MONTAG

TAGESgebet

Gott, unser Vater, sieh an unsere Not
und wende uns dein Erbarmen zu.Stärke den Glauben deiner Kinder
und erleichtere ihre Bürde,
damit sie sich mit Zuversicht
deiner Vorsehung anvertrauen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 1078)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Das erste Makkabäerbuch berichtet über die aufregende Zeit, in der auch das Buch Daniel entstanden ist: die Jahrzehnte zwischen dem Regierungsantritt Antiochus’ IV. (175 v. Chr.) und dem Todesjahr des Hohepriesters Simon (135/134). Das Buch wurde auf Hebräisch geschrieben, ist aber nur in Übersetzungen erhalten; in die hebräische Bibel hat es keinen Eingang gefunden. – Das Israel der nachexilischen Zeit verstand sich zwar immer noch als Volk Gottes, aber tatsächlich lebte es nur mehr als religiös-kultische Gemeinde und geriet der Völkerwelt gegenüber immer mehr in eine Isolierung hinein. Die religionsfeindliche Politik der Seleukidenherrscher, vor allem Antiochus’ IV., machen deutlich, dass es bei den damaligen Juden zwei Richtungen, zwei Machtgruppen gab: eine weltoffene Partei, deren Losung war: Heraus aus dem Getto!, und eine gesetzestreue Partei, für die alles Heidnische ein Gräuel war. Die Makkabäer hatten also in ihrem Kampf um die Reinerhaltung der jüdischen Religion gegen zwei Fronten zu kämpfen: gegen die Religionspolitik der Staatsmacht und gegen die willigen Helfer, die diese Politik auch in den Reihen des Judentums fand. – 2 Makk 2, 4–17; 1 Kor 7, 18; Dan 9, 27; 11, 31.

ERSTE Lesung1 Makk 1, 10–15.41–43.54–57.62–64

Ein gewaltiger Zorn lag auf Israel

Lesung
aus dem ersten Buch der Makkabäer.

In jenen Tagen
10ging aus den Nachfolgern Alexánders des Großen
ein sündiger Spross hervor,
Antíochus Epíphanes, der Sohn des Königs Antíochus.
Er war als Geisel in Rom gewesen
und trat im Jahr 137 der griechischen Herrschaft
die Regierung an.
11Zu dieser Zeit traten Verräter am Gesetz in Israel auf,
die viele überredeten
und sagten:
Wir wollen einen Bund mit den fremden Völkern schließen,
die rings um uns herum leben;
denn seit wir uns von ihnen abgesondert haben,
geht es uns schlecht.
12Dieser Vorschlag gefiel ihnen
13und einige aus dem Volk
fanden sich bereit, zum König zu gehen.
Der König gab ihnen die Vollmacht,
nach den Gesetzen der fremden Völker zu leben.
14Sie errichteten in Jerusalem ein Gymnasion,
wie es bei den fremden Völkern Brauch ist,
15und ließen bei sich die Beschneidung rückgängig machen.
So fielen sie vom heiligen Bund ab,
vermischten sich mit den fremden Völkern
und gaben sich dazu her, Böses zu tun.
41Damals schrieb der König seinem ganzen Reich vor,
alle sollten zu einem einzigen Volk werden
42und jeder sollte seine Eigenart aufgeben.
Alle Völker fügten sich dem Erlass des Königs.
43Auch vielen Männern aus Israel
gefiel seine Art des Gottesdienstes;
sie opferten den Götterbildern und entweihten den Sabbat.
54Am fünfzehnten Kislew des Jahres 145
ließ der König
auf dem Altar den Gräuel der Verwüstung errichten;
auch in den Städten Judäas ringsum errichtete man Altäre.
55Vor den Haustüren und auf den Plätzen brachten sie Rauchopfer dar.
56Alle Buchrollen des Gesetzes, die man fand,
wurden zerrissen und verbrannt.
57Wer im Besitz einer Bundesrolle angetroffen wurde
oder zum Gesetz hielt,
wurde aufgrund der königlichen Anordnung
zum Tod verurteilt.
62Dennoch blieben viele aus Israel fest und stark;
sie aßen nichts, was unrein war.
63Lieber wollten sie sterben,
als sich durch die Speisen unrein machen
und den heiligen Bund entweihen.
So starben sie.
64Ein gewaltiger Zorn lag auf Israel.

ANTWORTPSALMPs 119 (118), 53 u. 61.134 u.150.155 u. 158

Kv Herr, belebe mich. – Kv(Kv: vgl. 88)

53Zorn packte mich wegen der Frevler, ∗GL 75, 1, III. Ton
die deine Weisung verlassen.
61Die Stricke der Frevler umfingen mich, ∗
doch ich vergaß nicht deine Weisung. – (Kv)
134Erlöse mich aus der Unterdrückung durch Menschen ∗
und ich will deine Befehle beachten.
150Nahe gekommen sind heimtückische Verfolger, ∗
sie haben sich weit entfernt von deiner Weisung. – (Kv)
155Fern ist den Frevlern die Rettung, ∗
denn sie suchen nicht deine Gesetze.
158Ich sah die Treulosen und empfand Ekel, ∗
weil sie deinen Spruch nicht beachteten. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Die Offenbarung des Johannes sollte man nicht, wie es oft geschieht, „Geheime Offenbarung“ nennen. Zwar macht dieses Buch der Erklärung und Deutung große Schwierigkeiten, aber „geheim“ ist es nicht. Es ist nicht für einen kleinen Kreis von Eingeweihten geschrieben; die „sieben Gemeinden der Provinz Asien“ (1, 4) stehen stellvertretend für die ganze Kirche. Auch „Offenbarung des Johannes“ ist nicht der eigentliche Titel dieses Buches, das vielmehr eine „Offenbarung Jesu Christi“ ist: „Das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi.“ Christus ist das Wort Gottes und der Zeuge Gottes. – Die Offenbarung (Apokalypse) des Johannes ist dem äußeren Rahmen nach ein Brief (vgl. 1, 4 und 22, 21), der in den Gemeinden vorgelesen werden soll (V. 3). Dem Inhalt nach ist sie „Offenbarung“ und Prophetie (V. 1 und 3). Sie bezeugt Geschautes, deutet Gegenwärtiges, sagt Kommendes an und will dem Jünger helfen, die Zeit zu verstehen und zu bestehen. Das Erste, was über diese Zeit gesagt wird: Sie ist kurz, das Ende ist nahe. Das ist hier nicht als Drohung gesagt, sondern als Trost für eine Zeit der Verfolgung und äußersten Not. – Im ersten Teil dieses Buches stehen sieben Sendschreiben an die Gemeinden von Kleinasien; das erste richtet sich an die Gemeinde von Ephesus (vgl. Einführung zur morgigen Lesung im Jahr II). – Zu 1, 1–3: Offb 22, 6–10; Joh 3, 11; 7, 16; 12, 49; Dan 2, 28; Lk 11, 28; Joh 12, 27; Lk 21, 31; Ex 3, 14; Mt 11, 3. – Zu 2, 1–5a: 1 Thess 1, 3; 2 Kor 11, 13–15.

ERSTE LesungOffb 1, 1–4; 2, 1–5a

Bedenke, aus welcher Höhe du gefallen bist! Kehr zurück zu deinen ersten Taten!

Lesung
aus der Offenbarung des Johannes.

1, 1Offenbarung Jesu Christi,
die Gott ihm gegeben hat,
damit er seinen Knechten zeigt, was bald geschehen muss;
und er hat es durch seinen Engel, den er sandte,
seinem Knecht Johannes gezeigt.
2Dieser hat das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi bezeugt:
alles, was er geschaut hat.
3Selig, wer die Worte der Prophetie vorliest,
und jene, die sie hören
und das halten, was in ihr geschrieben ist;
denn die Zeit ist nahe.
4Johannes an die sieben Gemeinden in der Provinz Asien:Gnade sei mit euch und Friede
von Ihm, der ist und der war und der kommt,
und von den sieben Geistern vor seinem Thron.
Ich hörte, wie der Herr zu mir sprach:
2, 1An den Engel der Gemeinde in Éphesus schreibe:
So spricht Er, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält
und mitten unter den sieben goldenen Leuchtern einhergeht:
2Ich kenne deine Taten und deine Mühe und deine Geduld
und weiß, dass du die Bösen nicht ertragen kannst.
Du hast die auf die Probe gestellt,
die sich Apostel nennen und es nicht sind,
und hast sie als Lügner befunden.
3Du legst Geduld an den Tag
und hast um meines Namens willen Schweres ertragen
und bist nicht müde geworden.
4Aber ich habe gegen dich:
Du hast deine erste Liebe verlassen.
5aBedenke, aus welcher Höhe du gefallen bist!
Kehr zurück zu deinen ersten Taten!

ANTWORTPSALMPs 1, 1–2.3.4 u. 6 (Kv: vgl. Offb 2, 7b)

Kv Wer siegt, darf essen GL 31, 1, IV. Ton
vom Baum des Lebens. – Kv

1Selig der Mann, der nicht nach dem Rat der Frevler geht, /
nicht auf dem Weg der Sünder steht, ∗
nicht im Kreis der Spötter sitzt,
2sondern sein Gefallen hat an der Weisung des Herrn, ∗
bei Tag und bei Nacht über seine Weisung nachsinnt. – (Kv)
3Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Bächen voll Wasser, /
der zur rechten Zeit seine Frucht bringt ∗
und dessen Blätter nicht welken.
[ ] Alles, was er tut, ∗
es wird ihm gelingen. – (Kv)
4[ ] Nicht so die Frevler: ∗
Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.
6Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten, ∗
der Weg der Frevler aber verliert sich. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Joh 8, 12

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich bin das Licht der Welt.
Wer mir nachfolgt, hat das Licht des Lebens.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Man müsse sehen, um zu glauben, sagen unsere Zeitgenossen, die weder sehen noch glauben wollen. Man muss glauben, um zu sehen, sagt das Evangelium von der Heilung des Blinden. Es ist im Lukasevangelium das letzte Wunder Jesu vor dem Einzug in Jerusalem. Der blinde Bettler ruft: „Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!“ Ihm, dem Bettler mit dem „blinden“ Glauben, kann Jesus helfen. „Dein Glaube hat dir geholfen.“ Das sagt Jesus nicht nur zu dem Geheilten; er sagt es auch den Jüngern, die ihn nicht verstanden, als er ihnen zum dritten oder vierten Mal sein bevorstehendes Leiden ankündigte (18, 34). Bald werden auch sie mit der Volksmenge dem „Sohn Davids“, dem Messias, Beifall klatschen, aber dann werden sie ihn allein lassen. Er wird sterben und auferstehn. Dann erst wird ihnen bei seinem Wort das Herz brennen, und beim Brotbrechen werden ihnen die Augen aufgehen (Lk 24, 31–32). – Mt 20, 29–34; Mk 10, 46–52; Jes 35, 5; 61, 1–2; Lk 24, 26–31.

EvangeliumLk 18, 35–43

Herr, ich möchte sehen können

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

35Als Jesus in die Nähe von Jéricho kam,
saß ein Blinder an der Straße und bettelte.
36Er hörte, dass viele Menschen vorbeigingen,
und fragte: Was hat das zu bedeuten?
37Man berichtete ihm: Jesus von Nazaret geht vorüber.
38Da rief er: Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!
39Die Leute, die vorausgingen,
befahlen ihm zu schweigen.
Er aber schrie noch viel lauter:
Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!
40Jesus blieb stehen
und ließ ihn zu sich herführen.
Als der Mann vor ihm stand,
fragte ihn Jesus:
41Was willst du, dass ich dir tue?
Er antwortete:
Herr, ich möchte sehen können.
42Da sagte Jesus zu ihm:
Sei sehend!
Dein Glaube hat dich gerettet.
43Im selben Augenblick konnte er sehen.
Da pries er Gott und folgte Jesus nach.
Und das ganze Volk, das dies gesehen hatte, lobte Gott.

FÜRBITTEN

Mit der Bitte um Beachtung und Erbarmen kommen wir zu Christus, unserem Heiland.
■ Sende den Blinden gute Helfer, denen sie vertrauen können.
■ Hilf der Gesellschaft, in jeglicher Hinsicht barrierefrei zu werden, und Inklusion zu ermöglichen.
■ Öffne die Augen derer, die verblendet sind und die das Gute und Göttliche in ihrem Leben nicht mehr wahrnehmen.
■ Hab Erbarmen mit allen, die laut zu dir rufen oder sich im Stillen dir anvertrauen.
Zu dir kommen wir mit den Menschen in unserem Herzen. Du gehst an uns nicht spurlos vorüber. Dir sei Ehre in Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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