MONTAG

TAGESgebet

Gott, du hast uns geboten,auf deinen geliebten Sohn zu hören.
Nähre uns mit deinem Wort
und reinige die Augen unseres Geistes,
damit wir fähig werden,
deine Herrlichkeit zu erkennen,
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 95)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Von der „Ankunft“ (= Parusie) des Herrn spricht Paulus fünfmal im ersten Thessalonicherbrief. Zwischen der Auferstehung Jesu und seiner Wiederkunft läuft die Zeit der Kirche. Auch die Weltgeschichte wird von diesen beiden Ereignissen bestimmt, gleichgültig, ob sie es zur Kenntnis nimmt oder nicht. Die Wiederkunft ereignet sich am „Tag des Herrn (1 Thess 5, 2), an „jenem Tag“ (2 Thess 1, 10). In der Schilderung dieses Tages müssen wir unterscheiden zwischen der eigentlichen Glaubensaussage und der „apokalyptischen“ Szenerie, die uns phantastisch vorkommen mag (Ruf des Erzengels, Fanfare Gottes, Entrücktwerden auf der Wolke). Die eigentliche Glaubensaussage steht in V. 14: Jesus war tot und ist auferstanden (auferweckt worden: 1, 10). Wenn er kommt, werden alle, die „in Christus“, d. h. als Getaufte, gestorben sind (4, 16), und alle, die durch ihren Glauben in Christus leben, ihm entgegengehen, um für immer bei ihm zu sein. Das ist die Hoffnung, die es den Christen unmöglich macht, traurig zu sein. „Die anderen“ (4, 13) haben keine Hoffnung, weil sie die Macht Gottes nicht kennen und dem Evangelium nicht gehorchen (2 Thess 1, 8). Eine Antwort auf die Frage „Was bringt der Glaube?“: Er kann vor der Verzweiflung retten. – Eph 2, 12; Kol 1, 27; Röm 1, 4; 8, 11; 10, 9; 1 Kor 15; Mt 24, 30–31; 2 Thess 1, 7–8; Joh 14, 2–3; 17, 24.

ERSTE Lesung1 Thess 4, 13–18

Gott wird die Entschlafenen durch Jesus in die Gemeinschaft mit ihm führen

Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Thessalónich.

13Schwestern und Brüder,
wir wollen euch über die Entschlafenen
nicht in Unkenntnis lassen,
damit ihr nicht trauert wie die anderen,
die keine Hoffnung haben.
14Denn wenn wir glauben,
dass Jesus gestorben und auferstanden ist,
so wird Gott die Entschlafenen
durch Jesus in die Gemeinschaft mit ihm führen.
15Denn dies sagen wir euch nach einem Wort des Herrn:
Wir, die Lebenden,
die noch übrig sind bei der Ankunft des Herrn,
werden den Entschlafenen nichts voraushaben.
16Denn der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen,
wenn der Befehl ergeht,
der Erzengel ruft und die Posaune Gottes erschallt.
Zuerst werden die in Christus Verstorbenen auferstehen;
17dann werden wir, die Lebenden, die noch übrig sind,
zugleich mit ihnen auf den Wolken in die Luft entrückt
zur Begegnung mit dem Herrn.
Dann werden wir immer beim Herrn sein.
18Tröstet also einander mit diesen Worten!

ANTWORTPSALMPs 96 (95), 1 u. 3.4–5.11–12.13 (Kv: vgl. 13a)

Kv Der Herr wird kommen, GL 518, VII. Ton
um die Erde zu richten. – Kv

1Singet dem Herrn ein neues Lied, ∗
singt dem Herrn, alle Lande,
3Erzählt bei den Nationen von seiner Herrlichkeit, ∗
bei allen Völkern von seinen Wundern! – (Kv)
4Denn groß ist der Herr und hoch zu loben, ∗
mehr zu fürchten als alle Götter.
5Denn alle Götter der Völker sind Nichtse, ∗
aber der Herr ist es, der den Himmel gemacht hat. – (Kv)
11Der Himmel freue sich, die Erde frohlocke, ∗
es brause das Meer und seine Fülle.
12Es jauchze die Flur und was auf ihr wächst. ∗
Jubeln sollen alle Bäume des Waldes. – (Kv)
13Jubeln sollen alle vor dem Herrn, denn er kommt, ∗
denn er kommt, um die Erde zu richten.
Er richtet den Erdkreis in Gerechtigkeit ∗
und die Völker nach seiner Treue. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Wenn die Korinther einen Anschauungsunterricht über die Botschaft von der Torheit des Kreuzes haben wollen, sollen sie an sich selbst und an die Anfänge ihrer Gemeinde zurückdenken (Lesung vom vergangenen Samstag). Auch die Missionare hat Gott nach dem gleichen Prinzip ausgewählt. Glänzendes Auftreten ist kein Beweis für die göttliche Sendung eines Predigers. Wenn ein großer Redner Anhänger findet, ist das kein Wunder. Wenn aber einer „in Schwäche und Furcht, zitternd und bebend“ mit einer Botschaft kommt, die so wenig anziehend ist wie die von einem gekreuzigten Erlöser, und dennoch Glauben findet, so ist das ein „Erweis von Geist und Kraft“, nämlich von Gottes Kraft (V. 5). – Nicht nur den Korinthern fiel es schwer, zu begreifen, dass die „Kraft Gottes“ in einer armen und schwachen, nicht in einer mächtigen Kirche am Werk ist. – Röm 1, 16; 2 Kor 1, 12; Gal 3, 1; 6, 14; Phil 2, 12; Apg 1, 8; 2 Kor 12, 12; 1 Thess 1, 5.

ERSTE Lesung1 Kor 2, 1–5

Ich habe euch das Geheimnis Gottes verkündet: Jesus Christus, den Gekreuzigten

Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Korínth.

1Ich kam nicht zu euch, Schwestern und Brüder,
um glänzende Reden
oder gelehrte Weisheit vorzutragen,
sondern um euch das Geheimnis Gottes zu verkünden.
2Denn ich hatte mich entschlossen,
bei euch nichts zu wissen außer Jesus Christus,
und zwar als den Gekreuzigten.
3Zudem kam ich in Schwäche und in Furcht,
zitternd und bebend zu euch.4Meine Botschaft und Verkündigung war nicht Überredung
durch gewandte und kluge Worte,
sondern war mit dem Erweis von Geist und Kraft verbunden,
5damit sich euer Glaube nicht auf Menschenweisheit stützte,
sondern auf die Kraft Gottes.

ANTWORTPSALMPs 119 (118), 97–98.99–100.101–102 (Kv: vgl. 97a)

Kv Wie lieb ist mir deine Weisung, o Herr! – KvGL 312, 7, II. Ton

97Wie sehr liebe ich deine Weisung, ∗
den ganzen Tag bestimmt sie mein Sinnen.
98Dein Gebot macht mich weiser als meine Feinde, ∗
denn es ist mein auf ewig. – (Kv)
99Ich wurde klüger als all meine Lehrer, ∗
denn deine Zeugnisse bestimmen mein Sinnen.
100Mehr Einsicht habe ich gewonnen als die Alten, ∗
denn deine Befehle bewahrte ich. – (Kv)
101Von jedem bösen Pfad hielt ich meine Füße zurück, ∗
damit ich dein Wort beachte.
102Ich wich nicht ab von deinen Entscheiden, ∗
du selbst hast mich unterwiesen. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Jes 61, 1 (Lk 4, 18)

Halleluja. Halleluja.
Der Geist des Herrn ruht auf mir.
Der Herr hat mich gesandt,
den Armen die frohe Botschaft zu bringen.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Von heute bis zum Ende des Kirchenjahres wird das Evangelium nach Lukas gelesen. Die drei ersten Evangelien bieten im Großen und Ganzen den gleichen Stoff, weichen aber im Einzelnen vielfach voneinander ab. Gerade in der je verschiedenen Redaktion des überlieferten Stoffes setzt jeder Evangelist seine besonderen Akzente. Lukas stellt sich im Vorwort (1, 1–4) als Historiker vor, der darstellen will, „was sich ereignet hat“, und „so kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen, in der du unterwiesen worden bist“. Das Interesse dieses Evangelisten geht räumlich und zeitlich und damit auch theologisch ins Weite; er führt den Stammbaum Jesu über Adam hinaus bis Gott zurück (3, 38), er zeigt starkes Interesse für die Heidenwelt und für die Zukunft der Kirche. Er hat als einziger Evangelist zu seinem Evangelium eine Fortsetzung geschrieben, die Apostelgeschichte. – Von 4, 14 bis 9, 50 berichtet Lukas über das Auftreten Jesu in Galiläa. Die Auseinandersetzung in der Synagoge von Nazaret lässt bereits den weiteren Weg Jesu und seiner Botschaft ahnen. Zwei Gruppen von Menschen werden genannt, für die die Botschaft eine „frohe Botschaft“ sein wird: die Armen (V. 18) und die Heiden (V. 25–27). – Mt 13, 54–58; Mk 6, 1–6; Jes 61, 1–2; 58, 6; 1 Kön 17, 1.9; 2 Kön 5, 14; Joh 7, 30; 8, 59.

EvangeliumLk 4, 16–30

Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe. –Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit
16kam Jesus nach Nazaret, wo er aufgewachsen war,
und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge.
Als er aufstand, um vorzulesen,
17reichte man ihm die Buchrolle des Propheten Jesája.
Er öffnete sie
und fand die Stelle, wo geschrieben steht:
18Der Geist des Herrn ruht auf mir;
denn er hat mich gesalbt.
Er hat mich gesandt,
damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe;
damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde
und den Blinden das Augenlicht;
damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze
19und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.
20Dann schloss er die Buchrolle,
gab sie dem Synagogendiener
und setzte sich.
Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet.
21Da begann er, ihnen darzulegen:
Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.
22Alle stimmten ihm zu;
sie staunten über die Worte der Gnade,
die aus seinem Mund hervorgingen,
und sagten: Ist das nicht Josefs Sohn?
23Da entgegnete er ihnen:
Sicher werdet ihr mir das Sprichwort vorhalten:
Arzt, heile dich selbst!
Wenn du in Kafárnaum so große Dinge getan hast,
wie wir gehört haben,
dann tu sie auch hier in deiner Heimat!
24Und er setzte hinzu: Amen, ich sage euch:
Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt.
25Wahrhaftig, das sage ich euch:
In Israel gab es viele Witwen in den Tagen des Elíja,
als der Himmel für drei Jahre
und sechs Monate verschlossen war
und eine große Hungersnot über das ganze Land kam.
26Aber zu keiner von ihnen wurde Elíja gesandt,
nur zu einer Witwe in Sarépta bei Sidon.
27Und viele Aussätzige gab es in Israel
zur Zeit des Propheten Elíscha.
Aber keiner von ihnen wurde geheilt,
nur der Syrer Náaman.
28Als die Leute in der Synagoge das hörten,
gerieten sie alle in Wut.
29Sie sprangen auf
und trieben Jesus zur Stadt hinaus;
sie brachten ihn an den Abhang des Berges,
auf dem ihre Stadt erbaut war,
und wollten ihn hinabstürzen.
30Er aber schritt mitten durch sie hindurch
und ging weg.

FÜRBITTEN

Unseren Herrn Jesus Christus, dem wir unser Heil verdanken, wollen wir bitten:
■ Erfülle uns mit deinem Geist und treibe uns an, das Evangelium auch auf ungewöhnliche und kreative Weise zu verkünden.
■ Erfülle die Menschen, die in Streit leben, mit deinem Geist und lass den Wunsch nach Frieden stärker sein als den Willen Recht zu behalten.
■ Erfülle alle mit deinem Geist, die in Süchten und Abhängigkeiten leben, und hilf ihnen ihre Fesseln zu sprengen.
■ Erfülle unsere Gemeinden mit deinem Geist und entfache in uns neu die Begeisterung für deine Botschaft.
Allmächtiger Gott, du hast uns aus der Finsternis in dein wunderbares Licht gerufen. Lass uns als Kinder des Lichtes leben durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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