MONTAG

TAGESgebet

Gott.In Jesus von Nazaret hast du der Welt
den neuen Menschen gegeben.
Wir danken dir,
dass wir ihn kennen dürfen;
dass sein Wort und Beispiel
in dieser Stunde unter uns lebendig wird.
Öffne uns für seine Gegenwart.
Rühre uns an mit seinem Geist.
Mach durch ihn auch uns zu neuen Menschen.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus. (MB 315, 29)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Das Buch Jona hat seinen Namen von einem Propheten Jona, der in 2 Kön 14, 25 erwähnt wird; das war in der Zeit Jerobeams II. (787–747 v. Chr.). Mit diesem Propheten wird aber unser Jonabuch außer dem Namen nicht viel gemeinsam haben. Wahrscheinlich hat es seine jetzige Gestalt erst in der Zeit nach dem babylonischen Exil erhalten. Es ist nicht, wie andere Prophetenbücher, eine Zusammenstellung von Prophetensprüchen, sondern eine Erzählung, und zwar eine „weisheitliche Lehrerzählung“. Die Erzählung steht ganz im Dienst der Lehre. Ob Jona wirklich im Bauch des Fisches war und nach drei Tagen wieder ausgespien wurde, ist völlig unwichtig; auch vom Neuen Testament her besteht keine Notwendigkeit, diese Erzählung als geschichtlichen Bericht zu verstehen. Wichtig ist das Gottesbild, dem wir hier begegnen: der Gott Israels kümmert sich um die ferne, verkommene Stadt Ninive und schickt ihr einen Propheten. Was der Prophet dort sagen soll, erfahren wir erst im dritten Kapitel. Er soll der Stadt das Gericht ankündigen. Jona flieht nicht, weil er vor Ninive Angst hat, sondern weil er ahnt, dass er sich, wie er es versteht, blamieren wird: dass Gott ihn blamieren wird; denn Jahwe ist ein gnädiger und barmherziger Gott, er ist unberechenbar. – Jona 4, 2; Ps 107, 23–33; Apg 27, 18–19; Mt 8, 24–25; Jer 26, 15; Mt 12, 40.

ERSTE LesungJona 1, 1 – 2, 1.11

Jona machte sich auf den Weg; er wollte fliehen, weit weg vom Herrn

Lesung
aus dem Buch Jona.

1, 1Das Wort des Herrn erging an Jona, den Sohn Amíttais:
2Mach dich auf den Weg
und geh nach Nínive, der großen Stadt,
und rufe über sie aus,
dass ihre Schlechtigkeit zu mir heraufgedrungen ist.
3Jona machte sich auf den Weg;
doch er wollte nach Tarschisch fliehen, weit weg vom Herrn.
Er ging also nach Jafo hinab
und fand dort ein Schiff, das nach Tarschisch fuhr.
Er bezahlte das Fahrgeld
und ging an Bord, um nach Tarschisch mitzufahren,
weit weg vom Herrn.
4Der Herr aber warf einen großen Wind auf das Meer
und es entstand ein gewaltiger Seesturm
und das Schiff drohte auseinanderzubrechen.
5Da gerieten die Seeleute in Furcht
und jeder schrie zu seinem Gott um Hilfe.
Sie warfen sogar die Ladung ins Meer,
damit das Schiff leichter wurde.
Jona war in den untersten Raum des Schiffes hinabgestiegen,
hatte sich hingelegt und schlief fest.
6Der Kapitän ging zu ihm
und sagte: Wie kannst du schlafen?
Steh auf, ruf deinen Gott an;
vielleicht denkt dieser Gott an uns, sodass wir nicht untergehen.
7Dann sagten sie zueinander:
Kommt, wir wollen das Los werfen,
um zu erfahren, wer an diesem unserem Unheil schuld ist.
Sie warfen das Los
und es fiel auf Jona.
8Da fragten sie ihn:
Sag uns doch, weshalb dieses Unheil über uns gekommen ist.
Was treibst du für ein Gewerbe und woher kommst du,
was ist dein Land und aus welchem Volk bist du?
9Er antwortete ihnen: Ich bin ein Hebräer
und verehre den Herrn, den Gott des Himmels,
der das Meer und das Festland gemacht hat.
10Da gerieten die Männer in große Furcht
und sagten zu ihm: Was hast du da getan?
Denn die Männer erkannten, dass er vor dem Herrn auf der Flucht war,
wie er es ihnen mitgeteilt hatte.
11Und sie sagten zu ihm:
Was sollen wir mit dir machen,
damit das Meer sich beruhigt und uns verschont?
Denn das Meer wurde immer stürmischer.
12Jona antwortete ihnen:
Nehmt mich und werft mich ins Meer,
damit das Meer sich beruhigt und euch verschont!Denn ich weiß,
dass dieser gewaltige Sturm durch meine Schuld
über euch gekommen ist.
13Die Männer aber ruderten mit aller Kraft,
um wieder an Land zu kommen;
doch sie richteten nichts aus,
denn das Meer stürmte immer heftiger gegen sie an.
14Da riefen sie zum Herrn:
Ach Herr, lass uns nicht untergehen wegen dieses Mannes
und rechne uns, was wir jetzt tun,
nicht als Vergehen an unschuldigem Blut an!
Fürwahr, wie du wolltest, Herr,
so hast du gehandelt.
15Dann nahmen sie Jona und warfen ihn ins Meer
und das Meer hörte auf zu toben.
16Da gerieten die Männer in große Furcht vor dem Herrn
und sie schlachteten für den Herrn ein Opfer
und machten ihm Gelübde.
2, 1Der Herr aber schickte einen großen Fisch,
dass er Jona verschlinge.
Jona war drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches.
11Da befahl der Herr dem Fisch
und dieser spie den Jona an Land.

ANTWORTPSALMJona 2, 3.4.5–6.8 u. 10 (Kv: vgl. 7c)

Kv Du holtest mich lebendig herauf GL 651, 3, IV. Ton
aus dem Grab, Herr, mein Gott. – Kv

3In meiner Not rief ich zum Herrn ∗
und er erhörte mich.
Aus dem Leib der Unterwelt schrie ich um Hilfe ∗
und du hörtest meine Stimme. – (Kv)
4Du hast mich in die Tiefe geworfen, in das Herz der Meere; ∗
mich umschlossen die Fluten,
all deine Wellen und Wogen ∗
schlugen über mir zusammen. – (Kv)
5Ich sagte: Ich bin verstoßen aus deiner Nähe. ∗
Wie kann ich jemals wiedersehen deinen heiligen Tempel?
6Das Wasser reichte mir bis an die Kehle, /
die Urflut umschloss mich; ∗
Schilfgras umschlang meinen Kopf. – (Kv)
8Als meine Seele in mir verzagte, gedachte ich des Herrn ∗
und mein Gebet drang zu dir, zu deinem heiligen Tempel.
10Ich aber will dir opfern und laut dein Lob verkünden. /
Was ich gelobt habe, will ich erfüllen. ∗
Vom Herrn kommt die Rettung. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Auf seiner zweiten Missionsreise hat Paulus Galatien und Phrygien durchwandert (Apg 16, 6). Die dort gewonnenen Christen hat er später nochmals besucht (Apg 18, 23). Aber dann haben andere Missionare in den galatischen Gemeinden Verwirrung gestiftet: Judenchristen, die lehrten, auch die Heidenchristen müssen jüdische Vorschriften und Gebräuche beobachten; Paulus sei kein richtiger Apostel, und er habe ihnen nicht das wahre und ganze Evangelium gebracht. Paulus hat die Gefahr erkannt: Hier ging es um mehr als um seine apostolische Autorität; es ging um den Kern des Evangeliums, um die Frage, ob die Erlösungstat Jesu Christi genügt, oder ob menschliche Leistungen die Gnade verdienen und ergänzen müssen. Mit leidenschaftlicher Erregung tritt Paulus im Galaterbrief für die Reinheit des Evangeliums und die Freiheit der Gnade ein. Die Galater sollen wissen: Sie sind von Gott berufen worden (V. 6), von dem Gott, der die Welt aus Nichts ins Dasein gerufen hat, der Jesus von den Toten auferweckt und Paulus zum bevollmächtigten Boten des Evangeliums gemacht hat. Die Berufenen stehen unter Gnade, nicht unter dem Gesetz. Das Evangelium ist die Botschaft von Gottes Größe und von der Freiheit seiner Gnade. Das alte Gesetz ist im Evangelium erfüllt und aufgehoben. – Zu 1, 6: Röm 1, 5–6; Eph 1, 6–8; 2, 12–13. – Zu 1, 10: 1 Thess 2, 4. – Zu 1, 12: 1 Kor 11, 23; 15, 1–6.

ERSTE LesungGal 1, 6–12

Ich habe das Evangelium nicht von einem Menschen übernommen oder gelernt, sondern durch die Offenbarung Jesu Christi empfangen

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulusan die Gemeinden in Galátien.

Schwestern und Brüder!
6Ich bin erstaunt,
dass ihr euch so schnell von dem abwendet,
der euch durch die Gnade Christi berufen hat,
und dass ihr euch einem anderen Evangelium zuwendet.
7Es gibt kein anderes Evangelium,
es gibt nur einige Leute, die euch verwirren
und die das Evangelium Christi verfälschen wollen.
8Jedoch, auch wenn wir selbst oder ein Engel vom Himmel
euch ein anderes Evangelium verkündeten als das,
das wir verkündet haben –
er sei verflucht.
9Was ich gesagt habe,
das sage ich noch einmal:
Wer euch ein anderes Evangelium verkündet
im Widerspruch zu dem,
das ihr angenommen habt –
er sei verflucht.
10Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen
oder geht es mir um Gott?
Suche ich etwa Menschen zu gefallen?
Wollte ich noch den Menschen gefallen,
dann wäre ich kein Knecht Christi.
11Ich erkläre euch, Schwestern und Brüder:
Das Evangelium, das ich verkündet habe,
stammt nicht von Menschen;
12ich habe es ja nicht von einem Menschen übernommen
oder gelernt,
sondern durch eine Offenbarung Jesu Christi empfangen.

ANTWORTPSALMPs 111 (110), 1–2.7–8.9 u. 10c

Kv Auf ewig gedenkt er seines Bundes.(Kv: vgl. Ps 105 [104], 8a)
(Oder: Halleluja.) – KvGL 60, 1, VI. Ton

1Dem Herrn will ich danken mit ganzem Herzen ∗
im Kreis der Redlichen, in der Gemeinde.
2Groß sind die Werke des Herrn, ∗
erforschenswert für alle, die sich an ihnen freuen. – (Kv)
7Die Werke seiner Hände sind Treue und Recht, ∗
verlässlich sind alle seine Gebote.
8Sie stehen fest für immer und ewig, ∗
geschaffen in Treue und Redlichkeit. – (Kv)
9Erlösung hat er seinem Volk gesandt, ∗
seinen Bund bestimmt für ewige Zeiten.
Heilig und Furcht gebietend ist sein Name. ∗
10cSein Lob hat Bestand für immer. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Joh 13, 34ac

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ein neues Gebot gebe ich euch:
Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   In dem Abschnitt 10, 25 – 11, 13 stellt Lukas drei Hauptforderungen zusammen: 1. das Hauptgebot der Gottes- und Nächstenliebe (10, 25–37). 2. die Forderung nach dem einen Notwendigen, nämlich auf das Wort Gottes zu hören (10, 38–42), und 3. die Forderung des rechten Betens (11, 1–13). Der heutige Abschnitt spricht vom Gesetz, von der Liebe und vom ewigen Leben. „Was muss ich tun?“ fragt der Gesetzeslehrer zuerst (vgl. Lk 18, 18), und dann: „Und wer ist mein Nächster?“ Auf die erste Frage gibt ihm die Antwort das Gesetz mit seinem großen Gebot (vgl. Mk 12, 28–33; Dtn 6, 5 und Lev 19, 18). Auf die zweite antwortet Jesus mit dem Gleichnis vom guten Samariter. Dein Nächster ist, wer deine Hilfe braucht. Ihm bist du der Nächste; auf dein Tun kommt es an. Dem, der das Gute tut, wird im Endgericht das ewige Leben zugesprochen. Der „Nächste“ ist nicht nur der Mitmensch; es ist der Mensch, in dem Gott mir begegnet und mich in seine Gemeinschaft ruft. – Lk 6, 27–38; 14, 12–14; 15, 4–7; Joh 13, 1–35; 15, 12–14; Röm 13, 8–10; 15, 7; Gal 5, 14; 1 Kor 13; 1 Petr 1, 22–25; 3, 8–12; Phlm.

EvangeliumLk 10, 25–37

Wer ist mein Nächster?

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit
25stand ein Gesetzeslehrer auf, um Jesus auf die Probe zu stellen,
und fragte ihn:
Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben?
26Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben?
Was liest du?
27Er antwortete:
Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben
mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele,
mit deiner ganzen Kraft und deinem ganzen Denken,
und deinen Nächsten wie dich selbst.
28Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet.
Handle danach
und du wirst leben!
29Der Gesetzeslehrer wollte sich rechtfertigen
und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster?
30Darauf antwortete ihm Jesus:
Ein Mann ging von Jerusalem nach Jéricho hinab
und wurde von Räubern überfallen.
Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder;
dann gingen sie weg
und ließen ihn halbtot liegen.
31Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab;
er sah ihn und ging vorüber.
32Ebenso kam auch ein Levit zu der Stelle;
er sah ihn und ging vorüber.
33Ein Samaríter aber, der auf der Reise war, kam zu ihm;
er sah ihn und hatte Mitleid,
34ging zu ihm hin,
goss Öl und Wein auf seine Wunden
und verband sie.
Dann hob er ihn auf sein eigenes Reittier,
brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn.
35Und am nächsten Tag holte er zwei Denáre hervor,
gab sie dem Wirt
und sagte: Sorge für ihn,
und wenn du mehr für ihn brauchst,
werde ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme.
36Wer von diesen dreien, meinst du,
ist dem der Nächste geworden,
der von den Räubern überfallen wurde?
37Der Gesetzeslehrer antwortete:
Der barmherzig an ihm gehandelt hat.
Da sagte Jesus zu ihm:
Dann geh und handle du genauso!

FÜRBITTEN

Mit aller Kraft, Gott und den Nächsten zu lieben, ist oft nicht leicht. Den Gott der Liebe bitten wir:
■ Schenke besonders denen Kraft, deren Liebe auf Gleichgültigkeit und Ablehnung stößt.
■ Gib der Gesellschaft die Aufmerksamkeit, die Not anderer zu sehen und sich nicht vor helfendem Handeln zu drücken.
■ Bewahre die Pilger und Reisenden vor Schaden und lass sie sicher an ihrem Zielort ankommen.
■ Erbarme dich aller, die überfallen wurden, und besonders jener, für die jede Hilfe zu spät gekommen ist.
Darum bitten wir durch die menschgewordene Liebe, durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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