DIENSTAG

TAGESgebet

Allmächtiger Gott,du sorgst für dein Volk
durch die Hirten, die du ihm gibst.
Erwecke in der Kirche
den Geist des Glaubens und der Bereitschaft
und berufe auch in unseren Tagen
Menschen, die dem Altar dienen
und die Frohe Botschaft
mit Festigkeit und Güte verkünden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 1035)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   „Falsche Lehren“ gehen in Kolossä um: Wir können sie nur aus dem erschließen, was in diesem Brief gesagt wird, um die Christen zu warnen. In der heutigen Lesung ist die Rede von menschlichen Überlieferungen, von Elementarmächten der Welt (V.8), von Beschneidung (V. 11), von Fürsten und Gewalten (V. 15); in der Fortsetzung des Briefs sehen wir, dass es sich außerdem um Fragen von Speise und Trank, von Neumond und Sabbat handelte, auch um die Verehrung von Engeln (V. 16.18). Das alles sind, so wird den Kolossern eingeschärft, menschliche Vorschriften und Lehren (V. 22), Befriedigung irdischer Eitelkeiten (V. 23). – Irrlehren sehen heute anders aus als vor 2000 Jahren. Aber auch heute steht die Frage im Raum, ob wir uns durch Christus die Vergebung der Sünden schenken lassen, ob wir durch ihn die Freiheit und die Fülle des Lebens haben, oder ob wir nach anderen Heilbringern ausschauen: nach Menschen, Systemen, Drogen, „Elementarmächten der Welt“, nach „Geschöpfen anstelle des Schöpfers“ (Röm 1, 25). – Eph 3, 17; 1 Thess 2, 13; Gal 4, 3; Eph 5, 6. – Zu 2, 9–10: Eph 1, 13; 3, 19; 4, 12–14. – Zu 2, 11–13: Jer 4, 4; Röm 2, 25–29; Phil 3, 3; Röm 6, 4; Eph 2, 1.5–6. – Zu 2, 14–15: Eph 2, 14–16; Jes 53, 12; 1 Petr 3, 22; 2 Kor 2, 14.

ERSTE LesungKol 2, 6–15

Gott hat euch mit Christus zusammen lebendig gemacht und uns alle Sünden vergeben

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Kolóssä.

Schwestern und Brüder!
6Ihr habt Christus Jesus als Herrn angenommen.
Darum führt auch, wie es ihm entspricht, euren Lebenswandel!
7Bleibt in ihm verwurzelt und auf ihn gegründet,
gefestigt durch den Glauben, in dem ihr unterrichtet wurdet!
Seid voller Dankbarkeit!
8Gebt Acht,
dass euch niemand
mit seiner Philosophie und leerem Trug einfängt,
die sich nur auf menschliche Überlieferung stützen
und sich auf die Elementarmächte der Welt berufen,
nicht auf Christus!
9Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig.
10Durch ihn seid auch ihr davon erfüllt;
denn er ist das Haupt aller Mächte und Gewalten.
11In ihm habt ihr eine Beschneidung empfangen,
die man nicht mit Händen vornimmt,
nämlich die Beschneidung, die Christus gegeben hat.
Wer sie empfängt,
sagt sich los von seinem vergänglichen Leib.
12Mit Christus wurdet ihr in der Taufe begraben,
mit ihm auch auferweckt,
durch den Glauben an die Kraft Gottes,
der ihn von den Toten auferweckt hat.
13Ihr wart tot infolge eurer Sünden
und euer Fleisch war unbeschnitten;
Gott aber hat euch mit Christus zusammen lebendig gemacht
und uns alle Sünden vergeben.
14Er hat den Schuldschein, der gegen uns sprach,
durchgestrichen
und seine Forderungen, die uns anklagten,
aufgehoben.
Er hat ihn dadurch getilgt,
dass er ihn an das Kreuz geheftet hat.
15Die Fürsten und Gewalten hat er entwaffnet
und öffentlich zur Schau gestellt;
durch Christus
hat Gott über sie triumphiert.

ANTWORTPSALMPs 145 (144), 1–2.8–9.10–11 (Kv: 9a)

Kv Der Herr ist gut zu allen. – KvGL 51, 1, I. Ton

1Ich will dich erheben, meinen Gott und König, ∗
ich will deinen Namen preisen auf immer und ewig.
2Jeden Tag will ich dich preisen ∗
und deinen Namen loben auf immer und ewig. – (Kv)
8Der Herr ist gnädig und barmherzig, ∗
langmütig und reich an Huld.
9Der Herr ist gut zu allen, ∗
sein Erbarmen waltet über all seinen Werken. – (Kv)
10Danken sollen dir, Herr, all deine Werke, ∗
deine Frommen sollen dich preisen.
11Von der Herrlichkeit deines Königtums sollen sie reden, ∗
von deiner Macht sollen sie sprechen. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Rechtsstreitigkeiten sollte es unter Christen überhaupt nicht geben (V. 7). Schon gar nicht sollten sie mit ihren Klagen vor heidnische Richter gehen. Die Gemeinde lebt von Ostern her und auf die Wiederkunft Christi hin, das heißt für den Einzelnen: von der Taufe her und auf das Gericht hin: „Ihr seid reingewaschen, seid geheiligt, seid gerecht geworden“ (V. 11). Aus dem, was die Gemeinde ist, ergibt sich die Norm für ihr Verhalten. Der Apostel gibt hier nicht Vorschriften, sondern Mahnungen; der Verzicht auf das Recht kann nicht einfach gefordert werden. Aber jeder Christ soll sich im Einzelfall als Christ entscheiden; wenn er gegen einen Bruder den Rechtsweg beschreitet, ist es nicht das Gleiche, wie wenn ein Heide gegen einen Heiden prozessiert. Hier gilt Röm 12, 2: „Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist.“ – Weish 3, 8; Dan 7, 22.26; Mt 19, 28. – Zu 6, 7–8: Mt 5, 38–42; Röm 12, 17–21; 1 Thess 5, 15. – Zu 6, 9–11: Röm 1, 28–32; Eph 5, 5; Gal 5, 19–21; Eph 2, 1–6; Tit 3, 3–7; 1 Joh 2, 12.

ERSTE Lesung1 Kor 6, 1–11

Ein Bruder zieht den andern vor Gericht, und zwar vor Ungläubige

Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Korínth.

Schwestern und Brüder!
1Wagt es einer von euch,
der mit einem anderen einen Rechtsstreit hat,
vor das Gericht der Ungerechten zu gehen,
statt zu den Heiligen?
2Wisst ihr denn nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden?
Und wenn durch euch die Welt gerichtet wird,
seid ihr dann nicht zuständig,
einen Rechtsstreit über Kleinigkeiten zu schlichten?
3Wisst ihr nicht, dass wir über Engel richten werden?
Also erst recht über Alltägliches.
4Wie könnt ihr dann jene, die im Urteil der Gemeinde nichts gelten,
als Richter einsetzen,
wenn ihr einen Rechtsstreit über Alltägliches auszutragen habt?
5Ich sage das, damit ihr euch schämt.
Gibt es denn unter euch wirklich keinen,
der über die Weisheit verfügt, zwischen Brüdern zu entscheiden?
6Stattdessen zieht ein Bruder den andern vor Gericht,
und zwar vor Ungläubige.
7Ist es nicht überhaupt schon ein Versagen,
dass ihr miteinander Prozesse führt?
Warum leidet ihr nicht lieber Unrecht?
Warum lasst ihr euch nicht lieber übervorteilen?
8Nein, ihr selber begeht Unrecht und übervorteilt,
und zwar Brüder.
9Wisst ihr denn nicht,
dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden?
Täuscht euch nicht!
Weder Unzüchtige noch Götzendiener,
weder Ehebrecher noch Lustknaben, noch Knabenschänder,
10noch Diebe, noch Habgierige,
keine Trinker, keine Lästerer, keine Räuber
werden das Reich Gottes erben.
11Und solche gab es unter euch.
Aber ihr seid reingewaschen,
seid geheiligt,
seid gerecht geworden im Namen Jesu Christi, des Herrn,
und im Geist unseres Gottes.

ANTWORTPSALMPs 149, 1–2.3–4.5–6a u. 9b (Kv: 4a)

Kv Der Herr hat an seinem Volk Gefallen. – KvGL 651, 5, V. Ton
(Oder: Halleluja.)

1Singet dem Herrn ein neues Lied, ∗
sein Lob in der Versammlung der Frommen!
2Israel soll sich freuen über seinen Schöpfer, ∗
die Kinder Zions sollen jubeln über ihren König. – (Kv)
3Seinen Namen sollen sie loben mit Reigentanz, ∗
mit Trommel und Leier ihm spielen.
4Denn der Herr hat an seinem Volk Gefallen, ∗
er krönt die Gebeugten mit Rettung. – (Kv)
5In Herrlichkeit sollen die Frommen frohlocken, ∗
sie sollen jauchzen auf ihren Lagern,
6aHochgesänge auf Gott in ihrer Kehle, ∗
9bLichtglanz ist das all seinen Frommen. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Joh 15, 16

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr Frucht bringt
und dass eure Frucht bleibt.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Die Berufung der Zwölf berichtet Lukas (6, 12–16) mit ungewöhnlicher Feierlichkeit. Jesus geht auf den Berg, um zu beten. Der Berg ist der Ort der Gottesoffenbarungen, der bevorzugte Ort des Gebets. Nur an dieser Stelle wird berichtet, Jesus habe die ganze Nacht gebetet. Es ist ein entscheidender Augenblick. Aus dem Kreis der Jünger werden zwölf herausgerufen, „ausgewählt“. Kein Wort darüber, warum gerade diese zwölf es sind, die der Vater ihm „gegeben“ hat. Wozu er sie auswählt, wird hier nicht gesagt (vgl. Mk 3, 14). Vorerst sind sie die beständigen Begleiter Jesu, Zeugen all dessen, was er sagt und tut, später die Zeugen seiner Auferstehung (vgl. Apg 1, 21–22). Durch ihre Zwölfzahl sind sie Zeichen des neu geschaffenen Gottesvolkes, das aus allen Völkern der Erde zusammenkommt. – Unten, „in der Ebene“, wartet das Volk. Kranke und unglückliche Menschen drängen sich an Jesus heran. Er heilt sie, und er spricht zu ihnen. – Zu 6, 12–16: Mk 3, 13–19; Mt 10, 1–4. – Zu 6, 17–19: Mk 3, 7–12; Mt 4, 24–25; Lk 5, 17; 8, 45–47; Mk 5, 30.

EvangeliumLk 6, 12–19

Er verbrachte die ganze Nacht im Gebet.Und er wählte aus ihnen zwölf aus und nannte sie Apostel

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

12In jenen Tagen ging Jesus auf einen Berg, um zu beten.
Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott.
13Als es Tag wurde,
rief er seine Jünger zu sich
und wählte aus ihnen zwölf aus;
sie nannte er auch Apostel:
14Simon, den er auch Petrus nannte,
und dessen Bruder Andreas,
Jakobus, Johannes, Philíppus, Bartholomäus,
15Matthäus, Thomas, Jakobus, den Sohn des Alphäus,
Simon, genannt der Zelót,
16Judas, den Sohn des Jakobus,
und Judas Iskáriot, der zum Verräter wurde.
17Jesus stieg mit ihnen den Berg hinab.In der Ebene
blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen
und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem
und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon
18waren gekommen, um ihn zu hören
und von ihren Krankheiten geheilt zu werden.
Und die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt.
19Alle Leute versuchten, ihn zu berühren;
denn es ging eine Kraft von ihm aus,
die alle heilte.

FÜRBITTEN

Berufung, Predigt und Heilung haben ihren Ursprung im Gebet. Gott, unseren Vater, bitten wir:
■ Berufe auch heute junge Menschen zu einem kirchlichen Dienst, zur Verkündigung und zur Spendung der Sakramente.
■ Öffne auch heute die Menschen für deine frohe Botschaft, schenke ihnen Sinn und Halt und Orientierung.
■ Heile auch heute alle, die zu dir kommen, und wende dich denen zu, denen wir versprochen haben, für sie zu beten.
■ Stifte auch heute Frieden, ermutige die Menschen zum Dialog und erwecke auch heute die Verstorbenen zum ewigen Leben.
Auf dein Handeln und deine Wunder vertrauen wir, denn sie schenken der Welt Glauben und Heilung – heute und in Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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