DIENSTAG

TAGESgebet

Herr, unser Gott.Junge und alte Menschen,
einfache und kluge,
erfolgreiche und solche, die sich schwer tun,
hast du hier zusammengeführt als deine Gemeinde.
Gib einem jeden
etwas von deinem guten, heiligen Geist,
damit wir dich und uns selbst
und einander besser verstehen
und vorankommen auf dem Weg,
auf den du uns miteinander gestellt hast.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 310, 15)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Deuteronomium Kap. 31 ist ursprünglich die direkte Fortsetzung von Kap. 3; dort war gesagt, dass Mose den Jordan nicht überschreiten und das Volk nicht selbst in das verheißene Land hineinführen darf (vgl. 3, 26 u. 31, 2), und zwar „euretwegen“ (3, 26), d. h., er muss stellvertretend die Schuld des Volkes büßen. In einer anderen Überlieferung ist allerdings von der Schuld (dem Unglauben) des Mose selbst die Rede (Num 20, 12), aber die deuteronomistische Darstellung vermeidet jede negative Kritik an Mose, „dem Knecht des Herrn“ (Dtn 34, 5). Mose war der große Mittler zwischen Gott und dem Volk, er war Prophet, militärischer Führer und politischer Organisator. Kein Nachfolger konnte das alles in einer Person weiterführen. Die empfangene Gottesoffenbarung („dieses Gesetz“) übergibt Mose schriftlich den Priestern und allen Ältesten Israels (31, 9). Die militärische Führung übernimmt Josua. Aber nicht Josua wird das Land erobern; Gott selbst führt diesen Krieg und erfüllt die Verheißung, die er den Vätern gegeben hat. – Zu Vers 4–6: Num 21, 24–25; Dtn 1, 29–30; Jos 1, 9; 1 Kön 8, 57. – Zu Vers 7: Jos 1, 6.

ERSTE LesungDtn 31, 1–8

Josua, empfange Vollmacht und Kraft: Du sollst mit diesem Volk in das Land hineinziehen

Lesung
aus dem Buch Deuteronómium.

1Mose trat vor ganz Israel hin und sprach diese Worte.
2Er sagte zu ihnen:
Ich bin jetzt hundertzwanzig Jahre alt.
Ich kann nicht mehr in den Kampf ziehen.
Auch hat der Herr zu mir gesagt:
Du wirst den Jordan hier nicht überschreiten.
3Der Herr, dein Gott, zieht selbst vor dir hinüber,
er selbst vernichtet diese Völker bei deinem Angriff,
sodass du ihren Besitz übernehmen kannst.
Jósua zieht vor dir hinüber, wie es der Herr zugesagt hat.
4Der Herr wird an ihnen tun,
was er an Sihon und Og, den Amoríterkönigen,
die er vernichtete,
und an ihrem Land getan hat.
5Der Herr wird sie euch ausliefern:
Dann sollt ihr an ihnen genau nach dem Gebot handeln,
auf das ich euch verpflichtet habe.
6Empfangt Vollmacht und Kraft:
Fürchtet euch nicht
und weicht nicht erschreckt zurück, wenn sie angreifen!
Denn der Herr, dein Gott, er zieht mit dir.
Er lässt dich nicht fallen und verlässt dich nicht.
7Mose rief Jósua herbei
und sagte vor den Augen ganz Israels zu ihm:
Empfange Vollmacht und Kraft:
Du sollst mit diesem Volk in das Land hineinziehen,
von dem du weißt:
Der Herr hat ihren Vätern geschworen, es ihnen zu geben.
Du sollst es an sie als Erbbesitz verteilen.
8Der Herr selbst zieht vor dir her.
Er ist mit dir.
Er lässt dich nicht fallen und verlässt dich nicht.
Du sollst dich nicht fürchten
und keine Angst haben.

ANTWORTPSALMDtn 32, 3–4b.7.8.9 u. 12 (Kv: vgl. 9a)

Kv Der Herr nahm sich seines Volkes an. – KvGL 633, 5, II. Ton

3Ich will den Namen des Herrn verkünden. ∗
Preist die Größe unseres Gottes!
4abEr heißt: Der Fels. Vollkommen ist, was er tut; ∗
denn alle seine Wege sind recht. – (Kv)
7Denk an die Tage der Vergangenheit, ∗
lerne aus den Jahren der Geschichte!
Frag deinen Vater, er wird es dir erzählen, ∗
frag die Alten, sie werden es dir sagen. – (Kv)
8Als der Höchste die Völker als Erbe verteilte, ∗
als er die Menschheit aufteilte,
legte er die Gebiete der Völker ∗
nach der Zahl der Gottessöhne fest. – (Kv)
9Der Herr nahm sich sein Volk als Anteil, ∗
Jakob wurde sein Erbteil.
12Der Herr allein hat Jakob geleitet, ∗
kein fremder Gott stand ihm zur Seite. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Die Berufungsgeschichte Ezechiels hat in Ez 1, 2–3 begonnen, wurde durch die Schilderung der Gotteserscheinung unterbrochen und wird von 2, 1 an fortgesetzt. Die Sendung des Propheten gilt dem „Haus Israel“ (vgl. 2, 3); das ist der Name des „widerspenstigen Volkes“, zu dem auch die früheren Propheten geredet haben. Es existiert nach dem Untergang des Nordreichs (721 v. Chr.) und der Wegführung von 597 in verschiedenen Restteilen, in der Heimat und in der Verbannung; aber auch jetzt noch kann es als Gesamtheit angesprochen werden. Ezechiel muss, ähnlich wie Jeremia, von Anfang an begreifen, dass seine Aufgabe schwer ist und dass er keinen Erfolg haben wird. Die Buchrolle, die er essen muss, enthält nichts als Gerichtsdrohungen („Klagen, Seufzer und Weherufe“, 2, 10). Dennoch schmeckt sie ihm süß wie Honig (3, 3). Bei aller Bitterkeit, die ihm bevorsteht, weiß sich der Prophet auf der Seite Gottes, und das ist seine unverlierbare Seligkeit. – Sach 5, 2; Offb 5, 1; Jer 1, 9; Offb 10, 8–10.

ERSTE LesungEz 2, 8 – 3, 4

Er ließ mich die Buchrolle essen; ich aß sie und sie wurde in meinem Mund so süß wie Honig

Lesung
aus dem Buch Ezéchiel.

So spricht Gott, der Herr:
2, 8Du, Menschensohn, höre, was ich zu dir sage.
Sei nicht widerspenstig wie das Haus der Widerspenstigkeit!
Öffne deinen Mund
und iss, was ich dir gebe!
9Und ich schaute und siehe:
Eine Hand war ausgestreckt zu mir;
und siehe, in ihr war eine Buchrolle.
10Er rollte sie vor mir auf.
Sie war innen und außen beschrieben
und auf ihr waren Klagen, Seufzer und Weherufe geschrieben.
3, 1Er sagte zu mir: Menschensohn,
iss, was du vor dir hast!
Iss diese Rolle!
Dann geh, rede zum Haus Israel!
2Ich öffnete meinen Mund
und er ließ mich jene Rolle essen.
3Er sagte zu mir: Menschensohn,
gib deinem Bauch zu essen,
fülle dein Inneres mit dieser Rolle, die ich dir gebe!
Ich aß sie
und sie wurde in meinem Mund süß wie Honig.
4Er sagte zu mir: Menschensohn, mach dich auf,
geh zum Haus Israel und sprich mit meinen Worten zu ihnen!

ANTWORTPSALMPs 119 (118), 14 u. 24.72 u. 103.111 u. 131

Kv Herr, wie köstlich ist deine Verheißung. – Kv(Kv: vgl. 103a)

14Am Weg deiner Zeugnisse habe ich Freude, ∗GL 312, 7, II. Ton
wie an jeglichem Reichtum.
24Deine Zeugnisse sind mein Ergötzen, ∗
sie sind meine Berater. – (Kv)
72Gut ist für mich die Weisung deines Mundes, ∗
mehr als große Mengen von Gold und Silber.
103Wie süß ist dein Spruch meinem Gaumen, ∗
meinem Mund ist er süßer als Honig. – (Kv)
111Deine Zeugnisse sind auf ewig mein Erbland, ∗
denn sie sind das Entzücken meines Herzens.
131Meinen Mund tat ich auf und lechzte, ∗
nach deinen Geboten habe ich Verlangen. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Mt 11, 29ab

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir;
denn ich bin gütig und von Herzen demütig.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Das 18. Kapitel bildet die vierte große Redeeinheit des Matthäusevangeliums. Man hat die Reden und Weisungen Jesu, die in diesem Kapitel zusammengefasst sind, als „Gemeindeordnung“ oder als „Hausordnung Gottes“ bezeichnet, weil hier die Grundlagen der christlichen Gemeinde sichtbar werden und ihr inneres Wesensbild aufleuchtet. Die Rede ist an die Jünger gerichtet: Mit „Jünger“ sind hier aber nicht nur die wenigen gemeint, die damals in der Nachfolge Jesu standen; der Evangelist hat die Jüngergemeinde seiner eigenen Zeit, die nachösterliche Kirche, im Blick. Nicht alles ist hier erfreulich, es gibt Lieblosigkeit, verächtliche Behandlung der „Kleinen“ (V. 10), es gibt „verirrte Schafe“, Menschen, die verloren gehen (V. 6.12.14), und das alles unter denen, die sich Jünger Jesu nennen. Die Forderung zur Umkehr steht am Anfang dieses Kapitels (V. 3); den Abschluss der heutigen Lesung bildet das Gleichnis von dem Schaf, das sich in den Bergen verirrt hat. Besonders die „Kleinen“ sind in Gefahr, verloren zu gehen; aber Gott kümmert sich um sie, und er will, dass auch die Gemeinde mit besonderer Liebe um sie besorgt ist. – Mk 9, 33–37; Lk 9, 46–48; Mk 10, 15; Lk 18, 17; 15, 3–7.

EvangeliumMt 18, 1–5.10.12–14

Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten!

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

1In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus
und fragten: Wer ist denn im Himmelreich der Größte?
2Da rief er ein Kind herbei,
stellte es in ihre Mitte
3und sagte:
Amen, ich sage euch:
Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder,
werdet ihr nicht in das Himmelreich hineinkommen.
4Wer sich so klein macht wie dieses Kind,
der ist im Himmelreich der Größte.
5Und wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt,
der nimmt mich auf.
10Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten!
Denn ich sage euch:
Ihre Engel im Himmel
sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters.
12Was meint ihr?
Wenn jemand hundert Schafe hat
und eines von ihnen sich verirrt,
lässt er dann nicht die neunundneunzig auf den Bergen zurück,
geht hin und sucht das verirrte?
13Und wenn er es findet –
amen, ich sage euch:
Er freut sich über dieses eine mehr
als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben.
14So will auch euer himmlischer Vater nicht,
dass einer von diesen Kleinen verloren geht.

FÜRBITTEN

Wie Christus stellen wir mit den F​ürbitten all jene in die Mitte, die der besonderen Aufmerksamkeit bedürfen. Ihn, Christus, bitten wir:
■ Für die Kinder, die in Armut und Krieg aufwachsen, um Hoffnung auf Frieden und die Erfahrung von Liebe.
■ Für Erzieher, Lehrerinnen und alle, denen Kinder anvertraut sind, um das rechte Verhältnis von Nähe und Distanz.
■ Für die Menschen, die in Beziehungen und am Arbeitsplatz klein gemacht werden, um das Bewusstsein für ihre Würde.
■ Für alle, die mit Frieden und Glauben im Kleinen beginnen, um die Möglichkeit, darin wachsen zu können.
Die ausgesprochenen Anliegen und all die Menschen in unserem Herzen vertrauen wir dir an – dir, unserem Bruder und Herrn. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
Vatican News

Perikopen

Zu Fragen der Auslegung und Exegese der liturgischen Lesungen empfehlen wir Ihnen auch den Besuch der Seite
perikopen.de


Katholisches Bibelwerk e.V.

Für Lektorinnen und Lektoren und alle, die einen liturgischen oder sonstigen Dienst im Gottesdienst übernehmen
bibelwerk.de


Liedvorschläge

Hier finden Sie Liedvorschläge und Gottesdienstvorlagen für den Gottesdienst:


Psalmtöne

Zum Online-Kantorale antwortpsalm.de


Fernkurs

Liturgie im Fernkurs


SCHOTT-Messbuch

Schott Messbücher
hier erhältlich


Spenden

Wenn Sie der Meinung sind, dass der SCHOTT-Online eine gute Sache ist und Sie etwas dafür spenden möchten, sind wir dankbar.

Verein der Benediktiner zu Beuron e.V.
IBAN DE31 6535 1050 0000 8013 02
BIC SOLADES1SIG
Verwendungszweck Spende Online-SCHOTT

zahlen-mit-code.de