FREITAG

TAGESgebet

Gott.Deine Treue hat Jesus aus dem Tod gerettet.
Sie ruft auch uns
in die Herrlichkeit des neuen Lebens.
Lass diese Zuversicht in unser ganzes Leben dringen.
Lass diese Freude aus unseren Taten strahlen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 309, 12)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Das Buch Deuteronomium hat seine jetzige Gestalt um das Jahr 600 v. Chr. erhalten. Es ist ein Buch ganz eigener Prägung, im Neuen Testament etwa dem Johannesevangelium vergleichbar. Es ist ein Versuch, das überlieferte Wort Gottes in eine neue, veränderte Gegenwart hineinzusprechen und dem Israel der späten Königszeit nochmals ins Bewusstsein zu rufen, was es seinem Gott verdankt und was es ihm schuldig ist. Israel soll seinen Standort in der Geschichte der Völker begreifen. Ihm hat sich Jahwe als der eine, geschichtsmächtige Gott offenbart. Das galt nicht nur damals, als Israel am Sinai die Stimme Gottes hörte. Dieselbe Stimme spricht auch heute; „heute“ soll Israel hören und antworten. Erwählung und Gottesbund sind nicht fertige Tatsachen, so wenig wie die Erschaffung der Welt. Sie bestehen nur als ständig neuer Anruf von Seiten Gottes und je neu gegebene Antwort des Volkes, das er anspricht. – Dtn 32, 7; Bar 4, 4; Dtn 4, 7; 7, 6; 26, 8; Ex 19, 4; 2 Sam 7, 23; Ps 40, 6; 136, 11–12; Jer 32, 21; Jes 43, 10–13; Mk 12, 32; Ex 24, 17; Jos 2, 11; 1 Kön 8, 23; 2 Chr 20, 6; Ps 83, 19.

ERSTE LesungDtn 4, 32–40

Weil er seine Väter liebgewonnen hatte, hat er alle Nachkommen eines jeden von ihnen erwählt

Lesung
aus dem Buch Deuteronómium.

Mose sprach zum Volk;
er sagte:
32Forsche einmal in früheren Zeiten nach,
die vor dir gewesen sind,
seit dem Tag, als Gott den Menschen auf der Erde erschuf;
forsche nach vom einen Ende des Himmels bis zum andern Ende:
Hat sich je etwas so Großes ereignet wie dieses
und hat man je solches gehört?
33Hat je ein Volk
mitten aus dem Feuer
die donnernde Stimme eines Gottes reden gehört,
wie du sie gehört hast,
und ist am Leben geblieben?
34Oder hat je ein Gott es ebenso versucht,
zu einer Nation zu kommen
und sie sich mitten aus einer anderen herauszuholen
unter Prüfungen,
unter Zeichen, Wundern und Krieg,
mit starker Hand und hoch erhobenem Arm
und unter großen Schrecken,
wie alles, was der Herr, euer Gott, in Ägypten mit euch getan hat,
vor deinen Augen?
35Du bist es, der das hat sehen dürfen,
damit du erkennst: Der Herr ist der Gott,
kein anderer ist außer ihm.
36Vom Himmel herab ließ er dich seine donnernde Stimme hören,
um dich zu erziehen.
Auf der Erde ließ er dich sein großes Feuer sehen
und mitten aus dem Feuer hast du seine Worte gehört.
37Weil er deine Väter lieb gewonnen hatte,
hat er alle Nachkommen eines jeden von ihnen erwählt
und dich dann in eigener Person
durch seine große Kraft aus Ägypten geführt,
38um bei deinem Angriff Völker auszurotten,
die größer und mächtiger sind als du,
um dich in ihr Land zu führen
und es dir als Erbbesitz zu geben, wie es jetzt geschieht.
39Heute sollst du erkennen und zuinnerst begreifen:
Der Herr ist der Gott im Himmel droben
und auf der Erde unten,
keiner sonst.
40Daher sollst du seine Gesetze
und seine Gebote, auf die ich dich heute verpflichte, bewahren,
damit es dir und später deinen Nachkommen gut geht
und du lange lebst
in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt für alle Zeit.

ANTWORTPSALMPs 77 (76), 12–13.14–15.16 u. 21 (Kv: vgl. 12a)

Kv Der Taten des Herrn will ich gedenken. – KvGL 51, 1, I. Ton

12Ich denke an die Taten des Herrn, ∗
ja, ich will denken an deine früheren Wunder.
13Ich erwäge all deine Taten ∗
und will nachsinnen über dein Tun. – (Kv)
14[ ] Gott, dein Weg ist heilig. ∗
Welche Gottheit ist groß wie Gott?
15Du bist die Gottheit, die Wunder tut, ∗
du hast deine Macht unter den Völkern kundgetan. – (Kv)
16Du hast mit starkem Arm dein Volk erlöst, ∗
die Kinder Jakobs und Josefs.
21Du führtest dein Volk wie eine Herde ∗
durch die Hand von Mose und Aaron. – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   Der Prophet Nahum wird nur ein einziges Mal im Lauf der zweijährigen Leseordnung gelesen. Sein Buch umfasst drei Kapitel, deren Inhalt mehr politisch-national als religiös zu sein scheint. Man hat in diesem Buch eine Dankliturgie für den Untergang von Ninive (612 v. Chr.) gesehen. Das ist nicht so sicher, aber um Ninive, „die Stadt voll Blutschuld“ (3, 1), handelt es sich auf jeden Fall. Ihr König, „der Unheilstifter“ (2, 1), ist der mächtige Assurbanipal. Sein Tod (625 v. Chr.) ist eine Freudenbotschaft für alle unterdrückten Länder Vorderasiens, im Besonderen für Israel (2, 3). Noch stehen sein Reich und die Hauptstadt Ninive, aber der Prophet sieht ihr Ende voraus. Hass und Drohung und Spott sprechen aus seinen Worten (3, 1–7). Wo ist da die religiöse Botschaft? Nach der heutigen Textgestalt seines Buches zu schließen, gehört Nahum zu den „Heilspropheten“ (vgl. 2, 1), mit denen später Jeremia zu ringen hatte. „Heil“ bedeutet für Nahum Sieg und Wiederherstellung der nationalen Freiheit. Diese aber ist in Israel eine eminent religiöse Sache. Ein Mindestmaß von politischer Freiheit war damals und ist auch heute Voraussetzung dafür, dass Menschen und Völker sich entfalten können, wie es ihnen von Gott zugedacht ist. – Ps 10, 16; Jes 52, 7–10; Apg 10, 36; Jes 5, 1–7; Joël 1, 7; Ez 39, 11–16; Jer 15, 5; Jes 51, 19.

ERSTE LesungNah 2, 1.3; 3, 1–3.6–7

Weh der Stadt voll Blutschuld

Lesung
aus dem Buch Nahum.

2, 1Seht auf den Bergen die Schritte des Freudenboten!
Er verkündet Frieden!
Juda, feiere deine Feste,
erfülle deine Gelübde!
Denn der Unheilstifter
durchstreift dein Land nicht mehr;
er ist völlig vernichtet.
3Wahrhaftig,
der Herr stellt die Pracht Jakobs wieder her
wie die Pracht Israels;
denn Verwüster haben sie verwüstet
und ihre jungen Reben vernichtet.
3, 1Weh der Stadt voll Blutschuld;
sie ist nichts als Lüge.
Voll von Raffgier ist sie,
vom Rauben lässt sie nicht ab.
2Knallen von Peitschen
und Gedröhn rasselnder Räder,
durchgehende Pferde und holpernde Streitwagen.
3Hochsteigende Reiter, flammende Schwerter,
blitzende Lanzen,
eine Menge Erschlagener,
eine Masse von Toten,
kein Ende der Leichen,
man stolpert über ihre Leichen.
6Mit Kot bewerfe ich dich,
gebe dich der Verachtung preis
und mache dich zum Schaustück.
7Dann wird es geschehen:Wer immer dich sieht, schreckt vor dir zurück
und sagt:
Verwüstet ist Nínive.
Wer hat Mitleid mit ihr?
Wo soll ich suchen einen Tröster für dich?

ANTWORTPSALMDtn 32, 35c–36b.39abcd.41 (Kv: 39c)

Kv Ich bin es, der tötet und der lebendig macht. – Kv GL 652, 2,

35cdDer Tag ihres Verderbens ist nah ∗ VII. Ton
und ihr Verhängnis kommt schnell.
36abJa, der Herr wird seinem Volk Recht geben ∗
und mit seinen Dienern Mitleid haben. – (Kv)
39abJetzt seht: Ich bin es, nur ich, ∗
und es gibt keinen Gott neben mir.
39cdIch bin es, der tötet und der lebendig macht. ∗
Ich habe verwundet; nur ich werde heilen. – (Kv)
41Habe ich erst die Klinge meines Schwertes geschliffen, ∗
um das Recht in meine Hand zu nehmen,
dann zwinge ich meinen Gegnern die Strafe auf ∗
und denen, die mich hassen, die Vergeltung. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: vgl. Mt 5, 10

Halleluja. Halleluja.
Selig, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leiden;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Jesus, der Messias und Gottessohn, ist der Menschensohn, der den Weg des Leidens geht und seine Jünger in die Leidensnachfolge ruft (V. 24–26). Er ist auch der kommende Weltenrichter, der jedem nach seinen Taten vergelten wird (V. 27–28). Bis zur Wiederkunft Christi steht die Kirche unter dem Lebensgesetz Jesu, d. h. dem Gesetz des Leidens. Nur wer dazu bereit ist, kann Jesu Jünger sein. Jesus nachfolgen heißt: sich selbst verleugnen, sein Kreuz auf sich nehmen. Beide Ausdrücke meinen das Gleiche: sich selbst aufgeben, sich loslösen von Bindungen und Ansprüchen, im Dienst der Gottesherrschaft leben und nötigenfalls auch sterben. – Das Wort vom Kommen des Menschensohnes in Vers 28 ist dunkel und wird verschieden erklärt. Nach dem vorausgehenden Vers 27 kann damit eigentlich nur das Kommen des Menschensohns zum Gericht gemeint sein. Weder die Verklärung Jesu auf dem Berg (Mt 17) noch die Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 n. Chr. können diesem Kommen in Macht und Herrlichkeit gleichgesetzt werden. Der Evangelist selbst war sich über den Sinn dieses Wortes vielleicht nicht klar, er hat es aber stehen lassen, wie er es in der Überlieferung vorfand. – Mk 8, 34 – 9, 1; Lk 9, 23–27; Mt 10, 38–39; Lk 14, 27; 17, 33; Joh 12, 25–26; Phil 2, 6–8.

EvangeliumMt 16, 24–28

Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen?

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit
24sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Wenn einer hinter mir hergehen will,
verleugne er sich selbst,
nehme sein Kreuz auf sich
und folge mir nach.
25Denn wer sein Leben retten will,
wird es verlieren;
wer aber sein Leben um meinetwillen verliert,
wird es finden.
26Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt,
dabei aber sein Leben einbüßt?
Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen?
27Der Menschensohn wird mit seinen Engeln
in der Herrlichkeit seines Vaters kommen
und dann wird er jedem nach seinen Taten vergelten.
28Amen, ich sage euch:
Von denen, die hier stehen,
werden einige den Tod nicht schmecken,
bis sie den Menschensohn
in seinem Reich kommen sehen.

FÜRBITTEN

Zu Jesus Christus, der für uns sein Leben hingab, beten wir:
■ Hilf allen Gläubigen, die Botschaft vom Kreuz immer tiefer zu verstehen.
■ Hilf allen, die unter einem schweren Schicksal zu leiden haben und sich nach deiner helfenden Nähe sehnen.
■ Schenke allen unheilbar Kranken deinen Trost und gute Begleitung.
■ Ermutige uns, den Notleidenden beizustehen, und mach uns aufmerksam für die, die unsere Fürsorge brauchen.
■ Führe unsere verstorbenen Schwestern und Brüder zur Herrlichkeit des neuen Lebens.
Denn du warst gehorsam bis zum Tod am Kreuz. Darum hat dich Gott über alle erhöht. Dir sei Ehre und Lobpreis in Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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