MITTWOCH

TAGESgebet

Barmherziger Gott,deine Kirche kann nicht bestehen ohne dich,
sie lebt allein von deiner Gnade.
Reinige und festige sie
und führe sie mit starker Hand.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 108)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Der Ordnung der gegenwärtigen Welt gegenüber kann der Christ nicht gleichgültig sein. Staat und Gesellschaft verlangen seine Mitarbeit (13, 1–7). Keinem etwas schuldig bleiben: Damit ist die Forderung menschlicher Gerechtigkeit erfüllt, eine klare Ordnung ist geschaffen, aber auch eine saubere Trennung. – Mit „Gesetz“ meint Paulus in Vers 8 nichts anderes als das mosaische Gesetz, genauer: die Zehn Gebote. Er spitzt zu: Das Gesetz konnte dem Menschen nur zum Bewusstsein bringen, dass er das Böse tat; es gab ihm nicht die Kraft, das Gute zu tun (Röm 7, 7–25). Aber was das Gesetz nicht vermochte, „das tat Gott“ durch Jesus Christus (Röm 8, 4). Christus hat das Gesetz erfüllt und uns von der Knechtschaft des Gesetzes freigemacht. Jetzt erst ist sichtbar geworden, dass die Nächstenliebe, die ja auch im Alten Testament gefordert wird, nicht eines der Gebote ist, auch nicht die Summe aller anderen Gebote, sondern ihre Seele, ihr ganzer Sinn. Die Liebe ist nicht das vollkommene Gesetzeswerk, sie ist die Frucht des Geistes, der uns geschenkt wurde (Röm 5, 5). Von der Liebe zu Gott spricht Paulus hier nicht. Diese heißt bei ihm „Glaube“ und „Treue“. Der Glaube aber verwirklicht sich in der Liebe zum Nächsten. – Ex 20, 13–17; Lev 19, 18; Gal 5, 6.14; 1 Kor 13, 4–7.

ERSTE LesungRöm 13, 8–10

Die Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Rom.

Schwestern und Brüder!
8Niemandem bleibt etwas schuldig,
außer der gegenseitigen Liebe!
Wer den andern liebt,
hat das Gesetz erfüllt.
9Denn die Gebote:
Du sollst nicht die Ehe brechen,
du sollst nicht töten,
du sollst nicht stehlen,
du sollst nicht begehren!
und alle anderen Gebote
sind in dem einen Satz zusammengefasst:
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
10Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses.
Also ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes.

ANTWORTPSALMPs 112 (111), 1–2.4–5.8–9 (Kv: vgl. 5a)

Kv Selig der Mensch, GL 61, 1, VI. Ton
der gütig und zum Helfen bereit ist. – Kv
(Oder: Halleluja.)

1Selig der Mann, der den Herrn fürchtet ∗
und sich herzlich freut an seinen Geboten.
2Seine Nachkommen werden mächtig im Land, ∗
das Geschlecht der Redlichen wird gesegnet. – (Kv)
4Im Finstern erstrahlt er als Licht den Redlichen: ∗
Gnädig und barmherzig ist der Gerechte.
5Glücklich ein Mann, der gnädig ist und leiht ohne Zinsen, ∗
der nach dem Recht das Seine ordnet. – (Kv)
8Sein Herz ist getrost, er fürchtet sich nicht, ∗
er wird herabschauen auf seine Bedränger.
9Reichlich gibt er den Armen, /
seine Gerechtigkeit hat Bestand für immer, ∗
seine Macht steht hoch in Ehren. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Der Aufforderung: „Wirkt mit Furcht und Zittern euer Heil“ (V. 12) folgt die Begründung: „Denn Gott ist es, der in euch das Wollen und das Vollbringen bewirkt“ (V. 13). Wie soll man dieses „denn“ verstehen? Ist es logisch zu sagen: Weil Gott alles tut, darum habt ihr alles zu tun? Logisch ist das nur auf der Ebene religiöser Erfahrung: Wenn der Mensch in die Nähe Gottes geraten ist und begreift, dass Gott in ihm sein Werk begonnen hat, so kann er darauf nur mit Furcht und Zittern die Antwort des Glaubens geben und versuchen, dem göttlichen Tun irgendwie zu entsprechen. Wie weit es ihm gelingen wird, darüber macht er sich keine Illusionen. Aber am „Tag Christi“ wird Gott selbst diesen „Gottesdienst des Glaubens“ (V. 17) anerkennen und vollenden; so wie er die Gehorsamstat Jesu vollendet hat. Dann wird dem Apostel und seiner Gemeinde aus „Furcht und Zittern“ die Freude geboren, die schon jetzt, in der Zeit der Hoffnung und im Dunkel dieser Welt (V. 15), die heimliche Quelle ihrer Kraft ist. – Zu 2, 12–13: Phil 1, 26–27; Ps 2, 11; Röm 10, 16; 2 Thess 1, 8; Joh 15, 5. – Zu 2, 14–16: 1 Petr 4, 9; Mt 12, 39; Dtn 32, 5; 1 Petr 2, 9. – Zu 2, 17–18: 2 Kor 12, 15; 2 Tim 4, 6; Röm 15, 16.

ERSTE LesungPhil 2, 12–18

Wirkt euer Heil! Denn Gott ist es, der in euch das Wollen und das Vollbringen bewirkt

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Philíppi.

12Meine Geliebten,
– ihr wart ja immer gehorsam,
nicht nur in meiner Gegenwart,
sondern noch viel mehr jetzt in meiner Abwesenheit –:
Wirkt mit Furcht und Zittern euer Heil!
13Denn Gott ist es,
der in euch das Wollen und das Vollbringen bewirkt
zu seinem Wohlgefallen.
14Tut alles ohne Murren und Bedenken,
15damit ihr rein und ohne Tadel seid,
Kinder Gottes ohne Makel
mitten in einer verkehrten und verwirrten Generation,
unter der ihr als Lichter in der Welt leuchtet!
16Haltet fest am Wort des Lebens,
mir zum Ruhm für den Tag Christi,
damit ich nicht vergeblich gelaufen bin
oder mich umsonst abgemüht habe!
17Doch wenn auch mein Leben dargebracht wird
zusammen mit dem Opfer und Gottesdienst eures Glaubens,
freue ich mich
und freue mich mit euch allen.
18Ebenso freut auch ihr euch
und freut euch mit mir!

ANTWORTPSALMPs 27 (26), 1.4.13–14 (Kv: 1a)

Kv Der Herr ist mein Licht und mein Heil. – KvGL 38, 1, IV. Ton

1Der Herr ist mein Licht und mein Heil: ∗
Vor wem sollte ich mich fürchten?
Der Herr ist die Zuflucht meines Lebens: ∗
Vor wem sollte mir bangen? – (Kv)
4Eines habe ich vom Herrn erfragt, dieses erbitte ich: ∗
im Haus des Herrn zu wohnen alle Tage meines Lebens;
die Freundlichkeit des Herrn zu schauen ∗
und nachzusinnen in seinem Tempel. – (Kv)
13Ich bin gewiss, zu schauen ∗
die Güte des Herrn im Land der Lebenden.
14Hoffe auf den Herrn, /
sei stark und fest sei dein Herz! ∗
Und hoffe auf den Herrn! – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. 1 Petr 4, 14

Halleluja. Halleluja.
Wenn man euch um des Namens Christi willen beschimpft,
seid ihr seligzupreisen;
denn der Geist Gottes ruht auf euch.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Jesus geht voraus, viele Menschen folgen ihm auf dem Weg nach Jerusalem; werden sie auch bis nach Golgota mitgehen? Jesus nennt ihnen die scharfen Bedingungen der Nachfolge: Bereitschaft zum Verzicht auf Familie, Freunde, auf Ehre und Leben, auf allen Besitz (V. 26–27.33). Wer sich zur Nachfolge entschließt, muss wissen, was er wagt; er muss seine Kräfte und Möglichkeiten prüfen wie jemand, der einen Bau ausführen oder einen Krieg unternehmen will (V. 28–32). Besagen die beiden Gleichnisse auch, dass die Nachfolge jedem freigestellt ist? Das Gleichnis vom Gastmahl (gestriges Evangelium) empfiehlt eine solche Deutung nicht. Aber Jesus verlangt nicht von allen das Gleiche, von keinem das Unmögliche. Er ruft jeden auf seinen ihm eigenen Weg. Die Forderung zu größerem Verzicht hat als Voraussetzung und als Ziel die größere Liebe. – Wer aber Jesu Jünger geworden ist, der ist „Salz der Erde“ in der Hand Gottes; er kann nicht mehr zurück, oder er wird „weggeworfen“ (V. 35). – Zu 14, 25–27: Mt 10, 37–38; Lk 22, 26–28; Dtn 33, 9–10; Lk 18, 24–30; Mk 8, 34; Joh 12, 26. – Zu 14, 28–31: Spr 24, 6; Lk 9, 61–62.

EvangeliumLk 14, 25–33

Keiner von euch kann mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit
25begleiteten viele Menschen Jesus;
da wandte er sich an sie
26und sagte: Wenn jemand zu mir kommt
und nicht Vater und Mutter,
Frau und Kinder, Brüder und Schwestern,ja sogar sein Leben gering achtet,
dann kann er nicht mein Jünger sein.
27Wer nicht sein Kreuz trägt und hinter mir hergeht,
der kann nicht mein Jünger sein.
28Denn wenn einer von euch einen Turm bauen will,
setzt er sich dann nicht zuerst hin
und berechnet die Kosten,
ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen?
29Sonst könnte es geschehen,
dass er das Fundament gelegt hat,
dann aber den Bau nicht fertigstellen kann.
Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten
30und sagen: Der da hat einen Bau begonnen
und konnte ihn nicht zu Ende führen.
31Oder wenn ein König gegen einen anderen in den Krieg zieht,
setzt er sich dann nicht zuerst hin
und überlegt, ob er sich mit seinen zehntausend Mann
dem entgegenstellen kann,
der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt?
32Kann er es nicht,
dann schickt er eine Gesandtschaft,
solange der andere noch weit weg ist,
und bittet um Frieden.
33Ebenso kann keiner von euch mein Jünger sein,
wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet.

FÜRBITTEN

Christus will, dass wir die Beziehung zu ihm ernst nehmen. Wir bitten ihn:
■ Lass uns deine Nähe spüren und hilf uns bei der Ausgestaltung der Beziehung zu dir.
■ Erbarme dich all derer, die sich in ihrer Beziehung unwohl fühlen und sich schwertun, Kompromisse einzugehen.
■ Berufe auch heute Menschen in deine Nachfolge, die ernsthaft und voller Freude einen kirchlichen Dienst übernehmen.
■ Die Hoffnung, an deiner Auferstehung teilzuhaben, möge die Sterbenden begleiten.
Denn die Beziehung zu dir erfüllt. Lass uns die Deinen sein – heute und in Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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