MITTWOCH

TAGESgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,wir dürfen dich Vater nennen,
denn du hast uns an Kindes Statt angenommen.
Gib, dass wir mehr und mehr
aus dem Geist der Kindschaft leben,
damit wir die wahre Freiheit finden
und das unvergängliche Erbe erlangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 146)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Trotz einer gewissen Zwiespältigkeit in seiner religiösen Haltung scheint sich Gideon (= Jerubbaal) darüber im Klaren gewesen zu sein, dass er sich nicht zum König machen und keine Dynastie gründen durfte. Zum Retten, nicht zum Herrschen war er berufen. „Der Herr soll über euch herrschen“ (8, 23). Aber Abimelech, einer seiner siebzig Söhne, war anderer Meinung. Ihm ging es nicht um die Rettung Israels oder einzelner israelitischer Stämme, sondern ganz einfach um die Macht (9, 2.5). Um sein Ziel zu erreichen, war ihm jedes Mittel gut, auch die Ermordung aller seiner Brüder. Aber Jotam, der Jüngste, entkam. Ihm legt der antimonarchisch eingestellte Verfasser des Buches die Fabel in den Mund, die Martin Buber die antimonarchischste Dichtung der Weltliteratur genannt hat, eine grausame Verhöhnung des Königtums, nicht wegen seiner Widergöttlichkeit, sondern wegen seiner sozialen Nutzlosigkeit. – Jos 24, 25–27; 2 Chr 25, 18; 2 Kön 14, 9. – Zu Vers 9: Lev 2; 1 Sam 10, 1; 16, 13. – Zu Vers 13: Ps 104, 15; Spr 31, 6; Koh 10, 19; 9, 7; Sir 31, 27–28.

ERSTE LesungRi 9, 6–15

Wollt ihr mich wirklich zu eurem König salben, mich, den Dornenstrauch?

Lesung
aus dem Buch der Richter.

In jenen Tagen
6versammelten sich alle Bürger von Sichem und Bet-Millo,
zogen zu der Terebínthe, die bei Sichem steht,
und machten Abimélech zum König.
7Als man das Jotam meldete,
stellte er sich auf den Gipfel des Berges Gárizim
und rief ihnen mit erhobener Stimme zu:
Hört auf mich, ihr Bürger von Sichem,
damit Gott auf euch hört!
8Einst gingen die Bäume hin,
um sich einen König zu salben,
und sie sagten zum Ölbaum:
Sei du unser König!
9Der Ölbaum sagte zu ihnen:
Habe ich etwa schon mein Fett aufgegeben,
das Götter und Menschen an mir ehren,
und werde hingehen, um über den Bäumen zu schwanken?
10Da sagten die Bäume zum Feigenbaum:
Geh du hin, sei unser König!
11Der Feigenbaum sagte zu ihnen:
Habe ich etwa schon meine Süßigkeit
und meine guten Früchte aufgegeben
und werde hingehen, um über den Bäumen zu schwanken?
12Da sagten die Bäume zum Weinstock:
Geh du hin, sei unser König!
13Der Weinstock sagte zu ihnen:
Habe ich etwa schon meinen Most aufgegeben,
der Götter und Menschen erfreut,
und werde hingehen, um über den Bäumen zu schwanken?
14Da sagten alle Bäume zum Dornenstrauch:
Geh du hin, sei unser König!
15Der Dornenstrauch sagte zu den Bäumen:
Wenn ihr mich wirklich zu eurem König salben wollt,
kommt, bergt euch in meinem Schatten!
Wenn aber nicht, dann soll vom Dornenstrauch Feuer ausgehen
und die Zedern des Líbanon fressen.

ANTWORTPSALMPs 21 (20), 2–3.4–5.6–7 (Kv: 2a)

Kv Herr, an deiner Macht freut sich der König. – KvGL 263, VI. Ton

2Herr, an deiner Macht freut sich der König; ∗
über deine Hilfe, wie jubelt er laut.
3Du hast ihm den Wunsch seines Herzens gewährt, ∗
ihm nicht versagt, was seine Lippen begehrten. – (Kv)
4Ja, du kommst ihm entgegen mit Segen und Glück, ∗
du setzt auf sein Haupt eine goldene Krone.
5Leben erbat er von dir, du gabst es ihm, ∗
lange Jahre, immer und ewig. – (Kv)
6Groß ist seine Herrlichkeit durch deine rettende Tat, ∗
du legst auf ihn Hoheit und Pracht.
7Ja, du machst ihn zum Segen für immer; ∗
du beglückst ihn mit Freude vor deinem Angesicht. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Nach dem Untergang des Reiches Juda (587 v. Chr.) wird Ezechiel, der bis dahin ein Prophet des Gerichts war, zum Heilspropheten. An die Stelle der Drohungen tritt die Verheißung einer neuen Zukunft. Aber der Blick wendet sich auch nach rückwärts. In der Vergangenheit waren es die schlechten Hirten, die das Volk ruiniert haben. Nach der Wegführung des Königs und der führenden Schicht ist für das arme Volk, das noch im Land geblieben ist, die Situation noch schlechter geworden (vgl. Jer 41). Seine „Hirten“ sind in Wahrheit Räuber und Wölfe. Gegen sie richtet sich die Schelt- und Drohrede der Verse 34, 1–10. Das Gericht über die Hirten soll für die Herde der Anfang einer besseren Zeit sein: Gott selbst will in Zukunft der Hirt seines Volkes sein, er will die zerstreuten Schafe wieder sammeln und vor allem für die Schwachen Sorge tragen (V. 11–16). Er wird einen neuen David berufen (V. 23), einen guten Hirten. – Ps 23; Jer 23, 1–7; Mt 18, 12–14; Lk 15, 4–7; Joh 10, 1–18. – Zu Vers 2: Jes 56, 11.

ERSTE LesungEz 34, 1–11

Ich rette meine Schafe aus ihrem Rachen, sie sollen nicht länger ihr Fraß sein

Lesung
aus dem Buch Ezéchiel.

1Das Wort des Herrn erging an mich:
2Menschensohn, sprich als Prophet gegen die Hirten Israels,
sprich als Prophet und sag zu ihnen, den Hirten:
So spricht Gott, der Herr:
Weh den Hirten Israels, die sich selbst geweidet haben!
Müssen die Hirten nicht die Schafe weiden?
3Das Fett verzehrt ihr
und mit der Wolle kleidet ihr euch.
Das Mastvieh schlachtet ihr,
die Schafe aber weidet ihr nicht.
4Die Schwachen habt ihr nicht gestärkt,
das Kranke habt ihr nicht geheilt,
das Verletzte habt ihr nicht verbunden,
das Vertriebene habt ihr nicht zurückgeholt,
das Verlorene habt ihr nicht gesucht;
mit Härte habt ihr sie niedergetreten und mit Gewalt.
5Und weil kein Hirt da war,
zerstreuten sie sich
und sie wurden zum Fraß für alles Getier des Feldes,
als sie zerstreut waren.
6Meine Schafe irren auf allen Bergen
und auf jedem hohen Hügel umher
und über die ganze Erdoberfläche sind meine Schafe zerstreut.
Doch da ist keiner, der fragt,
und da ist keiner, der auf die Suche geht.
7Darum, Hirten, hört das Wort des Herrn:
8So wahr ich lebe, Spruch Gottes, des Herrn:
Weil meine Schafe zum Raub
und meine Schafe zum Fraß für alles Getier des Feldes wurden
— denn es war kein Hirt da –
und meine Hirten nicht nach meinen Schafen fragten,
sondern die Hirten sich selbst geweidet
und nicht meine Schafe geweidet haben,
9darum, ihr Hirten, hört das Wort des Herrn:
10So spricht Gott, der Herr:
Siehe, nun gehe ich gegen die Hirten vor
und fordere meine Schafe aus ihrer Hand zurück.
Ich mache dem Weiden der Schafe ein Ende.
Die Hirten sollen nicht länger sich selbst weiden:
Ich rette meine Schafe aus ihrem Rachen,
sie sollen nicht länger ihr Fraß sein.
11Denn so spricht Gott, der Herr:
Siehe, ich selbst bin es,
ich will nach meinen Schafen fragen
und mich um sie kümmern.

ANTWORTPSALMPs 23 (22), 1–3.4.5.6 (Kv: 1)

Kv Der Herr ist mein Hirt,GL 37, 1, VI. Ton
nichts wird mir fehlen. – Kv

1Der Herr ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen. /
2Er lässt mich lagern auf grünen Auen ∗
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
3Meine Lebenskraft bringt er zurück. ∗
Er führt mich auf Pfaden der Gerechtigkeit, getreu seinem
Namen. – (Kv)
4Auch wenn ich gehe im finsteren Tal, ∗
ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir, ∗
dein Stock und dein Stab, sie trösten mich. – (Kv)
5Du deckst mir den Tisch ∗
vor den Augen meiner Feinde.
Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, ∗
übervoll ist mein Becher. – (Kv)
6Ja, Güte und Huld ∗
werden mir folgen mein Leben lang
und heimkehren werde ich ins Haus des Herrn ∗
[ ] für lange Zeiten. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Hebr 4, 12

Halleluja. Halleluja.
Lebendig ist das Wort Gottes und wirksam.
Es richtet über die Regungen und Gedanken der Herzen.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg spricht von der Herrschaft Gottes. Das Herz Gottes wird in diesem Gleichnis offenbar, aber auch das Herz des Menschen: des Menschen, der rechtlich und rechnerisch denkt wie die Schriftgelehrten und Pharisäer und auch manche Jünger Jesu. Ist es gerecht, die Letzten wie die Ersten zu behandeln? Ist es gerecht, die Tür den Zöllnern, Dirnen und Heiden zu öffnen? Der Evangelist hat an den Schluss dieses Gleichnisses nochmals den Satz von den Ersten und Letzten gesetzt (vgl. 19, 30). Wie im Gleichnis vom verlorenen Sohn der ältere Bruder sich der Freude seines Vaters verschließt, so setzen die zuerst gerufenen Arbeiter durch das Pochen auf ihre Leistung und durch ihre Missgunst sich selbst ins Unrecht und werden zu „Letzten“. Gott ist auf göttliche Weise „gerecht“. Dem Neid und der Selbstbehauptung des Menschen setzt Gott seine grenzenlose Güte entgegen. – Lev 19, 13; Dtn 24, 14–15; Mt 21, 31; Lk 15, 25–32; 17, 10; Röm 3, 21–24; Tit 3, 4–6; Mt 6, 23; Röm 9, 19–21.

EvangeliumMt 20, 1–16a

Ist dein Auge böse, weil ich gut bin?

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit
erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis:
1Mit dem Himmelreich
ist es wie mit einem Gutsbesitzer,
der früh am Morgen hinausging,
um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben.
2Er einigte sich mit den Arbeitern auf einen Denár für den Tag
und schickte sie in seinen Weinberg.
3Um die dritte Stunde ging er wieder hinaus
und sah andere auf dem Markt stehen,
die keine Arbeit hatten.
4Er sagte zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg!
Ich werde euch geben, was recht ist.
5Und sie gingen.
Um die sechste und um die neunte Stunde
ging der Gutsherr wieder hinaus
und machte es ebenso.
6Als er um die elfte Stunde noch einmal hinausging,
traf er wieder einige, die dort standen.
Er sagte zu ihnen:
Was steht ihr hier den ganzen Tag untätig?
7Sie antworteten: Niemand hat uns angeworben.
Da sagte er zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg!
8Als es nun Abend geworden war,
sagte der Besitzer des Weinbergs zu seinem Verwalter:
Ruf die Arbeiter und zahl ihnen den Lohn aus,
angefangen bei den Letzten,
bis hin zu den Ersten!
9Da kamen die Männer,
die er um die elfte Stunde angeworben hatte,
und jeder erhielt einen Denár.
10Als dann die Ersten kamen,
glaubten sie, mehr zu bekommen.
Aber auch sie erhielten einen Denár.
11Als sie ihn erhielten, murrten sie über den Gutsherrn
12und sagten: Diese Letzten haben nur eine Stunde gearbeitet
und du hast sie uns gleichgestellt.
Wir aber
haben die Last des Tages und die Hitze ertragen.
13Da erwiderte er einem von ihnen:
Freund, dir geschieht kein Unrecht.
Hast du nicht einen Denár mit mir vereinbart?
14Nimm dein Geld und geh!
Ich will dem Letzten ebenso viel geben wie dir.
15Darf ich mit dem, was mir gehört,
nicht tun, was ich will?
Oder ist dein Auge böse,
weil ich gut bin?
16aSo werden die Letzten Erste sein.

FÜRBITTEN

Zu Jesus Christus, der uns die Güte Gottes offenbarte, wollen wir beten:
■ Um die Einheit der Welt, die in Nord und Süd, Arm und Reich gespalten ist: Gib, dass alle teilhaben an den Gütern dieser Erde.
■ Für die vielen Menschen, die sich angesichts von Leistungsdruck und ständigem Wettbewerb unsicher fühlen: Gib ihnen Selbstvertrauen und lass sie Anerkennung erfahren.
■ Für alle, die Opfer von Ausbeutung und Betrug geworden sind: dass ihnen Wiedergutmachung und Ausgleich für ihren Verlust ermöglicht wird.
■ Bewahre uns vor Selbstgerechtigkeit und Egoismus, und erneuere unseren Eifer im Dienst an unseren Mitmenschen.
Gott, du liebst uns Menschen, wie nur ein Vater oder eine Mutter ihre Kinder lieben können. So höre unsere Bitten, die wir an dich richten durch Christus, unsern Herrn. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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