MITTWOCH

TAGESgebet

Gott, du hast der Welt das Evangelium geschenkt, damit es sie wie ein Sauerteig durchdringe.
Sei allen Christen nahe, die du berufen hast,
ein Leben mitten in der Welt zu führen.
Schenke ihnen den wahren christlichen Geist,
damit sie durch die rechte Erfüllung
ihrer weltlichen Aufgaben
am Aufbau deines Reiches mitarbeiten.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 1039)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Der Bericht über das Martyrium der sogenannten makkabäischen Brüder ist vor allem dadurch wichtig, dass hier deutlich der Glaube an die Unsterblichkeit und die Auferstehung ausgesprochen wird. Der Zweite der Brüder hat seinen Glauben an die Auferstehung mit der Macht Gottes, des Weltenherrschers, begründet (7, 9). Den Jüngsten aber weist die Mutter auf den Gott hin, der Himmel und Erde aus dem Nichts geschaffen hat (V. 28). Auf die naheliegende Frage, warum dieser mächtige Gott seine Verehrer nicht mächtiger beschützt, lautet die Antwort: Wir leiden für unsere Sünden und die Sünden unseres Volkes (7, 32.38). Dass diese Märtyrer dem Verfolger die Rache Gottes androhten, entsprach ihrer Auffassung von Gottes Gerechtigkeit. Überraschend ist die Aussage in V. 23, dass Gott seinen treuen Dienern Atem und Leben wiedergeben wird nicht aus Gerechtigkeit, sondern aus Barmherzigkeit. – Hebr 11, 35; Jer 15, 9; Ps 139; Ijob 10, 8–12; Apg 17, 25.

ERSTE Lesung2 Makk 7, 1.20–31

Der Schöpfer der Welt gibt euch Atem und Leben wieder

Lesung
aus dem zweiten Buch der Makkabäer.

In jenen Tagen
1geschah es, dass man sieben Brüder mit ihrer Mutter festnahm.
Der König wollte sie zwingen,
entgegen dem göttlichen Gesetz Schweinefleisch anzurühren,
und ließ sie darum mit Geißeln und Riemen peitschen.
20Über alle Maßen muss man über die Mutter staunen.
Sie verdient es,
dass man sich an sie mit Hochachtung erinnert.
An einem einzigen Tag
sah sie nacheinander ihre sieben Söhne sterben
und ertrug es hochgesinnt in der Hoffnung auf den Herrn.
21Voll edler Gesinnung
pflanzte sie ihrem weiblichen Denken männlichen Mut ein,
redete jedem von ihnen in ihrer Muttersprache zu
und sagte zu ihnen:
22Ich weiß nicht, wie ihr in meinem Schoß entstanden seid,
noch habe ich euch Atem und Leben geschenkt;
auch habe ich keinen von euch
aus den Grundstoffen zusammengefügt.
23Nein, der Schöpfer der Welt
hat den werdenden Menschen geformt, als er entstand;
er kennt die Entstehung aller Dinge.
Er gibt euch in seinem Erbarmen Atem und Leben wieder,
weil ihr jetzt um seiner Gesetze willen nicht auf euch achtet.
24Antíochus aber glaubte, sie verachte ihn,
und er hatte den Verdacht, sie wolle ihn beschimpfen.
Nun war nur noch der Jüngste übrig.
Auf ihn redete der König nicht nur mit guten Worten ein,
sondern versprach ihm unter Schwüren,
ihn reich und sehr glücklich zu machen,
wenn er von der Lebensart seiner Väter abfalle;
auch wolle er ihn zu seinem Freund machen
und ihn mit hohen Staatsämtern betrauen.
25Als der Junge nicht darauf einging,
rief der König die Mutter
und redete ihr zu,
sie solle dem Knaben doch raten, sich zu retten.
26Erst nach langem Zureden willigte sie ein,
ihren Sohn zu überreden.
27Sie beugte sich zu ihm nieder
und, den grausamen Tyrannen verspottend,
sagte sie in ihrer Muttersprache:
Mein Sohn, hab Mitleid mit mir!
Neun Monate habe ich dich in meinem Leib getragen,
ich habe dich drei Jahre gestillt,
dich ernährt, großgezogen und für dich gesorgt,
bis du nun so groß geworden bist.
28Ich bitte dich, mein Kind,
schau dir den Himmel und die Erde an;
sieh alles, was es da gibt,
und erkenne: Gott hat das aus dem Nichts erschaffen
und so entstehen auch die Menschen.
29Hab keine Angst vor diesem Henker,
sei deiner Brüder würdig
und nimm den Tod an!
Dann werde ich dich zur Zeit des Erbarmens
mit deinen Brüdern wiederbekommen.
30Kaum hatte sie aufgehört,
da sagte der Junge: Auf wen wartet ihr?
Dem Befehl des Königs gehorche ich nicht;
ich höre auf den Befehl des Gesetzes,
das unseren Vätern durch Mose gegeben wurde.
31Du aber,
der sich alle Bosheit gegen die Hebräer ausgedacht hat,
du wirst Gottes Händen nicht entkommen.

ANTWORTPSALMPs 17 (16), 1–2.5–6.8 u. 15 (Kv: vgl. 15a)

Kv Dein Angesicht werde ich schauen. – KvGL 629, 3, VI. Ton

1Höre, Herr, die gerechte Sache, /
achte auf mein Flehen, ∗
vernimm mein Bittgebet von Lippen ohne Falsch!
2Von deinem Angesicht ergehe mein Urteil, ∗
deine Augen schauen, was recht ist. – (Kv)
5Fest blieben meine Schritte auf deinen Bahnen, ∗
meine Füße haben nicht gewankt.
6Ich habe zu dir gerufen, denn du, Gott, gibst mir Antwort. ∗
Wende dein Ohr mir zu, vernimm meine Rede! – (Kv)
8Behüte mich wie den Augapfel, den Stern des Auges, ∗
birg mich im Schatten deiner Flügel.
15Ich, in Gerechtigkeit werde ich dein Angesicht schauen, ∗
mich sattsehen an deiner Gestalt, wenn ich erwache. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Die heutige Lesung und die von morgen gehören eng zusammen. Sie sind die vorausgenommene Deutung der Botschaft von den Schicksalen, die sich an der Welt und an der Kirche vollenden sollen. Nur scheinbar schwebt die himmlische Welt, in die der Seher hineinschauen darf, in unzugänglicher Ferne über allem irdischen Geschehen. In Wirklichkeit ist es dieselbe Welt, die am Ende dieses Buches als „die Wohnung Gottes unter den Menschen“ erscheint (21, 3). Die sieben Feuerfackeln, die vor dem Thron Gottes brennen, werden auf die sieben Geister Gottes gedeutet, die nach 1, 4 die irdischen Gemeinden grüßen. Die vier Wesen stellen das Universum, den Kosmos, dar, der wie die Serafim bei Jesaja (6, 2–3) im Schauen und im Lobpreis Gottes seinen höchsten Sinn erfüllt. Die vierundzwanzig Ältesten (4, 10) sind die gesamte Kirche, nicht die triumphierende, sondern die anbetende Kirche: In Bekenntnis und Anbetung überwindet und überlebt sie die feindlichen Mächte. „Würdig bist du“, rief man in damaliger Zeit den Kaisern und Triumphatoren zu; „Herr und Gott“ ließ sich der Kaiser Domitian nennen; Krone, Thron und Edelsteine waren die Symbole politischer Macht. Aber brüchig und unwirklich ist, dem Augenschein zum Trotz, nicht die himmlische, sondern die irdische Macht. Vor ihr bestand und nach ihr wird bestehen „die Herrlichkeit und Ehre und Macht“ (4, 11) dessen, der alles geschaffen hat. In den sieben Fackeln vor seinem Thron brennt das arme Lob der irdischen Gemeinde, die in den Lobpreis der Engel einstimmt und auch der stummen Schöpfung ihre Stimme leiht. – 1 Joh 1, 5; 1 Tim 6, 16; Ez 1, 5–21; Jes 6, 2–3; 24, 23; Dan 7, 9–10.

ERSTE LesungOffb 4, 1–11

Heilig ist der Herr, der Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung; er war und er ist und er kommt

Lesung
aus der Offenbarung des Johannes.

1Ich, Johannes, sah:
Eine Tür war geöffnet am Himmel;
und die erste Stimme,
die ich gleich einer Posaune mit mir reden gehört hatte,
sagte: Komm herauf
und ich werde dir zeigen, was dann geschehen muss.
2Sogleich wurde ich vom Geist ergriffen.
Und siehe, ein Thron stand im Himmel;
auf dem Thron saß einer,
3der wie ein Jaspis und ein Karneól aussah.
Und über dem Thron wölbte sich ein Regenbogen,
der wie ein Smarágd aussah.
4Und rings um den Thron standen vierundzwanzig Throne
und auf den Thronen saßen vierundzwanzig Älteste,
in weiße Gewänder gekleidet
und mit goldenen Kränzen auf dem Haupt.
5Von dem Thron gingen Blitze, Stimmen und Donner aus.
Und sieben lodernde Fackeln brannten vor dem Thron;
das sind die sieben Geister Gottes.
6Und vor dem Thron
war etwas wie ein gläsernes Meer, gleich Kristall.
Und in der Mitte des Thrones und rings um den Thron
waren vier Lebewesen voller Augen, vorn und hinten.
7Das erste Lebewesen glich einem Löwen,
das zweite einem Stier,
das dritte sah aus wie ein Mensch,
das vierte glich einem fliegenden Adler.
8Und jedes der vier Lebewesen hatte sechs Flügel,
außen und innen voller Augen.
Sie ruhen nicht, bei Tag und Nacht,
und rufen:
Heilig, heilig, heilig
ist der Herr, der Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung;
er war und er ist und er kommt.
9Und wenn die Lebewesen
dem, der auf dem Thron sitzt und in alle Ewigkeit lebt,
Herrlichkeit und Ehre und Dank erweisen,
10dann werfen sich die vierundzwanzig Ältesten
vor dem, der auf dem Thron sitzt, nieder
und beten ihn an, der in alle Ewigkeit lebt.
Und sie legen ihre goldenen Kränze vor seinem Thron nieder
und sprechen:
11Würdig bist du, Herr, unser Gott,
Herrlichkeit zu empfangen und Ehre und Macht.
Denn du bist es, der die Welt erschaffen hat,
durch deinen Willen war sie und wurde sie erschaffen.

ANTWORTPSALMPs 150, 1–2.3–4.5–6 (Kv: vgl. Offb 4, 8b)

Kv Heilig, heilig, heilig ist Gott,GL 616, 5, VII. Ton
der Herrscher über die ganze Schöpfung. – Kv

1Lobet Gott in seinem Heiligtum, ∗
lobt ihn in seiner mächtigen Feste!
2Lobt ihn wegen seiner machtvollen Taten, ∗
lobt ihn nach der Fülle seiner Größe! – (Kv)
3Lobt ihn mit dem Schall des Widderhorns, ∗
lobt ihn mit Harfe und Leier!
4Lobt ihn mit Trommel und Reigentanz, ∗
lobt ihn mit Saiten und Flöte! – (Kv)
5Lobt ihn mit nenden Zimbeln, ∗
lobt ihn mit schallenden Zimbeln!
6[ ] Alles, was atmet, ∗
[ ] lobe den Herrn– Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Joh 15, 16

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr Frucht bringt
und dass eure Frucht bleibt.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Die Nähe Jerusalems und des Paschafestes haben die Hoffnung der Menschenmenge erhitzt: Das Reich Gottes ist nahe, jetzt muss der „Sohn Davids“ sich als König Israels offenbaren. Das Gleichnis von dem anvertrauten Geld (zehn Goldstücke, „Minen“) will klarstellen, dass die Zeit noch nicht gekommen ist. Der Königssohn des Gleichnisses bekommt die Königskrone, aber erst, wenn er von seiner großen Reise zurückkehrt. (Das Gleichnis erinnert an Archelaus, den Sohn des Herodes; er war nach Rom gereist, um sich von Kaiser Augustus den Königstitel geben zu lassen.) In der Zwischenzeit verwalten die Diener (die Jünger) das Vermögen ihres Herrn. Das Interesse des Gleichnisses liegt beim dritten der Knechte. Er hat das Vermögen seines Herrn nicht verschleudert, er hat überhaupt nichts Böses getan, und doch wird ihm gesagt: „Du bist ein schlechter Diener.“ Wo liegt seine Schuld? Er hat sich von seinem Herrn distanziert, er hatte nur Furcht, kein Vertrauen; der Herr und seine Sache blieben ihm fremd. Weil er seinen Herrn für hart hielt, wird er hart gerichtet. Es genügt also nicht, Gott zu gehorchen, nur weil er der Mächtigere ist; das wäre ein toter Gehorsam. Es gibt kein Leben ohne Vertrauen, ohne Liebe. – Mt 25, 14–30; 2 Petr 3, 4; 2 Tim 2, 12; Lk 16, 10.

EvangeliumLk 19, 11–28

Warum hast du mein Geld nicht auf die Bank gebracht?

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit
11meinten die Menschen,
weil Jesus schon nahe bei Jerusalem war,
das Reich Gottes werde sofort erscheinen.
Daher erzählte er ihnen ein weiteres Gleichnis.
12Er sagte:
Ein Mann von vornehmer Herkunft
wollte in ein fernes Land reisen,
um die Königswürde für sich zu erlangen
und dann zurückzukehren.
13Er rief zehn seiner Diener zu sich,
verteilte unter sie zehn Minen
und sagte: Macht Geschäfte damit, bis ich wiederkomme!
14Seine Bürger jedoch hassten ihn
und schickten eine Gesandtschaft hinter ihm her
und ließen sagen:
Wir wollen nicht, dass dieser Mann über uns König wird.
15Und es geschah, als er die Königswürde empfangen hatte
und zurückkehrte,
da ließ er die Diener, denen er das Geld gegeben hatte,
zu sich rufen.
Er wollte sehen,
welchen Gewinn sie bei ihren Geschäften erzielt hatten.
16Der erste kam
und sagte:
Herr, deine Mine hat zehn Minen eingebracht.
17Da sagte der König zu ihm: Sehr gut,
du bist ein guter Diener.
Weil du im Kleinsten zuverlässig warst,
sollst du Herr über zehn Städte werden.
18Der zweite kam
und sagte:
Herr, deine Mine hat fünf Minen eingebracht.
19Zu ihm sagte der König:
Du sollst über fünf Städte herrschen.
20Nun kam ein anderer
und sagte: Herr, siehe deine Mine.
Ich habe sie in einem Schweißtuch aufbewahrt;
21denn ich hatte Angst vor dir,
weil du ein strenger Mann bist:
Du hebst ab, was du nicht eingezahlt hast,
und erntest, was du nicht gesät hast.
22Der König antwortete:
Aus deinem eigenen Mund spreche ich dir das Urteil.
Du bist ein schlechter Diener.
Du hast gewusst, dass ich ein strenger Mann bin?
Dass ich abhebe, was ich nicht eingezahlt habe,
und ernte, was ich nicht gesät habe?
23Warum hast du dann mein Geld nicht auf die Bank gebracht?
Dann hätte ich es bei der Rückkehr
mit Zinsen abheben können.
24Und zu denen, die dabeistanden,
sagte er: Nehmt ihm die Mine weg
und gebt sie dem, der die zehn Minen hat!
25Sie sagten zu ihm: Herr, er hat doch schon zehn.
26Ich sage euch:
Wer hat, dem wird gegeben werden;
wer aber nicht hat,
dem wird auch noch weggenommen, was er hat.
27Doch meine Feinde,
die nicht wollten, dass ich ihr König werde –
bringt sie her und macht sie vor meinen Augen nieder!
28Nach dieser Rede zog Jesus weiter
und ging nach Jerusalem hinauf.

FÜRBITTEN

Wir kommen zu Christus, mit unseren Erfolgen und Misserfolgen, mit unserem Dank und unseren Bitten.
■ Hilf allen, besonders den Benachteiligten in der Gesellschaft, ihre Talente zu entfalten.
■ Sende deiner Kirche Menschen, die sich mit ihren Erfahrungen und ihrem Können einbringen.
■ Segne alle Bemühungen um Ökumene und lass die Christen jede Chance auf gemeinsames Glaubensleben nutzen.
■ Nimm unsere Verstorbenen in dein Reich auf und sei barmherzig gegenüber denen, die sich im Leben schwergetan haben.
Du bist der Ursprung aller Gaben. Du gibst jedem etwas und keinem nichts. Darauf vertrauen wir jetzt und in Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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