MITTWOCH

TAGESgebet

Unser Herr Jesus Christus hat gesagt:„Selig, die vor Gott arm sind;
denn ihnen gehört das Himmelreich.“
Darum bitten wir:
Gott, unser Vater.
Bewahre uns vor der Gier nach Reichtum und Macht.
Gib, dass wir alles, was uns anvertraut ist,
recht gebrauchen.
Lehre uns, dass die Liebe unser größter Reichtum ist –
die Liebe, die du uns schenkst
und die wir einander erweisen.
Das gewähre uns durch Jesus Christus. (MB 318, 37)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Im Schlussteil des Kolosserbriefs (Kap. 3–4) werden die Folgerungen gezogen, die sich für den glaubenden Menschen aus der neuen Wirklichkeit ergeben. Diese ist durch das Ereignis unserer Taufe geprägt: Wir sind mit Christus gestorben und mit ihm zum Leben auferweckt. Wir haben uns von den Elementen und Mächten der Welt losgesagt (2, 20); Gott hat uns frei gemacht, er hat uns die Gemeinschaft seines eigenen Lebens geschenkt, jetzt schon. Wir sind eine neue Schöpfung geworden, der Mensch nach dem Bild seines Schöpfers. Zu sehen ist von dieser neuen Wirklichkeit noch nicht viel, und wir sind nicht am Ende unseres Weges. Das Neue, das wir geworden sind, ist gleichsam noch „verborgen in Gott“. Wir selbst wissen einstweilen nur ahnungsweise, wer wir sind, was wir geworden sind. Aber dieses Wissen verpflichtet uns; wir können unser Leben nicht spalten und „in Christus“ als neue, erlöste Menschen leben, in der irdischen Wirklichkeit aber die alten Lasten weiterschleppen (V. 5–6). Dass der alte Mensch gestorben ist, muss sichtbar werden durch eine klare Lebensführung, die von der Wahrheit und von der Liebe bestimmt wird. – Phil 3, 20–21; Kol 1, 27; 1 Joh 3, 2; Röm 6, 11–14; Gal 5, 24; Eph 2, 1–3; Tit 3, 3; Eph 4, 22–25; Gen 1, 26–27; 1 Kor 12, 13; Gal 3, 27–28.

ERSTE LesungKol 3, 1–11

Ihr seid mit Christus gestorben; darum tötet, was irdisch an euch ist

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Kolóssä.

Schwestern und Brüder!
1Seid ihr nun mit Christus auferweckt,
so strebt nach dem, was oben ist,
wo Christus zur Rechten Gottes sitzt!
2Richtet euren Sinn auf das, was oben ist,
nicht auf das Irdische!
3Denn ihr seid gestorben
und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott.
4Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird,
dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit.
5Darum tötet, was irdisch an euch ist:
Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft,
böse Begierde
und die Habsucht, die Götzendienst ist!
6All das zieht den Zorn Gottes nach sich.
7Einst war auch euer Lebenswandel von solchen Dingen bestimmt,
ihr habt darin gelebt.
8Jetzt aber sollt auch ihr das alles ablegen:
Zorn, Wut, Bosheit,
Lästerung und schmutzige Rede,
die aus eurem Munde kommt.
9Belügt einander nicht;
denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Taten abgelegt
10und habt den neuen Menschen angezogen,
der nach dem Bild seines Schöpfers erneuert wird,
um ihn zu erkennen.
11Da gibt es dann nicht mehr Griechen und Juden,
Beschnittene und Unbeschnittene,
Barbaren, Skythen, Sklaven, Freie,
sondern Christus ist alles und in allen.

ANTWORTPSALMPs 145 (144), 2–3.10–11.12–13b (Kv: 9a)

Kv Der Herr ist gut zu allen. – KvGL 51, 1, I. Ton

2Jeden Tag will ich dich preisen ∗
und deinen Namen loben auf immer und ewig.
3Groß ist der Herr und hoch zu loben, ∗
unerforschlich ist seine Größe. – (Kv)
10Danken sollen dir, Herr, all deine Werke, ∗
deine Frommen sollen dich preisen.
11Von der Herrlichkeit deines Königtums sollen sie reden, ∗
von deiner Macht sollen sie sprechen. – (Kv)
12Sie sollen den Menschen bekannt machen
seine machtvollen Taten ∗
und die glanzvolle Herrlichkeit seines Königtums.
13abDein Königtum ist ein Königtum aller Zeiten, ∗
von Geschlecht zu Geschlecht währt deine Herrschaft. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   In 1 Kor 7–15 geht Paulus auf bestimmte Anfragen ein, die aus Korinth an ihn gelangt sind; in Kapitel 7 auf Fragen über das Thema Ehe und Ehelosigkeit. Sein grundsätzliches Ja zur Ehe (7, 1–7) will Paulus als „Zugeständnis, nicht als Gebot“ verstanden wissen (V. 6); wer aber verheiratet ist, soll seine Ehe in ihrer vollen leib-seelischen Wirklichkeit ernst nehmen (V. 3–5). Paulus selbst hat nicht geheiratet; seine Gründe werden dieselben gewesen sein, die er in den Versen 26–35 nennt: die bevorstehende Not, die Kürze der noch verbleibenden Zeit, Vergänglichkeit dieser Welt, die Freiheit, um ungeteilt und ungestört dem Herrn zur Verfügung zu stehen. Mit der „bevorstehenden Not“ (V. 26) sind nicht die Nöte des Ehestandes gemeint, sondern die Bedrängnisse der hereinbrechenden Endzeit. In den Versen 29–31 („haben, als habe man nicht“) könnte man eine stoische Welthaltung vermuten, die sich vom äußeren Schicksal innerlich zu distanzieren weiß; aber der weitere Zusammenhang zeigt, dass es dem Apostel mit seinem Rat um viel mehr geht als um einen Rückzug in die eigene Sicherheit; christliche Ehelosigkeit (sofern sie christlich ist) ist beunruhigendes Zeichen der angebrochenen Endzeit und freie Verfügbarkeit für „die Sache des Herrn“ (V. 32). – 1 Joh 2, 16–17.

ERSTE Lesung1 Kor 7, 25–31

Bist du an eine Frau gebunden, suche dich nicht zu lösen; bist du ohne Frau, dann suche keine!

Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korínth.

Schwestern und Brüder!
25Was die Unverheirateten betrifft,
so habe ich kein Gebot vom Herrn.
Ich gebe euch nur einen Rat
als einer, den der Herr durch sein Erbarmen
vertrauenswürdig gemacht hat.
26Ich meine, es ist gut wegen der bevorstehenden Not,
ja, es ist gut für den Menschen, so zu sein.
27Bist du an eine Frau gebunden,
suche dich nicht zu lösen;
bist du ohne Frau,
dann suche keine!
28Heiratest du aber,
so sündigst du nicht;
und heiratet eine Jungfrau,
sündigt auch sie nicht.
Freilich werden solche Leute
Bedrängnis erfahren in ihrem irdischen Dasein;
ich aber möchte sie euch ersparen.
29Denn ich sage euch, Brüder:
Die Zeit ist kurz.
Daher soll, wer eine Frau hat,
sich in Zukunft so verhalten, als habe er keine,
30wer weint, als weine er nicht,
wer sich freut, als freue er sich nicht,
wer kauft, als würde er nicht Eigentümer,
31wer sich die Welt zunutze macht, als nutze er sie nicht;
denn die Gestalt dieser Welt vergeht.

ANTWORTPSALMPs 45 (44), 11–12.14–15.16–17 (Kv: vgl. 11)

Kv Höre, Tochter, und neige dein Ohr! – KvGL 43, 1, V. Ton

11Höre, Tochter, sieh her und neige dein Ohr, ∗
vergiss dein Volk und dein Vaterhaus!
12Der König verlangt nach deiner Schönheit; ∗
er ist ja dein Herr, wirf dich vor ihm nieder! – (Kv)
14Alle Herrlichkeit ist drinnen die Tochter des nigs, ∗
golddurchwirkt ist ihr Gewand und reich gemustert.
15Sie wird in bunt gestickten Kleidern zum König geleitet, /
Jungfrauen sind ihr Gefolge, ∗
ihre Freundinnen werden dir zugeführt. – (Kv)
16Sie werden geleitet mit Freude und Jubel, ∗
sie kommen in den Palast des Königs.
17An die Stelle deiner Väter treten einst deine Söhne; ∗
über das ganze Land setzt du sie ein als Fürsten. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Lk 6, 23 ab

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Freut euch und jubelt!
Euer Lohn im Himmel wird groß sein.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Die „Bergpredigt“ lebt im christlichen Bewusstsein vor allem in der Form des Matthäusevangeliums. Bei Lukas ist es eine „Feldrede“: Jesus ist vom Berg herabgestiegen, in der Ebene strömt die Menschenmenge herbei (V. 17). Drei Gruppen von Zuhörern werden genannt: die Zwölf, die große Schar der Jünger und viele Menschen aus der näheren und weiteren Umgebung. Im ersten Teil der Rede (V. 20–23) wendet sich Jesus zunächst an die Jünger (V. 20; vgl. 12, 1), dann aber an das ganze Volk (vgl. 6, 27; 7, 1). Er preist die Armen und Hungernden, die Weinenden und Verfolgten selig: „Selig seid ihr!“ Jesus spricht den ganzen Menschen an: Der ganze Mensch soll sich freuen, und zwar jetzt, nicht weil er arm ist, sondern weil seine Armut ihn fähig macht, die Gabe Gottes zu empfangen. Die anschließenden Wehrufe sind Sonderüberlieferung des Lukas (nicht bei Matthäus); sie erinnern an die Schelt- und Drohreden der alten Propheten. Matthäus hat in der Bergpredigt statt dieser Drohrede entsprechende Mahnungen; dem Wehe über die Reichen entspricht bei Matthäus das Wort vom Almosen, dem über die Satten das Wort vom Fasten, dem über die Lachenden und solche, die das Lob der Menschen suchen, das Wort vom Beten im Verborgenen. – Mt 5, 1–12; Lk 16, 25; Jes 5, 8–25; Am 6, 1; Jak 5, 1–6.

EvangeliumLk 6, 20–26

Selig, ihr Armen! – Weh euch, ihr Reichen!

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit
20richtete Jesus seine Augen auf seine Jünger
und sagte:
Selig, ihr Armen,
denn euch gehört das Reich Gottes.
21Selig, die ihr jetzt hungert,
denn ihr werdet gesättigt werden.
Selig, die ihr jetzt weint,
denn ihr werdet lachen.
22Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen
und wenn sie euch ausstoßen
und schmähen
und euren Namen in Verruf bringen
um des Menschensohnes willen.
23Freut euch und jauchzt an jenem Tag;
denn siehe, euer Lohn im Himmel wird groß sein.
Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht.
24Doch weh euch, ihr Reichen;
denn ihr habt euren Trost schon empfangen.
25Weh euch, die ihr jetzt satt seid;
denn ihr werdet hungern.
Weh, die ihr jetzt lacht;
denn ihr werdet klagen und weinen.
26Weh, wenn euch alle Menschen loben.
Denn ebenso haben es ihre Väter
mit den falschen Propheten gemacht.

FÜRBITTEN

Jesus schaut auf die Jünger: ihre Sorgen, ihren Mangel, ihr Suchen. Das weckt unser Vertrauen, uns von ihm in den Blick nehmen zu lassen:
■ Sieh auf die Satten und lass sie teilen; sieh auf die Hungrigen und lass sie Hilfe und Solidarität erfahren.
■ Sieh auf die Weinenden und tröste sie durch deine frohmachende Botschaft.
■ Sieh auf die, die um ihres Glaubens willen ausgelacht und verfolgt werden, und lass sie deinen Beistand spüren.
■ Sieh auf die Menschen, die uns wichtig sind, und schenke den Lebenden deinen Segen und den Verstorbenen das Leben.
Du willst alle selig – glücklich – machen durch dein Dasein jetzt und in Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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