DIENSTAG

TAGESgebet

Gott, alles Gute, das wir wollen,hast du uns eingegeben,
und du hilfst uns, es zu vollbringen.
Du berufst Männer und Frauen,
alles zu verlassen, um Christus nachzufolgen.
Führe sie auf dem Weg des Heiles,
gib, dass sie sich um den Geist der Armut
und der Demut mühen
und dir und den Menschen dienen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 1036)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Die Midianiter waren Beduinen, die ihr Stammesgebiet am Golf von Akaba hatten, aber ihren Machtbereich zuzeiten bis nach Palästina und dem Ostjordanland ausdehnten. Von ihrer Zurückweisung durch Gideon, den bedeutendsten der „Richter“ (um 1100 v. Chr.), erzählen die Kapitel 6–8 des Richterbuches. Die heutige Lesung enthält die Berufungsgeschichte Gideons. Darin kehren manche Züge wieder, die uns aus der Berufung des Mose bekannt sind: Auftrag, Israel zu retten; Einwand des Berufenen; Zusicherung göttlicher Hilfe und Gewährung eines Zeichens. Am Schluss wird die Gründung eines Jahwe-Heiligtums in Ofra (in der Nähe von Sichem) berichtet. Nicht um die Ruhmestaten eines Menschen geht es dem biblischen Verfasser in diesem und den folgenden Kapiteln. Die Rettung Israels soll deutlich als Tat Gottes, nicht als Menschentat sichtbar werden. – Ex 3, 10–12; 4, 1–9; Lev 9, 24; 1 Kön 18, 38; 1 Chr 21, 26; 2 Chr 7, 1; Ex 33, 20; Gen 33, 20; Ex 17, 15; 1 Sam 14, 35.

ERSTE LesungRi 6, 11–24a

Gideon, geh und rette Israel! – Sende ich dich nicht hiermit?

Lesung
aus dem Buch der Richter.

In jenen Tagen
11kam der Engel des Herrn
und setzte sich unter die Eiche bei Ofra,
die dem Abiësríter Joasch gehörte.
Sein Sohn Gídeon war gerade dabei,
in der Kelter Weizen zu dreschen,
um ihn vor Mídian in Sicherheit zu bringen.
12Da erschien ihm der Engel des Herrn
und sagte zu ihm: Der Herr sei mit dir, starker Held.
13Doch Gídeon sagte zu ihm:
Mit Verlaub, mein Herr, ist der Herr wirklich mit uns?
Warum hat uns dann all das getroffen?
Wo sind alle seine wunderbaren Taten,
von denen uns unsere Väter erzählt haben?
Sie sagten doch:
Hat uns der Herr nicht aus Ägypten heraufgeführt?
Jetzt aber hat uns der Herr aufgegeben
und uns in die Hand Mídians gegeben.
14Da wandte sich der Herr ihm zu
und sagte: Geh in dieser deiner Kraft
und rette Israel aus der Hand Mídians!
Sende ich dich nicht hiermit?
15Er entgegnete ihm:
Mit Verlaub, Herr, womit könnte ich Israel retten?
Sieh doch, meine Tausendschaft ist die schwächste in Manásse
und ich bin der Jüngste im Haus meines Vaters.
16Der Herr sagte zu ihm:
Ich werde ganz gewiss mit dir sein
und du wirst Mídian schlagen,
als wäre es nur ein Mann.
17Gídeon erwiderte ihm:
Wenn ich Gnade gefunden habe in deinen Augen,
dann gib mir ein Zeichen dafür,
dass du selbst es bist, der mit mir redet.
18Entfern dich doch nicht von hier, bis ich zu dir komme,
meine Gabe herausbringe und sie vor dir hinlege!
Er sagte: Ich werde bleiben, bis du zurückkommst.
19Gídeon ging hinein und bereitete ein Ziegenböckchen zu
sowie ungesäuerte Brote von einem Efa Mehl.
Er legte das Fleisch in einen Korb,
tat die Brühe in einen Topf,
brachte beides zu ihm hinaus unter die Eiche
und legte es vor.
20Da sagte der Engel Gottes zu ihm:
Nimm das Fleisch und die Brote
und leg sie auf den Felsen da,
die Brühe aber gieß aus!
Gídeon tat es.
21Der Engel des Herrn
streckte die Spitze des Stabes aus, den er in der Hand hatte,
und berührte das Fleisch und die Brote.
Da stieg Feuer von dem Felsblock auf
und verzehrte das Fleisch und die Brote.
Der Engel des Herrn aber war Gídeons Augen entschwunden.
22Als nun Gídeon sah, dass es der Engel des Herrn gewesen war,
sagte er: Ach, Herr und Gott,
ich habe den Engel des Herrn
von Angesicht zu Angesicht gesehen.
23Der Herr erwiderte ihm: Friede sei mit dir!
Fürchte dich nicht,
du wirst nicht sterben.
24aGídeon errichtete an jener Stelle einen Altar für den Herrn
und nannte ihn: Der Herr ist Friede.

ANTWORTPSALMPs 85 (84), 9.11–12.13–14 (Kv: 9b)

Kv Frieden verkündet der Herr seinem Volk. – KvGL 633, 5, II. Ton

9Ich will hören, was Gott redet: ∗
Frieden verkündet der Herr
seinem Volk und seinen Frommen, ∗
sie sollen sich nicht zur Torheit wenden. – (Kv)
11Es begegnen einander Huld und Treue; ∗
Gerechtigkeit und Friede küssen sich.
12Treue sprosst aus der Erde hervor; ∗
Gerechtigkeit blickt vom Himmel hernieder. – (Kv)
13Ja, der Herr gibt Gutes ∗
und unser Land gibt seinen Ertrag.
14Gerechtigkeit geht vor ihm her ∗
und bahnt den Weg seiner Schritte. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   In Kap. 25–32 des Buches Ezechiel stehen Drohweissagungen gegen sieben Völker: die ganze Völkerwelt, die Jahwe in die Hand Babels gegeben hat. Eine ganze Reihe von Weissagungen richtet sich gegen Tyrus, die führende phönikische Stadt während der Königszeit Israels (26, 1 bis 28, 19). Die heutige Lesung ist ein Gerichtswort gegen den Fürsten (oder „König“, V. 12) von Tyrus. Was in Kap. 26–27 über die Stadt gesagt war, verdichtet sich hier auf die Person des Fürsten, der diese Stadt verkörpert. Vor allem wird ihm Hochmut vorgeworfen. Reichtum, Macht, Weisheit: Alles besitzt dieser König, er fühlt sich wie ein Gott. Welcher Gott kann ihm etwas geben oder etwas nehmen? Aber Jahwe sagt ihm: Du bist ein Mensch, du wirst sterben wie alle die anderen, die du verachtest. – Gen 3, 5; Jes 14, 13–15; 2 Thess 2, 4; Jes 31, 3.

ERSTE LesungEz 28, 1–10

Du bist ein Mensch und kein Gott, obwohl du dein Herz dem Herzen eines Gottes gleichgestellt hast

Lesung
aus dem Buch Ezéchiel.

1Das Wort des Herrn erging an mich:
2Menschensohn, sag zum Fürsten von Tyrus:
So spricht Gott, der Herr:
Weil sich dein Herz überhoben hat
und du sagtest: Ich bin ein Gott,
einen Wohnsitz für Götter bewohne ich im Herzen der Meere.
Doch du bist ein Mensch und kein Gott,
obwohl du dein Herz
dem Herzen eines Gottes gleichgestellt hast.
3Siehe, du bist weiser als Daniel.
Kein Geheimnis war dir zu dunkel.
4Durch deine Weisheit und Einsicht
schufst du dir Reichtum.
Mit Gold und Silber fülltest du deine Kammern.
5Durch deine gewaltige Weisheit, durch deinen Handel
hast du deinen Reichtum vermehrt.
Doch dein Herz hat sich erhoben
wegen all deines Reichtums.
6Darum – so spricht Gott, der Herr:
Weil du dein Herz dem Herzen eines Gottes gleichgemacht hast,
7darum, siehe, bringe ich Fremde über dich,
tyrannische Nationen.
Sie zücken ihre Schwerter
gegen all deine prächtige Weisheit,
entweihen deinen strahlenden Glanz.
8Sie stoßen dich hinab in das Grab;
wie einer durchbohrt wird und stirbt,
so stirbst du im Herzen der Meere.
9Wirst du dann angesichts deiner Mörder
noch sagen: Ich bin ein Gott?
Du bist ein Mensch und kein Gott
in der Hand derer, die dich durchbohren.
10Wie Unbeschnittene sterben,
so stirbst du durch Fremde;
denn ich habe gesprochen –
Spruch Gottes, des Herrn.

ANTWORTPSALMDtn 32, 26–27.28–29.30.35c–36b (Kv: 39c)

Kv Ich bin es, der tötet und der lebendig macht. – Kv GL 652, 2,

26Ich könnte sagen: Das ist ihr Ende. / VII. Ton
Ihr Gedächtnis will ich unter den Menschen tilgen, ∗
27scheute ich nicht die Kränkung durch ihren Feind.
Ihre Gegner sollen es nicht falsch verstehen, /
sollen nicht sagen: Unsere Hand ist erhoben, statt zu sagen: ∗
Der Herr hat das alles gewirkt. – (Kv)
28Doch diesem Volk fehlt es an Rat, ∗
ihm mangelt es an Verstand.
29Wären sie klug, so begriffen sie alles ∗
und verstünden, was in Zukunft mit ihnen geschieht. – (Kv)
30Wie kann ein Einziger hinter tausend herjagen ∗
und zwei zehntausend in die Flucht schlagen,
es sei denn, ihr Fels hat sie verkauft, ∗
der Herr hat sie preisgegeben? – (Kv)
35cdDer Tag ihres Verderbens ist nah ∗
und ihr Verhängnis kommt schnell.
36Ja, der Herr wird seinem Volk Recht geben ∗
und mit seinen Dienern Mitleid haben. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. 2 Kor 8, 9

Halleluja. Halleluja.
Jesus Christus, der reich war, wurde aus Liebe arm.
Und durch seine Armut hat er uns reich gemacht.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Von der Gefahr des Reichtums hat Jesus schon in der Bergpredigt gesprochen: Der Mammon mit seinem Anspruch steht in direktem Gegensatz zum Anspruch Gottes (Mt 6, 24). Jesus verdammt die Reichen nicht, er will sie retten. Wie schwierig das ist, sagt das Bild vom Kamel und vom Nadelöhr. Die Aussicht hindurchzukommen ist gleich Null. Mit Recht erschrecken die Jünger, ähnlich wie sie beim Wort von der Unauflöslichkeit der Ehe erschrocken sind (Mt 19, 10). Jesus antwortet ihnen auf zwei Fragen: 1. „Wer kann dann noch gerettet werden?“ (V. 25), 2. „… was werden wir dafür bekommen?“ (V. 27). Gerettet wird nur, wen Gott rettet. Darin sind Arme und Reiche gleich, nur hat Gott es mit den Reichen schwerer: Er muss sie zuerst arm machen, und sie müssen sich seiner Hand überlassen. Die zweite, von Petrus ausgesprochene Frage erhält eine doppelte Antwort: Wer Jesus nachfolgt in Armut, Niedrigkeit und Tod, er wird auch bei ihm sein in der kommenden Herrlichkeit. Wer alles verlässt, wird alles gewinnen. Nur durch den Tod hindurch gibt es Wiedergeburt und Welterneuerung. – Mk 10, 23–31; Lk 18, 24–30; 22, 28–30; 1 Kor 6, 2; Offb 20, 4; Lk 14, 26; Mt 20, 16; Lk 13, 30.

EvangeliumMt 19, 23–30

Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
23Amen, ich sage euch:
Ein Reicher wird schwer in das Himmelreich kommen.
24Nochmals sage ich euch:
Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr,
als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.
25Als die Jünger das hörten,
gerieten sie ganz außer sich vor Schrecken
und sagten: Wer kann dann noch gerettet werden?
26Jesus sah sie an
und sagte zu ihnen: Für Menschen ist das unmöglich,
für Gott aber ist alles möglich.
27Da antwortete Petrus:
Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.
Was werden wir dafür bekommen?
28Jesus erwiderte ihnen: Amen, ich sage euch:
Wenn die Welt neu geschaffen wird
und der Menschensohn
sich auf den Thron der Herrlichkeit setzt,
werdet auch ihr, die ihr mir nachgefolgt seid,
auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.
29Und jeder,
der um meines Namens willen Häuser
oder Brüder oder Schwestern
oder Vater oder Mutter oder Kinder
oder Äcker verlassen hat,
wird dafür das Hundertfache erhalten
und das ewige Leben erben.
30Viele Erste werden Letzte sein
und Letzte Erste.

FÜRBITTEN

Wir beten zu Christus, in dem das Reich Gottes unter den Menschen angebrochen ist:
■ Für die Kirche: dass sie als Anwältin der Bedürftigen sich nicht scheut, an die Ränder der Gesellschaft zu gehen.
■ Für die Politikerinnen und Politiker: dass sie Wege finden, allen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.
■ Für alle, die unfreiwillig in Armut und ohne Obdach leben müssen: dass sie tatkräftige Unterstützung finden.
■ Für alle, die sich für ein Leben in Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam entschieden haben: dass sie deinem Ruf in Treue folgen können.
■ Für alle, die uns im Tod vorausgegangen sind: dass sie das ewige Leben gewinnen.
Herr, unser Gott, alle Menschen willst du um dich versammeln. Lass auch uns zu dir gelangen durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
Vatican News

Perikopen

Zu Fragen der Auslegung und Exegese der liturgischen Lesungen empfehlen wir Ihnen auch den Besuch der Seite
perikopen.de


Katholisches Bibelwerk e.V.

Für Lektorinnen und Lektoren und alle, die einen liturgischen oder sonstigen Dienst im Gottesdienst übernehmen
bibelwerk.de


Liedvorschläge

Hier finden Sie Liedvorschläge und Gottesdienstvorlagen für den Gottesdienst:


Psalmtöne

Zum Online-Kantorale antwortpsalm.de


Fernkurs

Liturgie im Fernkurs


SCHOTT-Messbuch

Schott Messbücher
hier erhältlich


Spenden

Wenn Sie der Meinung sind, dass der SCHOTT-Online eine gute Sache ist und Sie etwas dafür spenden möchten, sind wir dankbar.

Verein der Benediktiner zu Beuron e.V.
IBAN DE31 6535 1050 0000 8013 02
BIC SOLADES1SIG
Verwendungszweck Spende Online-SCHOTT

zahlen-mit-code.de