FREITAG

TAGESgebet

Allmächtiger Gott,übe Nachsicht mit unserer Schwäche,
und damit wir imstande sind,
den Kampf mit den Mächten des Bösen zu bestehen,
strecke deine Hand aus und schütze uns.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 83)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Paulus kommt zum Ende seines langen Briefs. Fast entschuldigt er sich; er selbst empfindet diesen Brief als ein Wagnis, das aber gerechtfertigt ist durch die besondere Berufung zum Apostel der Heiden; das ist die „Gnade“, die Gott ihm gegeben hat (V. 15). Paulus versteht die Mission nicht als „Entwicklungshilfe“, sondern als priesterlichen Dienst am Evangelium Gottes (V. 16). Durch Wort und Tat des Apostels führt Christus die Heiden zur Anerkennung des Gottesrechts, zum Gehorsam (V. 18). Der Glaube ist Gehorsam gegenüber der Gerechtigkeit Gottes (vgl. 10, 3). Mit dem Zitat aus Jes 52, 15 stellt Paulus seine Sendung in eine Linie mit der des „Gottesknechts“, der den Völkern und ihren Herrschern Gottes Größe und Anspruch verkündet. Paulus weiß, dass er in seinem Leben Großes vollbracht hat, und er verschweigt es nicht. Aber rühmen kann er sich doch nur „in Christus Jesus (V. 17): Er hat es getan, und für sein Kommen will Paulus die Völker und Menschen bereitmachen, von Jerusalem bis nach Illyrien und bis nach dem fernen Spanien (15, 24), wenn es ihm noch vergönnt ist. – Zu 15, 14–16: 1 Kor 9, 19–23. – Zu 15, 17–21: 2 Kor 1, 12–14; 3, 5; 12, 12; Jes 52, 15.

ERSTE LesungRöm 15, 14–21

Ich wirke als Diener Christi für die Heiden; denn die Heiden sollen eine Opfergabe werden, die Gott wohlgefällig ist

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom.

14Schwestern und Brüder,
im Blick auf euch bin ich fest überzeugt,
dass auch ihr voller Güte seid,
erfüllt von aller Erkenntnis,
und selbst imstande seid, einander zurechtzuweisen.
15Um euch aber einiges in Erinnerung zu rufen,
habe ich euch
einen teilweise ziemlich kühnen Brief geschrieben.
Ich tat es kraft der Gnade, die mir von Gott gegeben ist,
16damit ich als Diener Christi Jesu für die Heiden wirke
und das Evangelium Gottes wie ein Priester verwalte;
denn die Heiden sollen eine Opfergabe werden,
die Gott wohlgefällig ist, geheiligt im Heiligen Geist.
17In Christus Jesus kann ich mich also vor Gott rühmen.
18Denn ich würde es nicht wagen, von etwas zu reden,
was Christus nicht durch mich bewirkt hat,
um die Heiden zum Gehorsam zu führen,
in Wort und Tat,
19in der Kraft von Zeichen und Wundern,
in der Kraft des Geistes Gottes.
So habe ich von Jerusalem aus
in weitem Umkreis bis nach Illýrien
überall das Evangelium Christi zur Erfüllung gebracht.
20Dabei habe ich meine Ehre dafür eingesetzt,
das Evangelium nicht dort zu verkünden,
wo der Name Christi schon bekannt gemacht war,
um nicht auf einem fremden Fundament zu bauen;
21sondern wie geschrieben steht:
Sehen werden die,
denen nichts über ihn verkündet wurde,
und die werden verstehen,
die nichts gehört haben.

ANTWORTPSALMPs 98 (97), 1.2–3b.3c–4 (Kv: vgl. 2)

Kv Der Herr hat sein Heil enthülltGL 55, 1, VIII. Ton
vor den Augen der Völker. – Kv

1Singet dem Herrn ein neues Lied, ∗
denn er hat wunderbare Taten vollbracht!
Geholfen hat ihm seine Rechte ∗
und sein heiliger Arm. – (Kv)
2Der Herr hat sein Heil bekannt gemacht ∗
und sein gerechtes Wirken enthüllt vor den Augen der Völker.
3abEr gedachte seiner Huld ∗
und seiner Treue zum Hause Israel. – (Kv)
3cdAlle Enden der Erde ∗
sahen das Heil unsres Gottes.
4Jauchzet dem Herrn, alle Lande, ∗
freut euch, jubelt und singt! – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Auch nach Philippi sind die Leute gekommen, vor denen Paulus schon, als er dort predigte, gewarnt hat: „Feinde des Kreuzes Christi“ (V. 18). Nähere Angaben über sie werden hier nicht gemacht; in Philippi weiß man Bescheid. Aber etwas können wir doch wohl aus V. 21 entnehmen: Es muss sich um Leute handeln, die den Leib entweder überschätzen oder missachten: Judenchristen, die behaupten, die Beschneidung sei zum Heil notwendig; Heidenchristen, die von ihrer Philosophie her den Leib verachten und ihn zum „Niemandsland“ erklären (V. 19). Gewiss, sagt Paulus, es ist ein armseliger Leib; aber Christus, der Auferstandene, hat die Macht, diesen Leib in seine eigene Herrlichkeit aufzunehmen, ihm den Glanz seiner Gottheit mitzuteilen. Bei ihm, „im Himmel“, ist jetzt schon unsere Heimat. Er ist unsere Zukunft, er stellt unser gegenwärtiges Leben und seine Werte in Frage; wir retten sie nur, indem wir sie seiner verwandelnden Macht übergeben. – Zu 3, 17: 1 Kor 4, 16; 11, 1; 2 Thess 3, 7–9. – Zu 3, 18–19: Gal 5, 11; Röm 16, 18. – Zu 3, 20–21: Eph 2, 6; Kol 3, 1–4; Tit 2, 13; Röm 8, 29; 1 Joh 3, 2.

ERSTE LesungPhil 3, 17 – 4, 1

Wir erwarten den Retter, der unseren armseligen Leib in die Gestalt seines verherrlichten Leibes verwandeln wird

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Philíppi.

3, 17Ahmt auch ihr mich nach, Schwestern und Brüder,
und achtet auf jene,
die nach dem Vorbild leben, das ihr an uns habt!
18Denn viele
— von denen ich oft zu euch gesprochen habe,
doch jetzt unter Tränen spreche –
leben als Feinde des Kreuzes Christi.
19Ihr Ende ist Verderben,
ihr Gott der Bauch
und ihre Ehre besteht in ihrer Schande;
Irdisches haben sie im Sinn.
20Denn unsere Heimat ist im Himmel.
Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn,
als Retter,
21der unseren armseligen Leib verwandeln wird
in die Gestalt seines verherrlichten Leibes,
in der Kraft, mit der er sich auch alles unterwerfen kann.
4, 1Darum, meine geliebten Brüder und Schwestern,
nach denen ich mich sehne,
meine Freude und mein Ehrenkranz,
steht fest im Herrn, Geliebte!

ANTWORTPSALMPs 122 (121), 1–3.4–5 (Kv: 1b)

Kv Zum Haus des Herrn wollen wir gehen. – KvGL 68, 1, VI. Ton

1Ich freute mich, als man mir sagte: ∗
„Zum Haus des Herrn wollen wir gehen.“
2Schon stehen unsere Füße in deinen Toren, Jerusalem: /
3Jerusalem, als Stadt erbaut, ∗
die fest in sich gefügt ist. – (Kv)
4Dorthin zogen die Stämme hinauf, die Stämme des Herrn/
wie es Gebot ist für Israel, ∗
den Namen des Herrn zu preisen.
5Denn dort stehen Throne für das Gericht, ∗
die Throne des Hauses David. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: 1 Joh 2, 5a

Halleluja. Halleluja.
Wer sich an Christi Wort hält,
in dem ist die Gottesliebe wahrhaft vollendet.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Das Gleichnis vom unredlichen Verwalter will nicht als Gleichnis von der Unredlichkeit, sondern als Gleichnis von der Klugheit verstanden werden. Dieser Verwalter (oder Pächter) begreift wenigstens am Ende die Verfahrenheit und Hoffnungslosigkeit seiner Lage; er fasst rechtzeitig einen Entschluss, um für die Zukunft zu retten, was noch zu retten ist. Durch die Herabsetzung der Schuldbeträge hat er wohl auch früheres Unrecht wieder gutgemacht. Anwendung: Seid auch ihr klug! Ihr steht vor der Krise, vor dem Gericht, das über euer ewiges Leben entscheidet. – Sieht man das Gleichnis im Zusammenhang mit den folgenden Versen 9–13 (und dem Rest von Kap. 16), so ergibt sich noch etwas anderes: Was soll man mit dem Reichtum tun? Nebenbei und wie selbstverständlich wird der Reichtum „ungerecht“ genannt: Solange es Armut gibt, hat niemand ein Recht auf Überfluss. Zudem kommt für jeden die Stunde, wo er „nichts mehr hat“ (V. 9). „Klug“ ist, wer, solange er noch kann, sich entscheidet, wem er dienen und wessen Freund er sein will. – Lk 12, 16–33; 16, 25; 19, 8–26.

EvangeliumLk 16, 1–8

Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit
1sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Ein reicher Mann hatte einen Verwalter.
Diesen beschuldigte man bei ihm,
er verschleudere sein Vermögen.
2Darauf ließ er ihn rufen
und sagte zu ihm: Was höre ich über dich?
Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung!
Denn du kannst nicht länger mein Verwalter sein.
3Da überlegte der Verwalter:
Was soll ich jetzt tun,
da mein Herr mir die Verwaltung entzieht?
Zu schwerer Arbeit tauge ich nicht
und zu betteln schäme ich mich.
4Ich weiß, was ich tun werde,
damit mich die Leute in ihre Häuser aufnehmen,
wenn ich als Verwalter abgesetzt bin.
5Und er ließ die Schuldner seines Herrn,
einen nach dem anderen, zu sich kommen
und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig?
6Er antwortete: Hundert Fass Öl.
Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein,
setz dich schnell hin und schreib „fünfzig“!
7Dann fragte er einen andern: Wie viel bist du schuldig?
Der antwortete: Hundert Sack Weizen.
Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein
und schreib „achtzig“!
8Und der Herr lobte den ungerechten Verwalter,
weil er klug gehandelt hatte,
und sagte:
Die Kinder dieser Welt
sind im Umgang mit ihresgleichen
klüger als die Kinder des Lichtes.

FÜRBITTEN

Christus motiviert uns zu klugem Verhalten und dazu, die Zeit, die uns gegeben ist, in guter Weise zu nutzen. Ihn bitten wir:
■ Um Besinnung für alle, die in den Tag hinein leben und keinen Gedanken an die Zukunft und die Ewigkeit verschwenden.
■ Um den Mut zur Ehrlichkeit und die Kraft, begangene Fehler wiedergutzumachen.
■ Um einen starken Glauben, der dich vor Augen hat in deinem Anspruch, aber auch in deiner Barmherzigkeit.
■ Um Heil an Leib und Seele für die Notleidenden und dein Wohlwollen gegenüber unseren Verstorbenen.
Lass uns Kinder des Lichtes sein, die sich erleuchten lassen von dir. Denn du bist das wahre Licht, das uns leuchtet durch Zeit und Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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