MITTWOCH

TAGESgebet

Gütiger Gott, wir verehren den Namen Jesu, deines Sohnes,
und danken dir,
dass du uns durch ihn gerettet hast.
Lass uns schon in diesem Leben
die Seligkeit verkosten,
die aus diesem Namen kommt,
und einst in deinem Vaterhaus
die Fülle der Freude empfangen, die er verheißt.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 1096)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   „Gezählt, gewogen, geteilt“, lautet die Inschrift an der Wand, die dem König Belschazzar in der Lesung erscheint. Weil Daniel sie entziffert und deutet, wird er in Gold und Purpur gekleidet – eine seltsame Geschichte. Ist es überhaupt Geschichte? Belschazzar ist eine historische Persönlichkeit, aber nicht der Sohn Nebukadnezzars, sondern der Sohn und Mitregent des letzten babylonischen Königs Nabonid. Dem Verfasser ist „die Moral der Geschichte“ offenbar wichtiger als die Geschichte selbst. Das Ende des babylonischen Reiches, will er sagen, kam nicht von ungefähr. Sittliche Verkommenheit und grenzenloser Hochmut waren immer schon der Anfang vom Ende. Dass man nicht ungestraft gegen den Gott frevelt, dessen Tempel in Jerusalem steht, ist für die Zeitgenossen des Verfassers ein Hinweis, der verstanden wird: Unter Antiochus IV. Epiphanes, dem König des Seleukidenreichs, wurde der Tempel von Jerusalem durch einen Zeusaltar entweiht, der im Dezember 167 dort aufgestellt wurde (Dan 11, 31; 1 Makk 1, 54). – Dan 1, 2; Bar 1, 12; Offb 9, 20; Dan 4, 5; 13, 45; Ps 135, 15–17; Ijob 12, 10.

ERSTE LesungDan 5, 1–6.13–14.16–17.23–28

Es erschienen die Finger einer Menschenhand und schrieben: Gezählt, gewogen, geteilt

Lesung
aus dem Buch Daniel.

In jenen Tagen
1gab König Belscházzar ein großes Gastmahl
für seine tausend Großen
und vor den Tausend trank er Wein.
2In seiner Weinlaune nun
ließ Belscházzar die goldenen und silbernen Gefäße holen,
die sein Vater Nebukadnézzar
aus dem Tempel in Jerusalem mitgenommen hatte.
Jetzt sollten der König und seine Großen,
seine Frauen und Nebenfrauen daraus trinken.
3Man holte also die goldenen Gefäße,
die man aus dem Tempel des Gotteshauses in Jerusalem
mitgenommen hatte,
und der König und seine Großen,
seine Frauen und Nebenfrauen tranken daraus.
4Sie tranken Wein
und lobten die Götter aus Gold und Silber,
aus Bronze, Eisen, Holz und Stein.
5In derselben Stunde erschienen die Finger einer Menschenhand
und schrieben gegenüber dem Leuchter
auf den Kalk der Wand des königlichen Palastes.
Der König sah den Rücken der Hand, die schrieb.
6Da erbleichte er
und seine Gedanken erschreckten ihn.
Seine Glieder wurden schwach
und ihm schlotterten die Knie.
13Daniel wurde vor den König gebracht
und der König sagte zu ihm:Du also bist Daniel,
einer von den Verschleppten aus Juda,
die mein Vater, der König, aus Juda hierher gebracht hat.
14In dir, so habe ich gehört,
ist der Geist der Götter
und bei dir fand man Erleuchtung und Einsicht
und außergewöhnliche Weisheit.
16Doch du, so habe ich gehört, kannst Deutungen geben
und schwierige Fragen lösen.
Wenn du nun die Schrift lesen und mir deuten kannst,
sollst du in Purpur gekleidet werden,
um den Hals eine goldene Kette tragen
und als der Dritte in meinem Reich herrschen.
17Daniel gab dem König zur Antwort:
Behalte deine Gaben oder schenk sie einem andern!
Aber die Schrift will ich für den König lesen und deuten.
23Du hast dich gegen den Herrn des Himmels erhoben
und dir die Gefäße aus seinem Tempel herbeischaffen lassen.
Du und deine Großen, deine Frauen und Nebenfrauen,
ihr habt daraus Wein getrunken.
Du hast die Götter aus Gold und Silber,
aus Bronze, Eisen, Holz und Stein gepriesen,
die weder sehen noch hören können
und keinen Verstand haben.
Aber den Gott, der deinen Lebensatem in seiner Hand hat
und dem all deine Wege gehören,
den hast du nicht verherrlicht.
24Darum hat er diese Hand geschickt
und diese Schrift geschrieben.
25Das Geschriebene lautet aber:
Mene mene tekel u-parsin.
26Diese Worte bedeuten:
Mene:
Gezählt hat Gott die Tage deiner Herrschaft
und macht ihr ein Ende.
27Tekel:
Gewogen wurdest du auf der Waage
und zu leicht befunden.
28Peres:
Geteilt wird dein Reich
und den Medern und Persern gegeben.

ANTWORTPSALMDan 3, 62.63.64.65.66.67 (Kv: 62b)

62Preist den Herrn, Sonne und Mond. ∗GL 401, VI. Ton
Kv Lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
63Preist den Herrn, ihr Sterne am Himmel. ∗
Kv Lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
64Preist den Herrn, aller Regen und Tau. ∗
Kv Lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
65Preist den Herrn, all ihr Winde. ∗
Kv Lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
66Preist den Herrn, Feuer und Glut. ∗
Kv Lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
67Preist den Herrn, Frost und Hitze. ∗
Kv Lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!

Jahr II

ZUR LESUNG   Das Gericht, in dem „der Zorn Gottes sein Ende erreicht“ (15, 1), bedeutet für alle, die treu geblieben sind, Befreiung und Rettung, vergleichbar mit der Befreiung Israels aus der ägyptischen Knechtschaft und aus der tödlichen Gefahr am Roten Meer. Jetzt erst wird sichtbar, wer das wirkliche, für immer gerettete Israel ist, das Israel Gottes. Es sind die Hundertvierundvierzigtausend, die nach Offb 14, 1 beim Lamm auf dem Berg Zion stehen und die nach Offb 19, 9 zum Hochzeitsmahl des Lammes gerufen sind. Nach 15, 2 stehen sie auf dem gläsernen Meer, dem himmlischen Ozean, aus dem die Blitze des Endgerichts zucken („mit Feuer durchsetzt“, 15, 2). Wir begegnen hier uralten Vorstellungen vom Himmel, dem Wohnort Gottes, wie sie auch im Alten Testament aufscheinen (Ps 104, 3; 148, 4); sie dienen dazu, die geheimnisvolle Erhabenheit Gottes anzudeuten. Das gläserne (oder kristallene) Meer soll aber auch an das Rote Meer von Exodus 14 und an das Taufwasser erinnern, durch das hindurch die Christen in das heilige Land Gottes gelangt sind. Das Siegeslied der Geretteten wird als „Lied des Mose“ bezeichnet. Es wiederholt aber nicht den Wortlaut des Liedes von Ex 15; es ist ein neues Lied „zu Ehren des Lammes“ und besingt, den Ereignissen vorausgreifend, den Triumph der Gerechtigkeit Gottes. – Zu 15, 3–4: Ex 15, 3; Dtn 32, 4; Ps 86, 9; 111, 2; 139, 14; 145, 17.

ERSTE LesungOffb 15, 1–4

Sie sangen das Lied des Mose und das Lied des Lammes

Lesung
aus der Offenbarung des Johannes.

1Ich, Johannes, sah ein anderes Zeichen am Himmel,
groß und wunderbar.
Ich sah sieben Engel mit sieben Plagen,
den sieben letzten;
denn in ihnen erreicht der Zorn Gottes sein Ende.
2Dann sah ich etwas, das einem gläsernen Meer glich
und mit Feuer durchsetzt war.
Und die Sieger über das Tier,
über sein Standbild und über die Zahl seines Namens
standen auf dem gläsernen Meer und trugen die Harfen Gottes.
3Sie sangen das Lied des Mose, des Knechtes Gottes,
und das Lied des Lammes und sprachen:
Groß und wunderbar sind deine Taten,
Herr und Gott, du Herrscher über die ganze Schöpfung.
Gerecht und zuverlässig sind deine Wege,
du König der Völker.
4Wer wird dich nicht fürchten, Herr,
wer wird deinen Namen nicht preisen?
Denn du allein bist heilig:
Alle Völker kommen und beten dich an;
denn offenbar geworden sind deine gerechten Taten.

ANTWORTPSALMPs 98 (97), 1.2–3b.3c–4.7–8.9 (Kv: Offb 15, 3b)

Kv Groß und wunderbar sind deine Taten. – KvGL 401, VI. Ton

1Singet dem Herrn ein neues Lied, ∗
denn er hat wunderbare Taten vollbracht!
Geholfen hat ihm seine Rechte ∗
und sein heiliger Arm. – (Kv)
2Der Herr hat sein Heil bekannt gemacht ∗
und sein gerechtes Wirken enthüllt vor den Augen der Völker.
3abEr gedachte seiner Huld ∗
und seiner Treue zum Hause Israel. – (Kv)
3cdAlle Enden der Erde ∗
sahen das Heil unsres Gottes.
4Jauchzet dem Herrn, alle Lande, ∗
freut euch, jubelt und singt! – (Kv)
7Es brause das Meer und seine Fülle, ∗
der Erdkreis und seine Bewohner.
8In die Hände klatschen sollen die Ströme, ∗
die Berge sollen jubeln im Chor. – (Kv)
9Jubeln sollen alle vor dem Herrn, denn er kommt, ∗
um die Erde zu richten.
Er richtet den Erdkreis in Gerechtigkeit, ∗
die Völker so, wie es recht ist. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Offb 2, 8b.10c

Halleluja. Halleluja.
(So spricht Er, der Erste und der Letzte:)
Sei treu bis in den Tod;
dann werde ich dir den Kranz des Lebens geben.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Im Zusammenhang des Lukasevangeliums beginnt der heutige Abschnitt (V. 12): „Aber bevor das alles geschieht, wird man Hand an euch legen und euch verfolgen …“ Bei Matthäus heißt es (24, 9): „Dann wird man euch in große Not bringen.“ Lukas hat durch sein vorausgestelltes „Bevor …“ die Reihenfolge (im Vergleich zu Markus und Matthäus) umgestellt: Die Verfolgungen der Christen durch die Synagoge, durch Statthalter und Könige gehören für Lukas nicht zu den letzten Zeichen, die dem Kommen des Menschensohnes unmittelbar vorausgehen, sondern zu den ersten Ereignissen, zu denen, die Lukas selbst und die Kirche seiner Zeit noch erleben. Erst im weiteren Verlauf der Geschichte treten die politischen, militärischen und kosmischen Erschütterungen ein, von denen in den Versen 7–11 die Rede war. Es wird also noch Geschichte geben, die Jünger müssen sich auf eine lange Zeit einstellen, auf Unterdrückung und Verfolgung. Für diese Zeit gelten die Mahnungen der Verse 14 und 19, vor allem die Mahnung zur Standhaftigkeit in der gegenwärtigen Notzeit der Kirche. – Mt 24, 9–14; Mk 13, 9–13; Lk 12, 11–12; Apg 6, 10; 1 Thess 3, 3; Hebr 10, 36.39.

EvangeliumLk 21, 12–19

Ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
12Man wird Hand an euch legen und euch verfolgen.
Man wird euch
den Synagogen und den Gefängnissen ausliefern,
vor Könige und Statthalter bringen
um meines Namens willen.
13Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können.
14Nehmt euch also zu Herzen,
nicht schon im Voraus für eure Verteidigung zu sorgen;
15denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben,
sodass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen
und nichts dagegen sagen können.
16Sogar eure Eltern und Geschwister,
eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern
und manche von euch wird man töten.
17Und ihr werdet um meines Namens willen
von allen gehasst werden.18Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden.
19Wenn ihr standhaft bleibt,
werdet ihr das Leben gewinnen.

FÜRBITTEN

Verbunden mit allen Menschen, die sich nach Gerechtigkeit und Frieden sehnen, rufen wir zu Gott:
■ Für alle Christinnen und Christen: Steh ihnen bei, damit sie in jeder Situation unerschrocken ihren Glauben bekennen können.
■ Für alle, die um des Glaubens willen Verfolgung, Misshandlungen und Gefangenschaft ertragen müssen: Sende ihnen den Geist der Stärke.
■ Für alle, die von einem schweren Schicksalsschlag getroffen wurden: Lass sie standhaft bleiben und nicht verzagen.
■ Für uns selbst: Gib, dass unser Leben von dir Zeugnis ablegt und ausstrahlt auf unsere Mitmenschen.
■ Für unsere Verstorbenen: Lass uns einst vereint mit ihnen zu Tische sitzen in deinem Reich.
Gott, vollende durch deine Liebe alles, was unserer menschlichen Kraft nicht gelingt. Denn dir vertrauen wir und dich lieben wir durch Christus, unsern Herrn. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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