SAMSTAG

TAGESgebet

Allmächtiger, ewiger Gott, der Heilige Geist, der von dir ausgeht,
erleuchte unser Herz und unseren Sinn.
Er führe uns in die volle Wahrheit ein,
wie dein Sohn verheißen hat,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. (MB 1104)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Nach der Tempelweihe des Jahres 165 ging der Kampf weiter. Über den Tod des Verfolgers Antiochus IV. Epiphanes gibt es verschiedene Nachrichten. Nach 2 Makk 9 starb er an einer schrecklichen Unterleibskrankheit (Blinddarmentzündung?), die als Strafe Gottes bezeichnet wird; ein Sturz aus dem Wagen scheint die Sache noch weiter verschlimmert zu haben. Von Gewissensbissen des Antiochus berichtet auch der griechische Geschichtsschreiber Polybios (gest. um 120 v. Chr.). Es scheint sicher zu sein, dass Antiochus in Verbitterung und Depression gestorben ist. Aber was hat das alles zu bedeuten? Auch Judas der Makkabäer wird sterben, und seine Nachfolger werden mehr und mehr eine reine Machtpolitik betreiben, die keinen bleibenden Erfolg haben kann. – 2 Makk 1, 11–17. – Zu 6, 7: 1 Makk 54; 4, 45.

ERSTE Lesung1 Makk 6, 1–13

Wegen des Bösen, das ich in Jerusalem getan habe, sterbe ich nun ganz verzweifelt in einem fremden Land

Lesung
aus dem ersten Buch der Makkabäer.

In jenen Tagen
1durchzog König Antíochus die östlichen Provinzen.
Er hörte von einer Stadt in Persien namens Elymáïs,
die berühmt war wegen ihres Reichtums an Silber und Gold.
2Auch gibt es in ihr einen sehr reichen Tempel;
der mazedonische König Alexánder,
der Sohn des Philíppus,
der als erster Grieche König geworden war,
hatte dort goldene Schilde, Rüstungen und Waffen hinterlassen.
3Antíochus marschierte also hin
und versuchte, die Stadt zu erobern und zu plündern.
Doch er blieb ohne Erfolg;
denn die Einwohner der Stadt hatten von seinem Plan erfahren
4und leisteten ihm bewaffneten Widerstand.
Er musste fluchtartig abziehen
und machte sich sehr niedergeschlagen auf den Rückweg
nach Bábylon.
5Noch in Persien erreichte ihn ein Bote
mit der Nachricht,
dass die Heere, die in Judäa einmarschiert waren,
geschlagen worden waren.
6Auch Lýsias,
der an der Spitze einer starken Streitmacht
in den Kampf gezogen war,
habe gegen die Juden eine schwere Niederlage erlitten.
Deren Bewaffnung und Kampfkraft
habe sich durch die große Beute,
die sie bei den geschlagenen Armeen machten,
verstärkt.
7Den Gräuel,
den er auf dem Altar in Jerusalem hatte aufstellen lassen,
hätten sie wieder entfernt
und das Heiligtum wie früher mit hohen Mauern umgeben,
ebenso seine Stadt Bet-Zur.
8Als der König das hörte,
erschrak er und war zutiefst erschüttert.
Er musste sich niederlegen,
da ihn eine Schwäche befiel;
so niedergeschlagen war er,
weil seine Pläne gescheitert waren.
9So ging es mehrere Tage.
Er bekam immer neue Anfälle tiefer Schwermut
und rechnete schon damit, dass er sterben müsse.
10Er rief all seine Freunde zusammen
und sagte zu ihnen: Der Schlaf flieht meine Augen
und mein Mut ist unter den Sorgen zusammengebrochen.
11Ich habe mich gefragt:
Wie bin ich nur in dieser furchtbaren Bedrängnis versunken,
in der ich mich jetzt befinde?
Ich war während meiner Regierung
doch immer leutselig und beliebt.
12Jetzt erinnere ich mich an das Böse,
das ich in Jerusalem getan habe.
Ich habe dort alle Geräte aus Silber und Gold mitgenommen,
ja, ich habe den Befehl gegeben,
die Bewohner von Juda ohne Grund auszurotten.
13Deswegen ist dieses Unglück über mich gekommen,
das weiß ich jetzt.
Und nun sterbe ich ganz verzweifelt in einem fremden Land.

ANTWORTPSALMPs 9 (9A), 2–3.4 u. 6.16 u. 19 (Kv: vgl. 15b)

Kv Ich frohlocke, weil du mir hilfst. – KvGL 625, 2, VIII. Ton

2Ich will danken, Herr, aus ganzem Herzen, ∗
erzählen will ich all deine Wunder.
3Ich will mich an dir freuen und jauchzen, ∗
deinem Namen, Höchster, will ich singen. – (Kv)
4Wenn meine Feinde zurückweichen, ∗
werden sie straucheln und zugrunde gehen vor deinem Angesicht.
6Du hast Völker bedroht, den Frevler vernichtet, ∗
ihre Namen gelöscht für immer und ewig. – (Kv)
16Völker versanken in der Grube, die sie selbst gegraben, ∗
im Netz, das sie heimlich gelegt, hat ihr Fuß sich verfangen.
19Denn der Arme ist nicht auf ewig vergessen, ∗
der Elenden Hoffnung ist nicht für immer verloren. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Die Kirche der Endzeit ist die heilige Stadt Gottes, die „zweiundvierzig Monate lang“ von den Heiden zertreten wird; auch die Vorhöfe des Tempels werden preisgegeben, nur das innere Heiligtum bleibt bewahrt (11, 1–2). Das ist die Wirklichkeit, mit der wir in unserer Zeit und in der Zukunft rechnen müssen. In diesem Zusammenhang ist auch der Abschnitt 11, 3–13 zu verstehen. Hier ist von zwei „Zeugen“ die Rede, die als Propheten charakterisiert werden. Sie tragen die Züge des Mose und des Elija. Immer wenn es scheint, als sei die Sache Gottes verloren und die Weltgeschichte gehe ohne Gott weiter, werden solche Propheten berufen. Sie erleiden das Schicksal der Propheten: Sie sterben da, wo auch ihr Herr gekreuzigt wurde (11, 8): in „Jerusalem“, das seit dem Tod Jesu nicht mehr Ort des Heils, sondern Ort des Gerichts ist. Es ist nicht mehr das geographische Jerusalem; es kann ebenso gut Sodom oder Ägypten oder … heißen. Überall sind diese Propheten den „Bewohnern der Erde“, d. h. den Heiden, lästig; die Stimme Gottes wird zum Verstummen gebracht: Die Zeugen sterben einen ruhmlosen Tod. Das wird je länger je eindeutiger der Weg derer sein, die sich zu Christus bekennen. Sie gehen den Weg Jesu, den Weg des Martyriums, aber dann auch mit Christus den Weg der Erhöhung. – Sach 4, 1–3.11–14; Lk 13, 33–34; Mt 23, 35–39; Ez 37, 10; Eph 2, 6–7; Phil 3, 10.

ERSTE LesungOffb 11, 4–12

Meine beiden Zeugen

Lesung
aus der Offenbarung des Johannes.

Die Stimme aus dem Himmel sprach:
Das sind meine beiden Zeugen.
4Sie sind die zwei Ölbäume
und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen.
5Wenn ihnen jemand Schaden zufügen will,
schlägt Feuer aus ihrem Mund und verzehrt ihre Feinde;
so muss jeder sterben,
der ihnen schaden will.
6Sie haben Macht, den Himmel zu verschließen,
damit kein Regen fällt
in den Tagen ihres Wirkens als Propheten.
Sie haben auch Macht, das Wasser in Blut zu verwandeln
und die Erde zu schlagen mit allen möglichen Plagen,
sooft sie wollen.
7Wenn sie ihren Auftrag als Zeugen erfüllt haben,
wird das Tier, das aus dem Abgrund heraufsteigt,
Krieg mit ihnen führen, sie besiegen und töten.
8Und ihre Leichen bleiben auf der Straße der großen Stadt liegen.
Diese Stadt heißt, geistlich verstanden:
Sodom und Ägypten;
dort wurde auch ihr Herr gekreuzigt.
9Menschen aus allen Völkern und Stämmen,
Sprachen und Nationen
werden ihre Leichen dort sehen,
dreieinhalb Tage lang;
sie werden nicht zulassen,
dass die Leichen in einem Grab bestattet werden.
10Und die Bewohner der Erde freuen sich darüber,
beglückwünschen sich und schicken sich gegenseitig Geschenke;
denn die beiden Propheten hatten die Bewohner der Erde gequält.
11Aber nach den dreieinhalb Tagen
kam von Gott her wieder Lebensgeist in sie
und sie stellten sich wieder auf ihre Füße.
Da überfiel alle, die sie sahen, große Angst.
12Und sie hörten eine laute Stimme vom Himmel her,
die ihnen zurief: Kommt herauf!
Vor den Augen ihrer Feinde
stiegen sie in der Wolke zum Himmel hinauf.

ANTWORTPSALMPs 144 (143), 1–2c.9–10 (Kv: 1a)

Kv Gepriesen sei der Herr, mein Fels! – KvGL 401, VI. Ton

1Gepriesen sei der Herr, mein Fels, ∗
der meine Hände den Kampf lehrt, meine Finger den Krieg!
2abcEr, meine Huld und meine Festung, /
meine Burg und mein Retter, ∗
mein Schild, dem ich vertraue. – (Kv)
9Gott, ein neues Lied will ich dir singen, ∗
auf der zehnsaitigen Harfe will ich dir spielen,
10dir, der den Königen Sieg verleiht, ∗
der David, seinen Knecht, vom Schwert des Unheils befreit. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. 2 Tim 1, 10

Halleluja. Halleluja.
Unser Retter Jesus Christus hat den Tod vernichtet
und uns das Licht des Lebens gebracht durch das Evangelium.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   In Jerusalem setzt sich Jesus mit den Vertretern des Judentums auseinander. Die Partei der Sadduzäer erkannte als Norm ihres Glaubens nur das „Gesetz“ an, d. h. die fünf Bücher Mose. Weil sie dort nichts über die Auferstehung der Toten fanden, lehnten sie diese Lehre als eine rein menschliche Überlieferung ab, im Gegensatz zu den Pharisäern. Mit der Geschichte, die sie vorbringen (vgl. Dtn 25, 5 f.), wollen sie Jesus, der in diesem Fall auf der Seite der Pharisäer steht, lächerlich machen. Er aber sagt ihnen zunächst, dass ihre Frage von falschen Voraussetzungen ausgeht, nämlich von der Annahme, die kommende Welt sei nur eine Verlängerung der gegenwärtigen. Die Wirklichkeit ist größer: Der Tod wird überwunden sein, die Auferstandenen werden an Gottes Herrlichkeit und an seinem Leben teilhaben, die biologischen Gesetze der gegenwärtigen Welt werden hinfällig sein. Dann gibt er den Sadduzäern einen Schriftbeweis aus dem Buch Exodus (3, 6), das auch sie als heilige Schrift annehmen. Gott ist nicht ein Gott der Toten; das wäre er aber, wenn Abraham, Isaak und Jakob, die Väter Israels, tot wären. Nicht von den Toten wird Gott geehrt, sondern von den Lebenden. Damit ist auch gesagt: Nur wer für Gott lebt (V. 38), wer Gott ehrt, lebt wirklich; tot ist, wer nicht für Gott lebt. – Ex 3, 1–6; Röm 7, 14–25; 1 Kor 6, 12–20; 15; 2 Kor 4, 7 – 5, 10.

EvangeliumLk 20, 27–40

Er ist kein Gott von Toten, sondern von Lebenden

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit
27kamen einige von den Sadduzäern,
die bestreiten, dass es eine Auferstehung gibt,
zu Jesus
und fragten ihn:
28Meister, Mose hat uns vorgeschrieben:
Wenn ein Mann, der einen Bruder hat, stirbt
und eine Frau hinterlässt, ohne Kinder zu haben,
dann soll sein Bruder die Frau nehmen
und seinem Bruder Nachkommen verschaffen.
29Nun lebten einmal sieben Brüder.
Der erste nahm sich eine Frau,
starb aber kinderlos.
30Da nahm sie der zweite,
31danach der dritte
und ebenso die anderen bis zum siebten;
sie alle hinterließen keine Kinder, als sie starben.
32Schließlich starb auch die Frau.
33Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein?
Alle sieben haben sie doch zur Frau gehabt.
34Da sagte Jesus zu ihnen:
Die Kinder dieser Welt heiraten und lassen sich heiraten.
35Die aber, die gewürdigt werden,
an jener Welt
und an der Auferstehung von den Toten teilzuhaben,
heiraten nicht, noch lassen sie sich heiraten.
36Denn sie können auch nicht mehr sterben,
weil sie den Engeln gleich
und als Kinder der Auferstehung
zu Kindern Gottes geworden sind.
37Dass aber die Toten auferstehen,
hat schon Mose in der Geschichte vom Dornbusch angedeutet,
in der er den Herrn
den Gott Abrahams, den Gott Ísaaks
und den Gott Jakobs nennt.
38Er ist doch kein Gott von Toten,
sondern von Lebenden;
denn für ihn leben sie alle.
39Da sagten einige Schriftgelehrte:
Meister, du hast gut geantwortet.
40Und man wagte nicht mehr, ihn etwas zu fragen.

FÜRBITTEN

Jesus Christus ist die Auferstehung und das Leben. Zu ihm kommen wir und bitten:
■ Um den Glauben an die Auferstehung und um ein tiefes Staunen gegenüber deinem unerklärlichen Wirken.
■ Um Erfahrungen, Wissen und Dialogfähigkeit der Christen in den täglichen Auseinandersetzungen.
■ Um Liebe in den Beziehungen, Treue in Ehe und Zölibat und Aufmerksamkeit in Familien und Vereinen.
■ Um Kraft für die Kranken und Sterbenden und das ewige Leben für die Verstorbenen.
Du, Herr, bist das Leben und schenkst das Leben für Zeit und Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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