MITTWOCH

TAGESgebet

Jesus Christus hat gesagt:„Sorgt euch nicht um euer Leben!
Ängstigt euch nicht!
Euch soll es um das Reich Gottes gehen;
dann wird euch das andere dazugegeben.“
Darum beten wir:
Gott.
Wir fürchten,
wenn wir uns auf dich einlassen,
wird unser Leben noch schwerer;
wenn wir uns für deine Sache mühn,
kommen wir selber zu kurz.
Mach uns frei von der Angst.
Gib uns Freude an deinem Reich
und lass uns erfahren,
dass dir allein die Zukunft gehört.
Das gewähre uns durch Jesus Christus. (MB 320, 40)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Nehemia war nicht Priester wie Esra; er war Mundschenk am Hof des persischen Königs, das heißt, er war am Hof für die Versorgung mit Getränken – vor allem mit Wein – verantwortlich. Das war eine ehrenvolle Stellung allerdings für einen Juden problematisch, weil die volle Beobachtung des jüdischen Gesetzes in dieser Situation so gut wie unmöglich war (das Schuldbekenntnis des Nehemia in 1, 6 kann damit zusammenhängen). Das hinderte aber Nehemia nicht daran, sich seinem Volk verbunden und verpflichtet zu fühlen. Die trostlosen Nachrichten, die er aus Jerusalem erhalten hat, haben ihn innerlich aufgewühlt, und er findet keine Ruhe mehr. Er muss etwas tun. Aber was kann er tun? Der König hat den Wiederaufbau der Stadt verboten (Esra 4, 17–22), und Gott selbst hat ihm die Macht gegeben (Neh 9, 37). Nehemia geht als klar denkender Mann den Weg zu den beiden Instanzen: im Gebet (Neh 1, 5–11) fleht er zu Gott, und beim königlichen Festmahl (im Frühjahr 445) versucht er sein Glück beim König. Er bringt seine Bitte mit großem Geschick vor und tatsächlich entsendet ihn der König nach Jerusalem, aber nur – das ist die Überzeugung Nehemias –, „weil die gütige Hand meines Gottes über mir war“ (2, 8). – Esra 7, 6.

ERSTE LesungNeh 2, 1–8

Wenn du, König, es für gut findest, so sende mich nach Juda, damit ich die Stadt wieder aufbaue, in der die Gräber meiner Väter sind

Lesung
aus dem Buch Nehemía.

1Es geschah im Monat Nisan,
im zwanzigsten Jahr des Königs Artaxérxes:
Als Wein vor ihm stand,
nahm ich den Wein und reichte ihn dem König.
Nie zuvor hatte der König mein Aussehen schlecht gefunden;
2jetzt aber fragte er mich: Warum siehst du so schlecht aus?
Du bist doch nicht etwa krank?
Nein, du hast gewiss Kummer.
Ich erschrak sehr;
3dann sagte ich zum König: Der König möge ewig leben.
Wie sollte ich nicht schlecht aussehen?
Die Stadt, in der die Gräber meiner Väter sind,
liegt in Trümmern
und ihre Tore sind vom Feuer verzehrt.
4Der König erwiderte: Was möchtest du also?
Da betete ich zum Gott des Himmels;
5dann sagte ich zum König: Wenn du, König, es für gut findest
und wenn du deinem Knecht vertraust,
so sende mich nach Juda
in die Stadt,
in der die Gräber meiner Väter sind,
damit ich sie wieder aufbaue.
6Darauf fragte mich der König, während die Königin neben ihm saß:
Wie lang soll deine Reise dauern?
Wann kommst du zurück?
Ich nannte ihm eine bestimmte Zeit;
der König war einverstanden und ließ mich ziehen.
7Ich sagte dem König noch:
Wenn der König es für gut findet,
dann gebe man mir Briefe mit
an die Statthalter des Gebiets jenseits des Stroms,
damit sie mich bis nach Juda durchreisen lassen;
8ferner einen Brief an Asaf, den Verwalter der königlichen Wälder:
Er soll mir Bauholz liefern für die Tore der Tempelburg,
für die Stadtmauer und für das Haus, in das ich ziehen will.
Der König bewilligte es mir,
weil die gütige Hand meines Gottes über mir war.

ANTWORTPSALMPs 137 (136), 1–2.3–4.5–6 (Kv: vgl. 5a)

Kv Wie könnte ich dich je vergessen, Jerusalem! – KvGL 74, 1, I. Ton

1An den Strömen von Babel, /
da saßen wir und wir weinten, ∗
wenn wir Zions gedachten.
2An die Weiden in seiner Mitte ∗
hängten wir unsere Leiern. – (Kv)
3Denn dort verlangten, die uns gefangen hielten, Lieder von uns, /
unsere Peiniger forderten Jubel: ∗
„Singt für uns eines der Lieder Zions!“
4Wie hätten wir singen können die Lieder des Herrn, ∗
fern, auf fremder Erde? – (Kv)
5Wenn ich dich je vergesse, Jerusalem, ∗
dann soll meine rechte Hand mich vergessen.
6Die Zunge soll mir am Gaumen kleben, /
wenn ich deiner nicht mehr gedenke, ∗
wenn ich Jerusalem nicht mehr erhebe zum Gipfel meiner Freude. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Gott als Antwort, Gott als Frage: Das war der Schluss der gestrigen Lesung und ist der Inhalt der heutigen. Gott ist gerecht, hat in Kapitel 8 Bildad, der Freund und schlechte Tröster, gesagt. Er verstand darunter: Gott vergilt jedem, wie er es verdient. Das ist einfach und klar, aber ist das alles? Stimmt das überhaupt? In Ijobs Gegenrede, soweit sie in der heutigen Lesung enthalten ist, finden wir drei Aussagen: 1. Gott ist im Recht (V. 1–4), daran will Ijob auf keinen Fall rütteln; 2. Gott ist unfassbar groß (V. 5–12); 3. Gott schweigt (V. 14–16). Eine wohlüberlegte Rede, ein Gnadengesuch, ein Hilfeschrei: Ein irdischer Richter wird darauf achten, aber Gott – hört er es überhaupt? Wen er schuldig erklärt, der ist schuldig. Ein Gottesbild wird hier gezeichnet, das in Jesus Christus eine Korrektur erhalten hat. – Ps 143, 2; Jes 13, 13; Am 5, 8; Ijob 5, 9; 23, 8–9; Weish 12, 12.

ERSTE LesungIjob 9, 1–12.14–16

Wie wäre ein Mensch bei Gott im Recht!

Lesung
aus dem Buch Íjob.

1Íjob antwortete seinen Freunden
und sprach:
2Wahrhaftig weiß ich, dass es so ist:
Wie wäre ein Mensch bei Gott im Recht!
3Wenn er mit ihm rechten wollte,
nicht auf eins von tausend könnte er ihm Antwort geben.
4Weisen Sinnes und stark an Macht –
wer böte ihm Trotz und bliebe heil?
5Er versetzt Berge;
sie merken es nicht, dass er in seinem Zorn sie umstürzt.
6Er erschüttert die Erde an ihrem Ort,
sodass ihre Säulen erzittern.
7Er spricht zur Sonne, sodass sie nicht strahlt,
er versiegelt die Sterne.
8Er spannt allein den Himmel aus
und schreitet einher auf den Höhen des Meeres.
9Er macht das Sternbild des Bären, den Oríon,
das Siebengestirn, die Kammern des Südens.
10Er macht so Großes, es ist nicht zu erforschen,
Wunderdinge, sie sind nicht zu zählen.
11Zieht er an mir vorüber, ich sehe ihn nicht,
fährt er daher, ich bemerke ihn nicht.
12Rafft er hinweg, wer hält ihn zurück?
Wer darf zu ihm sagen: Was machst du da?
14Wie sollte denn ich ihm Antwort geben,
wie meine Worte gegen ihn wählen?
15Und wäre ich im Recht, ich könnte nicht antworten,
um Gnade müsste ich bei meinem Richter flehen.
16Wollte ich rufen, würde er mir Antwort geben?
Ich glaube nicht, dass er auf meine Stimme hört.

ANTWORTPSALMPs 88 (87), 10b–11.12–13.14–15 (Kv: vgl. 3a)

Kv Lass mein Gebet zu dir kommen! – KvGL 664, 1, VIII. Ton

10bcDen ganzen Tag, Herr, ruf ich zu dir, ∗
ich strecke nach dir meine Hände aus.
11Wirst du an den Toten Wunder tun, ∗
werden Schatten aufstehn, um dir zu danken? – (Kv)
12Erzählt man im Grab von deiner Huld, ∗
von deiner Treue im Totenreich?
13Werden deine Wunder in der Finsternis erkannt, ∗
deine Gerechtigkeit im Land des Vergessens? – (Kv)
14Ich aber, Herr, ich schreie zu dir um Hilfe, ∗
am Morgen komme zu dir mein Bittgebet.
15Warum, Herr, verstößt du mich, ∗
verbirgst vor mir dein Angesicht? – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Phil 3, 8ce.9

Halleluja. Halleluja.
Ich habe alles aufgegeben, um Christus zu gewinnen
und in ihm erfunden zu werden.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Drei kurze Gespräche über die Nachfolge stehen in diesem Abschnitt. Das letzte Gespräch (V. 61–62) steht nur bei Lukas, die anderen auch bei Matthäus. Es geht bei der Nachfolge Jesu nicht um eine Reisebegleitung. Es geht um die Teilhabe am Leben Jesu und an seiner Aufgabe. Jesus ist auf dem Weg nach Jerusalem, seine Aufgabe drängt. Wer mit ihm gehen will, muss wissen, was er tut. Nachfolge Jesu heißt Exodus, „Auszug“ aus Ruhe und Geborgenheit, und heißt Abschied von menschlichen Bindungen, letzten Endes Abschied vom Ich, und das alles jetzt und ganz. So hat kein Rabbi mit seinen Schülern gesprochen, auch nicht Elija zu Elischa. Die Forderungen werfen Licht auf den, der fordert, und von ihm her, vom Menschensohn her, der die Gottesherrschaft herbeiführt, werden sie erst verstehbar. – Mt 8, 19–22; Lk 14, 26.33; 1 Kön 19, 19–21; Phil 3, 13.

EvangeliumLk 9, 57–62

Ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit,
57als Jesus und seine Jünger
auf ihrem Weg nach Jerusalem weiterzogen,
sagte ein Mann zu Jesus:
Ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst.
58Jesus antwortete ihm:
Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester;
der Menschensohn aber hat keinen Ort,
wo er sein Haupt hinlegen kann.
59Zu einem anderen sagte er: Folge mir nach!
Der erwiderte:
Lass mich zuerst weggehen und meinen Vater begraben!
60Jesus sagte zu ihm:
Lass die Toten ihre Toten begraben;
du aber geh und verkünde das Reich Gottes!
61Wieder ein anderer sagte:
Ich will dir nachfolgen, Herr.
Zuvor aber lass mich Abschied nehmen
von denen, die in meinem Hause sind.
62Jesus erwiderte ihm:
Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat
und nochmals zurückblickt,
taugt für das Reich Gottes.

FÜRBITTEN

Zu Jesus Christus, der die Menschen zu seiner Nachfolge aufruft, wollen wir beten:
■ Hilf den Ordensgemeinschaften in ihren steten Bemühungen, sich innerlich zu erneuern, und in ihrer Bereitschaft, dir mit ungeteiltem Herzen zu folgen.
■ Hilf, dass bei allen Menschen die Achtung vor der Würde eines jeden Einzelnen zunimmt.
■ Lass die Menschen, die in den Tag hineinleben, einen Sinn für ihr Leben entdecken.
■ Rufe junge Menschen in deinen Dienst, und lass sie großherzig deinem Ruf folgen.
■ Erbarme dich der Sterbenden, stärke alle, die einem Sterbenden beistehen und tröste die Trauernden.
Herr, unser Gott, du hast uns verschiedene Gaben verliehen. Gib, dass wir damit unseren Mitmenschen dienen durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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