SAMSTAG

TAGESgebet

Gott, unser Vater,alles Gute kommt allein von dir.
Schenke uns deinen Geist,
damit wir erkennen, was recht ist,
und es mit deiner Hilfe auch tun.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 272)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Boas ist ein wohlhabender Mann. Er ist mit Elimelech, Ruts verstorbenem Schwiegervater, verwandt. Dass im weiteren Verlauf der Dinge die Moabiterin Rut die Frau des Judäers Boas wird, ist dem Anschein nach das Ergebnis menschlicher Klugheit, Berechnung und Anständigkeit, aber der Verfasser will uns zeigen, wie in allem die Führung Gottes waltet. Das kommt diskret an ein paar wenigen Stellen zum Ausdruck, vor allem in 2, 12 (nicht in der Lesung), wo Boas zu Rut sagt. „Der Herr, der Gott Israels, zu dem du gekommen bist, um dich unter seinen Flügeln zu bergen, möge dir dein Tun vergelten und dich reich belohnen (vgl. 4, 14). Gott ist nicht nur da, wo „Zeichen und Wunder“ geschehen. Die größeren Wunder geschehen verborgen im Herzen der Menschen, oft ohne dass sie selbst es wissen. Dass Rut zur Stamm-Mutter des Königs David wurde, ist demnach weder ein Zufall noch ein Makel an Davids Stammbaum, sondern göttliche Führung. – Lev 19, 9–10; 23, 22; Dtn 24, 19.

ERSTE LesungRut 2, 1–3.8–11; 4, 13–17

Der Noomi ist ein Sohn geboren. Er ist der Vater Isais, des Vaters Davids

Lesung
aus dem Buch Rut.

2, 1Nóomi hatte einen Verwandten von ihrem Mann her,
einen einflussreichen Mann;
er war aus dem Geschlecht Elimélechs und hieß Boas.
2Da sagte Rut, die Moabíterin, zu Nóomi:
Ich möchte aufs Feld gehen
und Ähren lesen, wo es mir jemand erlaubt.
Sie antwortete ihr: Geh, meine Tochter!
3Rut ging hin und las auf dem Feld hinter den Schnittern her.
Dabei war sie auf ein Grundstück
des Boas aus dem Geschlecht Elimélechs geraten.
8Boas sagte zu Rut:
Höre wohl, meine Tochter,
geh auf kein anderes Feld, um zu lesen;
entfern dich nicht von hier,
sondern halte dich an meine Mägde;
9behalte das Feld im Auge, wo sie ernten,
und geh hinter ihnen her!
Ich habe den Knechten befohlen, dich nicht anzurühren.
Hast du Durst,
so darfst du zu den Gefäßen gehen
und von dem trinken, was die Knechte schöpfen.
10Sie sank nieder,
beugte sich zur Erde
und sagte zu ihm:
Wie habe ich es verdient, dass du mich so achtest,
da ich doch eine Fremde bin?
11Boas antwortete ihr:
Mir wurde alles berichtet,
was du nach dem Tod deines Mannes
für deine Schwiegermutter getan hast,
wie du deinen Vater und deine Mutter,
dein Land und deine Verwandtschaft verlassen hast und
zu einem Volk gegangen bist, das dir zuvor unbekannt war.
4, 13Boas nahm Rut zur Frau und ging zu ihr.
Der Herr ließ sie schwanger werden
und sie gebar einen Sohn.
14Da sagten die Frauen zu Nóomi:
Gepriesen sei der Herr,
der es dir heute nicht an einem Löser hat fehlen lassen.
Sein Name soll in Israel gerühmt werden.
15Du wirst jemand haben,
der dein Herz erfreut und dich im Alter versorgt;
denn deine Schwiegertochter, die dich liebt,
hat ihn geboren,
sie, die für dich mehr wert ist als sieben Söhne.
16Nóomi nahm das Kind,
drückte es an ihre Brust
und wurde seine Pflegemutter.
17Die Nachbarinnen rühmten ihn
und sagten: Der Nóomi ist ein Sohn geboren.
Und sie gaben ihm den Namen Obed.
Er ist der Vater Ísais,
des Vaters Davids.

ANTWORTPSALMPs 128 (127), 1–2.3.4–5 (Kv: 4)

Kv So wird der Mann gesegnet,GL 71, 1, VIII. Ton
der den Herrn fürchtet. – Kv

1Selig jeder, der den Herrn fürchtet, ∗
der auf seinen Wegen geht!
2Was deine Hände erarbeitet haben, wirst du genießen; ∗
selig bist du – es wird dir gut ergehn. – (Kv)
3Deine Frau ist wie ein fruchtbarer Weinstock ∗
im Innern deines Hauses.
Wie Schösslinge von Ölbäumen sind deine Kinder ∗
rings um deinen Tisch herum. – (Kv)
4Siehe, so wird der Mann gesegnet, ∗
der den Herrn fürchtet.
5Es segne dich der Herr vom Zion her. ∗
Du sollst schauen das Glück Jerusalems alle Tage deines Lebens. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   In einer gewaltigen Vision schaut der Prophet Ezechiel die Rückkehr der Gottesherrlichkeit in den Tempel von Jerusalem. Jahwe zieht auf demselben Weg wieder in den Tempel ein, auf dem er einst ausgezogen ist (Ez 10, 19; 11, 22–23). Der Weggang der Gottesherrlichkeit hatte die Zerstörung Jerusalems angezeigt. Die Deutung der neuen Vision gibt die Gottesrede in den Versen 7–12. Das Wesentliche steht in Vers 7: Jahwe kehrt zu seinem Volk zurück. Der Tempel ist das Symbol seiner Gegenwart, aber sein wirkliches Heiligtum ist das Volk Israel selbst, und zwar „für immer“. Das ist die Zusage der unverbrüchlichen Treue Gottes. Die Verheißung an Abraham: „Dir und deinen Nachkommen werde ich Gott sein“, wird durch das Wort an Ezechiel voll bestätigt und im neuen Bund endgültig erfüllt. Was diese Zusage an Forderung für das Bundesvolk in sich schließt, sagt die Fortsetzung der Gottesrede (V. 7b–12). – Zu Vers 5 (Gegenwart Gottes im Tempel): Ex 40, 34–35; 1 Kön 8, 10–11; Jes 6. – Zu Vers 7: Jer 3, 16–17; 14, 21; Ps 132, 7; Jes 60, 13.

ERSTE LesungEz 43, 1–7a

Die Herrlichkeit des Herrn zog in den Tempel ein

Lesung
aus dem Buch Ezéchiel.

1Der Mann, der mich begleitete,
führte mich zu einem der Tore,
dem Tor, das im Osten lag.
2Und siehe,
die Herrlichkeit des Gottes Israels kam aus dem Osten heran.
Ihr Rauschen war wie das Rauschen gewaltiger Wassermassen
und die Erde leuchtete auf von seiner Herrlichkeit.
3Wie ein Aufscheinen der Erscheinung war es,
die ich gesehen hatte,
wie die Erscheinung, die ich gesehen hatte –
als ich kam, um die Stadt zu vernichten. –
Und die Erscheinungen waren wie die Erscheinung,
die ich am Fluss Kebar gesehen hatte.
Da fiel ich nieder auf mein Gesicht.
4Und die Herrlichkeit des Herrn zog in den Tempel ein
durch das Tor, das im Osten lag.
5Und der Geist hob mich empor
und brachte mich in den inneren Vorhof.
Und siehe, die Herrlichkeit des Herrn erfüllte den Tempel.
6Dann hörte ich einen,
der vom Tempel her zu mir redete.
Der Mann aber stand neben mir.
7aEr sagte zu mir:
Menschensohn, das ist der Ort, wo mein Thron steht,
und der Ort, wo meine Füße ruhen;
hier will ich für immer
mitten unter den Israeliten wohnen.

ANTWORTPSALMPs 85 (84), 9–10.11–12.13–14 (Kv: vgl. 10b)

Kv Die Herrlichkeit Gottes wohnt in unserm Land. – KvGL 35, 1,

9Ich will hören, was Gott redet: /VII. Ton
Frieden verkündet der Herr seinem Volk und seinen Frommen, ∗
sie sollen sich nicht zur Torheit wenden.
10Fürwahr, sein Heil ist denen nahe, die ihn fürchten, ∗
seine Herrlichkeit wohne in unserm Land. – (Kv)
11Es begegnen einander Huld und Treue; ∗
Gerechtigkeit und Friede küssen sich.
12Treue sprosst aus der Erde hervor; ∗
Gerechtigkeit blickt vom Himmel hernieder. – (Kv)
13Ja, der Herr gibt Gutes ∗
und unser Land gibt seinen Ertrag.
14Gerechtigkeit geht vor ihm her ∗
und bahnt den Weg seiner Schritte. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Mt 23, 9b.10b

Halleluja. Halleluja.
Einer ist euer Vater, der im Himmel.
Einer ist euer Lehrer, Christus.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Jesus hat in der Bergpredigt die wahre Gerechtigkeit verkündigt. In Kapitel 23 rechnet er mit der falschen Gerechtigkeit ab. Den Schriftgelehrten und Pharisäern gegenüber empfindet er zugleich Hochachtung und Zorn. Hochachtung, weil sie „auf dem Stuhl des Mose sitzen“ und als Ausleger des Gesetzes höchste Autorität haben; Zorn, weil ihr Verhalten nicht zu ihrer Rede passt. Das Wort, das wir mit „Heuchelei“ übersetzen, kommt aus der Theatersprache. Der Heuchler macht es wie der Schauspieler: Er versteckt sich hinter einer Maske und spielt eine fremde Rolle, er verstellt sein wirkliches Wesen, sein Denken und seine Absicht vor Gott, vor den Menschen und wohl auch vor sich selbst. Sicher gab es unter den Pharisäern zur Zeit Jesu Männer, die es ernst und ehrlich meinten. Wir werden auch nicht so naiv sein, zu denken, die Warnung vor der Heuchelei, vor der Verlogenheit gelte nur für die Zeitgenossen Jesu. Jesus will den Jüngern klarmachen, dass die am meisten Grund zur Demut haben, die in der Gemeinde zum Verkündigen und Lehren berufen sind. – Jer 8, 8–9; Dtn 17, 8–13; Röm 2, 17–24; Lk 11, 46; Apg 15, 10; Mk 12, 38–40; Lk 11, 43; 20, 46; Mt 20, 26; 18, 4; Lk 1, 52–53; 14, 11; 18, 4.

EvangeliumMt 23, 1–12

Sie reden nur, tun es aber nicht

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

1In jener Zeit
sprach Jesus zum Volk und zu seinen Jüngern
2und sagte:
Auf dem Stuhl des Mose
sitzen die Schriftgelehrten und die Pharisäer.
3Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen,
aber richtet euch nicht nach ihren Taten;
denn sie reden nur,
tun es aber nicht.
4Sie schnüren schwere und unerträgliche Lasten zusammen
und legen sie den Menschen auf die Schultern,
selber aber wollen sie keinen Finger rühren,
um die Lasten zu bewegen.
5Alles, was sie tun,
tun sie, um von den Menschen gesehen zu werden:
Sie machen ihre Gebetsriemen breit
und die Quasten an ihren Gewändern lang,
6sie lieben den Ehrenplatz bei den Gastmählern
und die Ehrensitze in den Synagogen
7und wenn man sie auf den Marktplätzen grüßt
und die Leute sie Rabbi – Meister – nennen.
8Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen;
denn nur einer ist euer Meister,
ihr alle aber seid Brüder.
9Auch sollt ihr niemanden auf Erden euren Vater nennen;
denn nur einer ist euer Vater,
der im Himmel.
10Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen;
denn nur einer ist euer Lehrer,
Christus.
11Der Größte von euch soll euer Diener sein.
12Denn wer sich selbst erhöht,
wird erniedrigt,
und wer sich selbst erniedrigt,
wird erhöht werden.

FÜRBITTEN

Im Gebet wenden wir uns an Jesus Christus, unseren Herrn, der ein Diener aller wurde:
■ Stehe allen Amtsträgern der Kirche bei, damit sie dir und den Mitmenschen selbstlos dienen.
■ Erleuchte die Politikerinnen und Politiker, dass ihre Beratungen und Beschlüsse dem Wohl der Menschen dienen.
■ Schenke allen Lehrenden Weisheit und Einfühlungsvermögen im Umgang mit ihren Schülerinnen und Schülern.
■ Steh allen bei, die sich gegen Fremdenfeindlichkeit und für eine vielfältige, offene und angstfreie Gesellschaft einsetzen.
■ Hilf uns, authentisch zu leben, damit unsere Taten mit unseren Worten übereinstimmen.
Liebevoller Gott, höre unser Gebet und sieh auf unseren Glauben, unsere Hoffnung und unsere Liebe. Darum bitten wir durch Jesus, unsern Bruder und Herrn. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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