SAMSTAG

TAGESgebet

Gütiger Gott,schenke uns Beharrlichkeit und Ausdauer
auf dem Weg deiner Gebote,
damit auch in unseren Tagen
viele Menschen zu dir finden
und deine Kirche dir immer eifriger dient.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 130)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Unter dem Thema „noch vollkommener werden“ (4, 1) stehen auch die Mahnungen der heutigen Lesung. Sie spricht im ersten Teil von der Bruderliebe, im zweiten Teil von der Arbeit. Die Bruderliebe kann durchaus zartes und starkes Gefühl sein (vgl. 2, 8), aber was der Apostel an ihr vor allem schätzt, ist die Mühe (1, 3), die einer sich macht, um den Bruder wirklich zu lieben und ihm zu helfen; konkrete Anweisungen stehen in 5, 14. Die Liebe kann kein menschlicher Lehrer lehren und noch weniger geben. Wenn die Thessalonicher sie haben, dann hat Gott selbst sie belehrt; Paulus kann sie nur mahnen, in dieser Schule gute Schüler zu sein. – Die Mahnung zur Arbeit (V. 11–12) hängt sicher mit den nachfolgenden Ausführungen über die Wiederkunft Christi zusammen; aber sie hat auch mit der Liebe zu tun: mit der Liebe zum Bruder, dem man nicht zur Last fallen will, und auch mit der missionarischen Liebe zu den Außenstehenden, den Heiden, die man nicht durch fromme Reden überzeugen kann, vielleicht aber durch das vorgelebte Ideal menschlicher Anständigkeit. – Zu 4, 9 „von Gott belehrt“: Joh 6, 45; Jes 2, 3; 54, 13; Jer 31, 33–34. – Joh 13, 34; 1 Joh 4, 7; 2 Thess 1, 3; 1 Thess 2, 9; Eph 4, 28; 2 Thess 3, 6–12.

ERSTE Lesung1 Thess 4, 9–11

Gott selbst hat euch gelehrt, einander zu lieben

Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Thessalónich.

Schwestern und Brüder!
9Über die Liebe zu den Schwestern und Brüdern
brauche ich euch nicht zu schreiben;
Gott selbst hat euch schon gelehrt, einander zu lieben;
10und danach handelt ihr auch
an allen, die zu uns gehören in ganz Mazedónien.
Wir ermahnen euch aber, Brüder und Schwestern,
darin noch vollkommener zu werden.
11Setzt eure Ehre darein, ruhig zu leben,
euch um die eigenen Aufgaben zu kümmern
und mit euren Händen zu arbeiten,
wie wir euch aufgetragen haben.

ANTWORTPSALMPs 98 (97), 1.7–8.9 (Kv: vgl. 9a)

Kv Der Herr wird kommen, GL 518, VII. Ton
um die Erde zu richten. – Kv

1Singet dem Herrn ein neues Lied, ∗
denn er hat wunderbare Taten vollbracht!
Geholfen hat ihm seine Rechte ∗
und sein heiliger Arm. – (Kv)
7Es brause das Meer und seine Fülle, ∗
der Erdkreis und seine Bewohner.
8In die Hände klatschen sollen die Ströme, ∗
die Berge sollen jubeln im Chor. – (Kv)
9Jubeln sollen alle vor dem Herrn, denn er kommt, ∗
um die Erde zu richten.
Er richtet den Erdkreis in Gerechtigkeit, ∗
die Völker so, wie es recht ist. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Mit der „Kirche Gottes, die in Korinth ist“ (1, 2), ist es wie mit dem Volk Gottes im Ersten Bund. Gott schafft sich sein Volk aus nichts (V. 28); er bevorzugt („erwählt“) das Schwache und Verachtete. Beweis dafür ist nicht nur die Tatsache des Kreuzes: Was am Kreuz geschah, setzt sich fort in der Verkündigung des gekreuzigten Christus: Nicht mit Macht und Weisheit wird Christus verkündigt, und nicht die Mächtigen und Weisen sind es, bei denen die Botschaft ankommt. Die Korinther brauchen sich in ihrer Gemeinde nur umzusehen, um das zu wissen. „Seht auf eure Berufung“, sagt ihnen Paulus: Wie ging es denn damals zu, als sich eure Gemeinde bildete? Das war doch ein erbärmlicher Haufen: ungebildete, wirtschaftlich schwache Leute fanden sich zusammen. Mit diesem Vorgehen verfolgt Gott ein bestimmtes Ziel: Der Mensch soll seine Armut begreifen und vor Gott als der Empfangende stehen. – Dtn 7, 7–8; Ri 7, 2; 1 Sam 16, 7; 2 Kor 4, 7; Jak 2, 5; Dtn 8, 17–18; Eph 2, 8–9; Jer 9, 22–23; 2 Kor 10, 17.

ERSTE Lesung1 Kor 1, 26–31

Das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt

Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Korínth.

26Seht auf eure Berufung, Schwestern und Brüder!
Da sind nicht viele Weise im irdischen Sinn,
nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme,
27sondern das Törichte in der Welt hat Gott erwählt,
um die Weisen zuschanden zu machen,
und das Schwache in der Welt hat Gott erwählt,
um das Starke zuschanden zu machen.
28Und das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt:
das, was nichts ist,
um das, was etwas ist, zu vernichten,
29damit kein Mensch sich rühmen kann vor Gott.
30Von ihm her seid ihr in Christus Jesus,
den Gott für uns zur Weisheit gemacht hat,
zur Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung.
31Wer sich rühmen will,
der rühme sich des Herrn;
so heißt es schon in der Schrift.

ANTWORTPSALMPs 33 (32), 12–13.14–15.20–21 (Kv: vgl. 12)

Kv Selig das Volk des Herrn– KvGL 56, 1, V. Ton

12Selig die Nation, deren Gott der Herr ist, ∗
das Volk, das er sich zum Erbteil erwählt hat.
13Der Herr blickt herab vom Himmel, ∗
er sieht alle Menschen. – (Kv)
14Von seinem Thronsitz schaut er nieder ∗
auf alle Bewohner der Erde.
15Der ihre Herzen gebildet hat, ∗
er achtet auf all ihre Taten. – (Kv)
20Unsre Seele hofft auf den Herrn; ∗
er ist unsre Hilfe und unser Schild.
21Ja, an ihm freut sich unser Herz, ∗
wir haben vertraut auf seinen heiligen Namen. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Joh 13, 34ac

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ein neues Gebot gebe ich euch:
Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Auch im Gleichnis von den Talenten kommt der Herr erst „nach langer Zeit“ zurück (25, 19). Aber dann ist er plötzlich da und richtet jeden nach seinen Taten. Die „Diener“ haben entsprechend ihren Fähigkeiten mehr oder weniger Geld anvertraut bekommen (ein Talent = etwa 25.000 Euro): Jeder Mensch hat seine eigenen Gaben und Aufgaben, jeder muss seinen eigenen Weg gehen. Der Lohn richtet sich nicht nach den empfangenen Talenten, sondern nach der Treue. „Tüchtig und treu“ ist der Diener, der nicht müde wird, auf das Kommen des Herrn zu warten; der aber auch nicht nur von der Zukunft träumt, sondern in der Gegenwart lebt und dabei auf seine ureigenen, ihm geschenkten Talente achtet und sie nutzt. Von einem Verdienst ist hier nicht die Rede, immer bleiben wir „unnütze Sklaven“ (Lk 17, 10). Gott belohnt, weil er gut ist; der Lohn ist er selbst, sein Festmahl, seine Gemeinschaft, seine Freude. – Lk 19, 11–27; Mk 13, 34; 2 Kor 5, 10; Lk 16, 10; Joh 17, 24.

EvangeliumMt 25, 14–30

Über Weniges warst du treu; nimm teil am Freudenfest deines Herrn!

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit
erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis:
14Mit dem Himmelreich
ist es wie mit einem Mann, der auf Reisen ging.
Er rief seine Diener
und vertraute ihnen sein Vermögen an.
15Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld,
einem anderen zwei,
wieder einem anderen eines,
jedem nach seinen Fähigkeiten.
Dann reiste er ab.
16Sofort ging der Diener, der die fünf Talente erhalten hatte, hin,
wirtschaftete mit ihnen
und gewann noch fünf weitere dazu.
17Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte,
noch zwei weitere dazu.
18Der aber, der das eine Talent erhalten hatte,
ging und grub ein Loch in die Erde
und versteckte das Geld seines Herrn.
19Nach langer Zeit kehrte der Herr jener Diener zurück
und hielt Abrechnung mit ihnen.
20Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte,
brachte fünf weitere
und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben;
sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen.
21Sein Herr sagte zu ihm:
Sehr gut,
du tüchtiger und treuer Diener.
Über Weniges warst du treu,
über Vieles werde ich dich setzen.
Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn!
22Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte,
und sagte: Herr, du hast mir zwei Talente gegeben;
sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen.
23Sein Herr sagte zu ihm:
Sehr gut,
du tüchtiger und treuer Diener.
Über Weniges warst du treu,
über Vieles werde ich dich setzen.
Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn!
24Es kam aber auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte,
und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mensch bist;
du erntest, wo du nicht gesät hast,
und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast;
25weil ich Angst hatte,
habe ich dein Geld in der Erde versteckt.
Sieh her, hier hast du das Deine.
26Sein Herr antwortete und sprach zu ihm:
Du bist ein schlechter und fauler Diener!
Du hast gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe,
und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe.
27Du hättest mein Geld auf die Bank bringen müssen,
dann hätte ich es bei meiner Rückkehr
mit Zinsen zurückerhalten.
28Nehmt ihm also das Talent weg
und gebt es dem, der die zehn Talente hat!
29Denn wer hat,
dem wird gegeben werden
und er wird im Überfluss haben;
wer aber nicht hat,
dem wird auch noch weggenommen, was er hat.
30Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus
in die äußerste Finsternis!
Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.

FÜRBITTEN

Christus gibt uns Talente. Geehrt durch sein Vertrauen kommen wir zu ihm und bitten:
■ Hilf den Getauften und Gefirmten, Können, Wissen und Erfahrungen in die Gemeinschaft der Kirche einzubringen.
■ Gib uns Kraft, uns für eine solidarische Gesellschaft einzusetzen.
■ Gib den Familien, Lehrerinnen und Lehrern Aufmerksamkeit für die Fähigkeiten ihrer Kinder und hilf ihnen, sie zu fördern.
■ Sieh barmherzig auf das Leben unserer Verstorbenen und verzeihe, wenn sie hinter ihren Möglichkeiten zurückgeblieben sind.
Wir setzen unsere Hoffnung auf dich, dass wir teilnehmen dürfen an der Freude unseres Herrn, jetzt im Gebet und einst in deiner Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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