SAMSTAG

TAGESgebet

Barmherziger Gott,hab Erbarmen mit uns und verschone uns,
da wir unsere Sünden vor dir bekennen.
Verzeihe uns alle Schuld
und schenke uns deinen Frieden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 1082)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Dem düsteren Bild vom Menschen in Kapitel 7 tritt „jetzt“ (8, 1) ein ganz anderes gegenüber: Wo Sünde und Tod war, ist jetzt Geist und Leben. Das ganze 8. Kapitel beschreibt dankbar und rühmend die Erlösungstat Gottes durch Jesus Christus und die Größe dessen, was der Mensch „in Christus Jesus“ empfangen hat und was er geworden ist. Er ist frei geworden, er hat den Geist empfangen. So lange der Mensch nur seinen eigenen Geist hat und seine Anstrengungen im Guten wie im Bösen, ist er nach der Ausdrucksweise des Apostels „Fleisch“. Er kommt nicht über seine Grenzen hinaus, er „kann Gott nicht gefallen“ (8, 8). In diese „Gestalt des Fleisches, das unter der Macht der Sünde steht“ (8, 3), hat Gott seinen Sohn gesandt, in dem Gottes Geist wohnt; er hat ihn von den Toten auferweckt, um durch diesen selben Geist auch unseren sterblichen Leib lebendig zu machen (V. 11). Freilich, noch bestimmt der Geist unser Leben nicht so wie das Leben des auferstandenen Christus. Unsere Umwandlung ist noch nicht vollständig und noch nicht offenbar. Aber der Geist Gottes wird, wenn wir ihn wirken lassen, unserem Leben immer mehr von seiner eigenen Kraft und Freiheit mitteilen und schließlich unser ganzes Sein, auch unseren Leib, zu seiner ihm gemäßen Wohnung umgestalten. – Röm 5, 18; 8, 31–39; 2 Kor 5, 17; Röm 6, 8–11.

ERSTE LesungRöm 8, 1–11

Der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, wohnt in euch

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom.

Schwestern und Brüder!
1Jetzt gibt es keine Verurteilung mehr
für die, welche in Christus Jesus sind.
2Denn das Gesetz des Geistes und des Lebens in Christus Jesus
hat dich frei gemacht vom Gesetz der Sünde und des Todes.
3Denn weil das Gesetz, ohnmächtig durch das Fleisch,
nichts vermochte,
sandte Gott seinen Sohn
in der Gestalt des Fleisches,
das unter der Macht der Sünde steht,
wegen der Sünde,
um die Sünde im Fleisch zu verurteilen;
4dies tat er,
damit die Forderung des Gesetzes in uns erfüllt werde,
die wir nicht nach dem Fleisch,
sondern nach dem Geist leben.
5Denn diejenigen, die vom Fleisch bestimmt sind,
trachten nach dem, was dem Fleisch entspricht,
die aber vom Geist bestimmt sind,
nach dem, was dem Geist entspricht.
6Denn das Trachten des Fleisches führt zum Tod,
das Trachten des Geistes aber zu Leben und Frieden.
7Denn das Trachten des Fleisches ist Feindschaft gegen Gott;
es unterwirft sich nämlich nicht dem Gesetz Gottes
und kann es auch nicht.
8Wer aber vom Fleisch bestimmt ist,
kann Gott nicht gefallen.
9Ihr aber seid nicht vom Fleisch,
sondern vom Geist bestimmt,
da ja der Geist Gottes in euch wohnt.
Wer aber den Geist Christi nicht hat,
der gehört nicht zu ihm.
10Wenn aber Christus in euch ist,
dann ist zwar der Leib tot aufgrund der Sünde,
der Geist aber ist Leben aufgrund der Gerechtigkeit.
11Wenn aber der Geist dessen in euch wohnt,
der Jesus von den Toten auferweckt hat,
dann wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat,
auch eure sterblichen Leiber lebendig machen,
durch seinen Geist, der in euch wohnt.

ANTWORTPSALMPs 24 (23), 1–2.3–4.5–6 (Kv: vgl. 6)

Kv Dein Angesicht, Herr, will ich suchen. – KvGL 651, 3, IV. Ton

1Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt, ∗
der Erdkreis und seine Bewohner.
2Denn er hat ihn auf Meere gegründet, ∗
ihn über Strömen befestigt. – (Kv)
3Wer darf hinaufziehn zum Berg des Herrn, ∗
wer darf stehn an seiner heiligen Stätte?
4Der unschuldige Hände hat und ein reines Herz, /
der seine Seele nicht an Nichtiges hängt ∗
und keinen trügerischen Eid geschworen hat. – (Kv)
5Er wird Segen empfangen vom Herrn ∗
und Gerechtigkeit vom Gott seines Heils.
6Das ist das Geschlecht, das nach ihm fragt, ∗
die dein Angesicht suchen, Jakob. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Um die Einheit der Kirche geht es auch in der heutigen Lesung. Aber Einheit ist nicht Einerleiheit, im Gegenteil: Nur die Vielheit der Dienste macht das Leben des einen Leibes überhaupt möglich. Jeder hat in der Gemeinde – im Gottesdienst und im Alltag – seine besondere „Gnade“ (V. 7); damit ist nicht die größere oder geringere Heiligkeit des Einzelnen gemeint, sondern die in Vers 11 aufgezählten Ämter: Es gibt Apostel, Evangelisten, Hirten und Lehrer (Bischöfe und Diakone werden noch nicht erwähnt). Diese Ämter sind Gnadengaben, der Geber ist Christus selbst, das Ziel ist „der Aufbau des Leibes Christi“ (V. 12): „die Einheit im Glauben und in der Erkenntnis des Sohnes Gottes“ (V. 13). Der Glaube ist das Ja des ganzen Menschen zur Christusbotschaft; Dankbarkeit, Treue und Gehorsam sind die Haltungen des Glaubens. „Erkenntnis“ ist die Vertiefung des Glaubens durch immer neues Eingehen und Eindringen in die Geheimnisse der Offenbarung (der Epheserbrief selbst ist davon ein Beispiel). – Schwierig sind die Verse 8–10. Der Verfasser zitiert einen Vers aus Psalm 68 und deutet ihn (im Anschluss an jüdische Auslegung) von Christus, der zum Himmel aufsteigt und als der Erhöhte Gaben an die Menschen austeilt. Dem Hinaufsteigen muss, da Christus ja „droben“ beheimatet ist, ein Herabsteigen „in die Niederungen der Erde“ vorausgehen, damit ist wahrscheinlich die Menschwerdung gemeint (nicht das Hinabfahren in die Totenwelt). – Als der erhöhte Herr ist Christus „das Haupt“ (V. 15), das den Leib, die Kirche, beherrscht und zusammenhält (V. 16). Er ist zugleich Ursprung und Ziel des Wachstums der Kirche. – Zu 4, 7–10: Ps 68, 19; Joh 3, 13. – Zu 4, 11–13: 1 Kor 12. – Zu 4, 14–16: 1 Kor 14, 20; Kol 2, 4.8.19.

ERSTE LesungEph 4, 7–16

Christus ist das Haupt. Von ihm her wird der ganze Leib zusammengefügt und gefestigt

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Éphesus.

Schwestern und Brüder!
7Jeder von uns empfing die Gnade
in dem Maß, wie Christus sie ihm geschenkt hat.
8Deshalb heißt es: Er stieg hinauf zur Höhe
und erbeutete Gefangene,
er gab den Menschen Geschenke.
9Wenn es heißt: Er stieg aber hinauf,
was bedeutet dies anderes,
als dass er auch zur Erde herabstieg?
10Derselbe, der herabstieg,
ist auch hinaufgestiegen über alle Himmel,
um das All zu erfüllen.
11Und er setzte die einen als Apostel ein,
andere als Propheten,
andere als Evangelisten,
andere als Hirten und Lehrer,
12um die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zuzurüsten,
für den Aufbau des Leibes Christi,
13bis wir alle zur Einheit
im Glauben und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen,
zum vollkommenen Menschen,
zur vollen Größe, die der Fülle Christi entspricht.
14Wir sollen nicht mehr unmündige Kinder sein,
ein Spiel der Wellen,
geschaukelt und getrieben
von jedem Widerstreit der Lehrmeinungen,
im Würfelspiel der Menschen,
in Verschlagenheit, die in die Irre führt.
15Wir aber wollen, von der Liebe geleitet,
die Wahrheit bezeugen
und in allem auf ihn hin wachsen.
Er, Christus,
ist das Haupt.
16Von ihm her wird der ganze Leib zusammengefügt und gefestigt
durch jedes Gelenk.
Jedes versorgt ihn mit der Kraft, die ihm zugemessen ist.
So wächst der Leib
und baut sich selbst in Liebe auf.

ANTWORTPSALMPs 122 (121), 1–3.4–5 (Kv: 1b)

Kv Zum Haus des Herrn wollen wir gehen. – KvGL 68, 1, VI. Ton

1Ich freute mich, als man mir sagte: ∗
„Zum Haus des Herrn wollen wir gehen.“
2Schon stehen unsere Füße in deinen Toren, Jerusalem: /
3Jerusalem, als Stadt erbaut, ∗
die fest in sich gefügt ist. – (Kv)
4Dorthin zogen die Stämme hinauf, die Stämme des Herrn/
wie es Gebot ist für Israel, ∗
den Namen des Herrn zu preisen.
5Denn dort stehen Throne für das Gericht, ∗
die Throne des Hauses David. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Ez 33, 11bc

Halleluja. Halleluja.
(So spricht Gott, der Herr:)
Ich habe kein Gefallen am Tod des Schuldigen,
sondern daran, dass ein Schuldiger sich abkehrt von seinem Weg und am Leben bleibt.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Jede Zeit hat ihre Zeichen: Vorgänge und Ereignisse, die gerade diese Zeit charakterisieren. An ihnen soll der Mensch ablesen, was er zu tun hat. Das Zeichen unserer Zeit sind die vielen Krisen und Kriege. Das Zeichen der Zeit Jesu war Jesus selbst. Sein Auftreten war ein Ruf zur Umkehr. Aber die gleiche Predigt hätten die Zeitgenossen aus anderen Vorkommnissen heraushören können: An einem Paschafest hatte Pilatus im Vorhof des Tempels ein Blutbad unter galiläischen Pilgern anrichten lassen; beim Einsturz eines Turms waren achtzehn Menschen ums Leben gekommen. Das eine war eine Brutalität des römischen Statthalters, das andere vielleicht ein Bauunglück; aber ist damit alles gesagt? Den Zeitgenossen Jesu stellt sich fast unvermeidlich die Frage nach einem Zusammenhang zwischen Schuld und Strafe. Jesus lehnt diese Auffassung nicht rundweg ab, aber: Mit welchem Recht fragen sie nach der Schuld anderer, während sie selbst nicht bereit sind, sich zu bekehren? – Das Gleichnis vom Feigenbaum im zweiten Teil des Evangeliums (V. 6–9) verschärft die Warnung. Es ist letzte Zeit, das letzte Jahr (V. 8) und niemand weiß, wie lange die Gnadenfrist noch dauert. Das Wissen um das bevorstehende Ende macht den Christen keineswegs tatenlos, es treibt ihn im Gegenteil zur Tat und zum letzten Einsatz. – Joh 9, 3; 8, 24; Jer 8, 13; Mt 21, 19–20.

EvangeliumLk 13, 1–9

Ihr alle werdet ebenso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

1Zu jener Zeit kamen einige Leute
und berichteten Jesus von den Galiläern,
deren Blut Pilatus
mit dem ihrer Opfertiere vermischt hatte.
2Und er antwortete ihnen:
Meint ihr, dass diese Galiläer größere Sünder waren
als alle anderen Galiläer,
weil das mit ihnen geschehen ist?
3Nein, sage ich euch,
vielmehr werdet ihr alle genauso umkommen,
wenn ihr nicht umkehrt.
4Oder jene achtzehn Menschen,
die beim Einsturz des Turms am Schilóach erschlagen wurden –
meint ihr, dass sie größere Schuld auf sich geladen hatten
als alle anderen Einwohner von Jerusalem?
5Nein, sage ich euch,
vielmehr werdet ihr alle ebenso umkommen,
wenn ihr nicht umkehrt.
6Und er erzählte ihnen dieses Gleichnis:
Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen Feigenbaum gepflanzt;
und als er kam und nachsah, ob er Früchte trug,
fand er keine.
7Da sagte er zu seinem Winzer:
Siehe, jetzt komme ich schon drei Jahre
und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt,
und finde nichts.
Hau ihn um!
Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen?
8Der Winzer erwiderte:
Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen;
ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen.
9Vielleicht trägt er in Zukunft Früchte;
wenn nicht, dann lass ihn umhauen!

FÜRBITTEN

Gott ist ein Gott, der uns immer wieder eine zweite Chance eröffnet. In diesem Vertrauen bitten wir ihn:
■ Um Barmherzigkeit in der Gesellschaft gegenüber denen, die Fehler gemacht haben oder in ihrer Aufgabe gescheitert sind.
■ Um den Mut und den Willen, sich immer wieder zu bekehren und sich dir und deiner Botschaft zuzuwenden.
■ Um die Kraft zum Wiederaufbau für die Opfer von Katastrophen, gerade wenn alles sinnlos und unmöglich scheint.
■ Um Heil für die, die an Leib und Seele verletzt sind, und um das ewige Leben für unsere Verstorbenen.
Du, Herr, schenkst das Leben und bist das Leben. Ehre sei dir durch den Sohn im Heiligen Geist jetzt und in Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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