1sah Jesus,
wie die Reichen ihre Gaben in den Opferkasten legten.
2Er sah aber auch eine arme Witwe,
die dort zwei kleine Münzen hineinwarf.
3Da sagte er: Wahrhaftig, ich sage euch:
Diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle anderen.
4Denn sie alle
haben nur etwas von ihrem Überfluss hineingeworfen;
diese Frau aber,
der es am Nötigsten mangelt,
hat ihren ganzen Lebensunterhalt hergegeben.

FÜRBITTEN

Jesus Christus gibt uns Halt und Orientierung. Zu ihm kommen wir mit unseren Bitten:
■ Für alle Christinnen und Christen, die sich aufmachen und dorthin gehen, wo ihre Hilfe und Liebe am dringendsten gebraucht wird.
■ Für alle Menschen, die unter Armut und Ungerechtigkeit leiden und die Hoffnung auf ein besseres Leben aufgegeben haben.
■ Für die Menschen in aller Welt, denen der Zugang zu medizinischer Versorgung und schulischer Bildung verwehrt ist.
■ Für alle hier bei uns, die unzufrieden sind mit den Möglichkeiten, die ihnen unsere Gesellschaft bietet, und die nach neuen Wegen suchen.
■ Für unsere Gemeinde: Hilf uns einander zu dienen mit den Gaben, die du uns geschenkt hast.
Guter Gott, du hast ein Herz für uns Menschen und kennst unsere Nöte und Bedürfnisse. Höre auf unser Gebet und erhöre uns durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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