DIENSTAG

TAGESgebet

Barmherziger Gott,du selber weckst in uns das Verlangen,
dir zu dienen.
Heilige uns durch Werke der Buße,
erleuchte und stärke uns,
damit wir treu den Weg deiner Gebote gehen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 131)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Alles, was Paulus in den vorausgehenden Kapiteln vom (richtenden) Zorn Gottes und von seiner rettenden Gerechtigkeit gesagt hat, strömt in dem Abschnitt Röm 5, 12–21 zusammen. Die Horizonte werden hier weiter und zugleich klarer. Zwischen Adam und Christus verläuft die Geschichte der Menschheit: zwischen dem ersten und dem zweiten (letzten) Adam. Dabei handelt es sich nicht nur um einen zeitlichen Ablauf, sondern um eine Art von polarer Wirklichkeit. Als Sünder stehen wir alle in Beziehung zum ersten Adam (5, 12), als Erlöste gehören wir zu Jesus Christus. Beide stehen für die gesamte Menschheit, aber auf ungleiche Weise. Die Erlösung ist nicht einfach Wiederherstellung, der Weg zurück hinter die Ursünde zum ursprünglichen ersten Adam. Weil die Sünde mächtig wurde, darum ist die Gnade übergroß geworden (V. 20). Durch seine Menschwerdung und seine „gerechte“ Tat (V. 18), d. h. durch seinen Gehorsam bis zum Tod am Kreuz, hat Jesus das gesühnt und wieder gutgemacht, was Adam verdorben hatte. Die Ursünde Adams und aller Menschen (V. 12) ist die Selbstbehauptung, die Auflehnung gegen Gott. Alle sind dem Gericht verfallen; aber alle werden (im Gericht) zu Gerechten gemacht werden (V. 19) und werden leben dank der „Gnadentat des einen Menschen Jesus Christus“ (V. 15). Durch ihn, den zweiten Adam, ist die neue Gerechtigkeit möglich geworden, die Gerechtigkeit aus Glauben, die Gott denen umsonst gibt, die an Jesus Christus glauben. – Gen 2, 17; 3, 19; 1 Kor 15, 21–22; Jes 53, 11; Röm 6, 23.

ERSTE LesungRöm 5, 12.15b.17–19.20b–21

Ist durch die Übertretung des einen der Tod zur Herrschaft gekommen, so werden erst recht alle im Leben herrschen durch den einen, Jesus Christus

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Rom.

Schwestern und Brüder!
12Durch einen einzigen Menschen kam die Sünde in die Welt
und durch die Sünde der Tod
und auf diese Weise gelangte der Tod zu allen Menschen,
weil alle sündigten.
15bSind durch die Übertretung des einen
die vielen dem Tod anheimgefallen,
so ist erst recht die Gnade Gottes
und die Gabe,
die durch die Gnadentat des einen Menschen Jesus Christus
bewirkt worden ist,
den vielen reichlich zuteilgeworden.
17Denn ist durch die Übertretung des einen
der Tod zur Herrschaft gekommen, durch diesen einen,
so werden erst recht
diejenigen, denen die Gnade und die Gabe der Gerechtigkeit
reichlich zuteilwurde,
im Leben herrschen durch den einen, Jesus Christus.
18Wie es also durch die Übertretung eines Einzigen
für alle Menschen zur Verurteilung kam,
so kommt es auch durch die gerechte Tat eines Einzigen
für alle Menschen zur Gerechtsprechung,
die Leben schenkt.
19Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen
die vielen zu Sündern gemacht worden sind,
so werden auch durch den Gehorsam des einen
die vielen zu Gerechten gemacht werden.
20bWo jedoch die Sünde mächtig wurde,
da ist die Gnade übergroß geworden,
21damit, wie die Sünde durch den Tod herrschte,
so auch die Gnade herrsche
durch Gerechtigkeit zum ewigen Leben,
durch Jesus Christus, unseren Herrn.

ANTWORTPSALMPs 40 (39), 7–8.9–10.17 (Kv: vgl. 9a)

Kv Meine Freude ist es, deinen Willen zu tun. – KvGL 624, 5, V. Ton

7An Schlacht- und Speiseopfern hattest du kein Gefallen, /
doch Ohren hast du mir gegraben, ∗
Brand- und Sündopfer hast du nicht gefordert.
8Da habe ich gesagt: Siehe, ich komme. ∗
In der Buchrolle steht es über mich geschrieben. – (Kv)
9Deinen Willen zu tun, mein Gott, war mein Gefallen ∗
und deine Weisung ist in meinem Innern.
10Gerechtigkeit habe ich in großer Versammlung verkündet, ∗
meine Lippen verschließe ich nicht; Herr, du weißt es. – (Kv)
17Frohlocken sollen und deiner sich freuen ∗
alle, die dich suchen.
Die dein Heil lieben, sollen immer sagen: ∗
[ ] Groß ist der Herr– Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   In den Versen 12–13 werden ausdrücklich Heidenchristen angesprochen. Was sie „einst“ ohne Christus waren, das können sie erst jetzt begreifen, nachdem sie „in Christus“ sind. Aber waren nicht auch die Juden einst ohne Christus? Sicher ohne den Christus des christlichen Glaubens, aber sie hatten die Verheißungen (V. 12) und Hoffnung. „Jetzt aber“ (V. 13) ist die große Wende geschehen, durch das Blut Christi, durch seinen Kreuzestod. Er ist „unser Friede“ in zweifachem Sinn (V. 14–18): 1. Er hat den Riss geheilt, der durch die Menschheit ging, die „trennende Wand der Feindschaft“ niedergelegt. Das jüdische Gesetz war eine Mauer, die Juden und Heiden trennte; Christus, Ziel und Ende des Gesetzes, hat aus beiden das eine Volk Gottes gemacht; und er hat 2. diesem einen Volk den Zugang zum Vater geöffnet. Die Verse 19–22 ziehen daraus die Folgerung: Die Heiden haben Heimatrecht in der Stadt Gottes; ja sie sind selbst Haus Gottes, Tempel Gottes geworden. Dieser Tempel ist noch im Bau; er hat Festigkeit und Wachstum durch die dynamische Gegenwart Christi und seines Geistes. – Zu 2, 12–13: Röm 1–3; Jes 57, 19. – Zu 2, 14–18: Jes 9, 5; Mi 5, 4; Kol 1, 20–22; Röm 5, 10; 2 Kor 5, 18–20; 1 Petr 3, 18. – Zu 2, 19–22: Jes 28, 16; Röm 15, 20; 1 Kor 3, 10–11; 2 Kor 6, 16; Eph 4, 11–12; Offb 21, 14; 1 Kor 3, 16; 1 Petr 2, 5.

ERSTE LesungEph 2, 12–22

Er ist unser Friede; er vereinigte Juden und Heiden

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Éphesus.

Schwestern und Brüder!
12Zu jener Zeit wart ihr von Christus getrennt,
der Gemeinde Israels fremd
und von dem Bund der Verheißung ausgeschlossen;
ihr hattet keine Hoffnung
und lebtet ohne Gott in der Welt.
13Jetzt aber seid ihr, die ihr einst in der Ferne wart,
in Christus Jesus,
nämlich durch sein Blut,
in die Nähe gekommen.
14Denn er ist unser Friede.
Er vereinigte die beiden Teile – Juden und Heiden –
und riss die trennende Wand der Feindschaft
in seinem Fleisch nieder.
15Er hob das Gesetz mit seinen Geboten und Forderungen auf,
um die zwei
in sich zu einem neuen Menschen zu machen.
Er stiftete Frieden
16und versöhnte die beiden
durch das Kreuz mit Gott in einem einzigen Leib.
Er hat in seiner Person die Feindschaft getötet.
17Er kam und verkündete den Frieden:
euch, den Fernen,
und Frieden den Nahen.
18Denn durch ihn
haben wir beide in dem einen Geist Zugang zum Vater.
19Ihr seid also jetzt nicht mehr Fremde und ohne Bürgerrecht,
sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes.
20Ihr seid auf das Fundament der Apostel und Propheten gebaut;
der Eckstein ist Christus Jesus selbst.
21In ihm wird der ganze Bau zusammengehalten
und wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn.
22Durch ihn werdet auch ihr
zu einer Wohnung Gottes im Geist miterbaut.

ANTWORTPSALMPs 85 (84), 9–10.11–12.13–14 (Kv: 9b)

Kv Frieden verkündet der Herrn seinem Volk. – KvGL 633, 5, II. Ton

9Ich will hören, was Gott redet: /
Frieden verkündet der Herr seinem Volk und seinen Frommen, ∗
sie sollen sich nicht zur Torheit wenden.
10Fürwahr, sein Heil ist denen nahe, die ihn fürchten, ∗
seine Herrlichkeit wohne in unserm Land. – (Kv)
11Es begegnen einander Huld und Treue; ∗
Gerechtigkeit und Friede küssen sich.12Treue sprosst aus der Erde hervor; ∗
Gerechtigkeit blickt vom Himmel hernieder. – (Kv)
13Ja, der Herr gibt Gutes ∗
und unser Land gibt seinen Ertrag.
14Gerechtigkeit geht vor ihm her ∗
und bahnt den Weg seiner Schritte. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Lk 21, 36

Halleluja. Halleluja.
Wacht und betet allezeit,
damit ihr hintreten könnt vor den Menschensohn.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Die Zeit des Evangelisten Lukas weiß, dass Jesus als Menschensohn und Weltenrichter kommen wird, aber sie weiß nichts über den Zeitpunkt dieses Kommens (Apg 1, 7), und sie beginnt zu begreifen, dass bis dahin noch viel Zeit vergehen wird – die ganze Zeit der Kirchengeschichte, deren Anfang Lukas in der Apostelgeschichte dargestellt hat. Wie lange es bis zum Ende noch dauern wird, ist im Grunde unwichtig gegenüber der Tatsache, dass es sicher bevorsteht. Plötzlich wird es da sein, wird Er da sein, vielleicht erst am Ende einer langen Wartezeit, „in der zweiten oder dritten Nachtwache“ (V. 38). Wachsamkeit und Treue sind die Grundhaltungen des Christen in dieser Zeit. Zur Wachsamkeit mahnt das Bildwort vom Gürtel und der brennenden Lampe (V. 35–36); die Verse 37–38 sagen außerdem, was der Herr für die Knechte bereithält, die auf ihn gewartet haben, ohne zu erlahmen: Er selbst wird ihr Lohn sein. Die Tischgemeinschaft mit ihm bedeutet Lebensgemeinschaft und Freude ohne Ende. – 1 Petr 1, 13; Mt 25, 1–13.

EvangeliumLk 12, 35–38

Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt!

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
35Eure Hüften sollen gegürtet sein
und eure Lampen brennen!
36Seid wie Menschen,
die auf ihren Herrn warten,
der von einer Hochzeit zurückkehrt,
damit sie ihm sogleich öffnen,
wenn er kommt und anklopft!
37Selig die Knechte,
die der Herr wach findet, wenn er kommt!
Amen, ich sage euch:
Er wird sich gürten,
sie am Tisch Platz nehmen lassen
und sie der Reihe nach bedienen.
38Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache
und findet sie wach – selig sind sie.

FÜRBITTEN

Zu Christus, der uns zu Ausdauer motiviert, kommen wir und bitten ihn:
■ Für alle, die müde geworden sind, weil sie nicht wissen, wie sie den Veränderungen in Kirche und Gesellschaft begegnen sollen.
■ Für alle, die der Kirche den Rücken gekehrt haben, und die, die meinen, in der Glaubensweitergabe versagt zu haben.
■ Für alle, deren Ungeduld ihnen Leid verursacht.
■ Für die Kranken, Einsamen, Verzweifelten und für die Verstorbenen und die Trauernden.
Schenke der Welt Wachsamkeit und Ausdauer, um dir zu begegnen – jetzt im Gebet und einst in der nie endenden Begegnung der Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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