DIENSTAG

TAGESgebet

Heiliger Gott,du liebst die Unschuld
und schenkst sie dem Sünder zurück,
der reumütig zu dir heimkehrt.
Wende unser Herz zu dir
und schenke uns neuen Eifer im Heiligen Geist,
damit wir im Glauben standhaft bleiben
und stets bereit sind, das Gute zu tun.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 101)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Der Anfang der heutigen Lesung (V. 16–17) gehört noch zum einleitenden Teil des Römerbriefs und gibt das Thema des ganzen Briefs an, das in 3, 21–30 eine erste grundlegende Ausführung findet: In der Botschaft des Evangeliums wird die Gerechtigkeit Gottes verkündet, die ohne Unterschied alle rettet, Juden und Heiden, jeden, der glaubt. Die Gerechtigkeit Gottes geht ganz anders vor, als die Menschen es sich vorstellen können. Sie schiebt alle Gerechtigkeit, die ein Mensch durch die Erfüllung des Gesetzes meint erwerben zu können, beiseite (Röm 10, 3) und rettet in souveräner Macht und Freiheit den, der an Jesus Christus glaubt und sich die Vergebung der Sünden schenken lässt. Es ist also nicht eine richtende, sondern eine königlich schenkende Gerechtigkeit, und nur wer glaubt und sich beschenken lässt, ist gerecht und „wird leben“. – Das Gegenteil der „Gerechtigkeit“ ist nicht etwa die Ungerechtigkeit, sondern der Zorn Gottes, und das Gegenteil von Rettung (Heil) ist das Verderben, die Verlorenheit in der Gottesferne. Die Gerechtigkeit Gottes rettet alle Menschen, die glauben: die Heiden ebenso wie die Juden. Der Zorn Gottes richtet alle, die anstatt zu glauben, ihre eigene Gerechtigkeit aufrichten wollen: die Juden ebenso wie die Heiden. Das ist das Thema der folgenden Ausführungen (1, 18 – 3, 20). – Zu 1, 16: 1 Kor 1, 18–25. – Zu 1, 17: Hab 2, 4; Röm 3, 21–22.25–26; 10, 3; 2 Kor 5, 21; Gal 3, 11; Hebr 10, 38. – Zu 1, 18–25; Mi 7, 9; Zef 1, 15; Weish 13, 1–9; Apg 17, 24–29; Eph 4, 17–18; Weish 14, 22–31.

ERSTE LesungRöm 1, 16–25

Sie haben Gott erkannt, ihn aber nicht als Gott geehrt

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Rom.

Schwestern und Brüder!
16Ich schäme mich des Evangeliums nicht:
Es ist eine Kraft Gottes zur Rettung für jeden, der glaubt,
zuerst für den Juden,
aber ebenso für den Griechen.
17Denn in ihm wird die Gerechtigkeit Gottes offenbart
aus Glauben zum Glauben,
wie geschrieben steht:
Der aus Glauben Gerechte wird leben.
18Denn der Zorn Gottes wird vom Himmel herab offenbart
wider alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen,
die die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten.
19Denn es ist ihnen offenbar, was man von Gott erkennen kann;
Gott hat es ihnen offenbart.
20Seit Erschaffung der Welt
wird nämlich seine unsichtbare Wirklichkeit
an den Werken der Schöpfung
mit der Vernunft wahrgenommen,
seine ewige Macht und Gottheit.
Daher sind sie unentschuldbar.
21Denn obwohl sie Gott erkannt haben,
haben sie ihn nicht als Gott geehrt und ihm nicht gedankt, sondern verfielen in ihren Gedanken der Nichtigkeit
und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert.
22Sie behaupteten, weise zu sein,
und wurden zu Toren
23und sie vertauschten die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes
mit Bildern, die einen vergänglichen Menschen
und fliegende, vierfüßige und kriechende Tiere darstellen.
24Darum lieferte Gott sie durch die Begierden ihres Herzens
der Unreinheit aus,
sodass sie ihren Leib durch ihr eigenes Tun entehrten.
25Sie vertauschten die Wahrheit Gottes mit der Lüge,
sie beteten das Geschöpf an
und verehrten es anstelle des Schöpfers –
gepriesen ist er in Ewigkeit. Amen.

ANTWORTPSALMPs 19 (18), 2–3.4–5b (Kv: 2a)

Kv Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes. – KvGL 35, 1, VII. Ton

2Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes ∗
und das Firmament kündet das Werk seiner Hände.
3Ein Tag sagt es dem andern, ∗
eine Nacht tut es der andern kund. – (Kv)
4Ohne Rede und ohne Worte, ∗
ungehört bleibt ihre Stimme.
5abDoch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus, ∗
ihre Kunde bis zu den Enden der Erde. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Im Evangelium begegnet dem Menschen die Botschaft von dem, was Gott am Ende der Tage durch Jesus Christus getan hat. Der Glaube nimmt im Gehorsam die angebotene Gnade an. Die Heilszeit, die mit Kreuz und Auferstehung Jesu begonnen hat, beginnt für den einzelnen Menschen nicht dadurch, dass er etwas Verdienstvolles tut, sondern dadurch, dass er glaubt: Gott hat durch Jesus Christus alles getan. „Zur Freiheit hat Christus uns befreit“ (5, 1). In diesem „uns“ schließt Paulus Juden und Griechen ein. Den Heidenchristen von Galatien sagt er eindeutig, dass es kein Sowohl-als-auch gibt: Glaube und Gesetzesgerechtigkeit ergänzen sich nicht, sie schließen sich aus (V. 4). Nur wer aufgrund des Glaubens den Geist empfangen hat, kann die Gerechtigkeit erwarten (V. 5), das heißt, er kann hoffen, im Gericht Gottes zu bestehen. Ist also das sittliche Tun des Menschen gleichgültig, vorausgesetzt, dass er glaubt? Damit hätten wir die Aussage des Apostels völlig falsch verstanden. Gerade der Geist, der dem Glaubenden Hoffnung für den Tag des Gerichts gibt, treibt ihn zur Tat der Liebe. Alles kommt auf den Glauben an, aber auf den Glauben, der in der Liebe wirksam ist (V. 6). In diesem Satz ist die ganze Lehre des Galaterbriefs zusammengefasst. – Röm 6, 15; Joh 8, 36; Röm 8, 23.25; 1 Kor 7, 19; Gal 6, 15; 1 Kor 13, 13; Jak 2, 14.

ERSTE LesungGal 5, 1–6

Es vermag weder die Beschneidung noch die Unbeschnittenheit etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe wirkt

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulusan die Gemeinden in Galátien.

Schwestern und Brüder!
1Zur Freiheit hat uns Christus befreit.
Steht daher fest
und lasst euch nicht wieder
ein Joch der Knechtschaft auflegen!
2Siehe, ich, Paulus, sage euch:
Wenn ihr euch beschneiden lasst,
wird Christus euch nichts nützen.
3Ich bezeuge wiederum jedem Menschen, der sich beschneiden lässt:
Er ist verpflichtet, das ganze Gesetz zu halten.
4Ihr, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt,
seid von Christus getrennt;
ihr seid aus der Gnade herausgefallen.
5Denn wir erwarten im Geist aus dem Glauben
die Hoffnung der Gerechtigkeit.
6Denn in Christus Jesus
vermag weder die Beschneidung
noch die Unbeschnittenheit etwas,
sondern der Glaube, der durch die Liebe wirkt.

ANTWORTPSALMPs 119 (118), 41 u. 43.44–45.47–48 (Kv: vgl. 41a)

Kv Herr, deine Liebe komme zu mir. – KvGL 312, 7, II. Ton

41Es komme zu mir, Herr, deine Liebe, ∗
nach deinem Spruch die Rettung durch dich.
43Entziehe niemals meinem Mund das Wort der Treue, ∗
denn auf deine Entscheide warte ich! – (Kv)
44Ich will deine Weisung beständig beachten, ∗
auf immer und ewig.
45Ich schreite hinaus ins Weite, ∗
denn deine Befehle suche ich. – (Kv)
47Ich ergötze mich an deinen Geboten, ∗
[ ] die ich liebe.
48Ich erhebe meine Hände zu deinen Geboten, die ich liebe, ∗
ich will nachsinnen über deine Gesetze. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Hebr 4, 12

Halleluja. Halleluja.
Lebendig ist das Wort Gottes und wirksam.
Es richtet über die Regungen und Gedanken der Herzen.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   In Lk 11, 37–54 sind ähnlich wie in Mt 23 Jesusworte gegen die Pharisäer und Schriftgelehrten zusammengestellt. Jesus hatte mit den Pharisäern ebenso Tischgemeinschaft wie mit den Zöllnern und Sündern (vgl. Lk 7, 36; 14, 1). Aber während er gegen die notorischen Sünder voll Güte war, hat er gegen die frommen Pharisäer erschreckend scharfe Worte gefunden. Vor allem ist es der Widerspruch zwischen innen und außen, gegen den Jesus protestiert. Die Reinheit, die er verlangt, begnügt sich nicht mit sauberen Händen, Schüsseln und Tellern. Die äußere Korrektheit ist gut, aber sie ist nicht alles, und sie wird zur Lüge, wenn das Innere, das Herz des Menschen, schmutzig ist. Dieses aber wird beschmutzt durch „Raffsucht und Bosheit“, und es kann nur rein werden durch die aufrichtige und tätige Liebe zum Mitmenschen, der Not leidet. Keine andere Reinheit kann vor Gottes Augen bestehen. – Mt 15, 1–2; Mk 7, 1–13; Lk 20, 45–47; Mt 23, 1–32.38–40.

EvangeliumLk 11, 37–41

Gebt Almosen und alles ist für euch rein

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit
37lud ein Pharisäer Jesus ein, bei ihm zu essen.
Jesus ging zu ihm und begab sich zu Tisch.
38Als der Pharisäer sah,
dass er sich vor dem Essen nicht die Hände wusch,
war er verwundert.
39Da sagte der Herr zu ihm: O ihr Pharisäer!
Ihr haltet zwar Becher und Teller außen sauber,
innen aber seid ihr voll Raffsucht und Bosheit.
40Ihr Unverständigen!
Hat nicht der, der das Äußere schuf,
auch das Innere geschaffen?
41Gebt lieber als Almosen, was ihr habt;
und siehe, alles ist für euch rein.

FÜRBITTEN

Wir beten voll Vertrauen zu Christus, der uns um seinen Tisch versammelt hat:
■ Erfülle alle mit deinem Geist, die sich für eine neue Evangelisierung engagieren.
■ Entfache die Herzen der Menschen neu, deren Eifer für dich erlahmt ist.
■ Gib allen neue Kraft und Energie, die sich im Dienst an kranken und alten Menschen verausgabt haben.
■ Öffne unsere Herzen für die Nöte und Bedürfnisse unserer Mitmenschen.
■ Behüte unsere Kinder und Jugendlichen und lass sie im Glauben wachsen.
Herr, unser Gott, alle Menschen willst du um dich versammeln. Lass auch uns zu dir gelangen durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
Vatican News

Perikopen

Zu Fragen der Auslegung und Exegese der liturgischen Lesungen empfehlen wir Ihnen auch den Besuch der Seite
perikopen.de


Katholisches Bibelwerk e.V.

Für Lektorinnen und Lektoren und alle, die einen liturgischen oder sonstigen Dienst im Gottesdienst übernehmen
bibelwerk.de


Liedvorschläge

Hier finden Sie Liedvorschläge und Gottesdienstvorlagen für den Gottesdienst:


Psalmtöne

Zum Online-Kantorale antwortpsalm.de


Fernkurs

Liturgie im Fernkurs


SCHOTT-Messbuch

Schott Messbücher
hier erhältlich


Spenden

Wenn Sie der Meinung sind, dass der SCHOTT-Online eine gute Sache ist und Sie etwas dafür spenden möchten, sind wir dankbar.

Verein der Benediktiner zu Beuron e.V.
IBAN DE31 6535 1050 0000 8013 02
BIC SOLADES1SIG
Verwendungszweck Spende Online-SCHOTT

zahlen-mit-code.de