FREITAG

TAGESgebet

Gütiger Gott.Bei dir ist Freude über jeden Menschen,
der umkehrt und Buße tut.
Denn du bist der Vater, der für alle ein Herz hat.Lass uns darauf vertrauen
und deinem Ruf folgen.
Hilf uns,
dass auch wir einander vergeben,
wie du uns vergibst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 315, 27)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Die verzweifelte Situation des Menschen wird in diesem Abschnitt dahin gekennzeichnet, dass er zwar das Gesetz Gottes und das Gute auch tun möchte, stattdessen aber das Böse tut, das er gar nicht tun will. – Dieser schwierige Text ist sehr verschieden ausgelegt worden. Von welchem Menschen ist hier die Rede, und was wird über ihn ausgesagt? Dass Paulus („Ich“) hier nicht einfach von seiner persönlichen Erfahrung (vor oder nach der Bekehrung) spricht, kann als sicher gelten. Er spricht vom Menschen, der unter dem Gesetz steht, dem Gesetz der Vernunft, des Gewissens, oder dem Gesetz des Mose, also von demselben Menschen, den er in Röm 1, 18 – 3, 20 gezeichnet hat (vgl. 2, 15; 3, 20). Diesem Menschen ist das Gesetz Gottes nicht völlig fremd, aber ohne die Kraft des auferstandenen Christus und seines Geistes ist der Mensch der Gefangene des Todes. Erst „durch Jesus Christus, unseren Herrn“ (V. 25) wird er frei, um der Stimme des inneren Menschen, dem Gesetz Gottes, zu folgen und Gott zu danken. – Zu 7, 18: Gen 6, 5; 8, 21; Phil 2, 13. – Zu 7, 22–23: Eph 3, 16; Gal 5, 17; 1 Petr 2, 11. – Zu 7, 24: Apg 3, 17; Röm 8, 10; 12, 1–2. – Zu 7, 25: 1 Kor 15, 57.

ERSTE LesungRöm 7, 18–25a

Wer wird mich aus diesem dem Tod verfallenen Leib erretten?

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Rom.

Schwestern und Brüder!
18Ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch,
nichts Gutes wohnt:
Das Wollen ist bei mir vorhanden,
aber ich vermag das Gute nicht zu verwirklichen.
19Denn ich tue nicht das Gute, das ich will,
sondern das Böse, das ich nicht will, das vollbringe ich.
20Wenn ich aber das tue, was ich nicht will,
dann bin nicht mehr ich es, der es bewirkt,
sondern die in mir wohnende Sünde.
21Ich stoße also auf das Gesetz,
dass in mir das Böse vorhanden ist,
obwohl ich das Gute tun will.
22Denn in meinem Innern
freue ich mich am Gesetz Gottes,
23ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern,
das mit dem Gesetz meiner Vernunft im Streit liegt
und mich gefangen hält im Gesetz der Sünde,
das in meinen Gliedern herrscht.
24Ich elender Mensch!
Wer wird mich aus diesem dem Tod verfallenen Leib erretten?
25aDank aber sei Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn!

ANTWORTPSALMPs 119 (118), 66 u. 68.76–77.93–94 (Kv: 68b)

Kv Herr, lehre mich deine Gesetze! – KvGL 312, 7, II. Ton

66Gutes zu verstehen und zu erkennen, lehre mich, ∗
denn ich glaube deinen Geboten!
68Gut bist du und tust Gutes. ∗
Lehre mich deine Gesetze! – (Kv)
76Tröste mich in deiner Liebe, ∗
nach dem Spruch für deinen Knecht!
77Dein Erbarmen komme über mich, sodass ich lebe, ∗
denn deine Weisung ist mein Ergötzen. – (Kv)
93Nie will ich deine Befehle vergessen; ∗
denn durch sie belebst du mich.
94Dein bin ich, errette mich! ∗
Ich suche deine Befehle. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Weisungen und Mahnungen bilden den zweiten Hauptteil des Epheserbriefs (Kap. 4–6). Es sind die Forderungen, die sich aus der Berufung des Christen (4, 1) ergeben. Wenn die Kirche der Leib Christi ist (1, 23) und von seinem Geist lebt, ist die Einheit geradezu das Wesensgesetz ihrer Existenz. Auf ihr liegt in der heutigen Lesung das Schwergewicht. Wie der Friede gewahrt wird, sagt Vers 2; es sind keine leichten Forderungen. Die Demut war in der griechischen Welt so wenig geschätzt wie in der heutigen; immer schon kam man weiter ohne sie, oder meinte es wenigstens. Tatsächlich lebt die Demut nur von der Hoffnung und von der Liebe. „Einander in Liebe ertragen“: Auch in stumpfer Resignation oder verborgener Abneigung kann man einander ertragen, aber das entspricht nicht der Berufung des Christen. In den Versen 4–6 sind zweimal drei Einheitsrufe aneinandergereiht: 1. ein Leib – ein Geist – eine Hoffnung: das ist die Kirche; 2. ein Herr – ein Glaube – eine Taufe: das ist der Ursprung, aus dem die eine Kirche ständig neu geboren wird. „Der Geist“ ist es, der die Kirche zusammenhält und ihr die Kraft der Hoffnung gibt (V. 4); „der Herr“ wohnt durch den Glauben und die Taufe im Herzen der Kirche; der Vater ist der allgegenwärtige und allwirksame eine Gott, zu dem sich das neue Gottesvolk ebenso bekennt wie das alte. – Zu 4, 1–3: Röm 12, 16; Kol 3, 12–14; Gal 5, 22–23; Phil 2, 3; Mt 11, 29; Joh 13, 14–16. – Zu 4, 4–6: 1 Kor 12, 13; Eph 2, 18; Röm 8, 26–27; 2 Kor 13, 13; Phil 2, 1; Dtn 6, 4.

ERSTE LesungEph 4, 1–6

Ein Leib und ein Geist, eine Taufe

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Éphesus.

Schwestern und Brüder!
1Ich, der Gefangene im Herrn,
ermahne euch, ein Leben zu führen,
das des Rufes würdig ist, der an euch erging.
2Seid demütig,
friedfertig und geduldig,
ertragt einander in Liebe
3und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren
durch das Band des Friedens!
4Ein Leib und ein Geist,
wie ihr auch berufen seid
zu einer Hoffnung in eurer Berufung:
5ein Herr,
ein Glaube,
eine Taufe,
6ein Gott und Vater aller,
der über allem und durch alles und in allem ist.

ANTWORTPSALMPs 24 (23), 1–2.3–4.5–6 (Kv: vgl. 6)

Kv Dein Angesicht, Herr, will ich suchen. – KvGL 651, 3, IV. Ton

1Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt, ∗
der Erdkreis und seine Bewohner.
2Denn er hat ihn auf Meere gegründet, ∗
ihn über Strömen befestigt. – (Kv)
3Wer darf hinaufziehn zum Berg des Herrn, ∗
wer darf stehn an seiner heiligen Stätte?
4Der unschuldige Hände hat und ein reines Herz, /
der seine Seele nicht an Nichtiges hängt ∗
und keinen trügerischen Eid geschworen hat. – (Kv)
5Er wird Segen empfangen vom Herrn ∗
und Gerechtigkeit vom Gott seines Heils.
6Das ist das Geschlecht, das nach ihm fragt, ∗
die dein Angesicht suchen, Jakob. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Mt 11, 25

Halleluja. Halleluja.
Sei gepriesen, Vater, Herr des Himmels und der Erde;
du hast die Geheimnisse des Reiches den Unmündigen offenbart.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Mit dem „Heute“ Jesu (Lk 4, 21) ist die Menschheit in eine neue Stunde ihrer Geschichte eingetreten, die entscheidende letzte Stunde: Die Herrschaft Gottes ist zu euch gekommen (Lk 11, 20). Dieses Kommen bedeutet letzte Krise der Geschichte und zugleich ihre Vollendung. Alles hängt davon ab, ob der Mensch die Zeichen dieser Zeit erfasst. Den Jüngern ist es gegeben, die Zeichen zu verstehen; der Volksmenge wirft Jesus vor, sie sei unfähig, die Zeichen der Zeit zu deuten. Welche Zeichen? Wer von Jesus Zeichen fordert, erhält nur seine Bußpredigt (Lk 11, 29–30). Dem Sehenden aber sind die Taten und Worte Jesu Zeichen genug; er weiß: Das „Gnadenjahr des Herrn“ ist angebrochen (Lk 4, 18), Gott bietet durch Jesus Vergebung und Versöhnung an. Wer klug ist, nimmt das Angebot an, solange noch „Zeit“ ist. – Mt 16, 2–3; Lk 19, 44; Mt 5, 25–26.

EvangeliumLk 12, 54–59

Das Aussehen der Erde und des Himmels wisst ihr zu deuten. Warum könnt ihr dann diese Zeit der Entscheidungen nicht deuten?

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit
54sprach Jesus zu der Volksmenge:
Wenn ihr im Westen eine Wolke aufsteigen seht,
sagt ihr sofort: Es gibt Regen.
Und so geschieht es.
55Und wenn der Südwind weht,
sagt ihr: Es wird heiß.
Und es geschieht.
56Ihr Heuchler!
Das Aussehen der Erde und des Himmels wisst ihr zu deuten.
Warum könnt ihr dann diese Zeit der Entscheidung nicht deuten?
57Warum findet ihr nicht schon von selbst das rechte Urteil?
58Denn wenn du mit deinem Gegner zum Gericht gehst,
bemüh dich noch auf dem Weg, dich mit ihm zu einigen!
Sonst wird er dich vor den Richter schleppen
und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben
und der Gerichtsdiener wird dich ins Gefängnis werfen.
59Ich sage dir: Du kommst von dort nicht heraus,
bis du auch die letzte Münze bezahlt hast.

FÜRBITTEN

Christus will uns durch seine aufrüttelnden Worte helfen, unsere Zeit sinnvoll zu nutzen. Ihn bitten wir:
■ Bewahre uns davor, unsere Zeit zu vergeuden, und schenke uns Sinn für das Wesentliche.
■ Stifte Versöhnung zwischen denen, die im Streit leben, und den Völkern, die im Krieg leben.
■ Hilf denen, deren Lebenszeit zu Ende geht, sich mit ihrer Biografie und den Menschen zu versöhnen.
■ Erbarme dich der Verstorbenen, besonders jener, die plötzlich aus dem Leben gerissen wurden.
Du bist das Alpha und das Omega. Du bist da am Beginn unseres Lebens, am Ende und in der Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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