DONNERSTAG

TAGESgebet

Wir bitten dich, Herr, unser Gott: Bilde unser Herz
nach dem Herzen deines Sohnes
und wecke in uns die Kraft der Liebe,
damit wir ihm gleichförmig werden
und die Erlösung empfangen,
die er uns für immer erworben hat,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. (MB 1100)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Nach 1 Makk 1, 51 hatte der König Antiochus IV. angeordnet, dass alle Städte des Landes den heidnischen Göttern opfern sollten. In Modeïn lebte der Priester Mattatias mit seinen fünf Söhnen, von denen der dritte, Judas „der Makkabäer“, der berühmteste wurde. Von hier sollte der aktive Widerstand gegen die Unterdrückung ausgehen. Mit Jammern allein war nicht geholfen. Mattatias, der den abtrünnigen Juden und den königlichen Beamten erschlug und den Altar umstürzte, erinnert an den Pinhas der Mosezeit, der in Numeri 25, 6–15 und wieder in Ps 106, 30–31 rühmend erwähnt wird. Der Auszug des Mattatias und seiner Leute ins judäische Gebirge war nicht nur Flucht; es war der Beginn eines Kampfes auf Leben und Tod. Ob der bewaffnete Kampf ein geeignetes Mittel ist, um die Religion zu retten, ist eine andere Frage; die Geschichte gibt darauf keine eindeutige, aber eher eine verneinende Antwort. – 2 Makk 5, 27.

ERSTE Lesung1 Makk 2, 15–29

Wir bleiben beim Bund unserer Väter

Lesung
aus dem ersten Buch der Makkabäer.

In jenen Tagen
15kamen die Beamten,
die vom König Antíochus den Auftrag hatten,
die Juden zum Abfall von Gott zu zwingen,
in die Stadt Módeïn,
um die Opfer durchzuführen.
16Und viele aus Israel kamen zu ihnen;
auch Mattatías und seine Söhne versammelten sich dort.
17Da wandten sich die Leute des Königs an Mattatías
und sagten:
Du besitzt in dieser Stadt Macht, Ansehen und Einfluss
und hast die Unterstützung deiner Söhne und Verwandten.
18Tritt also als Erster vor
und tu, was der König angeordnet hat!
So haben es alle Völker getan,
auch die Männer in Juda
und alle, die in Jerusalem geblieben sind.
Dann wirst du mit deinen Söhnen
zu den Freunden des Königs gehören;
auch wird man dich und deine Söhne
mit Silber, Gold und vielen Geschenken ehren.
19Mattatías aber antwortete mit lauter Stimme:
Auch wenn alle Völker im Bereich der Königsherrschaft
dem König gehorchen
und jedes von der Religion seiner Väter abfällt
und sich für seine Anordnungen entscheidet –
20ich, meine Söhne und meine Brüder
bleiben beim Bund unserer Väter.
21Gott bewahre uns davor,
das Gesetz und seine Vorschriften zu verlassen.
22Wir gehorchen den Befehlen des Königs nicht
und wir weichen weder nach rechts noch nach links
von unserer Religion ab.
23Kaum hatte er das gesagt,
da trat vor aller Augen ein Jude vor
und wollte auf dem Altar von Módeïn opfern,
wie es der König angeordnet hatte.
24Als Mattatías das sah,
packte ihn der Eifer;
seine Nieren erzitterten
und er ließ seinem gerechten Zorn freien Lauf:
Er sprang vor
und erstach den Abtrünnigen über dem Altar.
25Zusammen mit ihm erschlug er auch den königlichen Beamten,
der sie zum Opfer zwingen wollte,
und riss den Altar nieder;
26der Eifer für das Gesetz hatte ihn gepackt
und er tat,
was einst Pinhas mit Simri, dem Sohn des Salu, gemacht hatte.
27Und Mattatías rief mit lauter Stimme in der Stadt:
Wer sich für das Gesetz ereifert und zum Bund steht,
der soll mir folgen.
28Und er floh mit seinen Söhnen in die Berge;
ihren ganzen Besitz ließen sie in der Stadt zurück.
29Damals gingen viele, die Recht und Gerechtigkeit suchten,
in die Wüste hinunter, um dort zu leben.

ANTWORTPSALMPs 50 (49), 1–2.5–6.14–15 (Kv: vgl. 23b)

Kv Wer den rechten Weg beachtet, GL 53, 1, VI. Ton
der schaut Gottes Heil. – Kv

1Gott, ja Gott, der Herr, hat gesprochen, /
er rief die Erde ∗
vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang.
2Vom Zion her, der Krone der Schönheit, ∗
ging Gott auf in strahlendem Glanz. – (Kv)
5„Versammelt mir all meine Frommen, ∗
die den Bund mit mir schließen beim Opfer!“
6Da taten die Himmel seine Gerechtigkeit kund; ∗
weil Gott selbst der Richter ist. – (Kv)
14„Bring Gott ein Opfer des Dankes ∗
und erfülle dem Höchsten deine Gelübde!
15Ruf mich am Tage der Not; ∗
dann rette ich dich und du wirst mich ehren.“ – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Mit dem Lobpreis auf die Macht des Schöpfergottes hat der erste Teil der Vision geendet (gestrige Lesung). Die heutige Lesung führt uns den zweiten Akt dieser Vision vor. Die Aufmerksamkeit wendet sich jetzt der versiegelten Buchrolle zu und dem einen, der würdig ist, die Buchrolle zu öffnen und zu lesen. Den Inhalt der Buchrolle erfahren wir erst von Kapitel 6 an: die Gerichte Gottes über alle feindlichen Mächte und die Aufrichtung des endzeitlichen Gottesreiches. Das Buch öffnen heißt, die kommende Geschichte der Welt deutend offenbaren und zugleich sie mit Macht ihrem Ziel entgegenführen. Das kann nur einer, der „würdig“ ist: einer, der außer der Macht auch die innere Größe hat, um die Macht zu gebrauchen. Nur einer ist „würdig“: „der Löwe aus dem Stamm Juda“, „der Spross aus der Wurzel Davids“. Das sind messianische Titel aus dem Alten Testament (Gen 49, 9; Jes 11, 10). Als „Löwe“ hat er die Macht; als Lamm, das geschlachtet wurde, ist er „würdig“, das Buch zu öffnen und die Weltgeschichte mit Macht zu vollenden. Die Gemeinde der Jünger soll wissen: nicht erst am Ende der Geschichte wird Christus „mit Macht und Herrlichkeit“ erscheinen. Jetzt schon bestimmt er, nicht die großmäuligen Mächte dieser Welt, den Gang der Ereignisse. Dieses Wissen lässt auch in einer bedrängten, vielleicht wie das Lamm hingeschlachteten Kirche den Lobpreis nicht verstummen. – Ez 2, 9–10; Jes 29, 11; 53, 7; Joh 1, 29.36; Ps 141, 2. – Zu 5, 9–10: Ps 149, 1; Ex 19, 6; Dtn 14, 2.

ERSTE LesungOffb 5, 1–10

Das Lamm wurde geschlachtet und hat mit seinem Blut Menschen aus allen Nationen für Gott erworben

Lesung
aus der Offenbarung des Johannes.

1Ich, Johannes,
sah auf der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß,
eine Buchrolle;
sie war innen und auf der Rückseite beschrieben
und mit sieben Siegeln versiegelt.
2Und ich sah:
Ein gewaltiger Engel rief mit lauter Stimme:
Wer ist würdig, die Buchrolle zu öffnen und ihre Siegel zu lösen?
3Aber niemand im Himmel, auf der Erde und unter der Erde
konnte das Buch öffnen und hineinsehen.
4Da weinte ich sehr,
weil niemand für würdig befunden wurde,
das Buch zu öffnen und hineinzusehen.
5Da sagte einer von den Ältesten zu mir: Weine nicht!
Siehe, gesiegt hat der Löwe aus dem Stamm Juda,
der Spross aus der Wurzel Davids;
er kann das Buch und seine sieben Siegel öffnen.
6Und ich sah:
Zwischen dem Thron und den vier Lebewesen
und mitten unter den Ältesten stand ein Lamm;
es sah aus wie geschlachtet
und hatte sieben Hörner und sieben Augen;
die Augen sind die sieben Geister Gottes,
die über die ganze Erde ausgesandt sind.
7Das Lamm trat heran
und empfing das Buch
aus der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß.
8Als es das Buch empfangen hatte,
fielen die vier Lebewesen
und die vierundzwanzig Ältesten vor dem Lamm nieder;
alle trugen Harfen und goldene Schalen voll von Räucherwerk;
das sind die Gebete der Heiligen.
9Und sie sangen ein neues Lied und sprachen:
Würdig bist du,
das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen:
denn du wurdest geschlachtet
und hast mit deinem Blut
Menschen für Gott erworben
aus allen Stämmen und Sprachen,
aus allen Nationen und Völkern
10und du hast sie für unsern Gott
zu einem Königreich und zu Priestern gemacht;
und sie werden auf der Erde herrschen.

ANTWORTPSALMPs 149, 1–2.3–4.5–6a u. 9b (Kv: vgl. Offb 5, 10)

Kv Du hast uns zum Königreich GL 80, 1, VII. Ton
und zu Priestern gemacht. – Kv
(Oder: Halleluja.)

1Singet dem Herrn ein neues Lied, ∗
sein Lob in der Versammlung der Frommen!
2Israel soll sich freuen über seinen Schöpfer, ∗
die Kinder Zions sollen jubeln über ihren König. – (Kv)
3Seinen Namen sollen sie loben mit Reigentanz, ∗
mit Trommel und Leier ihm spielen.
4Denn der Herr hat an seinem Volk Gefallen, ∗
er krönt die Gebeugten mit Rettung. – (Kv)
5In Herrlichkeit sollen die Frommen frohlocken, ∗
sie sollen jauchzen auf ihren Lagern,
6aHochgesänge auf Gott in ihrer Kehle, ∗
9bLichtglanz ist das all seinen Frommen. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Ps 95 (94), 7d.8a

Halleluja. Halleluja.
Wenn ihr heute seine Stimme hört,
verhärtet nicht euer Herz!
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Zwischen die Erzählung vom Einzug Jesu in Jerusalem und die von der Tempelreinigung schaltet Lukas die Klage Jesu über Jerusalem ein. Die Zeit der Wunder ist abgelaufen (19, 37). Die Herrlichkeit des Herrn wird nicht aufgehen über dieser Stadt der Hohepriester und Schriftgelehrten, die Jesus ablehnen. Der Tag des Friedens ist ungenützt vorbeigegangen; nun wird für Jerusalem der Tag des Krieges, des Gerichts kommen. Das Volk Israel hatte im Plan Gottes seine große Bestimmung, die es aber nur im ständig neu vollzogenen Gehorsam des Glaubens hätte erfüllen können. Die treue Beobachtung des Gesetzes kann den Glauben, die Offenheit für das, was von Gott her auf den Menschen zukommt, nicht ersetzen. Sie kann ihn sogar zu diesem Glauben unfähig machen. Das Beispiel Israels und der Fortbestand des jüdischen Volkes stellen die christliche Kirche in jedem Jahrhundert neu vor die Frage, ob sie die „Zeit der Gnade“ begriffen hat und zur Bekehrung bereit ist. Jede Zeit ist Zeit der Gnade und damit auch Zeit des Gerichts. – Lk 13, 34; 21, 6; Mt 24, 2.

EvangeliumLk 19, 41–44

Wenn doch auch du erkannt hättest, was dir Frieden bringt

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit,
41als Jesus Jerusalem näher kam und die Stadt sah,
weinte er über sie
42und sagte:
Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest,
was Frieden bringt.
Jetzt aber ist es vor deinen Augen verborgen.
43Denn es werden Tage über dich kommen,
in denen deine Feinde rings um dich einen Wall aufwerfen,
dich einschließen und von allen Seiten bedrängen.
44Sie werden dich und deine Kinder zerschmettern
und keinen Stein in dir auf dem andern lassen,
weil du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast.

FÜRBITTEN

Jetzt ist die Zeit der Gnade, weil du, Herr, uns im Gebet ganz nahe bist. Wir bitten dich:
■ Lass die Christen über all ihrem Tun dich nicht vergessen und vor der Gesellschaft von dir Zeugnis ablegen.
■ Schenke besonders den Politikerinnen und Wissenschaftlern ein Gewissen, all das und nur das zu tun, was dem Wohl aller dient.
■ Bewahre die Welt vor Krieg und Katastrophen und hilf uns, jederzeit für die Bewahrung der Schöpfung einzutreten.
■ Schenke den Kindern und Jugendlichen gute Zukunftsaussichten und führe die Verstorbenen in die Zukunft des Himmels.
Mit dem, was uns und unsere Welt bewegt, kommen wir zu dir. Denn du bist der Frieden für unsere Seele – heute und in Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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