DIENSTAG

TAGESgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,du hast uns im Sakrament der Taufe
neues Leben geschenkt.
Festige unsere Verbundenheit mit Christus,
damit wir Früchte bringen, die bleiben,
und die Freude des ewigen Lebens erlangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 170)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).Jahr I

ZUR LESUNG   „Das Wort ist glaubwürdig“, so wurde in 1 Tim 1, 15 eine Bekenntnisformel eingeführt. In der heutigen Lesung steht der gleiche Satz über den Anforderungen für kirchliche Ämter. Wahrscheinlich will der Verfasser mit diesem Satz „Das Wort ist glaubwürdig“ zu verstehen geben, dass er nicht etwas Eigenes oder Neues sagt oder anordnet. Er erinnert nur an das, was überlieferte Lehre und Ordnung ist. Als Ämter in der Gemeinde werden hier „Bischof“ (episkopos) und „Diakone“ genannt (V. 1.8). Der Bischof nimmt im Kreis der Ältesten eine Vorrangstellung ein. Sein Amt wird mit dem des Familienvaters verglichen, der das Haus Gottes zu verwalten hat (Tit 1, 7). – Was hier an Anforderungen und Voraussetzungen für das Amt des Bischofs und des Diakons genannt wird, geht nicht wesentlich über das hinaus, was man von einem guten Christen erwartet. An theologischen Aussagen über die kirchlichen Ämter finden wir in dieser Lesung nicht viel. Was aber in der morgigen Lesung (3, 14–15) über das Wesen der Kirche gesagt wird, vertieft die Aussagen über die Ämter in der Kirche. – Tit 1, 6–9; Apg 20, 28; 2 Tim 2, 24; Apg 6, 3; 1 Petr 5, 1–4.

ERSTE Lesung1 Tim 3, 1–13

Der Bischof soll untadelig sein; die Diakone sollen mit reinem Gewissen am Geheimnis des Glaubens festhalten

Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an Timótheus.

Mein Sohn!
1Das Wort ist glaubwürdig:
Wer das Amt eines Bischofs anstrebt,
der strebt nach einer großen Aufgabe.
2Deshalb soll der Bischof untadelig,
Mann einer einzigen Frau,
nüchtern, besonnen sein, von würdiger Haltung,
gastfreundlich, fähig zu lehren;
3er sei kein Trinker und kein gewalttätiger Mensch,
sondern rücksichtsvoll;
er sei nicht streitsüchtig und nicht geldgierig.
4Er muss seinem eigenen Haus gut vorstehen,
seine Kinder in Gehorsam und allem Anstand erziehen.
5Wenn einer seinem eigenen Haus nicht vorstehen kann,
wie soll der für die Kirche Gottes sorgen?
6Er darf kein Neubekehrter sein,
damit er nicht hochmütig wird
und dem Gericht des Teufels verfällt.
7Er muss aber auch bei den Außenstehenden
einen guten Ruf haben,
damit er nicht in üble Nachrede kommt
und in die Falle des Teufels gerät.
8Ebenso müssen Diakone sein:
achtbar, nicht doppelzüngig, nicht dem Wein ergeben
und nicht gewinnsüchtig;
9sie sollen mit reinem Gewissen
am Geheimnis des Glaubens festhalten.
10Auch sie soll man vorher prüfen,
und nur wenn sie unbescholten sind,
sollen sie ihren Dienst ausüben.
11Ebenso müssen Frauen ehrbar sein,
nicht verleumderisch,
sondern nüchtern und in allem zuverlässig.
12Diakone sollen Männer einer einzigen Frau sein
und ihren Kindern und ihrem eigenen Haus gut vorstehen.
13Denn wer seinen Dienst gut versieht,
erlangt einen hohen Rang
und große Zuversicht im Glauben an Christus Jesus.

ANTWORTPSALMPs 101 (100), 1–2b.2c–3.4–5b.5c–6 (Kv: vgl. 6c)

Kv Wer auf dem rechten Wege geht,GL 629, 3, VI. Ton
der darf dir dienen, Herr. – Kv

1Von Huld und Recht will ich singen, ∗
dir, Herr, will ich spielen.2abAuf den rechten Weg will ich achten. ∗
[ ] Wann kommst du zu mir? – (Kv)
2cIch lebe mit lauterem Herzen inmitten meines Hauses. ∗
3Ich setze mir nicht vor Augen, was Verderben bringt.
Ich hasse es, Unrecht zu tun, ∗
es soll nicht an mir haften. – (Kv)
4Falschheit sei meinem Herzen fern, ∗
ich will ses nicht kennen.
5abWer seinen Nächsten heimlich verleumdet, ∗
den bring ich zum Schweigen. – (Kv)
5cdWer stolze Augen hat und ein hochmütiges Herz, ∗
den kann ich nicht ertragen.
6Meine Augen suchen die Treuen im Land, /
sie sollen bei mir wohnen. ∗
Wer auf dem rechten Wege geht, der darf mir dienen. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   In den Kapiteln 12–14 spricht Paulus über das, was der Heilige Geist einer christlichen Gemeinde schenkt. Die Kirche ist der eine Leib Christi, sie stellt sich dar in der Vielheit und Verschiedenheit der Gaben und Wirkungen des Geistes. Diese Gaben kommen aus dem Reichtum des einen Gottes und aus der Liebe des einen Geistes, den der Sohn vom Vater her sendet. Wie es nur einen Geist und nur eine Taufe gibt, so gibt es auch nur den einen Leib Christi, und im Dienst dieses einen Leibes, d. h. der Gemeinde, stehen die einzelnen Gaben (Charismen). Keiner hat alles, keiner kann alles. Und keiner hat eine Gabe für sich selbst, sondern für die anderen, um ihnen zu dienen. Die Gabe Gottes schlechthin ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn (Röm 6, 23), und jedes einzelne Charisma hat es direkt und wesentlich mit dieser Gabe zu tun. Auch das, was wir heute in der Kirche als „Amt“ bezeichnen (vgl. V. 28–29), ist in diesem Sinn letzten Endes Charisma: Geschenk des Geistes zum Dienst für die Gemeinde. – Zu 12, 12–14: 1 Kor 6, 15; 10, 17; Röm 12, 4–5; Eph 4, 25; Kol 3, 15; Gal 3, 28; Eph 4, 4–6; 3, 11. – Zu 12, 27–31a: Röm 12, 6–8; Eph 4, 11.

ERSTE Lesung1 Kor 12, 12–14.27–31a

Ihr seid der Leib Christi und jeder Einzelne ist ein Glied an ihm

Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Korínth.

Schwestern und Brüder!
12Wie der Leib einer ist, doch viele Glieder hat,
alle Glieder des Leibes aber,
obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden:
So ist es auch mit Christus.
13Durch den einen Geist
wurden wir in der Taufe
alle in einen einzigen Leib aufgenommen,
Juden und Griechen,
Sklaven und Freie;
und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt.
14Auch der Leib besteht nicht nur aus einem Glied,
sondern aus vielen Gliedern.
27Ihr aber seid der Leib Christi
und jeder Einzelne ist ein Glied an ihm.
28So hat Gott in der Kirche die einen erstens als Apostel eingesetzt,
zweitens als Propheten,
drittens als Lehrer;
ferner verlieh er die Kraft, Machttaten zu wirken,
sodann die Gaben, Krankheiten zu heilen,
zu helfen, zu leiten,
endlich die verschiedenen Arten von Zungenrede.
29Sind etwa alle Apostel,
alle Propheten,
alle Lehrer?
Haben alle die Kraft, Machttaten zu wirken?
30Besitzen alle die Gabe, Krankheiten zu heilen?
Reden alle in Zungen?Können alle übersetzen?
31aStrebt aber nach den höheren Gnadengaben!

ANTWORTPSALMPs 100 (99), 2–3.4–5 (Kv: vgl. 3c)

Kv Wir sind das Volk des Herrn– KvGL 56, 1, V. Ton

2Dient dem Herrn mit Freude! ∗
Kommt vor sein Angesicht mit Jubel!
3Erkennt: Der Herr allein ist Gott. /
Er hat uns gemacht, wir sind sein Eigentum, ∗
sein Volk und die Herde seiner Weide. – (Kv)
4Kommt mit Dank durch seine Tore, /
mit Lobgesang in seine fe! ∗
Dankt ihm, preist seinen Namen!
5Denn der Herr ist gut, /
ewig währt seine Huld ∗
und von Geschlecht zu Geschlecht seine Treue. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Lk 7, 16

Halleluja. Halleluja.
Ein großer Prophet wurde unter uns erweckt:
Gott hat sein Volk heimgesucht.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Für das anwesende Volk ist die Auferweckung des Toten ein Zeichen dafür, dass Jesus ein großer Prophet ist, vielleicht der erwartete und von Mose vorausverkündete Prophet (vgl. Dtn 18, 15.18). Für den Evangelisten gehört dieser Bericht zur Vorbereitung der Antwort, die Jesus den Jüngern des Johannes geben wird: „Blinde sehen wieder … Taube hören … Tote stehen auf“ (Lk 7, 22). Als Hintergrund der Darstellung ist deutlich die Elija-Erzählung zu erkennen. Jesus ist mehr als ein Prophet, er ist „der Herr“, hier (V. 13) zum erstenmal vom Evangelisten so genannt. Anders als Elija befiehlt Jesus mit Macht: „Steh auf!“ Und er ist die Offenbarung von Gottes erbarmender Liebe. Furcht und dankbarer Lobpreis ist die Reaktion der Volksmenge, in der sich das neue Gottesvolk abzeichnet. – Lk 8, 40–42.49–56; Joh 11, 1–44; Röm 6, 3–11; 1 Kor 15, 12–57; Eph 2, 4–6; Phil 1, 21–26; Kol 3, 1–4; Apg 9, 36–42; 20, 7–12; 1 Kön 17, 17–24; 2 Kön 4, 18–37.

EvangeliumLk 7, 11–17

Jüngling, ich sage dir: Steh auf!

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit
11kam Jesus in eine Stadt namens Naïn;
seine Jünger und eine große Volksmenge folgten ihm.
12Als er in die Nähe des Stadttors kam,
siehe, da trug man einen Toten heraus.
Es war der einzige Sohn seiner Mutter, einer Witwe.
Und viele Leute aus der Stadt begleiteten sie.
13Als der Herr die Frau sah,
hatte er Mitleid mit ihr
und sagte zu ihr: Weine nicht!
14Und er trat heran und berührte die Bahre.
Die Träger blieben stehen
und er sagte: Jüngling, ich sage dir: Steh auf!
15Da setzte sich der Tote auf
und begann zu sprechen
und Jesus gab ihn seiner Mutter zurück.
16Alle wurden von Furcht ergriffen;
sie priesen Gott
und sagten: Ein großer Prophet ist unter uns erweckt worden:
Gott hat sein Volk heimgesucht.
17Und diese Kunde über ihn
verbreitete sich überall in Judäa
und im ganzen Gebiet ringsum.

FÜRBITTEN

Jesus Christus hat durch sein Leben und Wirken die Macht des Todes gebrochen. Zu ihm rufen wir:
■ Mache uns zu glaubwürdigen Zeuginnen und Zeugen von der Hoffnung, die uns erfüllt.
■ Lass die vielfältigen Begabungen, die der Heilige Geist in der Kirche weckt, fruchtbar werden.
■ Stärke alle, die sich in der Pflege und Begleitung schwerkranker Menschen einsetzen.
■ Hilf den Eltern, ihren Kindern einen guten Weg in die Zukunft aufzuzeigen.
■ Schenke unseren Verstorbenen die Auferstehung und das Leben.
Herr, unser Gott, du weist keinen ab, der sich deiner Hilfe anvertraut. Wir danken dir und loben dich, heute und alle Tage bis in Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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