DIENSTAG

TAGESgebet

Heiliger Gott.Du hast deine Gemeinde zur Heiligkeit berufen.
Du befähigst uns schon in dieser Welt
zu einem neuen Leben.
Vergib uns,
wenn wir dennoch immer wieder versagen.
Sende uns deinen Geist
und lass uns erfahren,
dass du die Herzen der Menschen verwandelst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 308, 10)

Oder ein anderes Tagesgebet (vgl. S. 2).

Jahr I

ZUR LESUNG   Immer wieder „Murren“ (vgl. Lesung von gestern), es nimmt kein Ende. Diesmal sind es Mirjam und Aaron, die Moses Führungsanspruch bestreiten. Als Anlass des Streites wird die Frau des Mose genannt. Sie hieß Zippora und war eine Midianiterin. Sie ging, wie es scheint, vor allem Mirjam auf die Nerven; „die Kuschiterin“ sagen Mirjam und Aaron zu ihr, eine abwertende Bezeichnung. Diesem Gezänk gegenüber wird in Vers 3 die bescheidene Zurückhaltung des Mose betont, um deutlich zu machen, dass „der demütige Mann Mose“ sich nicht selbst in seine Stellung hineingedrängt und diese auch nicht mit Anmaßung verteidigt hat. In der Gottesrede (V. 6–8) wird Mose nicht nur als Prophet anerkannt. Er ist in einzigartiger Weise Jahwes Vertrauter, mit dem er redet wie mit jemandem von gleichem Rang. Es wird sogar das Ungewöhnliche gesagt, Mose dürfe die Gestalt Jahwes sehen. Die unantastbare Autorität des Mose wird damit ins helle Licht gerückt. – Ex 3, 11; 4, 10–16; Sir 45, 4; Hebr 3, 2–5; Ex 33, 11.20.

ERSTE LesungNum 12, 1–13

Warum habt ihr euch nicht gefürchtet, gegen meinen Knecht Mose zu reden?

Lesung
aus dem Buch Númeri.

In jenen Tagen
1redeten Mirjam und Aaron gegen Mose
wegen der kuschítischen Frau, die er sich genommen hatte.
Er hatte sich nämlich eine Kuschíterin zur Frau genommen.
2Sie sagten: Hat der Herr etwa nur durch Mose gesprochen?
Hat er nicht auch durch uns gesprochen?
Das hörte der Herr.
3Mose aber war ein sehr demütiger Mann,
demütiger als alle Menschen auf der Erde.
4Da sprach der Herr plötzlich zu Mose, Aaron und Mirjam:
Geht ihr drei hinaus zum Offenbarungszelt!
Da gingen die drei hinaus.
5Der Herr kam in der Wolkensäule herab,
blieb am Zelteingang stehen
und rief Aaron und Mirjam.
Beide traten vor
6und der Herr sprach: Hört meine Worte!
Wenn es bei euch einen Propheten gibt,
so gebe ich mich ihm
in einer Vision als der Herr zu erkennen,
im Traum rede ich mit ihm.7Anders bei meinem Knecht Mose.
Mein ganzes Haus ist ihm anvertraut.
8Von Mund zu Mund rede ich mit ihm,
in einer Vision,
nicht in Rätseln.
Die Gestalt des Herrn darf er sehen.
Warum habt ihr euch nicht gefürchtet,
gegen meinen Knecht, gegen Mose, zu reden?
9Da entbrannte der Zorn des Herrn gegen sie
und er ging weg.
10Als die Wolke vom Zelt gewichen war,
siehe, da war Mirjam weiß wie Schnee vor Aussatz.
Aaron wandte sich Mirjam zu
und siehe, sie war aussätzig.
11Da sagte Aaron zu Mose:
Mein Herr, ich bitte dich,
lege uns die Sünde nicht zur Last,
mit der wir töricht gehandelt haben
und mit der wir uns versündigt haben!
12Mirjam soll nicht wie eine Totgeburt sein,
halb verwest, wenn sie den Schoß der Mutter verlässt.
13Da schrie Mose zum Herrn: O Gott, heile sie doch!

ANTWORTPSALMPs 51 (50), 3–4.5–6b.6c–7.12–13 (Kv: vgl. 3)

Kv Erbarme dich unser, o Herr. – KvGL 639, 1, IV. Ton

3Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, ∗
tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!
4Wasch meine Schuld von mir ab ∗
und mach mich rein von meiner Sünde! – (Kv)
5Denn ich erkenne meine sen Taten, ∗
meine Sünde steht mir immer vor Augen.
6abGegen dich allein habe ich gesündigt, ∗
ich habe getan, was böse ist in deinen Augen. – (Kv)
6cdSo behältst du recht mit deinem Urteilsspruch, ∗
lauter stehst du da als Richter.
7Siehe, in Schuld bin ich geboren ∗
und in Sünde hat mich meine Mutter empfangen. – (Kv)
12Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz ∗
und einen festen Geist erneuere in meinem Innern!
13Verwirf mich nicht vor deinem Angesicht, ∗
deinen heiligen Geist nimm nicht von mir! – Kv

Jahr II

ZUR LESUNG   In Jeremia Kap. 30–31 sind prophetische Worte zusammengestellt, die für Israel eine neue, heilvolle Zukunft ansagen. Gegenwart und Zukunft stehen in der heutigen Lesung einander gegenüber wie Nacht und Licht. Mit Jakob (V. 18.20) ist hier in erster Linie das Nordreich Israel gemeint. Jahwe hat über dieses Volk eine Strafe kommen lassen, aber er ist darüber nicht froh. Er denkt an die Zukunft, die er für Juda und Israel heraufführen will, an die Wiederherstellung des Königtums und die Erneuerung des Gottesbundes. Die Bundesformel „Ihr werdet mein Volk sein; und ich werde euer Gott sein“ am Ende der Lesung greift schon der Verheißung des Neuen Bundes in Jer 31, 31–34 voraus (Lesung am Donnerstag dieser Woche). Die Rückkehr in die Heimat wird zugleich Rückkehr in die Gemeinschaft mit Gott sein. Stadt und Burg werden aufgebaut werden. Vom Wiederaufbau des Tempels ist allerdings nicht ausdrücklich die Rede. Gott will im Herzen der Gemeinde wohnen. Ihre Lieder sollen sein Thron sein (vgl. Ps 22, 4). – Klgl 2, 13; Jes 1, 5–6; Jer 4, 30; Klgl 1, 2; Jes 54, 1–3; Jer 31, 13; Ps 51, 20; Ex 19, 12–13; 33, 20; Ez 11, 20; Jer 23, 19–20.

ERSTE LesungJer 30, 1–2.12–15.18–22

Wegen deiner zahlreichen Sünden habe ich dir das getan. Doch ich wende das Geschick der Zelte Jakobs

Lesung
aus dem Buch Jeremía.

1Das Wort, das vom Herrn an Jeremía erging:
2So spricht der Herr, der Gott Israels:
Schreib dir alle Worte, die ich dir gesagt habe, in ein Buch!
12So spricht der Herr:
Arg ist dein Schaden, unheilbar deine Wunde.
13Niemand richtet dein Recht.
Für das Geschwür gibt es keine Heilung,
keine Genesung gibt es für dich.
14Alle deine Liebhaber haben dich vergessen,
sie fragen nicht nach dir.
Denn wie ein Feind schlägt,
habe ich dich geschlagen mit harter Züchtigung
wegen deiner vielfachen Schuld
und deiner zahlreichen Sünden.
15Was schreist du über deinen Schaden und dein arges Leiden?
Wegen deiner vielfachen Schuld und deiner zahlreichen Sünden
habe ich dir das getan.
18So spricht der Herr:
Siehe, ich wende das Geschick der Zelte Jakobs,
seiner Wohnstätten erbarme ich mich.
Die Stadt soll auf ihrem Schutthügel aufgebaut werden,
der Palast auf seinem rechten Platz stehen.
19Lobgesang wird von dort erschallen
und die Stimme von lachenden Menschen.
Ich will ihre Zahl vermehren,
sie sollen nicht weniger werden;
ich will ihnen Ehre verschaffen,
sie sollen nicht gering geachtet werden.
20Die Söhne Jakobs werden sein wie ehedem,
seine Gemeinde wird vor mir bestehen bleiben,
doch alle seine Unterdrücker suche ich heim.
21Sein Machthaber wird ihm selbst entstammen,
sein Herrscher aus seiner Mitte hervorgehen.
Ich gewähre ihm Zutritt, sodass er mir nahen kann;
denn wer sonst
dürfte sein Leben wagen, um mir zu nahen? –
Spruch des Herrn.
22Ihr werdet mein Volk sein
und ich werde euer Gott sein.

ANTWORTPSALMPs 102 (101), 16–17.18–19.20–21.29 u. 22

Kv Der Herr baut Zion wieder auf (Kv: vgl. 17)
und erscheint in seiner Herrlichkeit. – KvGL 622, 4, V. Ton

16Die Völker werden fürchten den Namen des Herrn ∗
und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit.
17Denn der Herr hat Zion dann wieder aufgebaut, ∗
er ist erschienen in seiner Herrlichkeit. – (Kv)
18Er hat sich dem Bittgebet der verlassenen Stadt zugewandt, ∗
ihre Bittgebete hat er nicht verschmäht.
19Dies sei aufgeschrieben für das kommende Geschlecht, ∗
damit den Herrn lobe das Volk, das noch erschaffen wird. – (Kv)
20Denn herabgeschaut hat der Herr aus heiliger he, ∗
vom Himmel hat er auf die Erde geblickt,
21um das Seufzen der Gefangenen zu ren, ∗
zu befreien, die dem Tod geweiht sind. – (Kv)
29Die Kinder deiner Knechte werden in Sicherheit wohnen, ∗
ihre Nachkommen bestehen vor deinem Angesicht,
22damit sie den Namen des Herrn auf dem Zion verkünden ∗
und sein Lob in Jerusalem. – Kv

Jahr I und II

RUF VOR DEM EVANGELIUMVers: Joh 1, 49b

Halleluja. Halleluja.
Rabbi, du bist der Sohn Gottes,
du bist der König von Israel!
Halleluja.

ZUM EVANGELIUM   Nach der Brotvermehrung berichten Matthäus, Markus und Johannes, wie Jesus bei Nacht über den See ging und zu den Jüngern kam. Die Jünger sollen sehen und begreifen, dass er Macht über die Elemente hat. Stattdessen sehen sie zunächst nur ein Gespenst und sind entsetzt. Im weiteren Verlauf der Erzählung setzt Matthäus die Akzente anders als Markus. Nach Markus stehen die Jünger dieser Selbstoffenbarung Jesu verständnislos gegenüber, bis zum Schluss kommen sie nicht aus dem Schrecken heraus. In der Darstellung des Matthäus erschrecken die Jünger zwar auch, aber das Wort Jesu beruhigt sie, und am Ende der Erzählung steht das anbetende Bekenntnis: „Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn.“ Neu ist bei Matthäus (im Vergleich zu Markus) auch die Geschichte von Petrus, der über das Wasser zu Jesus geht und in dem Augenblick zu sinken beginnt, als er auf die Wogen schaut statt auf Jesus. Es ist leicht zu sehen, dass Matthäus in jenem Ereignis nicht bloß (wie Markus) die Erscheinung (Epiphanie) Jesu vor den entsetzten, unverständigen Jüngern sieht. Es handelt sich auch um die Erziehung der Jünger zum Glauben und zur Nachfolge. Was der Glaube vermag, zeigen die Verse 28–29; aber gerade da wird auch deutlich, wie sehr in kritischen Situationen auch der Glaube der Jünger bedroht ist. – Mk 1, 35; 6, 45–56; Joh 6, 15–21; Mt 8, 23–26. – „Sohn Gottes“: Mt 3, 17; 4, 3.6; 8, 29; 16, 16.

EvangeliumMt 14, 22–36

Herr, befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme!

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

Nachdem Jesus die Menge gespeist hatte,
22drängte er die Jünger, ins Boot zu steigen
und an das andere Ufer vorauszufahren.
Inzwischen wollte er die Leute nach Hause schicken.
23Nachdem er sie weggeschickt hatte,
stieg er auf einen Berg, um für sich allein zu beten.
Als es Abend wurde, war er allein dort.
24Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt
und wurde von den Wellen hin und her geworfen;
denn sie hatten Gegenwind.
25In der vierten Nachtwache kam er zu ihnen;
er ging auf dem See.
26Als ihn die Jünger über den See kommen sahen,
erschraken sie,
weil sie meinten, es sei ein Gespenst,
und sie schrien vor Angst.27Doch sogleich sprach Jesus zu ihnen
und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es;
fürchtet euch nicht!
28Petrus erwiderte ihm und sagte:
Herr, wenn du es bist,
so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme!
29Jesus sagte: Komm!
Da stieg Petrus aus dem Boot
und kam über das Wasser zu Jesus.
30Als er aber den heftigen Wind bemerkte,
bekam er Angst.
Und als er begann unterzugehen,
schrie er: Herr, rette mich!
31Jesus streckte sofort die Hand aus,
ergriff ihn
und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger,
warum hast du gezweifelt?
32Und als sie ins Boot gestiegen waren,
legte sich der Wind.
33Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder
und sagten: Wahrhaftig, Gottes Sohn bist du.
34Sie fuhren auf das Ufer zu und kamen nach Gennésaret.
35Als die Leute jener Gegend ihn erkannten,
schickten sie in die ganze Umgebung.
Und man brachte alle Kranken zu ihm
36und bat ihn,
er möge sie wenigstens
den Saum seines Gewandes berühren lassen.
Und alle, die ihn berührten,
wurden geheilt.

Oder (nach Belieben, vor allem im Lesejahr A, in dem dieses Evangelium am Montag gelesen wurde):

EvangeliumMt 15, 1–2.10–14

Jede Pflanze, die nicht mein himmlischer Vater geplanzt hat, wird ausgerissen werden

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit
1kamen von Jerusalem Pharisäer und Schriftgelehrte zu Jesus
und sagten:
2Warum übertreten deine Jünger die Überlieferung der Alten?
Denn sie waschen sich nicht ihre Hände, wenn sie essen.
10Und Jesus rief die Leute zu sich
und sagte: Hört und begreift:
11Nicht das, was durch den Mund in den Menschen hineinkommt,
macht ihn unrein,
sondern was aus dem Mund des Menschen herauskommt,
das macht ihn unrein.
12Da kamen die Jünger zu ihm
und sagten:
Weißt du, dass die Pharisäer, die dein Wort gehört haben,
empört sind?
13Er antwortete ihnen:
Jede Pflanze, die nicht mein himmlischer Vater gepflanzt hat,
wird ausgerissen werden.
14Lasst sie,
es sind blinde Blindenführer.
Und wenn ein Blinder einen Blinden führt,
werden beide in eine Grube fallen.

FÜRBITTEN

Christus hilft uns auf, wenn wir verzagen und zu verzweifeln drohen. Zu ihm rufen wir:
■ Gib allen Gliedern der Kirche den Mut und die Freiheit, überall das Evangelium zu verkünden.
■ Gib denen Kraft und Ausdauer, die sich für Gerechtigkeit und Frieden auf der Welt einsetzen.
■ Hilf allen, die von Sorgen und Ängsten geplagt werden und mutlos in die Zukunft schauen.
■ Stärke die Kranken und tröste die Betrübten.
■ Lass uns immer wieder Momente der Stille und Einkehr finden, um uns mit dir zu verbinden.
Denn du bist in unserer Mitte, wenn wir in deinem Namen versammelt sind. Dir sei Dank und Lobpreis in Ewigkeit. – A: Amen.



P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.1896)
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