SAMSTAG

TAGESgebet

Gott.Du suchst Menschen, die von dir sprechen
und der Welt deine gute Botschaft weitersagen.Hilf uns,
Trägheit und Menschenfurcht zu überwinden
und deine Zeugen zu werden
mit unserem ganzen Leben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 307, 7)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Von der Bekehrung und Berufung des Apostels Paulus war in der gestrigen Lesung die Rede. Die zentrale theologische, d. h. christologische Aussage steht in Vers 15: „Christus Jesus ist in die Welt gekommen, um die Sünder zu retten.“ Das war in Lk 19, 10 ein Offenbarungswort Jesu, hier steht es als bekenntnishafte Glaubensaussage des Apostels. Paulus ist ein Beispiel, wie Gott einen Irrenden auf den Weg des Glaubens rufen und ihm darüber hinaus eine große Mission anvertrauen kann. An dieses Bekenntnis schließt sich der Dank an, der schon in Vers 12 angestimmt wurde, jetzt aber feierlich in liturgischem Stil formuliert wird (vgl. 6, 15–16). – Mt 9, 13; 2 Petr 3, 15; 1 Kor 15, 9. – Zu 1, 17: Tob 13, 6; Ps 145, 13; Röm 16, 27.

ERSTE Lesung1 Tim 1, 15–17

Christus Jesus ist in die Welt gekommen, um die Sünder zu retten

Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an Timótheus.

15Das Wort ist glaubwürdig
und wert, dass man es beherzigt:
Christus Jesus ist in die Welt gekommen,
um die Sünder zu retten.
Von ihnen bin ich der Erste.
16Aber ich habe gerade darum Erbarmen gefunden,
damit Christus Jesus an mir
als Erstem seine ganze Langmut erweisen konnte,
zum Vorbild für alle,
die in Zukunft an ihn glauben, um das ewige Leben zu erlangen.17Dem König der Ewigkeit,
dem unvergänglichen, unsichtbaren, einzigen Gott,
sei Ehre und Herrlichkeit in alle Ewigkeit. Amen.

ANTWORTPSALMPs 113 (112), 1–2.3–4.5a u. 6–7 (Kv: 2)

Kv Der Name des Herrn sei gepriesenGL 616, 3, V. Ton
von nun an bis in Ewigkeit. – Kv
(Oder: Halleluja.)

1Lobet, ihr Knechte des Herrn, ∗
lobt den Namen des Herrn!
2Der Name des Herrn sei gepriesen ∗
von nun an bis in Ewigkeit. – (Kv)
3Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang ∗
sei gelobt der Name des Herrn.
4Erhaben ist der Herr über alle Völker, ∗
über den Himmeln ist seine Herrlichkeit. – (Kv)
5aWer ist wie der Herr, unser Gott, /
6der hinabschaut in die Tiefe, ∗
auf Himmel und Erde?
7Den Geringen richtet er auf aus dem Staub, ∗
aus dem Schmutz erhebt er den Armen. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Paulus hat so viel „Erkenntnis“ wie irgendjemand in Korinth; er könnte sich zu den „Starken“ zählen, aber er stellt sich auf die Seite der Schwachen, nicht gegen die Starken, sondern gerade um sie vor einer verhängnisvollen Fehlhaltung zu bewahren. Er hat sie in den Versen 1–13 warnend auf das Beispiel Israels hingewiesen. Die Situation jetzt ist nicht weniger verführerisch und gefährlich als die Situation damals in der Wüste. Auch damals gab es „Sakramente“, aber das hinderte nicht, dass Gott einen großen Teil des Volkes in der Wüste umkommen ließ (V. 5). Noch ist es in Korinth nicht so weit, aber das Essen von Götzenopferfleisch ist schon ein Grenzfall; sofern es sich aber um Teilnahme an einem heidnischen Kultmahl handelt, ist die Grenze auf jeden Fall überschritten, hier kann es nur ein kategorisches Nein geben. In diesem Zusammenhang steht das Wort von der Teilhabe an Leib und Blut Christi: Die Mahlgemeinschaft bewirkt Lebensgemeinschaft. Der Christ aber muss wissen – auch heute –, mit wem er sich einlässt: mit Gott oder mit den Dämonen. – 1 Kor 11, 23–26; Mt 26, 26–27; 1 Kor 12, 12; Eph 4, 4; Dtn 32, 17; 2 Kor 6, 14–16.

ERSTE Lesung1 Kor 10, 14–22

Wir viele sind ein Leib; denn wir alle haben teil an dem einen Brot

Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Korínth.

14Meine Geliebten, meidet den Götzendienst!
15Ich rede doch zu verständigen Menschen;
urteilt selbst über das, was ich sage!
16Ist der Kelch des Segens, über den wir den Segen sprechen,
nicht Teilhabe am Blut Christi?
Ist das Brot, das wir brechen,
nicht Teilhabe am Leib Christi?
17Ein Brot ist es.
Darum sind wir viele ein Leib;
denn wir alle haben teil an dem einen Brot.
18Schaut auf das irdische Israel:
Haben die, welche von den Opfern essen, nicht teil am Altar?
19Was meine ich damit?
Dass Götzenopferfleisch wirklich etwas ist?
Oder dass ein Götze wirklich etwas ist?
20Nein, aber was man dort opfert,
opfert man den Dämonen und nicht Gott.
Ich will jedoch nicht, dass ihr Gemeinschaft mit Dämonen habt.
21Ihr könnt nicht den Kelch des Herrn trinken
und den Kelch der Dämonen.
Ihr könnt nicht teilhaben am Tisch des Herrn
und am Tisch der Dämonen.
22Oder wollen wir die Eifersucht des Herrn wecken?
Sind wir stärker als er?

ANTWORTPSALMPs 116 (115), 12–13.17–18 (Kv: vgl. 17a)

Kv Ein Opfer des Dankes will ich dir bringen. – KvGL 670, 8, VI. Ton

12Wie kann ich dem Herrn vergelten ∗
all das Gute, das er mir erwiesen?
13Den Becher des Heils will ich erheben. ∗
Ausrufen will ich den Namen des Herrn– (Kv)
17Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen, ∗
ausrufen will ich den Namen des Herrn.
18Meine Gelübde will ich dem Herrn erfüllen ∗
in Gegenwart seines ganzen Volkes. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Joh 14, 23

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Wer mich liebt, hält mein Wort.
Mein Vater wird ihn lieben und wir werden bei ihm Wohnung nehmen.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Das Gleichnis vom guten und vom schlechten Baum steht auch bei Matthäus in der Bergpredigt: An ihren Taten soll man echte und falsche Propheten unterscheiden. Die Regel gilt für die christlichen Lehrer ebenso wie für die pharisäischen Schriftgelehrten; sie gilt allgemein für die Beurteilung eines Menschen. Seine Taten zeigen besser als seine Reden, was wirklich in ihm steckt. Alles, was der Mensch tut, hat seinen Ursprung in der personalen Mitte, im „Herzen“. Das Evangelium will aber nicht nur eine Regel für kluge Menschenkenntnis geben; Gott selbst beurteilt den Menschen nach dem, was er inwendig ist und was er an „Früchten“ hervorbringt. – Das Gleichnis vom Hausbau bildet bei Lukas ebenso wie bei Matthäus den Abschluss der Bergpredigt. Beim Bauen kommt alles auf das feste Fundament an, beim Hören des Wortes auf das Tun. Nicht mit einem beruhigenden Amen schließt Jesus diese Predigt, sondern mit einer eindringlichen Warnung. – Zu 6, 43–46: Mt 12, 33–35; 7, 16–20.21–23; 3, 10; Jak 3, 12. – Zu 6, 47–49: Mt 7, 24–27; Jak 1, 22–25; Röm 2, 13; Gal 3, 12.

EvangeliumLk 6, 43–49

Was sagt ihr zu mir: Herr! Herr! und tut nicht, was ich sage?

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
43Es gibt keinen guten Baum,
der schlechte Früchte bringt,
noch einen schlechten Baum,
der gute Früchte bringt.
44Denn jeden Baum erkennt man an seinen Früchten:
Von den Disteln pflückt man keine Feigen
und vom Dornstrauch erntet man keine Trauben.
45Der gute Mensch bringt
aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor
und der böse Mensch bringt
aus dem bösen das Böse hervor.
Denn wovon das Herz überfließt,
davon spricht sein Mund.
46Was sagt ihr zu mir: Herr! Herr!
und tut nicht, was ich sage?
47Ich will euch zeigen,
wem ein Mensch gleicht, der zu mir kommt
und meine Worte hört und danach handelt.
48Er gleicht einem Mann, der ein Haus baute
und dabei die Erde tief aushob
und das Fundament auf einen Felsen stellte.
Als ein Hochwasser kam
und die Flutwelle gegen jenes Haus prallte,
konnte sie es nicht erschüttern, weil es gut gebaut war.
49Wer aber hört und nicht danach handelt,
gleicht einem Mann,
der ein Haus ohne Fundament auf die Erde baute.
Die Flutwelle prallte dagegen
und sofort stürzte es ein;
und der Einsturz jenes Hauses war gewaltig.

FÜRBITTEN

Christus ist der Fels in der Brandung. Wir vertrauen, dass er uns Halt gibt, und bitten ihn:
■ Hilf der ganzen Kirche, vom Papst, den Bischöfen und Priestern bis hin zu allen Gläubigen, gute Früchte aus dem Glauben hervorzubringen.
■ Erbarme dich aller, denen ein Schicksalsschlag den Boden unter den Füßen weggezogen hat, und hilf ihnen, auf dich zu bauen.
■ Segne die Arbeit der Architekten und Ingenieurinnen, dass ihre Bauten Bestand haben und dem Wohl aller dienen.
■ Nimm unsere Verstorbenen in dein Reich auf.
Nimm mit unseren Bitten auch den Dank dafür an, dass wir dir vertrauen können. Ehre sei dir, unserem Herrn und Gott in Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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