DIENSTAG

TAGESgebet

Gott, du bist unser Ziel,du zeigst den Irrenden das Licht der Wahrheit
und führst sie auf den rechten Weg zurück.
Gib allen, die sich Christen nennen,
die Kraft, zu meiden,
was diesem Namen widerspricht,
und das zu tun, was unserem Glauben entspricht.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 277)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   „Mit Macht und mit dem Heiligen Geist und mit voller Gewissheit“ (1, 5) hat Paulus in Thessalonich das Evangelium verkündet, noch mit den Striemen von Philippi am Leib (vgl. Apg 16, 20–24). In der Verkündigung des Evangeliums ist Gottes Macht am Werk: Er ist es in Wirklichkeit, der spricht und der auch das Hören gibt. Aber Gott spricht in die Welt hinein durch Menschen, die sich ihm zur Verfügung stellen. Wie einst Jeremia, so weiß sich auch Paulus von Gott geprüft und angenommen (V. 4), für gut befunden, um die Botschaft auszurichten. Gott hat ihm das Evangelium anvertraut: sein eigenes Wort, letzten Endes sich selbst als die Gabe des Heils. Daraus ergibt sich für Paulus die doppelte Forderung: Verantwortung vor Gott, der ihn berufen hat, und Liebe zu den Menschen, denen er das Evangelium schuldet. – Zu 2, 4: Jer 1, 5; 11, 20; 12, 3; Eph 3, 7–13; 1 Tim 1, 11. – Zu 2, 5: 2 Kor 4, 2; 5, 9; Gal 1, 10.

ERSTE Lesung1 Thess 2, 1–8

Wir wollen euch nicht nur am Evangelium Gottes teilhaben lassen, sondern auch an unserem Leben

Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Thessalónich.

1Ihr wisst selbst, Schwestern und Brüder,
dass wir nicht vergebens zu euch gekommen sind.
2Wir hatten vorher in Philíppi viel zu leiden
und wurden misshandelt, wie ihr wisst;
dennoch haben wir im Vertrauen auf unseren Gott
das Evangelium Gottes trotz harter Kämpfe
freimütig bei euch verkündet.
3Denn wir predigen nicht, um euch irrezuführen,
und nicht in unlauterer oder betrügerischer Absicht,
4sondern wir tun es, weil Gott uns geprüft
und uns das Evangelium anvertraut hat,
nicht also um den Menschen,
sondern um Gott zu gefallen, der unsere Herzen prüft.
5Nie haben wir mit unseren Worten zu schmeicheln versucht,
das wisst ihr,
und nie haben wir aus versteckter Habgier gehandelt,
dafür ist Gott Zeuge.
6Wir haben auch keine Ehre bei den Menschen gesucht,
weder bei euch noch bei anderen,
7obwohl wir als Apostel Christi
unser Ansehen hätten geltend machen können.
Im Gegenteil, wir sind euch freundlich begegnet:
Wie eine Mutter für ihre Kinder sorgt,
8so waren wir euch zugetan
und wollten euch
nicht nur am Evangelium Gottes teilhaben lassen,
sondern auch an unserem Leben;
denn ihr wart uns sehr lieb geworden.

ANTWORTPSALMPs 139 (138), 1–3.4–5.6–7 (Kv: 1a)

Kv Herr, du hast mich erforscht GL 657, 1, IV. Ton
und du kennst mich. – Kv

1Herr, du hast mich erforscht und kennst mich. /
2Ob ich sitze oder stehe, du kennst es. ∗
Du durchschaust meine Gedanken von fern.
3Ob ich gehe oder ruhe, du hast es gemessen. ∗
Du bist vertraut mit all meinen Wegen. – (Kv)
4Ja, noch nicht ist das Wort auf meiner Zunge, ∗
siehe, Herr, da hast du es schon völlig erkannt.
5Von hinten und von vorn hast du mich umschlossen, ∗
hast auf mich deine Hand gelegt. – (Kv)
6Zu wunderbar ist für mich dieses Wissen, ∗
zu hoch, ich kann es nicht begreifen.
7Wohin kann ich gehen vor deinem Geist, ∗
wohin vor deinem Angesicht fliehen? – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Über dem ersten Teil der Lesung steht als Thema „die Ankunft (Parusie) unseres Herrn Jesus Christus und unsere Vereinigung mit ihm“. Die Parusie ereignet sich am „Tag des Herrn“ (V. 2). Aber wann ist der Tag des Herrn? Er ist schon da, sagen einige. Der Autor gibt eine doppelte Antwort: 1. Der Tag des Herrn ist noch nicht da; 2. bevor er kommt, werden noch große, unheimliche Dinge geschehen (V. 3–12). Der Tempel wird entweiht werden durch den Menschen der Gesetzlosigkeit, der sich göttliche Rechte anmaßt. Aber weder diese Wirren noch die Ankunft Christi selbst soll die Christen erschrecken; nicht zur Verwirrung sind sie berufen, sondern zur Heiligkeit, zur Rettung und zur Herrlichkeit Christi (V. 13–14), also zur Hoffnung. – 1 Thess 3, 6.8; 1 Kor 11, 2; 1 Thess 3, 11–13.

ERSTE Lesung2 Thess 2, 1–3a.14–17

Haltet an den Überlieferungen fest, in denen wir euch unterwiesen haben

Lesung
aus dem zweiten Brief des Apostels Paulusan die Gemeinde in Thessalónich.

1Schwestern und Brüder,
wir bitten euch hinsichtlich der Ankunft Jesu Christi,
unseres Herrn,
und unserer Vereinigung mit ihm:
2Lasst euch nicht so schnell aus der Fassung bringen
und in Schrecken jagen,
wenn in einem prophetischen Wort
oder einer Rede oder in einem Brief,
wie wir ihn geschrieben haben sollen,
behauptet wird, der Tag des Herrn sei schon da!
3aLasst euch durch niemanden und auf keine Weise täuschen!
14Dazu hat er euch durch unser Evangelium berufen;
ihr sollt nämlich die Herrlichkeit Jesu Christi,
unseres Herrn, erlangen.
15Seid also standhaft, Brüder und Schwestern,
und haltet an den Überlieferungen fest,
in denen wir euch unterwiesen haben,
sei es mündlich,
sei es durch einen Brief!
16Jesus Christus selbst aber, unser Herr,
und Gott, unser Vater, der uns liebt
und uns in seiner Gnade
ewigen Trost und sichere Hoffnung schenkt,
17ermutige eure Herzen
und gebe euch Kraft zu jedem guten Werk und Wort.

ANTWORTPSALMPs 96 (95), 10–11.12–13a (Kv: vgl. 13a)

Kv Der Herr wird kommen, GL 518, VII. Ton
um die Erde zu richten. – Kv

10Verkündet bei den Nationen: Der Herr ist König! /
Fest ist der Erdkreis gegründet, er wird nicht wanken. ∗
Er richtet die Völker so, wie es recht ist.
11Der Himmel freue sich, die Erde frohlocke, ∗
es brause das Meer und seine Fülle. – (Kv)
12Es jauchze die Flur und was auf ihr wächst. ∗
Jubeln sollen alle Bäume des Waldes
13a[ ] vor dem Herrn, denn er kommt, ∗
denn er kommt, um die Erde zu richten. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Hebr 4, 12

Halleluja. Halleluja.
Lebendig ist das Wort Gottes und wirksam.
Es richtet über die Regungen und Gedanken der Herzen.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Im vierten und fünften Wehruf wirft Jesus den Führern des jüdischen Volkes vor, dass sie zwar auf den Buchstaben des Gesetzes großen Wert legen, aber die eigentliche Forderung Gottes nicht begreifen wollen. In ihrer Gesetzespraxis ist weder Liebe zu Gott noch Liebe zu den Menschen; ihre einzige Tugend ist die Genauigkeit. Wenn darüber Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue zugrunde gehen, wird der Sinn des Gesetzes verfehlt und das Bild Gottes zur Unkenntlichkeit verzerrt. Was Jesus hier sagt, ist nichts anderes, als was vor ihm die Propheten gesagt haben. – Die Verse 25–26 meinen im Grunde das Gleiche wie die Verse 23–24; der Unterscheidung von wesentlichen und nicht wesentlichen Vorschriften entspricht hier die von innen und außen. Wenn das Innere, das „Herz“, rein geworden ist, dann wird das äußere Tun von selbst richtig. Das Herz aber wird rein, indem es auf Gottes Wort und Willen horcht. – Jer 5, 1; Hos 4, 1–2; Am 5, 21; Sach 7, 9–11; Mk 7, 4; Lk 11, 39–40.

EvangeliumMt 23, 23–26

Man muss das eine tun, ohne das andere zu lassen

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus:
23Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler!
Ihr gebt den Zehnten von Minze, Dill und Kümmel
und lasst das Wichtigste im Gesetz außer Acht:
Recht, Barmherzigkeit und Treue.
Man muss das eine tun,
ohne das andere zu lassen.
24Blinde Führer seid ihr:
Ihr siebt die Mücke aus
und verschluckt das Kamel.
25Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler!
Ihr haltet Becher und Schüsseln außen sauber,
innen aber sind sie voll von Raffsucht und Gier.
26Du blinder Pharisäer!
Mach den Becher zuerst innen sauber,
dann ist er auch außen rein.

FÜRBITTEN

Christus hilft denen, die sich nach einem reinen Leben und einer guten Welt sehnen. Ihn bitten wir:
■ Für unsere Politikerinnen und Politiker: Hilf ihnen, dass sich in ihrem Reden und Handeln Gerechtigkeit widerspiegelt.
■ Für unsere Gesellschaft: Hilf ihr, Barmherzigkeit nicht von anderen zu fordern, sondern selbst zu zeigen.
■ Für alle, die in Beziehungen leben: Hilf ihnen, einander treu zu sein und immer wieder den klärenden Dialog zu suchen.
■ Für alle, die sich innerlich unrein fühlen: Hilf ihnen, deine Nähe zu suchen, zu finden, und ihr Leben neu zu ordnen.
Mit den ausgesprochenen Bitten und den Anliegen in unserem Herzen kommen wir zu dir. Denn du gibst uns, was wir zum Leben brauchen – heute und in Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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