DONNERSTAG

TAGESgebet

Herr, du hast deinen Sohnals das wahre Licht in die Welt gesandt.
Offenbare den Menschen deine Wahrheit
durch den Heiligen Geist, den er verheißen hat,
und öffne ihre Herzen für den Glauben.
Gib, dass alle
in der Taufe das neue Leben empfangen
und Glieder deines Volkes werden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 1048)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Jiftach war der Sohn einer Dirne und wurde, wohl unter dem Zwang der Verhältnisse, zum Häuptling einer Räuberbande. Als aber die Not wieder einmal groß war und die Israeliten zu Jahwe um Hilfe schrien (10, 10), kam über Jiftach der Geist Jahwes und machte aus ihm den „Richter“, der die Ammoniter besiegte. Der Sieg kam ihm teuer zu stehen, da er infolge eines Gelübdes seine einzige Tochter opfern musste. Menschenopfer waren in Israel verboten, kamen aber in Notsituationen gelegentlich vor. Jiftach wird vom biblischen Verfasser nicht getadelt, sondern im Gegenteil als große tragische Figur dargestellt. Er nimmt das einmal gemachte Gelübde ernst und wird darin von seiner ihm an Seelengröße gleichstehenden Tochter bestärkt. Jiftach gehört zu den großen Richtern. – Gen 22; Lev 20, 2–5; 2 Kön 3, 27; Mi 6, 7.

ERSTE LesungRi 11, 29–39a

Was immer mir aus der Tür meines Hauses entgegenkommt, will ich dem Herrn als Brandopfer darbringen

Lesung
aus dem Buch der Richter.

In jenen Tagen
29kam der Geist des Herrn über Jiftach
und Jiftach zog durch Gílead und Manásse
und er zog nach Mizpa in Gílead
und von Mizpa in Gílead zog er gegen die Ammoníter.
30Jiftach legte dem Herrn ein Gelübde ab
und sagte: Wenn du die Ammoníter wirklich in meine Hand gibst
31und wenn ich wohlbehalten von den Ammonítern zurückkehre,
dann soll,
was immer mir aus der Tür meines Hauses entgegenkommt,
dem Herrn gehören
und ich will es als Brandopfer darbringen.
32Darauf zog Jiftach gegen die Ammoníter in den Kampf
und der Herr gab sie in seine Hand.
33Er schlug sie von Ároër bis dahin,
wo man nach Minit kommt,
zwanzig Städte,
und bis hin nach Abel-Kéramim.
So mussten sich die Ammoníter
vor den Israeliten beugen.
34Als Jiftach nach Mizpa zu seinem Haus kam,
siehe, da kam ihm seine Tochter entgegen
mit Handtrommeln und Reigentänzen.
Sie war sein einziges Kind;
er hatte weder einen Sohn noch eine andere Tochter.
35Und es geschah, sobald er sie sah,
zerriss er seine Kleider
und sagte: Weh, meine Tochter!
Du hast mich tief gebeugt und du gehörst zu denen,
die mich ins Unglück stürzen.
Habe ich doch dem Herrn gegenüber
meinen Mund zu weit aufgetan
und kann nun nicht mehr zurück.
36Sie erwiderte ihm:
Mein Vater,
du hast dem Herrn gegenüber deinen Mund zu weit aufgetan.
Tu mit mir, wie es aus deinem Mund hervorgegangen ist,
nachdem dir der Herr
Rache an deinen Feinden, den Ammonítern, verschafft hat!
37Und sie sagte zu ihrem Vater:
Nur das eine soll mir gewährt werden:
Lass mir noch zwei Monate Zeit,
damit ich in die Berge hinabgehe
und zusammen mit meinen Freundinnen
meine Jungfrauschaft beweine.
38Er entgegnete: Geh!
und ließ sie für zwei Monate fort.
Und sie ging mit ihren Freundinnen hin
und beweinte in den Bergen ihre Jungfrauschaft.
39aUnd es geschah, als zwei Monate zu Ende waren,
kehrte sie zu ihrem Vater zurück
und er erfüllte an ihr sein Gelübde, das er gelobt hatte.

ANTWORTPSALMPs 40 (39), 2 u. 4ab.7–8.9–10 (Kv: vgl. 8a.9a)

Kv Mein Gott, ich komme;GL 624, 5, V. Ton
deinen Willen zu tun, ist mein Gefallen. – Kv

2Ich hoffte, ja ich hoffte auf den Herrn. ∗
Da neigte er sich mir zu und hörte mein Schreien.
4abEr gab mir ein neues Lied in den Mund, ∗
einen Lobgesang auf unseren Gott. – (Kv)
7An Schlacht- und Speiseopfern hattest du kein Gefallen, /
doch Ohren hast du mir gegraben, ∗
Brand- und Sündopfer hast du nicht gefordert.
8Da habe ich gesagt: Siehe, ich komme. ∗
In der Buchrolle steht es über mich geschrieben. – (Kv)
9Deinen Willen zu tun, mein Gott, war mein Gefallen ∗
und deine Weisung ist in meinem Innern.
10Gerechtigkeit habe ich in großer Versammlung verkündet, ∗
meine Lippen verschließe ich nicht; Herr, du weißt es. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Schon in Ez 34 war im Anschluss an das Wort über die Hirten von einem neuen Heilsbund die Rede, den Gott seinem Volk gewähren wird. Das Volk hat in der Vergangenheit alles getan, um den Namen Gottes bei den anderen Völkern verächtlich zu machen. Zum Schluss hat Gott selbst sozusagen noch mitgeholfen, um sich in den Ruf eines ohnmächtigen Gottes zu bringen: Er hat zugelassen, dass sein Heiligtum zerstört wurde. Welchen Grund kann er jetzt haben, sich diesem Volk wieder zuzuwenden? „Nicht euretwegen … sondern um meinen Namen als heilig zu erweisen“, lautet die Antwort der Verse 22 und 23. Gott erweist sich als „heilig“, indem er das Unmögliche tut. Er wird dieses Volk, um es wieder lieben zu können, zu einem neuen Volk umschaffen, und zwar von innen her. Das Herz dieses Volkes muss neu werden, aus dem steinharten Herzen muss ein lebendiges Herz werden. Eine neue Schöpfung ist notwendig, damit es wahr werden kann: Ihr werdet mein Volk sein, und ich werde euer Gott sein. Dann wird man erkennen, „dass ich der Herr bin“ (V. 38). – Zu Vers 23: Mt 6, 9. – Zu Vers 24: Ez 11, 17; Tob 14, 5. – Zu Vers 25: Num 8, 7; Ps 51, 9; Sach 13, 1; Joh 3, 5. – Zu Vers 26: Ez 11, 19; Jer 31, 33. – Zu Vers 27: Gal 5, 22–25; 1 Joh 3, 23–24.

ERSTE LesungEz 36, 23–28

Ich gebe euch ein neues Herz und gebe meinen Geist in euer Inneres

Lesung
aus dem Buch Ezéchiel.

So spricht Gott, der Herr:
23Meinen großen, bei den Nationen entweihten Namen,
den ihr mitten unter ihnen entweiht habt,
werde ich wieder heiligen.Und die Nationen
— Spruch Gottes, des Herrn –
werden erkennen, dass ich der Herr bin,
wenn ich mich an euch vor ihren Augen als heilig erweise.
24Ich nehme euch heraus aus den Nationen,
ich sammle euch aus allen Ländern
und ich bringe euch zu eurem Ackerboden.
25Ich gieße reines Wasser über euch aus,
dann werdet ihr rein.
Ich reinige euch von aller Unreinheit und von allen euren Götzen.
26Ich gebe euch ein neues Herz
und einen neuen Geist gebe ich in euer Inneres.
Ich beseitige das Herz von Stein aus eurem Fleisch
und gebe euch ein Herz von Fleisch.
27Ich gebe meinen Geist in euer Inneres
und bewirke, dass ihr meinen Gesetzen folgt
und auf meine Rechtsentscheide achtet
und sie erfüllt.
28Dann werdet ihr in dem Land wohnen,
das ich euren Vätern gegeben habe.
Ihr werdet mir Volk sein
und ich, ich werde euch Gott sein.

ANTWORTPSALMPs 51 (50), 12–13.14–15.18–19 (Kv: vgl. Ez 36, 25)

Kv Ich gieße reines Wasser über euch aus,GL 301, IV. Ton
dann werdet ihr rein. – Kv

12Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz ∗
und einen festen Geist erneuere in meinem Innern!
13Verwirf mich nicht vor deinem Angesicht, ∗
deinen heiligen Geist nimm nicht von mir! – (Kv)
14Gib mir wieder die Freude deines Heiles, ∗
rüste mich aus mit dem Geist der Großmut!
15Ich will die Frevler deine Wege lehren ∗
und die Sünder kehren um zu dir. – (Kv)
18Schlachtopfer willst du nicht, ich würde sie geben, ∗
an Brandopfern hast du kein Gefallen.
19Schlachtopfer für Gott ist ein zerbrochener Geist, ∗
ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz
wirst du, Gott, nicht verschmähen. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Ps 95 (94), 7d.8a

Halleluja. Halleluja.
Wenn ihr heute seine Stimme hört,
verhärtet nicht euer Herz!
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   In keinem Evangelium tritt so stark wie bei Matthäus die Gerichtserwartung hervor, zusammen mit der Mahnung, den Willen Gottes zu tun. Die Zugehörigkeit zur Kirche bedeutet keine Sicherheit vor dem Gericht. Das Gleichnis vom königlichen Hochzeitsmahl hat zwei Höhepunkte: 1. am Ende des ersten Teils (V. 1–10) die Einladung neuer Gäste, nachdem die zuerst Eingeladenen sich geweigert haben; 2. im zweiten Teil (V. 11–14) die Entfernung des Gastes, der keine Festkleidung anhatte. Der Sohn, für den der König, d. i. der Vater im Himmel, das Fest veranstaltet, ist derselbe, den im vorausgehenden Gleichnis die Winzer umbringen. Der König fordert nicht nur die Früchte des Weinbergs ein, er lädt auch zum festlichen Mahl. Umso schwerer wiegt die Absage der Eingeladenen. Das Gericht ist die Zerstörung Jerusalems (22, 7). Dann werden viele andere eingeladen, aus allen Völkern der Erde. Wie viele von diesen Eingeladenen, „Berufenen“, am Ende auch Auserwählte sein werden, das entscheidet sich am festlichen Kleid (22, 11–12), wie es sich im Gleichnis von den Winzern an den Früchten entscheidet (21, 43): daran, ob einer den Willen Gottes getan hat. – Spr 9, 1–6; Offb 19, 7–9; Mt 8, 11–12; 21, 34–35; 13, 38.47; Lk 14, 16–24.

EvangeliumMt 22, 1–14

Ladet alle, die ihr trefft, zur Hochzeit ein!

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit
1erzählte Jesus den Hohepriestern
und den Ältesten des Volkes das folgende Gleichnis:
2Mit dem Himmelreich
ist es wie mit einem König,
der seinem Sohn die Hochzeit ausrichtete.
3Er schickte seine Diener,
um die eingeladenen Gäste zur Hochzeit rufen zu lassen.
Sie aber wollten nicht kommen.
4Da schickte er noch einmal Diener
und trug ihnen auf:
Sagt den Eingeladenen: Siehe, mein Mahl ist fertig,
meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet,
alles ist bereit.
Kommt zur Hochzeit!
5Sie aber kümmerten sich nicht darum,
sondern der eine ging auf seinen Acker,
der andere in seinen Laden,
6wieder andere fielen über seine Diener her,
misshandelten sie
und brachten sie um.
7Da wurde der König zornig;
er schickte sein Heer,
ließ die Mörder töten
und ihre Stadt in Schutt und Asche legen.
8Dann sagte er zu seinen Dienern:
Das Hochzeitsmahl ist vorbereitet,
aber die Gäste waren nicht würdig.
9Geht also an die Kreuzungen der Straßen
und ladet alle, die ihr trefft, zur Hochzeit ein!
10Die Diener gingen auf die Straßen hinaus
und holten alle zusammen, die sie trafen,
Böse und Gute,
und der Festsaal füllte sich mit Gästen.
11Als der König eintrat, um sich die Gäste anzusehen,
bemerkte er unter ihnen einen Menschen,
der kein Hochzeitsgewand anhatte.
12Er sagte zu ihm:
Freund,
wie bist du hier ohne Hochzeitsgewand hereingekommen?
Der aber blieb stumm.
13Da befahl der König seinen Dienern:
Bindet ihm Hände und Füße
und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis!
Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.
14Denn viele sind gerufen,
wenige aber auserwählt.

FÜRBITTEN

Jesus Christus, der uns zum himmlischen Hochzeitsmahl einlädt, bitten wir voll Zuversicht:
■ Mache deine Kirche zu einem Ort, an dem alle Menschen ohne Unterschied eine Heimat finden können.
■ Gib, dass bei allen Völkern die Achtung vor der Würde jedes Menschen zunimmt.
■ Lass alle, die auf der Flucht, ausgegrenzt oder ohne ein Zuhause leben müssen, Aufnahme und Anerkennung finden.
■ Stärke das Engagement der Frauen und Männer, die sich in sozialen Berufen um die Menschen am Rand unserer Gesellschaft kümmern.
■ Gib unseren Verstorbenen Anteil an der ewigen Freude.
Gott, vollende durch deine Liebe alles, was unserer menschlichen Kraft nicht gelingt. Denn dir vertrauen wir und dich lieben wir durch Christus, unsern Herrn. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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