FREITAG

TAGESgebet

Herr, unser Gott,durch den Tod
und die Auferstehung deines Sohnes
sind wir dein Volk geworden.
Lass die Freude über die Erlösung
in uns mächtig werden,
damit sie unser ganzes Leben bestimmt.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 187)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Um Weisheit und Wachstum in der Erkenntnis hat der Autor, der als Paulus schreibt, für die Kolosser gebetet (V. 9–10). Er ist in Sorge um den Glauben der Gemeinde. Sie wird von Lehrern beunruhigt, die zwar Christus nicht ablehnen, aber behaupten, man müsse außerdem gewisse Mächte (Geistwesen, Dämonen) verehren, die auf das menschliche Leben Einfluss haben. Demgegenüber zeigt „Paulus“ in dem Christushymnus der Verse 15–20 die universale und zentrale Stellung Christi in der Schöpfung und im Leben der Menschen. Die Erlösung durch sein Blut verstehen wir in ihrer Tiefe und Weite erst, wenn wir wissen, dass der Erlöser auch der Schöpfer ist. Er ergreift die Welt und unser Leben nicht von außen. Er ist vor allem, und er lebt zuinnerst in allem. In ihm aber lebt die Fülle Gottes selbst. Erst wenn alle geschaffenen Wesen von dem in Christus anwesenden Gott erfüllt und von seiner Klarheit erhellt werden, ist die Schöpfung vollendet. – Eph 1, 10.21–23; Kol 2, 9–15; 3, 12–15; Röm 5, 6–11; Joh 1, 1–14; 1 Joh 4, 7–21.

ERSTE LesungKol 1, 15–20

Alles ist durch ihn und auf ihn hin erschaffen

Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Kolóssä.

15Christus ist Bild des unsichtbaren Gottes,
der Erstgeborene der ganzen Schöpfung.
16Denn in ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden,
das Sichtbare und das Unsichtbare,
Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten;
alles ist durch ihn und auf ihn hin erschaffen.
17Er ist vor aller Schöpfung
und in ihm hat alles Bestand.
18Er ist das Haupt,
der Leib aber ist die Kirche.
Er ist der Ursprung,
der Erstgeborene der Toten;
so hat er in allem den Vorrang.
19Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen,
20um durch ihn alles auf ihn hin zu versöhnen.
Alles im Himmel und auf Erden wollte er zu Christus führen,
der Frieden gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut.

ANTWORTPSALMPs 100 (99), 2–3.4–5 (Kv: 1)

Kv Jauchzet dem Herrn, alle Lande! – KvGL 56, 1, V. Ton

2Dient dem Herrn mit Freude! ∗
Kommt vor sein Angesicht mit Jubel!
3Erkennt: Der Herr allein ist Gott. /
Er hat uns gemacht, wir sind sein Eigentum, ∗
sein Volk und die Herde seiner Weide. – (Kv)
4Kommt mit Dank durch seine Tore, /
mit Lobgesang in seine fe! ∗
Dankt ihm, preist seinen Namen!
5Denn der Herr ist gut, /
ewig währt seine Huld ∗
und von Geschlecht zu Geschlecht seine Treue. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Paulus nennt das apostolische Amt einen Dienst und eine Verwaltung (oekonomía) göttlicher Geheimnisse. Der Apostel ist zum Austeilen, zum Weitergeben bestellt. Was teilt er aus? Gottes Wahrheit und Gottes Liebe. Er steht im Dienst des ewigen Plans, dessen Verwirklichung mit der Erschaffung der Welt begonnen hat und der die Geschichte des Ersten wie des Zweiten Bundes umfasst. Der Kreuzestod Jesu ist die große Stunde dieser Heilsgeschichte, aber nicht ihr Ende. Das Geheimnis wirkt in die Geschichte hinein weiter und sammelt um sich die Gemeinde hörender und sehender, glaubender und wartender Menschen – bis der Herr kommt (V. 5). Das wird dann die Stunde des Gerichts sein, über die Verwalter und über die Empfänger der Gabe Gottes. Das sagt Paulus einer Gemeinde, die sich das Richten über die Verkünder der Botschaft und damit auch über die Botschaft selbst anmaßt. – Lk 12, 42–44; 2 Kor 5, 10–11; Lk 12, 2–3; Röm 2, 16; Eph 3, 9.

ERSTE Lesung1 Kor 4, 1–5

Der Herr wird die Absichten der Herzen aufdecken

Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Korínth.

Schwestern und Brüder!
1So soll man uns betrachten: als Diener Christi
und als Verwalter von Geheimnissen Gottes.
2Von Verwaltern aber verlangt man,
dass sie sich als treu erweisen.
3Mir macht es allerdings gar nichts aus,
wenn ihr oder ein menschliches Gericht
über mich urteilt;
ich urteile auch nicht über mich selbst.
4Ich bin mir zwar keiner Schuld bewusst,
doch bin ich dadurch noch nicht gerecht gesprochen;
der Herr ist es, der über mich urteilt.
5Richtet also nicht vor der Zeit;
wartet, bis der Herr kommt,
der das im Dunkeln Verborgene ans Licht bringen
und die Absichten der Herzen aufdecken wird!
Dann wird jeder sein Lob von Gott erhalten.

ANTWORTPSALMPs 37 (36), 3–4.18–19.27–28b.39–40b (Kv: 39a)

Kv Die Rettung der Gerechten GL 404, IX. Ton
kommt vom Herrn– Kv

3Vertrau auf den Herrn und tue das Gute, ∗
wohne im Land und hüte die Treue!
4Habe deine Lust am Herrn! ∗
So wird er dir geben, was dein Herz begehrt. – (Kv)
18Der Herr kennt die Tage der Bewährten, ∗
ihr Erbe hat ewig Bestand.
19Sie werden nicht zuschanden in böser Zeit, ∗
in Tagen des Hungers werden sie satt. – (Kv)
27Meide das Böse und tue das Gute, ∗
so bleibst du wohnen für immer.
28ab[ ] Denn der Herr liebt das Recht ∗
und wird seine Frommen nicht verlassen. – (Kv)
39Die Rettung der Gerechten kommt vom Herrn, ∗
ihre Zuflucht zur Zeit der Bedrängnis.
40abDer Herr hat ihnen geholfen und sie gerettet, ∗
er wird sie vor den Frevlern retten. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Joh 8, 12

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich bin das Licht der Welt.
Wer mir nachfolgt, hat das Licht des Lebens.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Der Abschnitt Lk 5, 33–39 hat zwei Teile: 1. das Wort über das Fasten, 2. das Doppel-Wort vom neuen Kleid und vom neuen Wein. Das Fasten ist Zeichen der Bußtrauer und des Wartens auf Verzeihung und Hilfe. Im Alten Testament und im Judentum war es eng verbunden mit dem Warten auf das Kommen des Messias. Die Jünger Jesu fasten nicht, denn sie stehen bereits in der Freude der Heilszeit, während die Jünger des Johannes und die Pharisäer noch im Dunkeln tappen und warten. So erhält die Frage nach dem Fasten eine Antwort über die Heilszeit, die Zeit der Freude, die mit dem Kommen Jesu angebrochen ist. Zeit zum Fasten wird sein, wenn der Bräutigam weggenommen ist: wenn Jesus nicht mehr bei den Seinen ist. – Mit dem Wort vom neuen Kleid will Jesus sagen, dass er es für zwecklos hält, das Alte, d. h. die pharisäische Gesetzespraxis, eben nur auszubessern. Mit der Ankunft Jesu hat etwas Neues begonnen; wer sich ihm anschließt, muss das Alte hinter sich lassen (vgl. 5, 11), auch wenn das Neue (wie der neue Wein) einen ungewohnten, herben Geschmack hat. – Mt 9, 14–17; Mk 2, 18–22; Sach 8, 19; 19, 7.

EvangeliumLk 5, 33–39

Wenn ihnen der Bräutigam weggenommen sein wird, dann werden sie fasten

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit
33sagten die Pharisäer und Schriftgelehrten zu Jesus:
Die Jünger des Johannes fasten und beten viel,
ebenso die der Pharisäer;
deine Jünger aber
essen und trinken.
34Jesus erwiderte ihnen:
Könnt ihr denn die Hochzeitsgäste fasten lassen,
solange der Bräutigam bei ihnen ist?
35Es werden aber Tage kommen,
da wird ihnen der Bräutigam weggenommen sein;
dann, in jenen Tagen, werden sie fasten.
36Er erzählte ihnen aber auch ein Gleichnis:
Niemand schneidet ein Stück von einem neuen Gewand ab
und setzt es auf ein altes Gewand.
Sonst würde ja das neue Gewand zerschnitten
und zu dem alten
würde das Stück von dem neuen nicht passen.
37Auch füllt niemand jungen Wein in alte Schläuche.
Sonst würde ja der junge Wein die Schläuche zerreißen;
er läuft aus
und die Schläuche sind unbrauchbar.
38Sondern: Jungen Wein
muss man in neue Schläuche füllen.
39Und niemand, der alten Wein trinkt, will jungen;
denn er sagt:
Der alte ist bekömmlich.

FÜRBITTEN

Zu Jesus Christus, der uns in seinem Namen versammelt hat, beten wir:
■ Für die Kirche: dass wir immer wieder neu versuchen zu leben, was wir vom Evangelium verstanden haben.
■ Für die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft: dass sie Gerechtigkeit und Frieden für alle suchen.
■ Für alle, die sich in Abhängigkeit und Sucht verstrickt haben: dass sie die Kraft für einen neuen Anfang finden.
■ Für alle, die in Hospizen, Kliniken oder zu Hause Menschen auf ihrem letzten Weg begleiten: dass sie helfende Nähe und Trost spenden.
Gott, du sorgst für uns wie ein gütiger Vater und eine liebevolle Mutter. Höre unsere Bitten, durch Christus, unseren Bruder. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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