DIENSTAG

TAGESgebet

Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus,im Neuen Bund
berufst du aus allen Völkern dein Volk
und führst es zusammen im Heiligen Geist.Gib, dass deine Kirche ihrer Sendung treu bleibt,
dass sie ein Sauerteig ist für die Menschheit,
die du in Christus erneuern
und zu deiner Familie umgestalten willst.
Darum bitten wir durch ihn,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. (MB 207)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   In Röm 8, 17 fiel das Wort vom „Leiden“: Wir sind Kinder Gottes, denn wir haben den Geist empfangen, der uns zu seinen Kindern macht. Unsere endgültige Vollendung aber, die „Herrlichkeit“, steht noch aus, und die gegenwärtige Zeit steht im Zeichen des Leidens. Die Verse 18–30 deuten die Situation des Christen in dieser Zeit (8, 18), der Zeit zwischen dem Christusereignis und der Vollendung. Wer seine Situation begreift und annimmt, kann sie eher bewältigen. (Die Grundaussage dieses Abschnitts steht in Vers 18. Dieser wird durch Vers 19 begründet; der Gedanke von Vers 19 hat seine direkte Fortsetzung in Vers 22.) – Die Schöpfung erreicht ihr Ziel im Menschen und ist, wenn der Mensch sein Ziel verfehlt, „der Vergänglichkeit unterworfen“, sie ist sozusagen enttäuscht, frustriert. Ihre Hoffnung, ihre gespannte Erwartung (V. 19) ist darauf gerichtet, dass der Mensch sein Ziel erreicht, die „Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes“ (V. 21). Bis dahin liegt die Schöpfung „in Geburtswehen“. Die Schmerzen, die sie leidet, sind nur erträglich, wenn sie einen Sinn haben: die Geburt des freien, erlösten, von Gott angenommenen Menschen. Eben das ist auch unsere Hoffnung („auch wir“, V. 23). Weil wir diese Hoffnung haben, können wir durchhalten. – Zu 8, 18: Röm 3, 23; 2 Kor 4, 16–18. – Zu 8, 20–21: Gen 3, 17–18; Koh 1, 2; Kol 1, 18–20; Offb 21, 1. – Zu 8, 23: 2 Kor 1, 22; 5, 2–5; Phil 3, 20–21. – Zu 8, 24–25: 2 Kor 5, 7; Hebr 11, 1.

ERSTE LesungRöm 8, 18–25

Die ganze Schöpfung wartet sehnsüchtig auf das Offenbarwerden der Kinder Gottes

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Rom.

Schwestern und Brüder!
18Ich bin überzeugt,
dass die Leiden der gegenwärtigen Zeit nichts bedeuten
im Vergleich zu der Herrlichkeit,
die an uns offenbar werden soll.
19Denn die Schöpfung
wartet sehnsüchtig auf das Offenbarwerden der Söhne Gottes.
20Gewiss, die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen,
nicht aus eigenem Willen,
sondern durch den, der sie unterworfen hat,
auf Hoffnung hin:
21Denn auch sie, die Schöpfung,
soll von der Knechtschaft der Vergänglichkeit befreit werden
zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes.
22Denn wir wissen,
dass die gesamte Schöpfung
bis zum heutigen Tag seufzt und in Geburtswehen liegt.
23Aber nicht nur das, sondern auch wir,
obwohl wir als Erstlingsgabe den Geist haben,
auch wir seufzen in unserem Herzen
und warten darauf,
dass wir mit der Erlösung unseres Leibes
als Söhne offenbar werden.
24Denn auf Hoffnung hin sind wir gerettet.
Hoffnung aber, die man schon erfüllt sieht,
ist keine Hoffnung.
Denn wie kann man auf etwas hoffen, das man sieht?
25Hoffen wir aber auf das, was wir nicht sehen,
dann harren wir aus in Geduld.

ANTWORTPSALMPs 126 (125), 1–2b.2c–3.4–5.6 (Kv: 3a)

Kv Groß hat der Herr an uns gehandelt. – KvGL 69, 1, IX. Ton

1Als der Herr das Geschick Zions wendete, ∗
da waren wir wie Träumende.
2abDa füllte sich unser Mund mit Lachen ∗
und unsere Zunge mit Jubel. – (Kv)
2cdDa sagte man unter den Völkern: ∗
„Groß hat der Herr an ihnen gehandelt!“
3Ja, groß hat der Herr an uns gehandelt. ∗
Da waren wir voll Freude. – (Kv)
4Wende doch, Herr, unser Geschick, ∗
wie du versiegte Bäche wieder füllst im Südland!
5[ ] Die mit Tränen säen, ∗
werden mit Jubel ernten. – (Kv)
6Sie gehen, ja gehen und weinen ∗
und tragen zur Aussaat den Samen.
Sie kommen, ja kommen mit Jubel ∗
und bringen ihre Garben. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Die christliche Gemeinde hat nach Eph 2, 6 ihren Platz bei Christus im Himmel, sie ist von der Liebe Gottes umfangen und dazu geschaffen, in Raum und Zeit der Weltgeschichte („den kommenden Zeiten“, 2, 7) den Reichtum Gottes sichtbar zu machen. Das tut sie in Kult und Verkündigung, aber auch im Alltag der Welt: Überall, wo Christen als Christen leben, wird das Geheimnis Gottes offenbar. Bereich christlicher Bewährung ist im Besonderen die christliche Familie. Von ihr ist im Schlussteil des Epheserbriefs ausführlich die Rede, und zwar entsprechend der Struktur der antiken Familie: 1. von den Ehefrauen und ihren Ehemännern (5, 22–33). 2. von Kindern und Vätern (6, 1–4), 3. von Sklaven und Herren (6, 5–9). Voraus steht die Grundregel: „Einer ordne sich dem andern unter in der gemeinsamen Ehrfurcht vor Christus“ (5, 21). Das gilt zunächst für die Ordnung der Ehe. Für das heutige Denken ist die Unterordnung der Frau, wie sie hier verlangt wird, keineswegs so selbstverständlich wie für den Verfasser dieses Briefs, der von den sozialen Voraussetzungen seiner Zeit ausgeht, sie scheinbar nicht antastet, aber sie in ein völlig neues Licht rückt: in das Licht des tiefen Geheimnisses, das „Christus und die Kirche“ heißt (5, 32). Die Ehrfurcht vor Christus und die Liebe zu Christus (V. 21 u. 25) bestimmen das Verhältnis der Ehegatten zueinander und machen ihre Ehe zum gelebten Abbild des großen Geheimnisses: der „Ehe“ zwischen Christus und der Kirche. – Kol 3, 18–19; 1 Kor 11, 2–3; 14, 34–36; 1 Petr 3, 1–7.

ERSTE LesungEph 5, 21–33

Dies ist ein tiefes Geheimnis; ich beziehe es auf Christus und die Kirche

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Éphesus.

Schwestern und Brüder!
21Einer ordne sich dem andern unter
in der gemeinsamen Furcht Christi!
22Ihr Frauen
euren Männern wie dem Herrn;
23denn der Mann ist das Haupt der Frau,
wie auch Christus das Haupt der Kirche ist.
Er selbst ist der Retter des Leibes.
24Wie aber die Kirche sich Christus unterordnet,
so sollen sich auch die Frauen
in allem den Männern unterordnen.
25Ihr Männer,
liebt eure Frauen,
wie auch Christus die Kirche geliebt
und sich für sie hingegeben hat,
26um sie zu heiligen,
da er sie gereinigt hat durch das Wasserbad im Wort!
27So will er die Kirche herrlich vor sich hinstellen,
ohne Flecken oder Falten oder andere Fehler;
heilig soll sie sein und makellos.
28Darum sind die Männer verpflichtet,
ihre Frauen so zu lieben wie ihren eigenen Leib.
Wer seine Frau liebt,
liebt sich selbst.
29Keiner hat je seinen eigenen Leib gehasst,
sondern er nährt und pflegt ihn,
wie auch Christus die Kirche.
30Denn wir sind Glieder seines Leibes.
31Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen
und sich an seine Frau binden
und die zwei werden ein Fleisch sein.
32Dies ist ein tiefes Geheimnis;
ich beziehe es auf Christus und die Kirche.
33Indessen sollt auch ihr,
jeder Einzelne, seine Frau lieben wie sich selbst,
die Frau aber ehre ihren Mann.

ANTWORTPSALMPs 128 (127), 1–2.3.4–5 (Kv: vgl. 1)

Kv Selig die Menschen, die Gottes Wege gehn. – KvGL 71, 1, VIII. Ton

1Selig jeder, der den Herrn fürchtet, ∗
der auf seinen Wegen geht!
2Was deine Hände erarbeitet haben, wirst du genießen; ∗
selig bist du – es wird dir gut ergehn. – (Kv)
3Deine Frau ist wie ein fruchtbarer Weinstock ∗
im Innern deines Hauses.
Wie Schösslinge von Ölbäumen sind deine Kinder ∗
rings um deinen Tisch herum. – (Kv)
4Siehe, so wird der Mann gesegnet, ∗
der den Herrn fürchtet.
5Es segne dich der Herr vom Zion her. ∗
Du sollst schauen das Glück Jerusalems alle Tage deines Lebens. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Mt 11, 25

Halleluja. Halleluja.
Sei gepriesen, Vater, Herr des Himmels und der Erde;
du hast die Geheimnisse des Reiches den Unmündigen offenbart.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Jesus verkündet das Reich Gottes; seine Taten zeigen an, dass es gekommen ist. Aber das ist eben die Frage: Kann das, was Jesus tut, wirklich der Anfang jener mächtigen, universalen Gottesherrschaft sein, die wir erwarten und die von den Propheten verheißen ist? Auf diese Frage gibt das Doppelgleichnis vom Senfkorn und vom Sauerteig eine Antwort. Die Anfänge sind klein, schwach, fast unsichtbar; kein Wunder, dass die Masse des Volkes und selbst die führenden Leute in Israel es nicht wahrnehmen und nicht wahrhaben wollen, dass Gott auf diese kümmerliche Weise sein großes Werk in Angriff nimmt. Aber wenigstens die Jünger sollen am Beispiel des Senfkorns und des Sauerteigs begreifen, dass die Zukunft bereits begonnen hat und dass Gott sein Werk aus kleinen Anfängen und mit armen Mitteln zu Ende führen wird. Das ist eine Wahrheit, die immer wieder neu gelernt werden muss. – Zu 13, 18–19: Mt 13, 31–32; Mk 4, 30–32. – Zu 13, 20–21: Mt 13, 33.

EvangeliumLk 13, 18–21

Das Senfkorn wuchs und wurde zu einem Baum

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit sprach Jesus:
18Wem ist das Reich Gottes ähnlich,
womit soll ich es vergleichen?
19Es ist wie ein Senfkorn,
das ein Mann nahm und in seinen Garten säte;
es wuchs und wurde zu einem Baum
und die Vögel des Himmels nisteten in seinen Zweigen.
20Noch einmal sagte er:
Womit soll ich das Reich Gottes vergleichen?
21Es ist wie der Sauerteig,
den eine Frau nahm und unter drei Sea Mehl verbarg,
bis das Ganze durchsäuert war.

FÜRBITTEN

Mit unseren Bitten wenden wir uns an Jesus Christus, in dem das Reich Gottes angebrochen ist:
■ Festige unser Vertrauen darauf, dass Gottes Reich aus kleinen Anfängen zur Vollendung kommt.
■ Segne alle Bemühungen, die Einheit aller Christen Wirklichkeit werden zu lassen.
■ Leite alle, die ein politisches Amt innehaben, bei ihren oft weitreichenden Entscheidungen.
■ Gib unseren Familien Zusammenhalt und einen lebendigen Glauben.
■ Lass unsere Verstorbenen teilnehmen am Hochzeitsmahl in deinem Reich.
Denn du, Gott, führst unsere kleinen Schritte zur Vollendung. Erhöre unsere Bitten durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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