MONTAG

TAGESgebet

Gott, unser Vater.Du gibst dich uns Menschen zu erkennen
im Schicksal Jesu von Nazaret.
Als er von allen verlassen war,
hast du ihn durch Leiden und Tod
hindurchgeführt zum Leben.
Lass uns glauben und vertrauen,
dass auch wir in aller Bedrängnis und Not
unterwegs sind zu dir
mit unserem Herrn Jesus Christus,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. (MB 316, 30)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   „Und nun“, beginnt die heutige Lesung (und der ganze Abschnitt Dtn 10, 12 – 11, 32). Damit wird zurückverwiesen auf all das, was Jahwe für sein Volk Israel getan hat und was es nie vergessen soll („Denk daran, und vergiss nicht!“ Dtn 9, 7), und es wird übergeleitet zu dem, was er von seinem Volk fordert. Die ganzen Gesetzesbestimmungen der Kapitel 12–26 werden grundsätzlich gedeutet und zusammengefasst in der einen Forderung, Gott zu fürchten und ihn zu lieben. Mit beiden Ausdrücken ist nichts anderes gemeint als der Gehorsam gegenüber den Geboten. Der Gehorsam soll „mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele“ geleistet und als der Dank verstanden werden, den Israel seinem Gott schuldet, der es aus allen Völkern auserwählt hat. – An die grundsätzlichen Aussagen der Verse 1–15 schließen sich von Vers 16 an weitere Mahnungen, die in der Größe und Heiligkeit Gottes ihre letzte Begründung haben. – Dtn 4, 6–8. – Zu 10, 16 „Beschneidung des Herzens“: Dtn 30, 6; Jer 4, 4; Röm, 2, 28–29. – Zu Vers 17–19; Jos 22, 22; 2 Chr 19, 7; Ijob 34, 19; Sir 35, 11–16; Apg 10, 34; Röm 2, 11.

ERSTE LesungDtn 10, 12–22

Du sollst den Herrn, deinen Gott, fürchten.Ihr sollt die Fremden lieben, denn ihr seid Fremde in Ägypten gewesen

Lesung
aus dem Buch Deuteronómium.

In jenen Tagen sprach Mose zum Volk;
er sagte:
12Und nun, Israel,
was fordert der Herr, dein Gott, von dir außer dem einen:
dass du den Herrn, deinen Gott, fürchtest,
indem du auf allen seinen Wegen gehst,
ihn liebst
und dem Herrn, deinem Gott,
mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele dienst;
13dass du ihn fürchtest,
indem du die Gebote des Herrn
und seine Satzungen bewahrst,
auf die ich dich heute verpflichte.
Dann wird es dir gut gehen.
14Sieh, dem Herrn, deinem Gott, gehören der Himmel,
der Himmel über den Himmeln,
die Erde und alles, was auf ihr lebt.
15Doch nur deine Väter hat der Herr ins Herz geschlossen,
nur sie hat er geliebt.
Und euch, ihre Nachkommen,
hat er später unter allen Völkern ausgewählt,
wie es sich heute zeigt.
16Ihr sollt die Vorhaut eures Herzens beschneiden
und nicht länger halsstarrig sein.
17Denn der Herr, euer Gott, ist der Gott über den Göttern
und der Herr über den Herren.
Er ist der große Gott,
der Held und der Furchterregende.
Er lässt kein Ansehen gelten und nimmt keine Bestechung an.
18Er verschafft Waisen und Witwen ihr Recht.
Er liebt die Fremden und gibt ihnen Nahrung und Kleidung –
19auch ihr sollt die Fremden lieben,
denn ihr seid Fremde in Ägypten gewesen.
20Du sollst den Herrn, deinen Gott, fürchten.
Ihm sollst du dienen,
an ihm sollst du dich festhalten,
bei seinem Namen sollst du schwören.
21Er ist dein Lobgesang, er ist dein Gott.
Für dich hat er all das Große und Furchterregende getan,
das du mit eigenen Augen gesehen hast.
22Als deine Vorfahren nach Ägypten zogen,
waren sie nur siebzig an der Zahl;
jetzt aber hat der Herr, dein Gott,
dich so zahlreich gemacht wie die Sterne am Himmel.

ANTWORTPSALMPs 147, 12–13.14–15.19–20 (Kv: 12a)

Kv Jerusalem, rühme den Herrn– KvGL 78, 1, V. Ton
(Oder: Halleluja.)

12Jerusalem, rühme den Herrn! ∗
Zion, lobe deinen Gott!
13Denn er hat die Riegel deiner Tore festgemacht, ∗
die Kinder in deiner Mitte gesegnet. – (Kv)
14Er verschafft deinen Grenzen Frieden, ∗
er sättigt dich mit bestem Weizen.
15Er sendet seinen Spruch zur Erde, ∗
in Eile läuft sein Wort dahin. – (Kv)
19Er verkündet Jakob sein Wort, ∗
Israel seine Gesetze und seine Entscheide.
20An keinem anderen Volk hat er so gehandelt, ∗
sie kennen sein Recht nicht. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   35 Jahre später als Jeremia wurde Ezechiel zum Prophetenamt berufen, fünf Jahre nachdem der König Jojachin von Juda und wohl auch Ezechiel selbst nach Babylon verschleppt worden waren (597 v. Chr.). Ezechiel trug in sich das religiöse Wissen seiner Zeit, und durchlitt die ungeheure Spannung des geschichtlichen Augenblicks. Vergleichen wir den Bericht über seine Berufung mit den Berufungsgeschichten eines Jesaja oder Jeremia, so fällt zuerst das Ausmaß dieses Berichts auf (Ez 1, 2 – 3, 15). – Die Darstellung des Vorgangs ist sehr kompliziert; die heutige Lesung enthält nur den ersten Teil (gekürzt): die Gotteserscheinung. Gott erscheint wie ein Feuersturm von Norden her und wird dann deutlicher sichtbar als ein menschenähnliches Wesen: als der Weltenherrscher auf seinem Thron. Für Ezechiel, den Priester aus Jerusalem, ist wichtig, dass Jahwe nicht an Jerusalem gebunden ist, sondern zu seinem Volk kommt, das im Exil lebt. Das Volk ist ihm wichtiger als das Land; auch über dem unreinen Land der Götter und der Toten erscheint der treue Gott Israels in seiner Herrlichkeit. – Jes 6; Jer 1, 4–10; 1 Kön 18, 46; Sir 49, 8; Offb 4, 6–8.2–3; Gen 9, 13–15; Dan 8, 17; Offb 1, 17.

ERSTE LesungEz 1, 2–5.24–28c

Das war das Aussehen der Gestalt der Herrlichkeit des Herrn

Lesung
aus dem Buch Ezéchiel.

2Am fünften Tag des Monats
— es war im fünften Jahr
nach der Verschleppung des Königs Jójachin nach Babel –
3erging das Wort des Herrn an Ezéchiel,
den Sohn Busis, den Priester,
im Land der Chaldäer, am Fluss Kebar.
Dort kam die Hand des Herrn über ihn.
4Ich schaute und siehe:
Ein Sturmwind kam von Norden,
eine große Wolke und ein unaufhörlich aufflammendes Feuer,
umgeben von einem hellen Schein.Und aus seiner Mitte, mitten aus dem Feuer,
da strahlte es wie glänzendes Metall.
5Aus seiner Mitte erschien eine Gestalt von vier lebenden Wesen.
Und dies war ihr Aussehen:
Sie hatten eine Menschengestalt.
24Ich hörte das Rauschen ihrer Flügel;
es war wie das Rauschen gewaltiger Wassermassen,
wie die Stimme des Allmächtigen,
wenn sie gingen;
es war ein tosendes Rauschen
gleich dem Lärm eines Heerlagers.
Wenn sie standen,
ließen sie ihre Flügel herabhängen.
25Und es war ein Rauschen
oberhalb des Gewölbes, über ihren Häuptern.
Wenn sie standen, ließen sie ihre Flügel herabhängen.
26Und oberhalb des Gewölbes über ihren Häuptern
war, dem Aussehen von Lapislázuli gleich,
die Gestalt eines Thrones.
Und über der Gestalt des Thrones
war von oben her eine Gestalt,
die das Aussehen eines Menschen hatte.
27Und ich schaute: Es war wie glänzendes Metall,
es hatte das Aussehen eines Feuerkranzes ringsum,
es war oberhalb von dem, was wie seine Hüften aussah.
Unterhalb von dem, was wie seine Hüften aussah,
schaute ich etwas, was das Aussehen von Feuer hatte,
und ein heller Schein war ringsum.
28abcWie das Aussehen des Regenbogens,
der sich an einem Regentag in den Wolken zeigt,
so war das Aussehen des strahlenden Glanzes ringsum.
Das war das Aussehen der Gestalt der Herrlichkeit des Herrn.
Und ich schaute
und ich fiel nieder auf mein Angesicht.

ANTWORTPSALMPs 148, 1–2.11–12.13–14 (Kv: vgl. Jes 6, 3)

Kv Erfüllt sind Himmel und Erde GL 79, 1, VII. Ton
von deiner Herrlichkeit. – Kv
Oder:
Kv Halleluja. – Kv

1Lobet den Herrn vom Himmel her, ∗
lobt ihn in den Höhen:
2[ ] Lobt ihn, all seine Engel, ∗
lobt ihn, all seine Heerscharen! – (Kv)
11Lobt ihn, ihr Könige der Erde und alle Völker, ∗
ihr Fürsten und alle Richter der Erde,
12ihr jungen Männer und auch ihr jungen Frauen, ∗
ihr Alten mit den Jungen! – (Kv)
13Loben sollen sie den Namen des Herrn/
denn sein Name allein ist erhaben, ∗
seine Hoheit strahlt über Erde und Himmel.
14Er hat erhöht die Macht seines Volkes, /
zum Lob für all seine Frommen, ∗
für die Kinder Israels, das Volk, das ihm nahe ist. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. 2 Thess 2, 14

Halleluja. Halleluja.
Durch das Evangelium hat Gott uns berufen
zur Herrlichkeit Jesu Christi, unseres Herrn.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Im ersten Teil dieses Abschnitts steht die zweite Leidensansage Jesu. Matthäus sagt nicht (wie Markus und Lukas), dass die Jünger das Wort nicht verstanden haben. Sie ahnen, was über Jesus und damit über sie selbst kommen wird; das Wort von der Auferweckung am dritten Tag haben sie offenbar überhört, weil es ihnen noch unverständlicher war als das Wort vom Leiden und Sterben Jesu. – In dem Abschnitt über die Tempelsteuer (17, 24–27) steht groß das Wort von der Freiheit der Söhne. Jesus weiß sich als der Sohn frei gegenüber dem Tempel und seinen Gesetzen, und die Jünger haben teil an dieser Freiheit. Doch besteht Jesus nicht auf seinem Recht, und die Jünger sollen es ebenso halten, um keinen Anstoß zu erregen. Das Wunder mit dem Fisch erinnert an außerbiblische Erzählungen; es soll veranschaulichen, dass für Jesus, den Sohn, alle Dinge bereitstehen, wenn er sie braucht (vgl. Mt 21, 2–3: Eselin von Betfage, und Mk 14, 13–16: Saal für das Paschamahl in Jerusalem). Noch einen anderen Sinn können wir in diesem Wunder entdecken. Gott bestätigt Jesus als den Sohn, der sich dem Gesetz unterstellte, „damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen“ (Gal 4, 5). – Mk 9, 30–33; Lk 9, 43–45. – Leidensweissagungen: Mt 16, 21–28; 20, 17–19. – Tempelsteuer: Ex 25, 1–9; Neh 10, 33; 2 Chr 24, 6–9.

EvangeliumMt 17, 22–27

Sie werden ihn töten; aber er wird auferweckt werden.Die Söhne sind frei von Zöllen und Steuern

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit,
22als Jesus und seine Jünger in Galiläa zusammen waren,
sagte Jesus zu ihnen:
Der Menschensohn wird in die Hände von Menschen
ausgeliefert werden
23und sie werden ihn töten;
aber am dritten Tag wird er auferweckt werden.
Da wurden sie sehr traurig.
24Als Jesus und die Jünger nach Kafárnaum kamen,
traten jene, welche die Doppeldrachme einzogen, zu Petrus
und fragten: Zahlt euer Meister die Doppeldrachme nicht?
25Er antwortete: Doch!
Als er dann ins Haus hineinging,
kam ihm Jesus mit der Frage zuvor:
Was meinst du, Simon,
von wem erheben die Könige dieser Welt Zölle und Steuern?
Von ihren eigenen Söhnen oder von den anderen Leuten?
26Als Petrus antwortete: Von den anderen!,
sagte Jesus zu ihm: Also sind die Söhne frei.27Damit wir aber bei ihnen keinen Anstoß erregen,
geh an den See, wirf die Angel aus
und den ersten Fisch, den du heraufholst, nimm,
öffne ihm das Maul
und du wirst ein Vierdrachmenstück finden.
Das gib ihnen als Steuer für mich und für dich.

FÜRBITTEN

Wahre Freiheit schenkt uns Gott, dessen Kinder wir sein dürfen. In diesem Vertrauen bitten wir:
■ Für alle, die süchtig nach Glück sind: dass sie in dir das umfassende Glück finden.
■ Für alle, die in ihrem Unrecht gefangen sind und sich freikaufen wollen: dass es ihnen gelingt, aus der Spirale des Bösen auszubrechen.
■ Für alle, die sich nach einer glückenden, stabilen Beziehung sehnen: dass sie auf gute und ehrliche Menschen treffen.
■ Für alle, die von uns gegangen sind: dass sie erfahren dürfen, was es bedeutet, deine Kinder zu sein.
Um all das bitten wir durch den Menschensohn, Christus, unseren Herrn. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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