SAMSTAG

TAGESgebet

Barmherziger Gott.Du bietest jedem Menschen deine Gnade an.
Auch uns hast du hierher gerufen,
obwohl du weißt, wie wir sind:
sündige Menschen, die ihr Gewissen anklagt,
Menschen mit schwachem Glauben.
Rede uns nun zu Herzen.
Tröste, ermahne und ermutige uns.
Heilige uns in deiner Gnade.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 313, 24)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).Jahr I

ZUR LESUNG   Die Lesung beginnt mit einem feierlichen Anruf. „Höre, Israel!“, so wurde wohl in alter Zeit die Versammlung der israelitischen Stämme angeredet (vgl. Dtn 20, 3). Im Buch Deuteronomium ist es fast zu einer Formel geworden, die dem Ganzen jedoch eine große Eindringlichkeit verleiht. Immer wieder und immer neu muss Israel hören, damit es nicht vergisst (V. 12), dass Jahwe sein Gott ist, dem es alles verdankt. Das ist das Grundgebot für Israel und sein eigentliches G​laubensbekenntnis: Jahwe, und Jahwe allein. Jahwe ist der Gott den Israel in seiner Geschichte auf vielfache Weise erfahren hat. Er ist auch der Gott, den Israel in Kanaan so leicht mit dem Naturgott verwechselt, der hier verehrt wird. Baal ist vielgestaltig. Wo ein Mysterium der Natur erfahren wird, da offenbart sich Baal. Aber Jahwe ist der Eine und Einzige. Israel gehört ihm allein, und er allein hält Israel zusammen. Ihn allein sollst du – damit ist jeder Einzelne angesprochen – und kannst du mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft lieben. Die Liebe, die hier gemeint ist und verlangt wird, ist nicht die des Gefühls. Es ist (wie bei Johannes) die Treue, der Gehorsam – „Höre!“: Dtn 5, 1; 9, 1; 20, 3; 27, 9. – Dtn 13, 4; 10, 12; Mt 22, 36–38; Dtn 11, 18–21; Spr 3, 3; Jer 31, 33; Dtn 8, 10–18; Spr 30, 8–9; Dtn 13, 5; Mt 4, 10; Lk 4, 8.

ERSTE LesungDtn 6, 4–13

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen

Lesung
aus dem Buch Deuteronómium.

Mose sprach zum Volk;
er sagte:
4Höre, Israel!
Der Herr, unser Gott, der Herr ist einzig.
5Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben
mit ganzem Herzen,
mit ganzer Seele
und mit ganzer Kraft.
6Und diese Worte, auf die ich dich heute verpflichte,
sollen auf deinem Herzen geschrieben stehen.
7Du sollst sie deinen Kindern wiederholen.
Du sollst sie sprechen,
wenn du zu Hause sitzt
und wenn du auf der Straße gehst,
wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst.
8Du sollst sie als Zeichen um das Handgelenk binden.
Sie sollen zum Schmuck auf deiner Stirn werden.
9Du sollst sie auf die Türpfosten deines Hauses
und in deine Stadttore schreiben.
10Und wenn der Herr, dein Gott,
dich in das Land geführt hat,
von dem du weißt:
er hat deinen Vätern Abraham, Ísaak und Jakob geschworen,
es dir zu geben
— große und schöne Städte, die du nicht gebaut hast,
11mit allen Gütern gefüllte Häuser, die du nicht gefüllt hast,
ausgehauene Zisternen, die du nicht ausgehauen hast,
Weinberge und Ölbäume, die du nicht gepflanzt hast —,
wenn du dann isst und satt wirst:
12nimm dich in Acht, dass du nicht den Herrn vergisst,
der dich aus Ägypten, dem Sklavenhaus, geführt hat!
13Den Herrn, deinen Gott, sollst du fürchten;
ihm sollst du dienen,
bei seinem Namen sollst du schwören.

ANTWORTPSALMPs 18 (17), 2–3.4 u. 50.47 u. 51ab (Kv: 2)

Kv Ich will dich lieben, Herr, meine Stärke. – KvGL 433,1, VI. Ton

2Ich will dich lieben, Herr, meine Stärke, ∗
3Herr, du mein Fels und meine Burg und mein Retter;
mein Gott, mein Fels, bei dem ich mich berge, ∗
mein Schild und Horn meines Heils, meine Zuflucht. – (Kv)
4Ich rufe: Der Herr sei hoch gelobt! ∗
und ich werde vor meinen Feinden gerettet.
50Ich will dir danken, Herr, inmitten der Nationen, ∗
ich will deinem Namen singen und spielen. – (Kv)
47Es lebt der Herr, gepriesen sei mein Fels. ∗
Der Gott meiner Rettung sei hoch erhoben.
51abSeinem König verleiht er große Hilfe, ∗
Huld erweist er seinem Gesalbten. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Der Prophet Habakuk war Zeitgenosse Nahums. Er teilt mit Nahum die Hoffnung, dass Gott mit den Unterdrückern ins Gericht gehen wird. Aber das Gericht lässt auf sich warten. Daraus ergibt sich für Habakuk ein schweres religiöses Problem: Wie kann Gott untätig zusehen, wenn das Böse übermächtig wird? Warum schweigt Gott, wenn sein Gesetz missachtet wird, wenn die Armen und Unschuldigen zertreten werden? – Der Text des Habakuk-Buches bietet unserem Verständnis Schwierigkeiten, denn wer die Treulosen und die Ruchlosen (V. 13) und wer die unterdrückten Gerechten sind, darüber gehen die Meinungen auseinander. In den Versen 12–13 ist kaum von einer fremden Macht die Rede, viel eher von den Reichen und Mächtigen im eigenen Volk, die rücksichtslos den Lebensraum der Armen zerstören. Innerhalb des Gottesvolkes selbst gibt es Unterdrücker und Unterdrückte. Gott wird eingreifen, aber die Zuchtrute (die Babylonier? vgl. 1, 5–6) wird über das Land neues Unheil bringen. Die Antwort, die Habakuk auf seine Klage schließlich erhält, steht in Vers 4, dem berühmtesten Satz des Buches Habakuk: Das Gericht wird die Schuldigen treffen. Wer redlich und treu ist, wird am Leben bleiben wegen seiner Treue, wegen seiner Aufrichtigkeit (wegen seines „Glaubens“, hat der Apostel Paulus gelesen). – Zu 1, 12–13: 1, 2–4. – Zu 1, 14–17: 1, 5–11. – Zu 2, 4: Röm 1, 17; Gal 3, 11; Hebr 10, 38.

ERSTE LesungHab 1, 12 – 2, 4

Der Gerechte bleibt wegen seiner Treue am Leben

Lesung
aus dem Buch Hábakuk.

1, 12Herr, bist du nicht
seit Urzeiten, mein heiliger Gott?
Gewiss werden wir nicht sterben!
Herr, du hast sie dazu gerufen,
an uns das Gericht zu vollziehen:
Du, unser Fels,
du hast sie dazu bestimmt, uns zu bestrafen.
13Deine Augen sind zu rein, um Böses mit anzusehen,
du kannst der Unterdrückung nicht zusehen.
Warum siehst du also den Treulosen zu
und schweigst,
wenn der Ruchlose den Gerechten verschlingt?
14Warum behandelst du die Menschen
wie die Fische im Meer,
wie das Gewürm, das keinen Herrn hat?
15Mit der Angel holt er sie alle herauf,
er schleppt sie weg in seinem Netz
und rafft sie fort in seinem Fischgarn;
er freut sich darüber und jubelt.
16Deshalb opfert er seinem Netz
und bringt seinem Fischgarn Rauchopfer dar;
denn durch sie hat er reichen Gewinn
und ein üppiges Mahl.
17Darum zückt er unablässig sein Schwert,
um ohne Erbarmen die Völker zu morden.
2, 1Ich will auf meinem Wachtturm stehen,
ich stelle mich auf den Wall
und spähe aus, um zu sehen, was er mir sagt
und was ich auf den Vorwurf gegen mich antworten soll.
2Der Herr gab mir Antwort
und sagte: Schreib nieder, was du siehst,
schreib es deutlich auf die Tafeln,
damit man es mühelos lesen kann!
3Denn erst zu der bestimmten Zeit trifft ein, was du siehst;
aber es drängt zum Ende und ist keine Täuschung;
wenn es sich verzögert,
so warte darauf;
denn es kommt,
es kommt und bleibt nicht aus.
4Sieh her:
Wer nicht rechtschaffen ist,
schwindet dahin,
der Gerechte aber
bleibt wegen seiner Treue am Leben.

ANTWORTPSALMPs 9, 8–9.10–11.12–13 (Kv: vgl. 11b)

Kv Keinen, der dich sucht, hast du je verlassen. – Kv GL 651, 3,

8[ ] Der Herr thront auf ewig, ∗IV. Ton
zum Gericht hat er seinen Thron aufgestellt.
9Er selbst wird den Erdkreis richten in Gerechtigkeit, ∗
den Nationen das Urteil sprechen, wie es recht ist. – (Kv)
10Der Herr wird für den Bedrückten zur Burg, ∗
zur Burg für Zeiten der Not.
11Darum vertrauen dir, die deinen Namen kennen, ∗
denn du, Herr, hast keinen, der dich sucht, je verlassen. – (Kv)
12Singt dem Herrn, der thront auf dem Zion, ∗
verkündet unter den Völkern seine Taten!
13Denn er, der Blutschuld ahndet, hat an sie gedacht, ∗
hat den Notschrei der Elenden nicht vergessen. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. 2 Tim 1, 10

Halleluja. Halleluja.
Unser Retter Jesus Christus hat den Tod vernichtet
und uns das Licht des Lebens gebracht durch das Evangelium.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Von der Heilung des mondsüchtigen (epileptischen) Knaben berichtet Matthäus kürzer als Markus. Sein Hauptinteresse gilt den Worten Jesu über den Unglauben des Volkes und der Jünger. Von den Jüngern wird nicht direkt gesagt, sie seien „ungläubig“ gewesen; aber ihr Glaube war schwach, kleiner als ein Senfkorn (nach Mt 13, 32 das kleinste aller Samenkörner). Und kleiner als der Glaube des Mannes, der um Hilfe für seinen Sohn bat. Was ist das für ein Glaube, den Jesus hier schmerzlich vermisst? Nicht der Glaube an das Dasein Gottes, sondern der Glaube an Gottes Macht und an seine Barmherzigkeit hier und jetzt: in der Person Jesu, in der konkreten Situation der Stunde. Das Versagen der Jünger vor der Aufgabe des Augenblicks hat seinen Grund nicht in der Schwierigkeit der Aufgabe. Der Glaube ruft die Macht Gottes herbei, für Gott aber ist nichts schwierig. Der einzige Ort in der Schöpfung, der sich der Kraft Gottes verschließen kann, ist das Herz des Menschen. – Mk 9, 14–29; Lk 9, 37–43; Mk 11, 22–23; Lk 17, 6; Mt 21, 21–22; 1 Kor 13, 2.

EvangeliumMt 17, 14b–20

Wenn ihr Glauben habt, wird euch nichts unmöglich sein

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit
14btrat ein Mensch auf Jesus zu,
fiel vor ihm auf die Knie
15und sagte: Herr, hab Erbarmen mit meinem Sohn!
Er ist mondsüchtig und hat schwer zu leiden.
Oft fällt er ins Feuer und oft ins Wasser.
16Ich habe ihn schon zu deinen Jüngern gebracht,
aber sie konnten ihn nicht heilen.
17Da sagte Jesus:
O du ungläubige und verkehrte Generation!
Wie lange muss ich noch bei euch sein?
Wie lange muss ich euch noch ertragen?
Bringt ihn her zu mir!
18Und Jesus drohte ihm
und der Dämon fuhr von ihm aus.
Und der Knabe war von jener Stunde an geheilt.
19Als die Jünger mit Jesus allein waren,
wandten sie sich an ihn
und fragten:
Warum konnten denn wir den Dämon nicht austreiben?
20Er antwortete: Wegen eures Kleinglaubens.
Denn, amen, ich sage euch:Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn,
dann werdet ihr zu diesem Berg sagen:
Rück von hier nach dort!
und er wird wegrücken.
Nichts wird euch unmöglich sein.

FÜRBITTEN

Durch Jesus Christus gehen Gottes Verheißungen in Erfüllung. Ihn bitten wir:
■ Hilf den Seelsorgerinnen und Seelsorgern, den Menschen die heilende Kraft des Glaubens zu vermitteln.
■ Befreie uns von unseren Ängsten um die Zukunft und stärke unsere Hoffnung auf einen neuen Himmel und eine neue Erde.
■ Lass allen Kranken und von Katastrophen Betroffenen Trost und Hilfe zuteilwerden.
■ Erleuchte alle, denen der Glaube nach und nach abhandengekommen ist, mit deinem Licht.
■ Steh den Sterbenden in ihrer Todesstunde zur Seite.
Denn du bist unser Halt und unsere Kraft. Dir sei Lob und Dank in Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
Vatican News

Perikopen

Zu Fragen der Auslegung und Exegese der liturgischen Lesungen empfehlen wir Ihnen auch den Besuch der Seite
perikopen.de


Katholisches Bibelwerk e.V.

Für Lektorinnen und Lektoren und alle, die einen liturgischen oder sonstigen Dienst im Gottesdienst übernehmen
bibelwerk.de


Liedvorschläge

Hier finden Sie Liedvorschläge und Gottesdienstvorlagen für den Gottesdienst:


Psalmtöne

Zum Online-Kantorale antwortpsalm.de


Fernkurs

Liturgie im Fernkurs


SCHOTT-Messbuch

Schott Messbücher
hier erhältlich


Spenden

Wenn Sie der Meinung sind, dass der SCHOTT-Online eine gute Sache ist und Sie etwas dafür spenden möchten, sind wir dankbar.

Verein der Benediktiner zu Beuron e.V.
IBAN DE31 6535 1050 0000 8013 02
BIC SOLADES1SIG
Verwendungszweck Spende Online-SCHOTT

zahlen-mit-code.de