SAMSTAG

TAGESgebet

Gott, du unsere Hoffnung und unsere Kraft,ohne dich vermögen wir nichts.
Steh uns mit deiner Gnade bei,
damit wir denken, reden und tun, was dir gefällt.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 272)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Als Fortsetzung der gestrigen Lesung müsste die heutige eigentlich mit „Und nun“ beginnen (wie Dtn 10, 12: Anfang der Lesung am Montag). Denn was jetzt folgt, ist die Antwort der Stämme Israels auf das, was Gott getan und gesagt hat. Die Antwort besteht im Bekenntnis zum einen und einzigen Gott, also in der Verwirklichung des Ersten Gebotes. Negativ heißt das: „Schafft die Götter fort …!“ Josua ist mit einem Lippenbekenntnis nicht zufrieden: Die fremden Götter müssen wirklich verschwinden, aus dem Kult und dem Leben des Volkes (V. 19). Tatsächlich ist der Kampf gegen die „fremden Götter“ auch mit der Bundeserneuerung von Sichem nicht beendet. Die Propheten werden einer nach dem andern das Volk daran erinnern müssen, dass es nur einen Gott gibt und dass er ein heiliger, leidenschaftlich liebender und deshalb unduldsamer Gott ist. – Zu Vers 14: Gen 35, 2. – Zu Vers 16: Ex 19, 8; 24, 3. – Zu Vers 19–20: Lev 26, 1; Dtn 4, 24; 6, 15. – Zu Vers 26–28: Gen 12, 6–7; 35, 4; Ex 24, 4; Ri 9, 6; 1 Sam 10, 25; Ri 2, 6. – Zu Vers 29: Ri 2, 7–10.

ERSTE LesungJos 24, 14–29

Entscheidet euch heute, wem ihr dienen wollt

Lesung
aus dem Buch Jósua.

In jenen Tagen sprach Jósua zum Volk;
er sagte:
14Fürchtet den Herrn
und dient ihm in vollkommener Treue!
Schafft die Götter fort,
denen eure Väter
jenseits des Stroms und in Ägypten gedient haben,
und dient dem Herrn!
15Wenn es euch nicht gefällt, dem Herrn zu dienen,
dann entscheidet euch heute, wem ihr dienen wollt:
den Göttern, denen eure Väter jenseits des Stroms dienten,
oder den Göttern der Amoríter, in deren Land ihr wohnt.
Ich aber und mein Haus,
wir wollen dem Herrn dienen.
16Das Volk antwortete:
Das sei uns fern,
dass wir den Herrn verlassen
und anderen Göttern dienen.
17Denn der Herr, unser Gott, war es,
der uns und unsere Väter
aus dem Sklavenhaus Ägypten herausgeführt hat
und der vor unseren Augen
alle die großen Wunder getan hat.
Er hat uns beschützt
auf dem ganzen Weg, den wir gegangen sind,
und unter allen Völkern, durch deren Gebiet wir gezogen sind.
18Der Herr hat alle Völker vertrieben,
auch die Amoríter, die vor uns im Land wohnten.
Auch wir wollen dem Herrn dienen;
denn er ist unser Gott.
19Da sagte Jósua zum Volk:
Ihr seid nicht imstande, dem Herrn zu dienen,
denn er ist ein heiliger Gott, ein eifersüchtiger Gott;
er wird euch eure Frevel und eure Sünden nicht verzeihen.
20Wenn ihr den Herrn verlasst und fremden Göttern dient,
dann wird er sich von euch abwenden,
wird Unglück über euch bringen
und euch ein Ende bereiten,
obwohl er euch zuvor Gutes getan hat.
21Das Volk aber sagte zu Jósua:
Nein, wir wollen dem Herrn dienen.
22Jósua antwortete dem Volk:
Ihr seid Zeugen gegen euch selbst,
dass ihr selbst euch den Herrn erwählt habt,
um ihm zu dienen.
Sie antworteten: Wir sind Zeugen.
23Schafft also jetzt die fremden Götter ab,
die noch bei euch sind,
und neigt eure Herzen dem Herrn zu, dem Gott Israels!
24Das Volk sagte zu Jósua:
Dem Herrn, unserem Gott, wollen wir dienen
und auf seine Stimme hören.
25So schloss Jósua an jenem Tag einen Bund für das Volk
und gab dem Volk Gesetz und Recht in Sichem.
26Jósua schrieb alle diese Worte in das Buch der Weisung Gottes
und er nahm einen großen Stein
und stellte ihn in Sichem unter der Eiche auf,
die im Heiligtum des Herrn steht.
27Dabei sagte er zu dem ganzen Volk:
Seht her, dieser Stein wird ein Zeuge sein gegen uns;
denn er hat alle Worte des Herrn gehört,
die er zu uns gesprochen hat.
Er soll ein Zeuge sein gegen euch,
damit ihr euren Gott nicht verleugnet.
28Dann entließ Jósua das Volk,
einen jeden in seinen Erbbesitz.
29Nach diesen Ereignissen
starb Jósua, der Sohn Nuns, der Diener des Herrn,
im Alter von hundertzehn Jahren.

ANTWORTPSALMPs 16 (15), 1–2 u. 5.7–8.9 u. 11 (Kv: vgl. 5a)

Kv Du, Herr, bist mein Anteil und Erbe. – KvGL 649, 2, II. Ton

1Behüte mich, Gott, denn bei dir habe ich mich geborgen! /
2Ich sagte zum Herrn: Mein Herr bist du, ∗
mein ganzes Glück bist du allein.
5Der Herr ist mein Erbteil, er reicht mir den Becher, ∗
du bist es, der mein Los hält. – (Kv)
7Ich preise den Herrn, der mir Rat gibt, ∗
auch in Nächten hat mich mein Innerstes gemahnt.
8Ich habe mir den Herrn beständig vor Augen gestellt, ∗
weil er zu meiner Rechten ist, wanke ich nicht. – (Kv)
9Darum freut sich mein Herz und jubelt meine Ehre, ∗
auch mein Fleisch wird wohnen in Sicherheit.
11Du lässt mich den Weg des Lebens erkennen. /
Freude in Fülle vor deinem Angesicht, ∗
Wonnen in deiner Rechten für alle Zeit. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Bei Ezechiel wird stärker als bei anderen Propheten eine Seite des prophetischen Amtes sichtbar, die wir mit dem Wort „Seelsorge“ bezeichnen können, wenn wir darunter die Lebenshilfe durch mahnenden, warnenden und tröstenden Zuspruch verstehen. Zu Ezechiels Zeit, die eine Zeit des Gerichts war, stellte sich einem stark individuellen Bewusstsein die Frage nach dem Anteil des einzelnen an der Schuld und Verantwortung seines Volkes. Die grundsätzliche Antwort des Propheten: Jede Generation und jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich: „Nur wer sündigt, soll sterben“ (V. 4). Dazu tritt als wesentliche Ergänzung: Ich habe doch kein Gefallen am Tod des Menschen; ich will, dass der Gottlose von seinem Weg umkehrt und am Leben bleibt (18, 32 u. 33, 11). – Das ist mehr als ein Rechtssatz oder eine Schuldisputation über die Gerechtigkeit Gottes; es ist prophetische Antwort auf ein bitteres Wort, das nach der Katastrophe im Volk umging (18, 2), und es ist Ruf zur Umkehr: Noch ist es nicht zu spät. – Jer 31, 29–30; Klgl 5, 7; Dtn 24, 16; Am 5, 4–5.14–15. – Zu Vers 30–32: Ez 33, 20; Mt 16, 27; Ez 11, 19; Jer 4, 4; Ez 33, 11; 18, 23; Weish 1, 13; Hos 11, 9; Mt 3, 2; 4, 17; Joh 8, 11.

ERSTE LesungEz 18, 1–10.13b.30–32

Ich will euch richten, jeden nach seinem Weg

Lesung
aus dem Buch Ezéchiel.

1Das Wort des Herrn erging an mich:
2Wie kommt ihr dazu,
auf dem Ackerboden Israels das Sprichwort zu gebrauchen:
Die Väter essen saure Trauben
und den Söhnen werden die Zähne stumpf?
3So wahr ich lebe – Spruch Gottes, des Herrn —,
keiner von euch in Israel soll mehr dieses Sprichwort gebrauchen.
4Siehe, alle Menschenleben gehören mir.
Das Leben des Vaters ebenso wie das Leben des Sohnes:
Sie gehören mir.
Der Mensch, der sündigt, nur er soll sterben.
5Wenn jemand gerecht ist
und nach Recht und Gerechtigkeit handelt:
6Er hält keine Opfermahlzeiten auf den Bergen.
Er blickt nicht zu den Götzen des Hauses Israel auf.
Er schändet nicht die Frau seines Nächsten.
Einer Frau tritt er nicht nahe während ihrer Blutung.
7Er unterdrückt niemanden.
Er gibt sein Schuldpfand zurück.
Er begeht keinen Raub.
Dem Hungrigen gibt er sein Brot
und den Nackten bedeckt er mit Kleidung.8Er gibt nicht gegen Zins und treibt keinen Wucher.
Er hält seine Hand vom Unrecht fern.
Zwischen allen fällt er einen gerechten Richtspruch.
9Wenn er also nach meinen Satzungen geht
und meine Rechtsentscheide bewahrt
und sie treu befolgt:
Gerecht ist er,
er wird gewiss am Leben bleiben –
Spruch Gottes, des Herrn.
10Zeugt er aber einen Sohn, der gewalttätig wird,
der Blut vergießt und eines von diesen Dingen verübt,
13bsoll der am Leben bleiben?
Er soll nicht am Leben bleiben.
Er hat alle diese Gräueltaten verübt.
Er hat den Tod verdient.
Seine Bluttaten werden auf ihm sein.
30Darum will ich euch richten,
jeden nach seinem Weg, ihr vom Haus Israel –
Spruch Gottes, des Herrn.
Kehrt um, kehrt euch ab von all euren Vergehen!
Sie sollen für euch nicht länger der Anlass sein,
in Schuld zu fallen.
31Werft alle Vergehen von euch, die ihr verübt habt!
Schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist!
Warum wollt ihr denn sterben, ihr vom Haus Israel?
32Ich habe doch kein Gefallen
am Tod dessen, der sterben muss –
Spruch Gottes, des Herrn.
Kehrt um, damit ihr am Leben bleibt!

ANTWORTPSALMPs 51 (50), 12–13.14–15.18–19 (Kv: vgl. 12a)

Kv Ein reines Herz erschaffe mir, o Gott! – KvGL 301, IV. Ton

12Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz ∗
und einen festen Geist erneuere in meinem Innern!
13Verwirf mich nicht vor deinem Angesicht, ∗
deinen heiligen Geist nimm nicht von mir! – (Kv)
14Gib mir wieder die Freude deines Heiles, ∗
rüste mich aus mit dem Geist der Großmut!
15Ich will die Frevler deine Wege lehren ∗
und die Sünder kehren um zu dir. – (Kv)
18Schlachtopfer willst du nicht, ich würde sie geben, ∗
an Brandopfern hast du kein Gefallen.
19Schlachtopfer für Gott ist ein zerbrochener Geist, ∗
ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz
wirst du, Gott, nicht verschmähen. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Mt 11, 25

Halleluja. Halleluja.
Sei gepriesen, Vater, Herr des Himmels und der Erde;
du hast die Geheimnisse des Reiches den Unmündigen offenbart.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Immer wieder sucht Jesus die Begegnung mit den Geringen und Verachteten. Zu ihnen gehören nach damaliger Auffassung auch die Kinder. Sie verstehen nichts und können nichts tun. Aber gerade das sollen die Jünger Jesu lernen: Die Herrschaft Gottes braucht keine menschlichen Leistungen, im Gegenteil: Die Leistungen des Menschen und der Anspruch, den er aus ihnen ableitet, hindern ihn, sich von Gott beschenken zu lassen. Man kann das Reich Gottes nur empfangen in der Haltung des Kindes: mit leeren Händen und mit wartendem Herzen; „liebt doch Gott die leeren Hände, und der Mangel wird Gewinn“ (Bergengruen). In der christlichen Kirche hat man seit früher Zeit im Wort Jesu und in seiner segnenden Gebärde (19, 14–15) eine Rechtfertigung der Kindertaufe und der Frühkommunion gesehen. Dagegen lassen sich beachtliche Einwände anführen, aber es bleibt wahr, dass Gott nicht auf die geistigen Fähigkeiten des Menschen angewiesen ist. Zudem weiß die heutige Psychologie, dass sich das Kind nicht in einem Zustand der Unbewusstheit, sondern der Vorbewusstheit befindet und dass es durch die Erfahrungen der ersten Monate und Jahre zutiefst geprägt wird. – Mk 10, 13–16; Lk 18, 15–17; 9, 47–48; Mt 18, 3–4; 1 Petr 2, 1–2.

EvangeliumMt 19, 13–15

Lasst die Kinder zu mir kommen; denn Menschen wie ihnen gehört das Himmelreich

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit
13brachte man Kinder zu Jesus,
damit er ihnen die Hände auflegte und für sie betete.
Die Jünger aber wiesen die Leute zurecht.
14Doch Jesus sagte:
Lasst die Kinder
und hindert sie nicht, zu mir zu kommen!
Denn Menschen wie ihnen gehört das Himmelreich.
15Dann legte er ihnen die Hände auf
und zog von dort weiter.

FÜRBITTEN

Bei Christus gibt es keine Zugangsbedingungen; zu ihm können alle kommen. So kommen auch wir zu ihm und bitten ihn:
■ Für alle Kinder und Jugendlichen: um die Zeit, den Raum und die Möglichkeiten, sich gut entwickeln zu können.
■ Für alle, die sich minderwertig fühlen; für alle, die sich mit anderen vergleichen: um das Bewusstsein ihrer Einzigartigkeit.
■ Für alle, die in der Kirche arbeiten: um den Willen, allen Menschen einen Zugang zu dir zu eröffnen.
■ Für alle Notleidenden: um tatkräftige, heilende Hilfe. Und für alle Verstorbenen: um das ewige Leben.
In deiner Nähe und in deinen Armen erfahren wir, was es bedeutet, gesegnet zu sein. Dafür danken wir dir in Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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