MONTAG

TAGESgebet

Gott, unser Vater,du hast uns durch deinen Sohn erlöst
und als deine geliebten Kinder angenommen.
Sieh voll Güte auf alle, die an Christus glauben,
und schenke ihnen die wahre Freiheit
und das ewige Erbe.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 153)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Das Buch der Weisheit, das letzte der biblischen Weisheitsbücher, wurde etwa zwischen 100 und 50 v. Chr. geschrieben, also kurz vor der Zeit des Neuen Testaments. Der Verfasser lebte wahrscheinlich in Alexandrien, wo sich ein Zentrum des Griechisch sprechenden Judentums gebildet hatte. Das Buch ist auf Griechisch abgefasst worden. Es zeigt vielfache Berührungen mit der griechischen Philosophie, steht aber, aufs Ganze gesehen, in der Überlieferung der alten hebräischen Weisheit. Das Thema der ersten fünf Kapitel: das Ziel des menschlichen Lebens und die Mittel, mit denen der Mensch dieses Ziel erreichen kann. Ziel des Menschen ist das Leben, und zwar das ewige Leben bei Gott (3, 9). Das wichtigste Mittel, um es zu erreichen, ist die Weisheit. Sie hat in diesem Buch auch andere Namen: „der heilige Geist“ (1, 5), „der Geist des Herrn“ (1, 7). Damit ist noch nicht die dritte Person in Gott gemeint, wie auch unter „Wort“ Gottes in 9, 1 nicht die zweite Person. Gemeint ist vielmehr die Tatsache, dass Gott sich in liebevoller Sorge dem Menschen zuwendet (14, 3; 1, 6). Die Weisheit findet nur, wer klar und wahr ist bis auf den Grund seiner Seele. Den falschen, zwiespältigen Menschen, den „Toren“, stößt die Weisheit von sich. – Mt 6, 33; 2 Chr 15, 2; Spr 8, 17; Hebr 4, 13; Ps 139; Jer 23, 24; Apg 2, 4.

ERSTE LesungWeish 1, 1–7

Die Weisheit ist ein menschenfreundlicher Geist:Der Geist des Herrn erfüllt den Erdkreis

Lesung
aus dem Buch der Weisheit.

1Liebt Gerechtigkeit, ihr Richter der Erde,
denkt gut über den Herrn,
sucht ihn mit ganzem Herzen!
2Denn er lässt sich finden von denen, die ihn nicht versuchen,
und zeigt sich denen, die ihm nicht misstrauen.
3Verkehrte Gedanken trennen von Gott;
wird seine Macht auf die Probe gestellt,
dann überführt sie die Toren.4In eine Seele, die Böses wirkt,
kehrt die Weisheit nicht ein
noch wohnt sie in einem Leib,
der sich der Sünde hingibt.
5Denn der heilige Geist, der Lehrmeister, flieht vor der Falschheit,
er entfernt sich von unverständigen Gedanken
und wird verscheucht, wenn Unrecht naht.
6Die Weisheit ist ein menschenfreundlicher Geist,
doch lässt sie die Reden des Lästerers nicht straflos;
denn Gott ist Zeuge seiner heimlichen Gedanken,
untrüglich durchschaut er sein Herz
und hört seine Worte.
7Der Geist des Herrn erfüllt den Erdkreis
und er, der alles zusammenhält, kennt jede Stimme.

ANTWORTPSALMPs 139 (138), 1–3.4–5.7–8.9–10 (Kv: 24b)

Kv Leite mich, o Herr, GL 71, 1, VIII. Ton
auf dem Weg der Ewigkeit! – Kv

1Herr, du hast mich erforscht und kennst mich. /
2Ob ich sitze oder stehe, du kennst es. ∗
Du durchschaust meine Gedanken von fern.
3Ob ich gehe oder ruhe, du hast es gemessen. ∗
Du bist vertraut mit all meinen Wegen. – (Kv)
4Ja, noch nicht ist das Wort auf meiner Zunge, ∗
siehe, Herr, da hast du es schon völlig erkannt.
5Von hinten und von vorn hast du mich umschlossen, ∗
hast auf mich deine Hand gelegt. – (Kv)
7Wohin kann ich gehen vor deinem Geist, ∗
wohin vor deinem Angesicht fliehen?
8Wenn ich hinaufstiege zum Himmel – dort bist du; ∗
wenn ich mich lagerte in der Unterwelt – siehe, da bist du. – (Kv)
9Nähme ich die Flügel des Morgenrots, ∗
ließe ich mich nieder am Ende des Meeres,
10auch dort würde deine Hand mich leiten ∗
und deine Rechte mich ergreifen. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Der Brief an Titus gehört (mit dem ersten und zweiten Timotheusbrief) zu den Pastoralbriefen (vgl. zur Lesung am Freitag der 23. Woche – Jahr I). Den Hintergrund für diese drei Briefe bilden gewisse Irrlehren, die man unter dem Namen Gnosis zusammenfasst. Sie werden in diesen Briefen heftig bekämpft, sind aber keineswegs ihr einziger Gegenstand. – Gleich in den drei ersten Versen wird die Absicht des Briefes deutlich: Paulus selbst würde in einem persönlichen Brief kaum so ausführlich über sein Apostelamt schreiben, aber der spätere Verfasser will betonen, dass der Glaube, die wahre Gottesverehrung und das künftige Leben ihren festen Grund nur in der Verkündigung des Apostels haben, dem das Wort Gottes anvertraut wurde. Von den Aposteln haben die Vorsteher und Ältesten (Bischöfe und Presbyter) „das wahre Wort der Lehre“ übernommen, die „gesunde Lehre“, mit der sie die Gemeinde aufbauen und falsche Lehren widerlegen können. Die Tugenden, die vom Ältesten verlangt werden, sind ungefähr die gleichen wie die des „Vorstehers“ im ersten Timotheusbrief. Durch seine sittliche Lebensführung muss er fähig sein, das „Haus Gottes zu verwalten“ (V. 7). – Zu 1, 1–4: Röm 1, 1; 2 Tim 2, 13; 1 Tim 1, 1–2.11; 2 Kor 2, 13. – Zu 1, 5–9: 1 Tim 3, 1–7; 2 Tim 2, 24; 1 Petr 5, 2.

ERSTE LesungTit 1, 1–9

Setze Älteste ein, wie ich dir aufgetragen habe

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an Titus.

1Paulus, Knecht Gottes und Apostel Jesu Christi
gemäß dem Glauben der Auserwählten Gottes
und der Erkenntnis der Wahrheit,
die der Frömmigkeit entspricht,
2in der Hoffnung auf das ewige Leben,
das Gott, der nicht lügt,
schon vor ewigen Zeiten verheißen hat.
3Zur vorherbestimmten Zeit aber hat er sein Wort offenbart
durch die Verkündigung,
mit der ich durch den Auftrag Gottes, unseres Retters,
betraut worden bin.
4An Titus, sein rechtmäßiges Kind
aufgrund des gemeinsamen Glaubens:
Gnade und Friede von Gott, dem Vater,
und Christus Jesus, unserem Retter.
5Ich habe dich in Kreta deswegen zurückgelassen,
damit du das, was noch zu tun ist,
zu Ende führst
und in den einzelnen Städten Älteste einsetzt,
wie ich dir aufgetragen habe,
6wenn einer unbescholten
und Mann einer einzigen Frau ist,
mit gläubigen Kindern,
die nicht unter dem Vorwurf der Liederlichkeit stehen
oder ungehorsam sind.
7Denn der Bischof muss unbescholten sein
als Haushalter Gottes,
nicht überheblich und jähzornig,
kein Trinker,
nicht gewalttätig, nicht habgierig,
8sondern gastfreundlich,
das Gute liebend;
besonnen, gerecht, fromm und beherrscht,
9einer, der sich an das zuverlässige Wort hält,
das der Lehre entspricht,
damit er in der Lage ist, in der gesunden Lehre zu unterweisen
und die Widersprechenden zu überführen.

ANTWORTPSALMPs 24 (23), 1–2.3–4.5–6 (Kv: vgl. 6)

Kv Dein Angesicht, Herr, will ich suchen. – KvGL 651, 3, IV. Ton

1Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt, ∗
der Erdkreis und seine Bewohner.
2Denn er hat ihn auf Meere gegründet, ∗
ihn über Strömen befestigt. – (Kv)
3Wer darf hinaufziehn zum Berg des Herrn, ∗
wer darf stehn an seiner heiligen Stätte?
4Der unschuldige Hände hat und ein reines Herz, /
der seine Seele nicht an Nichtiges hängt ∗
und keinen trügerischen Eid geschworen hat. – (Kv)
5Er wird Segen empfangen vom Herrn ∗
und Gerechtigkeit vom Gott seines Heils.
6Das ist das Geschlecht, das nach ihm fragt, ∗
die dein Angesicht suchen, Jakob. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Phil 2, 15d.16a

Halleluja. Halleluja.
Haltet fest am Worte Christi;
dann leuchtet ihr als Lichter in der Welt.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Der Evangelist hat in diesem Abschnitt Jesusworte über die Verführung (das Ärgernis; V. 1–3a), die Vergebung (V. 3b–4) und die Macht des Glaubens (V. 5–6) zusammengestellt. Der Glaube eines Menschen und die Kraft seiner Hoffnung können durch andere Menschen gefährdet und zerstört werden. Nach Mt 18, 6 sind vor allem „die Kleinen“ in Gefahr: die einfachen Menschen, die den Worten derer glauben, die mit dem Anspruch des Wissens auftreten. Wer seine Überlegenheit dazu missbraucht, andere zu verderben, den wird Gott verderben. – „Brüder“ nannten (und nennen) die Juden ihre Volks- und Religionsgenossen, und die Christen haben diesen Brauch übernommen. Brüder sind füreinander verantwortlich. Liebe besteht nicht darin, dass man zum Unrecht schweigt. Zwei Pflichten nennt Jesus, und sie gehören zusammen: zurechtweisen und vergeben. – Nur bei Lukas steht die Bitte der Apostel: „Stärke unseren Glauben“ (17, 5), wie auch nur bei ihm die Jünger bitten: „Herr, lehre uns beten“ (11, 1). Wir sollen aber, das ergibt sich aus der Antwort Jesu, nicht nach dem Maß unseres Glaubens fragen; wichtig ist, dass wir überhaupt Glauben haben. Wo Glaube ist, hat er in sich die Kraft, den Menschen und die Welt zu verändern. – Zu 17, 1–3a: Mt 18, 6–7; Mk 9, 42; Mt 26, 24–25; Röm 14, 1–23. – Zu 17, 3b–4: Mt 18, 15.21–22: Lev 19, 17. – Zu 17, 5–6: Mt 17, 20; 21, 21; Mk 11, 22–23.

EvangeliumLk 17, 1–6

Wenn er siebenmal wieder zu dir kommt und sagt: Ich will umkehren!, so sollst du ihm vergeben

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
1Es ist unvermeidlich, dass Ärgernisse kommen.
Aber wehe dem, durch den sie kommen!2Es wäre besser für ihn,
man würde ihn
mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer werfen,
als dass er für einen von diesen Kleinen zum Ärgernis wird.
3Seht euch vor!
Wenn dein Bruder sündigt,
weise ihn zurecht;
und wenn er umkehrt,
vergib ihm!
4Und wenn er sich siebenmal am Tag gegen dich versündigt
und siebenmal wieder zu dir kommt
und sagt: Ich will umkehren!,
so sollst du ihm vergeben.
5Die Apostel baten den Herrn:
Stärke unseren Glauben!
6Der Herr erwiderte:
Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn,
würdet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen:
Entwurzle dich
und verpflanz dich ins Meer!
und er würde euch gehorchen.

FÜRBITTEN

Im Glauben an den Beistand Jesu, der unsere Hoffnung ist, wollen wir beten:
■ Für die Kirche: dass sie das Heil der Menschen als Maßstab für alles Handeln vor Augen behält.
■ Für alle Menschen, die sich mit ihrer ganzen Kraft und Energie für Gerechtigkeit und Frieden in der Welt einsetzen.
■ Für alle Menschen, die durch die Mitarbeit in Hilfsorganisationen sich selbst großen Gefahren aussetzen, um in den Kriegsgebieten unserer Erde Hilfe zu leisten.
■ Für alle Menschen, die sich um den Frieden in ihrer eigenen Umgebung bemühen, indem sie Streit schlichten oder den ersten Schritt zur Versöhnung wagen.
■ Für unsere Gemeinde: dass wir miteinander im Glauben wachsen.
Gott, unser Vater, unser Leben ruht in deiner Hand. Erhöre unsere Bitten durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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