DIENSTAG

TAGESgebet

Ewiger Gott.Dein Sohn hat unser Leben geteilt,
hat Freude erfahren und Leid ertragen – wie wir.
Gib, dass wir in guten und in bösen Tagen
mit ihm verbunden bleiben.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus. (MB 308, 11)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   „Gott hat den Menschen zur Unvergänglichkeit erschaffen“, das ist die gute Nachricht, die im Buch der Weisheit zum ersten Mal klar zu hören ist. Der Verfasser des Weisheitsbuches fühlt sich nicht genötigt, seine Aussage zu erklären. Er verdeutlicht sie aber durch den Hinweis auf den biblischen Schöpfungsbericht: Gott hat den Menschen „zum Bild seines eigenen Wesens“ gemacht, folglich hat der Mensch auch an der Unvergänglichkeit Gottes teil. Die Unsterblichkeit des Menschen ist nicht eine Verlängerung der gegenwärtigen Mühsal, sondern Leben in der Gemeinschaft mit Gott: „die Treuen werden bei ihm bleiben in Liebe“ (3, 9). Die Leiden des gegenwärtigen Lebens sind damit freilich weder erklärt noch behoben. Für sie sucht der Verfasser die Erklärung in der biblischen Erzählung vom Sündenfall (Gen 3); die Schlange wird als Werkzeug oder Erscheinungsform des Teufels gedeutet, der Teufel aber als bekannte Größe vorausgesetzt. – Gen 1, 26–27; 3; Joh 8, 44; Röm 8, 18; 2 Kor 4, 17; Dan 12, 3; Mt 13, 43; 1 Kor 6, 2.

ERSTE LesungWeish 2, 23 – 3, 9

In den Augen der Toren schienen sie gestorben; sie aber sind in Frieden

Lesung
aus dem Buch der Weisheit.

2, 23Gott hat den Menschen zur Unvergänglichkeit erschaffen
und ihn zum Bild seines eigenen Wesens gemacht.
24Doch durch den Neid des Teufels kam der Tod in die Welt
und ihn erfahren alle, die ihm angehören.
3, 1Die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand
und keine Folter kann sie berühren.
2In den Augen der Toren schienen sie gestorben,
ihr Heimgang galt als Unglück,
3ihr Scheiden von uns als Vernichtung;
sie aber sind in Frieden.
4In den Augen der Menschen wurden sie gestraft;
doch ihre Hoffnung ist voll Unsterblichkeit.
5Ein wenig nur werden sie gezüchtigt;
doch sie empfangen große Wohltat.
Denn Gott hat sie geprüft
und fand sie seiner würdig.
6Wie Gold im Schmelzofen hat er sie erprobt
und wie ein Ganzopfer sie angenommen.
7Zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie aufleuchten
wie Funken, die durch ein Stoppelfeld sprühen.
8Sie werden Völker richten
und über Nationen herrschen
und der Herr wird ihr König sein in Ewigkeit.
9Alle, die auf ihn vertrauen,
werden die Wahrheit erkennen
und die Treuen werden bei ihm bleiben in Liebe.
Denn Gnade und Erbarmen werden seinen Heiligen zuteil
und Rettung seinen Erwählten.

ANTWORTPSALMPs 34 (33), 2–3.16–17.18–19 (Kv: vgl. 2a)

Kv Den Herrn will ich preisen allezeit. – KvGL 657, 3, II. Ton

2Ich will den Herrn allezeit preisen; ∗
immer sei sein Lob in meinem Mund.
3Meine Seele rühme sich des Herrn; ∗
die Armen sollen es hören und sich freuen. – (Kv)
16Die Augen des Herrn sind den Gerechten zugewandt, ∗
seine Ohren ihrem Hilfeschrei.
17Das Angesicht des Herrn richtet sich gegen die sen, ∗
ihr Andenken von der Erde zu tilgen. – (Kv)
18Die aufschrien, hat der Herr erhört, ∗
er hat sie all ihren Nöten entrissen.
19Nahe ist der Herr den zerbrochenen Herzen ∗
und dem zerschlagenen Geist bringt er Hilfe. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Den falschen Lehren der Gnosis setzen die Pastoralbriefe „die gesunde Lehre“ entgegen, „die gesunden Worte Jesu Christi, unseres Herrn“, die „Lehre unseres Glaubens“ (1 Tim 6, 3). Dieser Sprachgebrauch deutet an, dass die Irrlehren Krankheiten sind, die nur durch die gesunde, d. h. „wahre Lehre“ (Tit 1, 9) geheilt werden. Jesus ist als Arzt gekommen (Lk 5, 31), und seine Worte sind eine Arznei für den ganzen Menschen (Joh 7, 23). Eine Anleitung zum Predigen im Sinn der gesunden Lehre bietet der erste Teil der heutigen Lesung (V. 1–8). Der Bischof ist für alle Stände und Klassen seiner Gemeinde verantwortlich, für die Alten und für die Jungen, für Freie und Sklaven. Als Ziel der Mahnung wird genannt: 1. damit das Wort Gottes nicht in Verruf kommt (V. 5), 2. damit der Gegner beschämt wird (V. 8), 3. damit sie (die Sklaven!) in allem der Lehre Gottes, unseres Retters, Ehre machen (V. 10). – Zu 2, 1 „gesunde Lehre“: 1 Tim 1, 10; 6, 3; 2 Tim 1, 13; Tit 1, 9.13; 2, 3.8. – Zu 2, 2–8 (2–10): Kol 3, 18 – 4, 1; Eph 5, 22 – 6, 9; 1 Petr 2, 18 – 3, 7; Mt 5, 16.

ERSTE LesungTit 2, 1–8.11–14

Lasst uns gerecht und fromm in dieser Welt leben, während wir auf die selige Erfüllung unserer Hoffnung warten: auf das Erscheinen der Herrlichkeit unseres Gottes und Retters Jesus Christus

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an Titus.

Mein Sohn!
1Verkünde, was der gesunden Lehre entspricht!
2Die älteren Männer sollen nüchtern sein,
achtbar, besonnen,
gesund im Glauben, in der Liebe, in der Ausdauer.
3Ebenso seien die älteren Frauen
würdevoll in ihrem Verhalten,
nicht verleumderisch und nicht trunksüchtig;
sie müssen fähig sein, das Gute zu lehren,
4damit sie die jungen Frauen dazu anhalten können,
ihre Männer und Kinder zu lieben,
5besonnen zu sein,
ehrbar, häuslich, tüchtig und ihren Männern gehorsam,
damit das Wort Gottes nicht in Verruf kommt.
6Ebenso ermahne die jüngeren Männer,
in allen Dingen besonnen zu sein!
7Gib selbst ein Beispiel durch gute Taten!
Lehre die Wahrheit unverfälscht und mit Würde,
8mit gesunder, unanfechtbarer Rede,
damit der Gegner beschämt werde
und nichts Schlechtes über uns sagen kann!
11Denn die Gnade Gottes ist erschienen,
um alle Menschen zu retten.
12Sie erzieht uns dazu,
uns von der Gottlosigkeit
und den irdischen Begierden loszusagen
und besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt zu leben,
13während wir auf die selige Erfüllung unserer Hoffnung warten:
auf das Erscheinen der Herrlichkeit
unseres großen Gottes und Retters Christus Jesus.
14Er hat sich für uns hingegeben,
damit er uns von aller Ungerechtigkeit erlöse
und für sich ein auserlesenes Volk schaffe,
das voll Eifer danach strebt, das Gute zu tun.

ANTWORTPSALMPs 37 (36), 3–4.18 u. 23.27 u. 29 (Kv: 39a)

Kv Die Rettung der Gerechten GL 404, IX. Ton
kommt vom Herrn– Kv

3Vertrau auf den Herrn und tue das Gute, ∗
wohne im Land und hüte die Treue!
4[ ] Habe deine Lust am Herrn! ∗
So wird er dir geben, was dein Herz begehrt. – (Kv)
18Der Herr kennt die Tage der Bewährten, ∗
ihr Erbe hat ewig Bestand.
23Der Herr festigt die Schritte des Menschen, ∗
an seinem Weg hat er Gefallen. – (Kv)
27Meide das Böse und tue das Gute, ∗
so bleibst du wohnen für immer.
29Die Gerechten werden das Land besitzen ∗
und darin wohnen für alle Zeiten. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Joh 14, 23

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Wer mich liebt, hält mein Wort.
Mein Vater wird ihn lieben und wir werden bei ihm Wohnung nehmen.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Das Gleichnis vom Knecht, der keinen Anspruch auf Lohn hat, spiegelt soziale Verhältnisse wider, die uns heute unerträglich scheinen, die aber im damaligen Palästina als normal galten. Der Herr kann seine leibeigenen Sklaven voll beanspruchen – daher die Unmöglichkeit, zwei Herren zu dienen (Mt 6, 24) –, der Sklave aber hat keinen Anspruch. Jesus macht sich diese Auffassung nicht zu Eigen („wenn einer von euch einen Sklaven hat …“); er will nur anschaulich machen, dass der Mensch Gott gegenüber keinen Anspruch erheben kann. Er schuldet sich Gott mit allem, was er hat. Welche Rechnung will er ihm präsentieren? Damit ist über die Beziehungen zwischen Gott und Mensch gewiss nicht alles gesagt; auch will Jesus mit diesem Gleichnis nicht sagen, dass es keine Belohnung gibt – dem widersprechen andere Aussagen Jesu –, wohl aber, dass wir kein Recht haben, sondern auf Gottes Gnade angewiesen sind. Das hat Jesus ursprünglich vielleicht zu den Pharisäern gesagt, der Evangelist lässt es aber an die Jünger, an die Apostel gerichtet sein (17, 5). – Lev 25, 44–46; 1 Kor 3, 5–9; 9, 16; Phil 3, 3; Gal 6, 14; Lk 6, 23; Joh 15, 14–15.

EvangeliumLk 17, 7–10

Wir sind unnütze Knechte; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit sprach Jesus:
7Wenn einer von euch einen Knecht hat,
der pflügt oder das Vieh hütet,
wird er etwa zu ihm, wenn er vom Feld kommt, sagen:
Komm gleich her und begib dich zu Tisch?
8Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen:
Mach mir etwas zu essen,
gürte dich und bediene mich,
bis ich gegessen und getrunken habe;
danach kannst auch du essen und trinken?
9Bedankt er sich etwa bei dem Knecht,
weil er getan hat, was ihm befohlen wurde?
10So soll es auch bei euch sein:
Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde,
sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Knechte;
wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.

FÜRBITTEN

In den F​ürbitten wollen wir uns voll Vertrauen an Gott wenden:
■ Lass uns, deine in viele Konfessionen gespaltene Kirche, eins sein, wie du eins bist mit deinem Sohn in der Kraft des Heiligen Geistes.
■ Lass uns nach Frieden zwischen den Religionen streben und ermuntere uns, uns gemeinsam mit allen, die dich suchen, gegen Fundamentalismus und Gewalt einzusetzen.
■ Schenke allen, die als Geflüchtete bei uns Hilfe suchen, Geborgenheit, Vertrauen und Perspektiven für einen Neubeginn.
■ Sende deinen Geist, damit die Menschen verschiedener Kulturen und Generationen einander besser verstehen und in Frieden miteinander leben.
■ Beschütze alle Menschen, die unter den Folgen des Klimawandels zu leiden haben, und ermutige die internationale Gemeinschaft zur Solidarität mit jenen, deren Existenzgrundlage durch Dürren und Überschwemmungen bedroht ist.
Gott, du bist die Liebe und willst uns nahe sein. Geh mit uns durch dieses Leben und erneuere deine Schöpfung in der Kraft des Heiligen Geistes. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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