DONNERSTAG

TAGESgebet

Gott,du willst, dass wir alle Menschen lieben
und auch denen Liebe erweisen,
die uns Böses tun.
Hilf uns,
das Gebot des Neuen Bundes so zu erfüllen,
dass wir Böses mit Gutem vergelten
und einer des anderen Last trägt.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 1087)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Als Getaufte sollen die Christen wissen, dass Gott sie liebt, dass er auf sie geschaut und sie „auserwählt“ hat. Nun sind sie „Heilige“; sie stehen auf der Seite Gottes gegen Götzen, Dämonen und Laster (V. 5.8). Ihr seid von Gott geliebt – liebt einander; Gott hat euch vergeben – vergebt auch ihr einander (V. 12–14): Das nennt Paulus dankbar sein (V. 15). Danksagung (eucharistia) ist die liturgische Feier der Christen: Auf die Gegenwart Christi in Wort und Sakrament antwortet Gottes Geist (Röm 8, 15.26) in uns mit Psalmen, Hymnen und Liedern (V. 16). Gottesdienst kann nur in der Freude gefeiert werden. Danksagung ist aber auch das tägliche Leben des Christen: „Alles, was ihr in Worten und Werken tut“ (V. 17). Hier geht es nicht um Einzelvorschriften und Einzelleistungen, sondern darum, dass „im Namen Jesu“ unser ganzes Sein und Tun und Erleiden als Dank zu Gott dem Vater gelangt. – Zu Vers 12a: Jes 4, 3; Dtn 7, 6. – Eph 4, 1–2.32; 1 Thess 5, 15; Mt 6, 14; 18, 21–35; 2 Kor 2, 7; Röm 13, 8–10; 1 Kor 13; Phil 4, 7; Eph 2, 16; 4, 3–4; 5, 19–20.

ERSTE LesungKol 3, 12–17

Die Liebe ist das Band der Vollkommenheit

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Kolóssä.

Schwestern und Brüder!
12Bekleidet euch,
als Erwählte Gottes, Heilige und Geliebte,
mit innigem Erbarmen,
Güte, Demut, Milde, Geduld!
13Ertragt einander
und vergebt einander,
wenn einer dem anderen etwas vorzuwerfen hat!
Wie der Herr euch vergeben hat,
so vergebt auch ihr!
14Vor allem bekleidet euch mit der Liebe,
die das Band der Vollkommenheit ist!15Und der Friede Christi triumphiere in euren Herzen.
Dazu seid ihr berufen als Glieder des einen Leibes.
Seid dankbar!
16Das Wort Christi wohne mit seinem ganzen Reichtum bei euch.
In aller Weisheit belehrt und ermahnt einander!
Singt Gott Psalmen, Hymnen und geistliche Lieder
in Dankbarkeit in euren Herzen!
17Alles, was ihr in Wort oder Werk tut,
geschehe im Namen Jesu, des Herrn.
Dankt Gott, dem Vater, durch ihn!

ANTWORTPSALMPs 150, 1–2.3–4.5–6 (Kv: 6)

Kv Alles, was atmet, lobe den Herrn– KvGL 616, 5, VII. Ton
(Oder: Halleluja.)

1Lobet Gott in seinem Heiligtum, ∗
lobt ihn in seiner mächtigen Feste!
2Lobt ihn wegen seiner machtvollen Taten, ∗
lobt ihn nach der Fülle seiner Größe! – (Kv)
3Lobt ihn mit dem Schall des Widderhorns, ∗
lobt ihn mit Harfe und Leier!
4Lobt ihn mit Trommel und Reigentanz, ∗
lobt ihn mit Saiten und Flöte! – (Kv)
5Lobt ihn mit nenden Zimbeln, ∗
lobt ihn mit schallenden Zimbeln!
6[ ] Alles, was atmet, ∗
[ ] lobe den Herrn– Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Darf man Fleisch essen, das den Götzen geopfert wurde (und auf dem Markt zu haben ist)? Das war nicht nur in Korinth für die Christen eine schwierige Frage (vgl. Röm 14–15). Für Paulus ist sie wichtig genug, dass er sie in den Kapiteln 8–10 ausführlich beantwortet. – Es gibt keine Götzen; Fleisch, das ihnen geopfert wurde, ist also gewöhnliches Fleisch, und da ist kein Problem. So argumentieren einige in Korinth; sie haben die Erkenntnis, sie wissen, was es mit den Götzen auf sich hat. Und sie sagen: Wir alle haben Erkenntnis – als ob es die Schwachen nicht gäbe. Für diese und auch für Paulus ist die Sache nicht so einfach. Es gibt nur einen Gott, und es gibt nur den einen „Herrn“: Jesus Christus. Aber ist damit alles gesagt? So „sachlich“ von Gott und den Götzen zu reden ist im Grunde unsachlich. Es gibt immerhin „so genannte“ Götter und Herren, im Himmel und auf der Erde (vgl. 10, 20); es gibt Menschen, die an sie glauben und sich vor ihnen fürchten. Es gibt auch Christen – Brüder und Schwestern, „für die Christus gestorben ist“ (V. 11) –, die nicht die Erkenntnis und die Freiheit der „Starken“ haben. Paulus will den Weisen und Starken in Korinth ihre Freiheit nicht nehmen; aber mit einer reiferen Erkenntnis sollen sie auch die größere Freiheit lernen: die Liebe, die allein die Gemeinde auferbaut. – Apg 15, 29; Röm 15, 2; Gal 4, 8; Dtn 6, 4; Ex 20, 2–3; Eph 4, 5–6; Joh 1, 3; Kol 1, 16–17; Hebr 1, 2; Röm 14, 15. – Zu 8, 13: Röm 14, 13.20–21.

ERSTE Lesung1 Kor 8, 1b–7.11–13

Wenn ihr das schwache Gewissen eurer Brüder verletzt, versündigt ihr euch gegen Christus

Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Korínth.

Schwestern und Brüder!
1bDie Erkenntnis macht aufgeblasen,
die Liebe dagegen baut auf.
2Wenn einer meint, er sei zur Erkenntnis gelangt,
hat er noch nicht so erkannt, wie man erkennen muss.
3Wer aber Gott liebt,
der ist von ihm erkannt worden.
4Was nun das Essen von Götzenopferfleisch angeht,
so wissen wir, dass es keine Götzen gibt in der Welt
und keinen Gott außer dem einen.
5Und selbst wenn es im Himmel oder auf der Erde
sogenannte Götter gibt
— und solche Götter und Herren gibt es viele —,
6so haben doch wir nur einen Gott, den Vater.
Von ihm stammt alles
und wir leben auf ihn hin.
Und einer ist der Herr: Jesus Christus.
Durch ihn ist alles
und wir sind durch ihn.
7Aber nicht alle haben die Erkenntnis.
Einige essen, weil sie bisher an die Götzen gewöhnt waren,
das Fleisch noch als Götzenopferfleisch
und so wird ihr schwaches Gewissen befleckt.
11Der Schwache geht an deiner Erkenntnis zugrunde,
er, dein Bruder, für den Christus gestorben ist.
12Wenn ihr euch auf diese Weise gegen eure Brüder versündigt
und ihr schwaches Gewissen verletzt,
versündigt ihr euch gegen Christus.
13Wenn darum eine Speise meinem Bruder zum Anstoß wird,
will ich bis in Ewigkeit kein Fleisch mehr essen,
um meinem Bruder keinen Anstoß zu geben.

ANTWORTPSALMPs 139 (138), 1–3.13–14.23–24 (Kv: 24b)

Kv Leite mich, o Herr, GL 71, 1, VIII. Ton
auf dem Weg der Ewigkeit! – Kv

1Herr, du hast mich erforscht und kennst mich. /
2Ob ich sitze oder stehe, du kennst es. ∗
Du durchschaust meine Gedanken von fern.
3Ob ich gehe oder ruhe, du hast es gemessen. ∗
Du bist vertraut mit all meinen Wegen. – (Kv)
13Du selbst hast mein Innerstes geschaffen, ∗
hast mich gewoben im Schoß meiner Mutter.
14Ich danke dir, dass ich so staunenswert und wunderbar gestaltet bin. ∗
Ich weiß es genau: Wunderbar sind deine Werke. – (Kv)
23Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, ∗
prüfe mich und erkenne meine Gedanken!
24Sieh doch, ob ich auf dem Weg der Götzen bin, ∗
leite mich auf dem Weg der Ewigkeit! – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: 1 Joh 4, 12b

Halleluja. Halleluja.
Wenn wir einander lieben, bleibt Gott in uns
und seine Liebe ist in uns vollendet.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Von der Feindesliebe und vom Richten ist in diesem Teil der Feldpredigt die Rede (V. 27–36 und V. 37–38). Jesus redet nicht mehr nur den Jüngerkreis an, sondern alle, die ihm zuhören (V. 27) – damals und immer. Mit der Forderung der Feindesliebe hat Jesus das Gebot des Alten Testaments verdeutlicht und den Zusatz der Schriftgelehrten zurückgewiesen: „Und du sollst deinen Feind hassen“ (Mt 5, 43). Ursprung und Vorbild der Feindesliebe ist Gott selbst (vgl. Röm 5, 10). Die praktizierte Feindesliebe äußert sich dem Hass gegenüber als gute Tat (V. 27), den Fluchworten gegenüber als Segen (V. 28), der erlittenen Misshandlung gegenüber als Fürbitte. Nicht Einzelrezepte will Jesus hier geben, sondern Grundregeln, neue Möglichkeiten menschlichen Verhaltens; sie werden zusammengefasst in der „Goldenen Regel“: Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen (V. 31). – Vers 36 „Seid barmherzig …“ leitet zu den Versen 37–38 über: Nicht richten, nicht verurteilen; vergeben und geben. – Zu 6, 27–36: Mt 5, 39–48; Röm 12, 19–21; 1 Thess 5, 15; 1 Petr 3, 9. – Zu 6, 37–38: Mt 7, 1–5; Jak 2, 13; Mk 4, 24.

EvangeliumLk 6, 27–38

Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
27Euch, die ihr zuhört, sage ich:
Liebt eure Feinde;
tut denen Gutes, die euch hassen!
28Segnet die, die euch verfluchen;
betet für die, die euch beschimpfen!
29Dem, der dich auf die eine Wange schlägt,
halt auch die andere hin
und dem, der dir den Mantel wegnimmt,
lass auch das Hemd!
30Gib jedem, der dich bittet;
und wenn dir jemand das Deine wegnimmt,
verlang es nicht zurück!
31Und wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen,
das tut auch ihr ihnen!
32Wenn ihr die liebt, die euch lieben,
welchen Dank erwartet ihr dafür?
Denn auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden.
33Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun,
welchen Dank erwartet ihr dafür?
Das tun auch die Sünder.
34Und wenn ihr denen Geld leiht,
von denen ihr es zurückzubekommen hofft,
welchen Dank erwartet ihr dafür?
Auch die Sünder leihen Sündern,
um das Gleiche zurückzubekommen.
35Doch ihr sollt eure Feinde lieben
und Gutes tun und leihen,
wo ihr nichts zurückerhoffen könnt.
Dann wird euer Lohn groß sein
und ihr werdet Söhne des Höchsten sein;
denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.
36Seid barmherzig,
wie auch euer Vater barmherzig ist!
37Richtet nicht,
dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden!
Verurteilt nicht,
dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden!
Erlasst einander die Schuld,
dann wird auch euch die Schuld erlassen werden!
38Gebt,
dann wird auch euch gegeben werden!
Ein gutes, volles, gehäuftes, überfließendes Maß
wird man euch in den Schoß legen;
denn nach dem Maß, mit dem ihr messt,
wird auch euch zugemessen werden.

FÜRBITTEN

Die Liebe Gottes ist in Jesus Christus Mensch geworden. Ihn bitten wir:
■ Dass alle Menschen an deiner Liebe Maß nehmen, damit Versöhnung und Frieden möglich werden.
■ Dass in uns die Bereitschaft wächst, uns für unsere Mitmenschen einzusetzen.
■ Dass Arbeits- und Heimatlose, Kranke und Einsame an Menschen geraten, die nicht berechnend, sondern ehrlich sind.
■ Dass du dort hilfst, wo wir nicht helfen können, und dass dort der Himmel beginnt, wo das Irdische Grenzen hat.
Wir wenden uns an dich, denn du gibst mehr, als wir erbitten, und liebst mehr, als wir verdienen. Dir sei die Ehre in Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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