FREITAG

TAGESgebet

Gott, du bist da.Deine Gegenwart umhüllt und durchdringt uns
wie die Luft, die wir atmen,
ohne die wir nicht leben können.
Gib, dass wir dir ganz vertrauen
und leben ohne Angst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 306, 5)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Die Gerechtigkeit, die durch Beobachtung des Gesetzes zustande kommt, ist nicht etwa deshalb verwerflich, weil es sich beim Gesetz um eine niedrigere Sittlichkeit handeln würde, sondern deshalb, weil es sich im besten Fall um die vom Menschen selbst erworbene Gerechtigkeit handelt, die dazu dient, Gott gegenüber einen Rechtstitel („Ruhm“, 4, 2) zu schaffen. Wenn das möglich wäre, dann wäre Gott nicht mehr Gott. Gerechtigkeit eines Menschen kann es nur dadurch geben, dass Gott ihn für gerecht erklärt, d. h. gerecht macht. Man muss sich die Gerechtigkeit also ganz einfach von Gott zusagen lassen. Für das Denken eines frommen Juden, der gelernt hat, seine Gerechtigkeit durch Gesetzestreue zu erwerben und zu bewahren, bedeutet das eine radikale Umstellung. Paulus verweist ihn auf das Beispiel „unseres leiblichen Stammvaters Abraham“ (V. 1) und die Aussage Davids (d. h. des Psalmisten) in Psalm 32. Abraham war gerecht, weil Gott ihm den Glauben (nicht die Gesetzeswerke) „als Gerechtigkeit anrechnete“. Im Psalm wird der Mensch seliggepriesen (und damit als gerecht anerkannt), dem Gott seine Sünden nicht anrechnet. So stützt auch das Alte Testament die Aussage, dass die Gerechtigkeit dem Menschen allein von Gott her zugesprochen werden kann und dass sie ihm ungeschuldet zugesprochen wird: aus Gnade. Das heißt, der Mensch kann sie sich nicht verdienen. Es ist Gottes Geschenk. – Zu 4, 1: Jes 51, 1–2; Mt 3, 7–10; Jak 2, 20–24. – Zu 4, 3: Gen 15, 6; Gal 3, 6–9. – Zu 4, 4: Mt 20, 1–16; Lk 17, 7–10. – Zu 4, 7–8: Ps 32, 1–2.

ERSTE LesungRöm 4, 1–8

Abraham glaubte Gott und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Rom.

Schwestern und Brüder!
1Was sollen wir von Abraham sagen,
was hat er erlangt, unser leiblicher Stammvater?
2Wenn Abraham aufgrund von Werken Gerechtigkeit erlangt hat,
dann hat er zwar Ruhm,
aber nicht vor Gott.
3Denn was sagt die Schrift?
Abraham glaubte Gott
und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet.
4Dem, der Werke tut,
wird der Lohn nicht aus Gnade angerechnet,
sondern weil er ihm zusteht.
5Dem aber, der keine Werke tut,
sondern an den glaubt, der den Gottlosen gerecht macht,
dem wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet.
6So preist auch David den Menschen selig,
dem Gott Gerechtigkeit unabhängig von Werken anrechnet:
7Selig sind die, deren Frevel vergeben
und deren Sünden bedeckt sind.
8Selig ist der Mensch,
dem der Herr die Sünde nicht anrechnet.

ANTWORTPSALMPs 32 (31), 1–2.5.10–11 (Kv: vgl. 7)

Kv Du bist mein Schutz, o Herr,GL 307, 5, I. Ton
du rettest mich und hüllst mich in Jubel. – Kv

1Selig der, dessen Frevel vergeben ∗
und dessen Sünde bedeckt ist.
2Selig der Mensch, dem der Herr die Schuld nicht zur Last legt ∗
und in dessen Geist keine Falschheit ist. – (Kv)
5Da bekannte ich dir meine Sünde ∗
und verbarg nicht länger meine Schuld vor dir.
Ich sagte: Meine Frevel will ich dem Herrn bekennen. ∗
Und du hast die Schuld meiner Sünde vergeben. – (Kv)
10Der Frevler leidet viele Schmerzen, ∗
doch wer dem Herrn vertraut, den wird er mit seiner Huld umgeben.
11Freut euch am Herrn und jauchzt, ihr Gerechten, ∗
jubelt alle, ihr Menschen mit redlichem Herzen! – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Vom ewigen Plan Gottes und von seiner Verwirklichung durch Jesus Christus spricht der Epheserbrief hier nicht in nüchterner Theologensprache, sondern in rühmendem Lobpreis (1, 3–14). Das hindert nicht, dass grundlegende theologische Aussagen gemacht werden. – In Christus hat Gott die auseinander gefallene Schöpfung („alles“, V. 10) wieder zusammengebracht und damit gerettet. In die räumlich-zeitliche Weite dieses Geschehens sind auch wir hineingestellt (V. 11–12). Wir sind Kinder Gottes geworden und somit auch Erben des Vaters. Das Erbe, das uns zufiel, ist Gott selbst, der sich uns in Christus mitgeteilt hat. Christus ist der feste Grund unserer Hoffnung. Durch ihn haben wir die Wahrheit Gottes und (in der Taufe) den Heiligen Geist empfangen (V. 13–14). Durch ihn können und sollen wir „das Lob seiner Herrlichkeit“ singen und sein, jetzt und immer. – Dtn 7, 6; Kol 1, 12; Ps 66, 2; Kol 1, 5; 2, 9; 1 Thess 2, 13; Eph 4, 30; 2 Kor 1, 22; Apg 2, 33; Röm 5, 5; 3, 24.

ERSTE LesungEph 1, 11–14

Wir haben schon früher in Christus gehofft;in ihm habt ihr das Siegel des Heiligen Geistes empfangen

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Éphesus.

Schwestern und Brüder!
11Durch Christus sind wir als Erben vorherbestimmt
nach dem Plan dessen, der alles so bewirkt,
wie er es in seinem Willen beschließt;
12wir sind zum Lob seiner Herrlichkeit bestimmt,
die wir schon früher in Christus gehofft haben.
13In ihm habt auch ihr das Wort der Wahrheit gehört,
das Evangelium von eurer Rettung;
in ihm habt ihr das Siegel
des verheißenen Heiligen Geistes empfangen,
als ihr zum Glauben kamt.
14Der Geist ist der erste Anteil unseres Erbes, hin zur Erlösung,
durch die ihr Gottes Eigentum werdet,
zum Lob seiner Herrlichkeit.

ANTWORTPSALMPs 33 (32), 1–2.4–5.12–13 (Kv: vgl. 12)

Kv Selig das Volk des Herrn– KvGL 56, 1, V. Ton

1Jubelt im Herrn, ihr Gerechten, ∗
den Redlichen ziemt der Lobgesang.
2Preist den Herrn auf der Leier, ∗
auf der zehnsaitigen Harfe spielt ihm! – (Kv)
4Das Wort des Herrn ist redlich, ∗
all sein Tun ist verlässlich.
5Er liebt Gerechtigkeit und Recht, ∗
erfüllt von der Huld des Herrn ist die Erde. – (Kv)
12Selig die Nation, deren Gott der Herr ist, ∗
das Volk, das er sich zum Erbteil erwählt hat.
13Der Herr blickt herab vom Himmel, ∗
er sieht alle Menschen. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Ps 33 (32),22

Halleluja. Halleluja.
Lass deine Huld über uns walten, o Herr,
denn wir hoffen auf dich!
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   An die Zurechtweisung der Pharisäer und Gesetzeslehrer schließt Jesus in Kapitel 12 eine Belehrung für die Jünger an. Am Anfang steht die Warnung vor der Heuchelei (V. 1), diesem Grundübel, das auch in der Jüngergemeinde alles verfälscht und zerstört, wenn nicht das Wort Jesu sie immer wieder erneuert. Der zweite Satz: „Nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird …“, klingt wie ein Sprichwort. Es kann im Anschluss an Vers 1 eine erneute Warnung vor Schauspielerei sein, gehört aber doch eher zum nachfolgenden Vers 3: Das Wort, das Jesus zu den Jüngern sagt, drängt in die Öffentlichkeit. Jesus gründet keinen Geheimbund. Die Wahrheit, die er bringt, geht alle an, und allen soll sie verkündet werden. Das ist ein gefährliches Unternehmen und wird es bleiben, solange das wahre Evangelium in dieser Welt verkündet wird. Aber keine andere Furcht sollen die Jünger kennen als die Furcht vor dem, der Macht hat, in die Hölle zu werfen (V. 5). Diese Macht hat nicht der Teufel, sondern Gott allein: „Ihn sollt ihr fürchten.“ Was ist das für eine Furcht? Doch nur die Furcht des „Freundes“ (V. 4), er könnte die Freundschaft dessen verlieren, der ihn berufen und ihm die Botschaft anvertraut hat. – Mt 16, 6.12; Mk 8, 15; Lk 8, 17; Mk 4, 22; Mt 10, 26–31. – Zu 12, 4: Joh 15, 14–15. – Zu 12, 5–7: Jak 4, 12; Mt 3, 12; 18, 9; Lk 21, 18.

EvangeliumLk 12, 1–7

Bei euch sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit
1strömten Tausende von Menschen zusammen,
sodass es ein gefährliches Gedränge gab.
Jesus begann zu sprechen, vor allem zu seinen Jüngern:
Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer,
das heißt vor der Heuchelei!
2Nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird,
und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird.
3Deshalb wird man alles, was ihr im Dunkeln redet,
im Licht hören,
und was ihr einander
hinter verschlossenen Türen ins Ohr flüstert,
das wird man auf den Dächern verkünden.
4Euch aber, meinen Freunden, sage ich:
Fürchtet euch nicht vor denen,
die den Leib töten,
danach aber nichts weiter tun können!
5Ich will euch zeigen, wen ihr fürchten sollt:
Fürchtet euch vor dem, der nicht nur töten kann,
sondern die Macht hat, euch auch noch in die Hölle zu werfen!
Ja, das sage ich euch:
Ihn sollt ihr fürchten.
6Verkauft man nicht fünf Spatzen für zwei Pfennige?
Und doch ist nicht einer von ihnen vor Gott vergessen.
7Bei euch aber
sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.
Fürchtet euch nicht!
Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.

FÜRBITTEN

Wir beten zu Jesus Christus, der uns alle durch das Kreuz erlöst hat:
■ Hilf der Kirche, dass sie angesichts der Herausforderungen unserer Zeit deine Botschaft lebendig und ansteckend verkünden kann.
■ Gib uns den Mut, deutliche Zeichen gegen Fremdenhass und Fremdenfurcht zu setzen.
■ Gib allen, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden, Mut und Standhaftigkeit und lass sie die Solidarität und Hilfe anderer Menschen erfahren.
■ Führe unsere Verstorbenen zur Auferstehung und zum Leben.
Barmherziger Gott, durch das Leiden und den Tod deines Sohnes hast du uns erlöst. Schau auf seine Hingabe, und erhöre unsere Bitten durch ihn, Christus, unseren Herrn. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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