DONNERSTAG

TAGESgebet

Unser Herr Jesus Christus hat gesagt:„Nicht Gesunde brauchen den Arzt,
sondern Kranke.
Nicht Gerechte zu rufen bin ich gekommen,
sondern die Sünder.“
Darum beten wir:
Barmherziger Gott.
Zu Unrecht halten wir uns oft für gut
und glauben, gerecht vor dir zu sein.
Wecke uns aus unserer falschen Sicherheit,
befreie uns von unserer Selbstgerechtigkeit
und heile uns durch Jesus Christus,
den Arzt der Kranken, den Heiland der Sünder,
der in der Einheit des Heiligem Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. (MB 319, 39)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   In der Gemeinde von Rom gab es „Schwache“ und „Starke“: solche, die sich ängstlich an gewisse Speisevorschriften hielten und für ihre frommen Übungen bestimmte Tage bevorzugten; und andere, die sich von all dem frei fühlten. Der Apostel weist die einen wie die anderen auf das hin, was beide verbindet: „Wir gehören dem Herrn.“ „Der Herr“ ist Christus, der für alle starb und der lebt. Er ist für die Schwachen ebenso gestorben wie für die Starken, nicht um alle zu vereinheitlichen, sondern um sie zu befreien. In der Gemeinde soll Raum sein für verschiedene Auffassungen und Lebensweisen, das Grundgesetz ist die Liebe, sie ist letzten Endes das Einzige, auf das die Gemeinde nicht verzichten kann; nach ihr werden wir gerichtet, nicht von Menschen, sondern von Gott selbst. Ihm allein steht das Urteilen zu. Für die Glaubenden aber gilt einander annehmen und einander ertragen. – Zu 14, 7–9: 1 Kor 6, 20; 8, 1–13. – Zu 14, 10–12: Jes 49, 18; 45, 23; 1 Kor 3, 11–15; 2 Kor 5, 10.

ERSTE LesungRöm 14, 7–12

Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Rom.

Schwestern und Brüder!
7Keiner von uns lebt sich selber
und keiner stirbt sich selber:
8Leben wir,
so leben wir dem Herrn,
sterben wir,
so sterben wir dem Herrn.
Ob wir leben oder ob wir sterben,
wir gehören dem Herrn.
9Denn Christus ist gestorben und lebendig geworden,
um Herr zu sein über Tote und Lebende.
10Du aber, was richtest du deinen Bruder?
Und du, was verachtest du deinen Bruder?
Wir werden doch alle vor dem Richterstuhl Gottes stehen.
11Denn es steht geschrieben:
So wahr ich lebe, spricht der Herr,
vor mir wird jedes Knie sich beugen
und jede Zunge wird Gott preisen.
12Also wird jeder von uns
vor Gott Rechenschaft über sich selbst ablegen.

ANTWORTPSALMPs 27 (26), 1.4.13–14 (Kv: vgl. 13)

Kv Ich schaue Gottes Güte GL 629, 3, VI. Ton
im Land der Lebenden. – Kv

1Der Herr ist mein Licht und mein Heil: ∗
Vor wem sollte ich mich fürchten?
Der Herr ist die Zuflucht meines Lebens: ∗
Vor wem sollte mir bangen? – (Kv)
4Eines habe ich vom Herrn erfragt, dieses erbitte ich: ∗
im Haus des Herrn zu wohnen alle Tage meines Lebens;
die Freundlichkeit des Herrn zu schauen ∗
und nachzusinnen in seinem Tempel. – (Kv)
13Ich bin gewiss, zu schauen ∗
die Güte des Herrn im Land der Lebenden.
14Hoffe auf den Herrn, /
sei stark und fest sei dein Herz! ∗
Und hoffe auf den Herrn– Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Von Eintracht, Frieden, Gemeinschaft hat der Apostel in den ersten Kapiteln dieses Briefes geschrieben. Ein bestimmter Anlass zu solchen Mahnungen war zunächst nicht zu erkennen; in Kapitel 3 wird aber deutlich, dass es in Philippi nicht nur kleine Reibereien gab, wie sie in jeder Gemeinde vorkommen; da gab es Menschen, die alles durcheinanderbrachten. Gegen sie wendet sich Paulus mit ganzer Schärfe. Es muss sich um Judenchristen gehandelt haben, Leute, die an Jesus Christus glaubten, aber von der Kraft seines Todes und seiner Auferstehung gering dachten, jedenfalls nicht so groß, dass sie ihr ganzes Leben, Gegenwart und Zukunft, einfach hätten in die Gnade Christi hineinfallen lassen können. Sie wollten sich selbst behaupten, sie hatten doch etwas vorzuweisen, oder war das Gesetz des Mose nichts, waren Sabbat und Beschneidung nicht von Gott angeordnet? Paulus kennt diesen Konflikt aus anderen Gemeinden, und er kennt ihn aus seiner eigenen Vergangenheit. Als einer, der die religiösen Werte des Judentums geteilt hat, sagt Paulus: Das alles ist nichts. Christus ist größer als das Gesetz. In ihm ist alles Frühere aufgehoben. – Dtn 10, 16; Ez 44, 7; Röm 2, 25–29; Kol 2, 11; 2 Kor 5, 17.

ERSTE LesungPhil 3, 3–8a

Was mir ein Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Verlust gehalten

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Philíppi.

Schwestern und Brüder!
3Die Beschnittenen sind wir,
die wir im Geist Gottes dienen
und uns in Christus Jesus rühmen
und nicht auf irdische Vorzüge vertrauen,
4obwohl ich
mein Vertrauen auch auf irdische Vorzüge setzen könnte.
Wenn ein anderer meint, er könne auf irdische Vorzüge vertrauen,
so könnte ich es noch mehr.
5Ich wurde am achten Tag beschnitten,
bin aus Israels Geschlecht, vom Stamm Bénjamin,
ein Hebräer von Hebräern,
nach dem Gesetz ein Pharisäer;
6ich verfolgte voll Eifer die Kirche
und war untadelig gemessen an der Gerechtigkeit,
die im Gesetz gefordert ist.
7Doch was mir ein Gewinn war,
das habe ich um Christi willen für Verlust gehalten.
8aJa noch mehr:
Ich halte dafür, dass alles Verlust ist,
weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn,
alles überragt.

ANTWORTPSALMPs 105 (104), 2–3.4–5.6–7 (Kv: vgl. 3)

Kv Suchet den Herrn! Euer Herz lebe auf! – KvGL 624, 5, V. Ton
(Oder: Halleluja.)

2Singt dem Herrn und spielt ihm, ∗
sinnt nach über all seine Wunder!
3Rühmt euch seines heiligen Namens! ∗
Die den Herrn suchen, sollen sich von Herzen freuen. – (Kv)
4Fragt nach dem Herrn und seiner Macht, ∗
sucht sein Angesicht allezeit!
5Gedenkt der Wunder, die er getan hat, ∗
seiner Zeichen und der Beschlüsse seines Mundes! – (Kv)
6Ihr Nachkommen seines Knechtes Abraham, ∗
ihr Kinder Jakobs, die er erwählt hat.
7Er, der Herr, ist unser Gott. ∗
Auf der ganzen Erde gelten seine Entscheide. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Mt 11, 28

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Kommt alle zu mir,
die ihr mühselig und beladen seid!
Ich will euch erquicken.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Gegenüber der Härte der vorausgehenden Abschnitte wird in Kapitel 15 ein neues Thema angeschlagen: Gott sucht die Verlorenen, er lädt die Sünder zur Umkehr ein, nicht nur grundsätzlich und im Allgemeinen, sondern hier und jetzt, durch Jesus, der sich mit Zöllnern und Sündern einlässt. Für die Pharisäer ist das ein Skandal, aber „im Himmel“, „bei den Engeln Gottes“ (V. 7 und 10), wird die Bekehrung eines Sünders, die Rettung eines Verlorenen, als freudiges Ereignis gefeiert. Gott will ja, dass sein Haus voll wird (14, 23); es ist aber nicht voll, solange statt zehn nur neun, statt der hundert nur neunundneunzig da sind. Die Gleichnisse vom verlorenen Schaf und von der verlorenen Drachme und das große Gleichnis vom verlorenen Sohn (V. 11–32) sollen nicht nur das Verhalten Jesu rechtfertigen, sondern das Gottesbild der Pharisäer korrigieren. Gott ist größer, als Menschen sich ausrechnen können; er zeigt seine Größe, wenn er einem Sünder verzeiht, nicht weniger, als wenn er aus dem Nichts die Welt erschafft. Gott freut sich nicht über die Sünde des Sünders, sondern über seine Umkehr, und zwar über jeden Einzelnen. Nur ein unendlich großer Gott kann das, und nur ein Sünder ist fähig, ihm diese Freude zu bereiten. Indes: Wer ist kein Sünder? – Lk 7, 36–50; 19, 5–10; Mt 18, 12–14; Ez 34, 11.16.

EvangeliumLk 15, 1–10

Im Himmel herrscht Freude über einen einzigen Sünder, der umkehrt

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit
1kamen alle Zöllner und Sünder zu Jesus,
um ihn zu hören.2Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber
und sagten: Dieser nimmt Sünder auf
und isst mit ihnen.
3Da erzählte er ihnen dieses Gleichnis und sagte:
4Wenn einer von euch hundert Schafe hat
und eins davon verliert,
lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Wüste zurück
und geht dem verlorenen nach, bis er es findet?
5Und wenn er es gefunden hat,
nimmt er es voll Freude auf die Schultern,
6und wenn er nach Hause kommt,
ruft er die Freunde und Nachbarn zusammen
und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir,
denn ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war!
7Ich sage euch:
Ebenso wird im Himmel
mehr Freude herrschen
über einen einzigen Sünder, der umkehrt,
als über neunundneunzig Gerechte,
die keine Umkehr nötig haben.
8Oder wenn eine Frau zehn Drachmen hat
und eine davon verliert,
zündet sie dann nicht eine Lampe an,
fegt das Haus
und sucht sorgfältig, bis sie die Drachme findet?
9Und wenn sie diese gefunden hat,
ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen
und sagt: Freut euch mit mir,
denn ich habe die Drachme wiedergefunden,
die ich verloren hatte!
10Ebenso, sage ich euch,
herrscht bei den Engeln Gottes
Freude über einen einzigen Sünder, der umkehrt.

FÜRBITTEN

Dass Christus uns nicht aufgibt, stärkt unser Vertrauen in ihn. Ihn bitten wir:
■ Lass die, die Fehler begangen haben, erfahren, dass sie umkehren und sich bessern können.
■ Bewahre die Gesellschaft vor Selbstgerechtigkeit und vorschnellen, vernichtenden Urteilen.
■ Hilf den Christen, an deiner Liebe Maß zu nehmen, und sich immer wieder neu von dir finden zu lassen.
■ Sieh auf die Not der Kranken, Armen und Verzweifelten und öffne den Verstorbenen das Tor des Himmels.
Du gehst uns nach, du trägst uns und gibst uns Geborgenheit und Heimat. Dafür danken wir dir in Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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